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Vietnamkrieg ein Verbrecherkrieg?

Rudolf Augstein hat zum Vietnamkrieg zitiert:

Vietnamkrieg war ein Verbrecherkrieg.

Hier nochmal der Link dazu::http://www.gutzitiert.de/zitat_thema_vietnamkrieg....

Was hat er wohl damit gemeint haben und stimmt ihr ihm zu?

9 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Wie alle bisherigen Antworter schon völlig zu recht geschrieben haben, ist jeder Krieg ein Verbrechen. Augstein meinte das in Bezug auf den Vietnamkrieg jedoch darüber hinaus noch auf eine sehr viel konkretere und speziellere Weise:

    Damals herrschte ja noch der globale Ost-West-Konflikt zwischen den USA und der UdSSR, zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Beide Blöcke verteufelten sich gegenseitig als Reich des Bösen, vermieden eine direkte militärische Konfrontation, da sie die Gefahr einer atomaren Eskalation und damit der gegenseitigen totalen Vernichtung in sich barg, führten aber an verschiedenen Stellen der Welt Stellvertreterkriege bzw. unterstützten ihre Verbündeten in deren Kriegen, um die eigene strategische Position zu Lasten des gegnerischen Blocks zu verbessern.

    So auch in Vietnam. Der Vietnamkrieg war die letzte Phase eines militärischen Konflikts, der 1946 mit dem Widerstand vietnamesischer Kommunisten gegen die damalige französische Kolonialmacht begonnen hatte. 1954 war das Land in einen kommunistischen Norden und einen antikommunistischen Süden aufgeteilt worden. Im Süden entbrannte wenige Jahre später ein Bürgerkrieg. Die kommunistische südvietnamesische Befreiungsbewegung Vietcong kämpfte gegen das südvietnamesische Regime und für die (kommunistische) Wiedervereinigung Vietnams und wurde von Nordvietnam unterstützt; Nordvietnam erhielt seinerseits Militärhilfe aus der UdSSR und China. Der Süden wurde von den USA unterstützt, zunächst mit Militärberatern, ab 1965 durch ein direktes militärisches Eingreifen mit eigenen Truppen.

    Die USA führten den Krieg u.a. mit Flächenbombardierungen Nordvietnams, mit Napalm und mit Giftgas zur Entlaubung der Wälder, an dem jedoch auch viele Menschen starben bzw. lebenslange schwerste gesundheitliche Schäden davontrugen. Fernerhin kam es zu Massakern von US-Bodentruppen an der vietnamesischen Zivilbevölkerung. Im Vietnamkrieg starben 3 Millionen Menschen, davon 2 Millionen Zivilisten. 4 Millionen erlitten schwere Verletzungen. Da es den USA trotz allem nicht gelang, Südvietnam zu stabilisieren, zogen sie von 1969 bis 1973 ihre Truppen wieder ab. 50.000 amerikanische Soldaten waren gefallen. Der Krieg endete am 30.April 1975 mit der Einnahme der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon durch nordvietnamesische Truppen.

    Der Vietnamkrieg war im damaligen Ost-West-Konflikt ein ideologischer Faktor ersten Ranges. Die Bundesrepublik, deren Außenpolitik sich von je her durch eine besondere Unterwürfigkeit gegenüber den USA ausgezeichnet hatte, unterstützte die USA auch im Vietnamkrieg bedingungslos. Für sie war es ein gerechter Krieg, weil es ja gegen die bösen Kommunisten ging; der imperialistische Charakter des amerikanischen Krieges in Vietnam und die amerikanischen Kriegsverbrechen wurden dabei völlig ignoriert. Antikommunismus und Russenangst hatten die Bundesrepublik fest im Griff, und die westdeutschen Hardliner befürchteten und propagierten, daß, wenn der Ausbreitung des Kommunismus im geteilten Vietnam nicht mit allen Mitteln Einhalt geboten werde, auch das ebenfalls geteilte Deutschland irgendwann einem Angriff des Ostblocks und einer gewaltsamen Vereinnahmung der BRD in die DDR ausgesetzt sein könnte.

    Die schlimmste Phase des Vietnamkrieges fiel in die Zeit der 1968er Unruhen. In den Augen der Protestbewegung entlarvten der Krieg und die mörderische Brutalität, mit der die USA ihn führten, die Brutalität des US-Imperialismus überhaupt und zugleich die Verlogenheit der herrschenden Kreise der Bundesrepublik, die dieses Gemetzel als gerechten und unvermeidlichen Krieg zur Verteidigung der westlichen Freiheit gegen die finsteren kommunistischen Welteroberungspläne betrachteten. Augstein war einer der prominentesten Wortführer der Anti-Vietnamkriegs-Bewegung. Daß er diesen Krieg als Verbrecherkrieg und damit dessen Akteure als Verbrecher bezeichnete, war ein Schlag in die F.resse der politischen Klasse der BRD und von ihm auch genauso gemeint.

    Zum zweiten Teil Deiner Frage: ich stimme Augstein in seiner Beurteilung zu.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nordvietnam war das Opfer eines Stellvertreterkrieges, einer ideologischen Auseinandersetzung zwischen Kommunismus und Kapitalismus. Im übrigen ist den Ausführungen von "Musiker" nichts mehr hinzuzufügen. Sehr gut!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Jeder Krieg ist ein Verbrechen. In Vietnam ging es darum, den Kommunismus zurück zu drängen. Und da ist die Frage, Kommunismus oder Demokratie, und ist es wert deswegen ein Krieg anzufangen, wo ich wieder an anfang bin. Jeder Krieg ist ein Verbrechen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Z.B. sind Flächenbombardements Kriegsverbrechen.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Jeder Krieg ist Verbrechen, das sich für manche trotzdem lohnt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    wohl ein Kampf gegen den Kapitaismus

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Jeder Krieg ist ein Verbrecherkrieg, denn es werden in jedem Krieg Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen.

    Was Augstein wahrscheinlich meint, ist dass der Vietnamkrieg bisher einer der Kriege war, der eine enorme Zahl an Zivilistentodesfällen zur Folge hatte.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Jeder Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit welche den Krieg nicht gewollt hat und es sind immer die Oberen welche einen Krieg anzetteln und das Volk muss es büßen. Ich war auch im Krieg und verachte den.

    Quelle(n): Der Krieg
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    es gibt keinen gerechten Krieg bei Krieg geht es um macht Marktanteile und mittlerweile auch um das fortbestehen einer mächtigen Zivilisation die auf dieser Welt einfach keinen Gegner hat in einer Welt mit so vielen Menschen ist auf Dauer kein platz für mehrere Systeme und um zu wissen wer sich das recht erkämpft weiter zu bestehen muß gekämpft werden

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