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Farbwahrnehmung: Sieht jeder Mensch Farben gleich?

Als Kind lernt man wie die verschiedenen Farben heißen: Blau,Rot,Grün,Schwarz,Weiß,....

Mein Überlegung ist folgende:

jeder von uns kennt den Namen der jeweiligen Farbe, aber woher weiß man dass jeder eine bestimmte Farbe gleich sieht? Vielleicht sehe ich "blau" genau so wie jemand anderer "gelb" sieht, trotzdem sagen beide "blau" dazu, da wir es ja als Kind so gelernt haben.

Vielleicht nimmt jeder Mensch Farben ganz anders war, nur verwenden wir alle die gleichen Wörter dafür!?

Angenommen man würde einen Kleinkind die Farben falsch lernen: zb.:"Schnee ist schwarz" (nur zur Vorstellung was ich meine)

Dann wäre das Kind davon überzeugt dass die Farbe des Schnees schwarz ist!

13 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Das wird wohl - selbst bei den feinsten Messungen der Gehirnaktivität eines Probanten - letztlich unbeantwortet bleiben (immerhin ist Subjektivität stets ein Rätsel).

    Dein "Gedankenexperiment" findet sich in der Philosophie unter der Bezeichnung "Argument der vertauschten Qualia" (argument of inverted qualia; "Qualia" bezeichnet hier das Wie der Sinnenswahrnehmungen und -empfindungen; vom lat. "quale?" - wie beschaffen?). Es wird in der Philosophie des Geistes vor allem von den Funktionalisten vorgebracht, die damit ihre These stützen wollen, daß trotz Verschiedenartigkeit der Bausteine des Gehirns und trotz verschiedener Interaktionen dieser Bausteine (vielleicht sogar bei gleichen Gehirnen) das Ergebnis dasselbe (ununterscheidbar) ist, also verschiedene Dinge dieselbe Funktion erfüllen können.

    Zu Deinem Beispiel mit dem Kind, das davon überzeugt wäre, Schnee sei weiß. - Das Kind hat zunächst lediglich eine Sprache gelernt (die von unserer "normalen" Sprache abweicht), indem es nämlich gelernt hat, einen bestimmten Farbeindruck A mit dem Wort "schwarz" zu bezeichnen. Ich bin aber im Zweifel, ob das Kind tatsächlich überzeugt ist, daß Schnee schwarz sei. Zunächst nämlich ist das Kind davon überzeugt, daß Schnee den Farbeindruck A hat. Und da ist es gewissermaßen in stillschweigendem Konsens mit anderen. Wenn es aber seine Überzeugung sprachlich jemandem mitteilen will/soll, dann sucht es nach den entsprechenden Wörtern, deren Bedeutung es gelernt hat, und in diesem Falle hat es gelernt: Das Wort "schwarz" bedeutet den Farbeindruck A. Hierin aber weicht das Kind vom Konsens mit anderen ab, die gelernt haben, daß das Wort "schwarz" den Farbeindruck Z bedeutet. Obwohl das Kind die zutreffende, weil unstrittige Überzeugung hat, können die anderen nicht anders als seine sprachlich geäußerte Überzeugung mißverstehen - im Grunde aber mißverstehen sie nicht die Überzeugung, sondern nur die Sprache, weil das Kind nicht dieselbe Sprache spricht wie die anderen (seine Sprache weicht zumindest in einem Punkte ab und darf schon als andere Sprache gelten). Man hat nun zwei Arten, auf die sprachliche Äußerung des Kindes zu reagieren: entweder: "Du hast Unrecht, Schnee ist weiß." oder: "Du hast vielleicht einen sprachlichen Fehler gemacht."

    (Denken wir daran: Wenn ein Deutscher im Englischen "blaues Auge" sagen will, so darf er nicht "blue eye" sagen, sondern muß "black eye" sagen. Richtige Überzeugung mittels der sinnlichen Wahrnehmung, aber fehlerhafte Sprache. - Und Sprache ist auch nichts anderes als Konvention; wenn z.B. alle Angehörigen der deutschen Sprachgemeinschaft für den Farbeindruck A das Wort "schwarz" gelernt hätten, dann wären alle nicht nur der richtigen Überzeugung, sondern würden auch einen zutreffenden Satz sagen, wenn sie äußern: "Schnee ist schwarz." - Doch der Bedeutungskatalog der Wörter der deutschen Sprache ist nun einmal anders organisiert; und hinsichtlich dieser bloß konventionalen Organisation des Bedeutungskataloges der Wörter gibt es kein wahr oder falsch; es ist einfach so. Das Kind müßte also die "richtige" Sprache sprechen lernen, d.h. diejenige Sprache, welche die überwiegend große Mehrzahl der Deutschsprachigen auch spricht, wenn es sich mit ihnen verständigen soll und will; und "sich verständigen" heißt ja nicht nur: sich anderen verständlich machen, sondern auch: andere verstehen können.)

    Und nun die Sache mal anders herum: Das Kind habe den Farbeindruck Z beim Sehen von Schnee. Alle anderen hätten, wie wir annehmen wollen, den Farbeindruck A. Nun lernt das Kind aber: "weiß" hat die Bedeutung "Farbeindruck Z"; wohingegen ja alle anderen z.B. gelernt hätten: "weiß" hat die Bedeutung "Farbeindruck A". Äußert das Kind nun den Satz: "Schnee ist weiß", so äußert es eine Aussage, denen die übrigen zustimmen, auch wenn sie den Farbeindruck A haben und das Kind den Farbeindruck Z. Schwieriger wird es schon auf der Ebene der Überzeugungen: Wenn das Kind zweifelsohne bei Schnee den Farbeindruck Z hat, ist es dann zwangsläufig der Überzeugung, Schnee sei weiß? Ist es zwangsläufig der Überzeugung, Schnee sei schwarz? - Hier sehe ich zwei Lösungsansätze: Entweder gibt es Überzeugung auch unabhängig von der Sprache, oder die Überzeugung ist so eng mit der Sprache verflochten, daß eine "sprachlose" (sprachunabhängige) Überzeugung nicht existiert (ebenso etwa, wie ein sprachunabhängiges Versprechen nicht existiert). Der erste Lösungsansatz würde es uns verbieten, Überzeugungen in sprachlicher Form auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu untersuchen, da Überzeugungen sprachunabhängig sind und "wahr oder falsch" außerhalb der Sprache keinen Sinn macht. Der zweite Lösungsansatz würde es beinhalten, daß von der Wahrheit einer sprachlichen Äußerung auf die Wahrheit des Gedankens (hier der Überzeugung) geschlossen werden kann, da Überzeugung dann nichts anderes wäre als die sprachliche Äußerung eines gedanklichen Inhaltes. Wie aber oben dargelegt, muß dieser Schluß nicht notwendig sein.

    Bis jetzt verbleibe ich in der Aporie, werde mir aber weitere Gedanken (oder Sätze?) darüber machen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nein, es gibt viele Menschen, die sind farbenblind und ich denke auch das es unterschiede in der Farbwahrnehmung gibt, aber nicht so extrem wie Du es hinstellst. Ich denke, wir beide sehen eine Wiese und sehen sie auch in grün, aber mein grün hat mehr blau drin und dein grün ein bisschen mehr rot. Also sehen wir zwar beide eine grüne Wiese aber wahrscheinlich mit winzigen Abweichungen in der Farbnuance.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Für Bienen hat gewiss die Rose eine andere Farbe als Rot, denn sie können rot nicht sehen. Dafür aber UV-Licht. Fragst du jetzt eine Biene, welche Farbe der Himmel hat, würde sie antworten lila?

    Ich denke aber schon, dass Wesen derselben Spezies Farben alle gleich wahrnehmen. Grund: Blau gilt als kalt, weiß als sauber, schwarz als düster, orange als lebendig, gelb als fröhlich... dies sind allgemeine Interpretationen, die unabhängig getroffen wurden. Ich denke, wenn ich z.b. blau sehen würde, wo du gelb siehst, dass ich mich dann schwer wundern würde, wenn du blau als kalt beschreibst und gelb als fröhlich.

    Aber besonderes gilt bei weiß und schwarz: Weiß sind alle Farben, Schwarz ist das Fehlen jeder Farbe bzw. jedes Lichtes. Ich bin mir sicher, dass jedes Wesen diese Eindrücke auf dieselbe Art wahrnimmt. Allerdings würde ein anderes Wesen, sagen wir mal ein Alien mit Super-Augen wohl erst ab einem anderen Punkt eine Farbe als weiß definieren als wir. Der YC-Hintergrund wäre dann wohl eher kunterbunt als weiß für höher auflösende Augen. Du kannst ja mal dein Auge gegen den Schirm drücken, dann weißt du, was ich meine.

    Ich denke, dass Farben für Menschen, die dasselbe Farbspektrum wahrnehmen, alle gleich aussehen, weil sie die gleiche Wirkung auf unsere Psyche haben. Ich denke auch, dass Wesen, die andere Spektralbereiche wahrnehmen, sensiblere oder weniger sensible Augen haben usw., dass diese Wesen eine ganz klar grüne Fläche lange nicht auch als grün ansehen müssen. Ob grün für sie aber auch überhaupt "unser" grün wäre, das kann ich dir aber beim besten Willen nicht beantworten.

    Eine sehr interessante Frage, die mich auch schon zum Grübeln angeregt hat.

  • Kapaun
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Nein, anscheinend nicht. Meine Frau und ich jedenfalls haben vor allem bei den Grenzfällen offensichtlich eine unterschiedliche Wahrnehmung und ordnen diese Töne verschiedenen Farben zu.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Das menschliche Auge verfügt über drei Typen von Farbrezeptoren mit unterschiedlicher spektraler Empfindlichkeit (Zapfen). Und da von Mensch zu Mensch nichts gleich ist, gibt es auch graduelle Unterschiede in der Beurteilung von Farben

    Ganz vereinfacht ausgedrückt...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das ist eine wunderbare Frage die ich mir auch schon öfters gestellt habe.

    Aber ich denke schon dass man die Farben fast gleich erkennt.

    Farben besitzen die Eigenschaft dass man ihnen auch Temperaturen zuordnen kann die sehr aussagekräftig sind.

    z.B. Rot wird als eine Warme/Heiße Farbe empfunden und ich denke dass man niemals Blau mit Wärme in verbindung bringen könnte.

    Auch Signalfarben wie knalliges Orange würde man nicht als eine solche Signalfarbe erkennen wenn sie Dunkelgrün oder so wäre.

    Und dann wäre da noch die Wirkung von Hell und Dunkel. Dunkle Farben repräsentieren, zumindest für mich, z.B. Trauer, Depression, usw... Ich denke nicht dass jemand mit Weiß oder Gelb solche Zustände beschreiben würde.

    Quelle(n): Ok. Hab grad gemerkt dass fast alles in einer viel besseren Ausführung oben steht. Ich lasse es aber trotzdem mal stehen.
  • Anonym
    vor 4 Jahren

    Hab ich mich auch schon oft gefragt. Vielleicht siehst du das, grow to be ich als rot sehe, als blau oder umgekehrt.. Oder vielleicht schmeckt Schokolade für dich so, wie für mich Brot schmeckt.. Oder vielleicht ist das, grow to be du als "hören" empfindest, sogar das, grow to be ich "riechen" nenne usw.. Da kann guy die tollsten Spekulationen drüber anstellen, aber ich fürchte, solche Überlegungen führen zu keinem Ergebnis, weil du dir letztlich über nichts, grow to be außerhalb deines eigenen Bewusstseins stattfindet, wirklich jemals im Klaren sein kannst.

  • vor 7 Jahren

    Diese theorie wird "argument der unterschiedlichen qualia" genannt. Bei dieser theorie wird behauptet, dass ein mensch die farbe x sieht und diese farbe zb "rot" nennt weil er gelernt hat diesen farbton so zu nennen. Jedoch könnte es sein, dass ein anderer mensch denselben farbton x als eine andere farbe sieht als der erste mensch. Für den zweiten mensch ist der farbton x nun zum beispiel "blau". Dieser zweite mensch benennt eine andere farbe y stattdessen "rot", sodass eine art verschiebung stattfindet, ohne es zu merken. Es kann jedoch auch sein, dass jeder mensch farben wahrnehmen kann, die kein anderer mensch auf der welt weder als diesselbe farbe noch eine andere, wahrnehmen kann, sodass jeder mensch eine andere wahrnehmung hat und jeder nur seine eigenen farben sieht.

    Da es keine möglichkeiten gibt, diese theorie zu beweisen bleibt deine frage wohl noch lange zeit unbeantwortet und man kann nur darüber spekulieren. Ich hoffe dir trotzdem geholfen zu haben :-)

    Quelle(n): Wikipedia und eigene überlegungen
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Nein, mein Physiklehrer ist nicht farbenblind, er kann sich nur die Namen nicht merken

  • vor 1 Jahrzehnt

    Für einige scheint das Thema zu hoch zu sein, nachdem was ich da lese.

    Fakt ist, dass wir die Wahrnehmung eines anderen überhaupt niemals nachvollziehen können, und das Farbspektrum zwar quantitativ wohl gleich oder ähnlich ist, aber komplett verschoben sein kann.

    Nehmen wir an eine Wiese hat für Mister X die Farbe X.

    Und für Mister Y die Farbe Y.

    Dann hätte die assoziierte Farbe der Wiese für beide den gleichen Namen, also "Grün", sieht aber subjektiv für Mister X und Y völlig verschieden aus.

    Da aber die Namensgebung eine Unterscheidung vollkommen unmöglich macht, kann man nie herausfinden ob es sich tatsächlich um die gleiche Wahrnehmung handelt.

    Man wird sich immer über die Farbe "Grün" unterhalten und auch die Assoziationen durch äusserliche Einflusse ähnlich empfinden, obwohl man unterschiedlich wahrnimmt.

    Ergo kann man nicht wissen was der andere sieht, sondern nur was man selber sieht.

    Witzigerweise durch Kommunikation auch nicht herausfind- oder verifizierbar.

    Das macht aber nichts, da die Namen der Farben trotzdem einer bestimmten Wahrnehmung zugeordnet sind, worauf man sich auf die Farbe, wenn auch (vielleicht) unterschiedlich, verständigen kann.

    Naja schwierig zu beschreiben, aber wenn du den Gedanken so hattest verstehst du mich schon.

  • ?
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Nicht das die Farbe Schwarz ist......sondern das gesprochene Wort.

    Alles was Du einem kleinen Menschen beibringst, sollte dem entsprechen, was es im späteren Leben braucht. Einmal ein Fehler, bleibt er doch meistens ein Leben lang erhalten, es sei denn, es entscheidet selbst, was richtig oder falsch ist, in allen Lebenslagen.

    Die Individualität eines Menschen in Denk- und Vorstellungsweise kann niemand beurteilen. Somit weiss ich nicht, was Du siehst und denkst, da es Dir obliegt. Wenn ich rot sehe, so muss es nicht unbedingt bei Dir auch so sein.

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