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Ist die Demokratie für Muslime ... ?

... aufgrund ihres Glaubens eine inakzeptable Form der Regierung? Warum konnten sich gerade in muslimischen Ländern bis heute Diktaturen so gut etablieren und vor allem bis in die Gegenwart andauern? Glaubt ihr hat das etwas mit der Religion zu tun? Mit der Mentalität? Mit beidem? Oder ist das alles einfach Pech im Unglück?

Welche Stellen im Koran würden eine Demokratie unterstützen, bzw. nicht?

Oder was würde man im Islam unter Demokratie verstehen?

Vielleicht könnte man durch die Beantwortung dieser Frage Mißverständnisse aufklären und sich gegenseitig besser verstehen.

Update:

Jerrys Antwort hat mir noch Anregung zu einer zusätzlichen Frage gegeben (Danke übrigens!) und zwar, was eine Epoche der Aufklärung in islamischen Ländern bei der Mehrheit der Muslime auslösen könnte, und ob diese überhaupt mit der europäischen Aufklärung zu vergleichen wäre? Würde eine Aufklärung in muslimischen Ländern vielleicht in eine andere Richtung gehen als die in der europäischen Geschichte? Wie kann man sich das alles vorstellen?

11 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    1990 wurde von den islamischn Staaten die Kairoer Erklaerung der Menschenrechte verfasst und als allgemeines Recht in diesen Staaten anerkannt. siehe hierzu: http://de.wikipedia.org/wiki/Kairoer_Erkl%C3%A4run...

    Demnach ist die Scharia das uebergeordneter Recht aus der sich die Menschenrechte ableiten.

    Fuer einen Moslem ist die Scharia nicht nur ein "Strafgesetzbuch" sondern der alleinige!! WEG um zu Gott zu finden. (Scharia = uebersetzt.. der Weg, der Weg zur Quelle/Traenke..)

    Daraus ergibt sich automatisch ein klerikales Rechts und Regierungssystem das fuer "Demokratie" keinen Raum kennt.

    @Jerry.. gute Antwort..jedoch.. der Islam basiert auf dem unveranderten und unveraenderlichen Wort Allahs wie im Koran niedergeschrieben. Der Islam hat sich desswegen in den letzten 1500 Jahren in seinen Grundsaetzen nicht geaendert. Worauf begruenden wir unsere Hoffnung dass diese Religion (nur weil wir es gerne haetten) von diesen Grundsaetzen abweichen wuerde?? Ich sehe keine Veranderungen in diese gewuenschte Richtung, die letzten 50 Jahre betrachtet.

    Der Islam ist,nicht reformierbar.. Mohammed war und ist der letzte Prophet... einen "Luther" des Islams kann und wird es nie geben... denn dann waere der Islam nicht mehr der Islam.

    Die einzige Moeglichkeit waere eine philologische Neubewertung des Korans und die Rueckfuehrung seines Inhalts auf den aramaeisch-arabischen Kontext in dem er Entstanden ist. (siehe C.Luxenberg ... Die syro-aramaeische Lesart des Koran.. ein sehr interessantes Buch das sich allerdings wie Kaugummi liest.. wenn man weder der aramaeischen noch der arabischen Sprache maechtig ist. :-) ). Dies kann aber nicht von uns ausgehen, sondern muss von den Muslimen selbst geleistet werden und darauf koennen wir noch sehr lange warten.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die heutigen, stark islamischen Länder sind nicht schlechter, als wir es vor 800 Jahren waren. Der Unterschied ist bloss, dass wir diese Entwicklungsstufe schon früher durchlaufen haben und sie erst jetzt da drin stecken. Gründe dafür gibt es sehr viele und die detailierte Erklärung würde hier viel zu viel Zeit und Platz in Anspruch nehmen. Ein Grund waren auf jeden Fall die Kreuzzüge. Sie waren wie ein der Stoss eines Schwertes in ein bis dahin relativ intaktes System. Durch solche Ereignisse wurde die Entwicklung des nahen Ostens nachhaltig gestört und aufgehalten. Warum die Aufklärung gerade in Europa stattfand und nicht irgendwo sonst, ist historisch nicht ganz einfach zu beantworten.

    Mich persönlich stört dieses Herumgehacke auf den islamischen Ländern sehr. Ich will sie nicht in Schutz nehmen - aber wir haben echt keinen Grund, uns toller zu fühlen. Erstens waren wir früher genau gleich, und zweitens sind die Orte, wo es viele christliche Fundamentalisten gibt, noch heute genau gleich. Wusstest du z.B., dass der Vatikan weltweit der einzige, international anerkannte Staat ist, der sich noch heute standhaft weigert, die allgemeine Konvention der Menschenrechte zu unterzeichnen?

    Zufall? Wohl kaum.

  • Jerry
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Religionen stellen feste Regeln für das Leben und den Alltag auf. In diesem Sinn stehen sie der Möglichkeit, daß diese Regeln durch die Entscheidung der Menschen einfach gekippt werden könnten, und ein Verhalten, das dem oder den Göttern mißfällt, straffrei bleibt, relativ ablehnend gegenüber. Da der Islam verglichen mit den beiden anderen Monotheismen detaillierter in den Regelungen für den Alltag ist, ist hier natürlich auch die Ablehnung noch etwas größer.

    Zudem ist das Grundprinzip von Religionen monarchisch, bzw. diktatorisch. Es gibt eine Instanz, den Gott, die über allem steht und deren Wort Gesetz ist, und die Menschen haben sich dem unterzuordnen. Diese Form der Ordnung wird somit in gewisser Weise als gottgewollt betrachtet, was eine ähnliche Umsetzung in der Gesellschaft begünstigt.

    Auch andere Religionen haben ihre Probleme mit der Demokratie, oder sich in den letzten hundert Jahren erst damit arrangiert. Der Islam hängt hier in gewisser Weise nach, da es nicht nur eine unbedeutende Minderheit seiner Anhänger ist, sondern in den Stammregionen die Mehrheit, die dazu noch eine überholt wirkende Meinung hat.

    Ich denke allerdings, daß sich das, genauso wie im Fall von Judentum oder Christentum, mit der Zeit gibt und auch dort die Aufklärung ihren Siegeszug antritt.

    Religion ist, wie die Erfahrung lehrt, nicht unumstößlich. Auch der Islam kann sich anpassen.

    P.S.: Koranstellen habe ich leider keine zur Auswahl, aber mit ein bißchen Glück kann da noch jemand welche anbringen (und mit ganz viel Glück sogar jemand, der nicht zu einer rein pro- oder antiislamischen Haltung neigt)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    In moslemischen Ländern werden Menschenrechte mit Füßen getreten.

    Sie werden gesteinigt, gehängt, misshandelt oder sonst in anderen Formen verstümmelt oder gar umgebracht..

    Was ist daran demokratisch? Ich denke nichts.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ist die Demokratie für Muslime ... ?

    ... aufgrund ihres Glaubens eine inakzeptable Form der Regierung

    nein

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    so verschieden wie feuer und wasser

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Das liegt in erster Linie daran, wie die Kinder von Klein an mit der Religion erzogen werden und daran, dass viele erst gar nciht lesen können. Des weiteren, so lange die Interlektuellen "mundtot" gemacht werden, hält sich jedes Regime.

    Siehe China, Russland, Naz-Deutschland....

    Quelle(n): Auch ein Provokateur hat ein Recht auf Leben und freie Meinungsäußerung!
  • vor 1 Jahrzehnt

    Yakito hat den Kern getroffen. Was aber ist denn Demokratie? Das Iren , Tschechen mit Milliarden bestochen werden? Das der Rest garnicht gefragt wird? Lissabonner-Vertrag? Das Regierungen wie Berlusconi, Sarkozy, Merkel den Menschen Heilsversprechen machen, die nie einzulösen sind? Aber sich daran schleichend durch Postenbesetzungen persönlich bereichern, ich geb Deiner Firma Einfluß, dafür kriege ich einen Beratervertrag, so ist die Realität. Die Realität der Demokratie! Aber was ist Demokratie? Das das Volk alle paar Jahre ein Kreuzchen macht, weil "der Wahlkampf" etwas nutzt? Oder weil das Verhältniswahlrecht schon wegen der verfassungswidrigen Überhangmandaten eigentlich illegal sind?

    Oder ist Demokratie wenn zu Recht besetzte Hörsääle durch die Polizei gewaltsam geräumt werden. In DO gab es ja keine Verletzten, ein Beamter wurde leicht verletzt. der Typ war zu dumm eine Treppe runterzugehen, die gebrochene Nase eine Studentin, ein "Veilchen" eines Studenten kann man ja als "Nicht-Verletzt" bezeichenen. Demokratie? Jede staatliche Macht ist Demokratiefeindlich. Egal woher es kommt! Es ist ein menschliches problem, ob man Osama oder Georg W. heißt, alles das Gleiche:

    Maciavelli: Il Principe!

  • vor 1 Jahrzehnt

    die entstehung von demokratien war meist beeinflusst vom bildungsstand der bevoelkerung, was wiedeum abhaengt vom wohlstand eines landes.

    der islam ist kaum demokratiefeindlicher als es die katholische kirche zur zeit der ersten europaeischen demokratien war. der islam unterstuetzt also nur wie alle religionen die bestehende herrschaftsstruktur. aendert die sich, wird halt entsprechend der koran neu interpretiert. das laesst sich auch jetzt schon sehr gut beobachten, wenn man die zt sehr unterschiedlichen auspraegungen des islam mit den politischen verhaeltnissen vergleicht...

    (eine stelle die ein demokratisches system preist wirst du auch in der bibel vergebens suchen...)

  • vor 1 Jahrzehnt

    n e i n ! weder fuer die nochj fuer die christen-diktatur die nie demokratisch sein wierd, darum --

    dank an yakito mit seinem gutem neutralem beitrag an stelle der verklermmten unneutralen fantasie glaeubigen mit ihren ewigen gefuehrten niedertraechtigen kriegen -- daran muss man immer wieder erinnert werden an ihre unsinnige regeln ! heute mehr denn je

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