Warum rufen erst alle laut "Ja, mitmachen!" und kneifen, wenn es konkret wird?

Weil sie keinen Mumm haben, die Konsequenzen zu tragen.

Irak-Krieg. Alle aus meiner Klasse haben gesagt, "natürlich gehe ich mit der Demonstration!" Gegangen bin nur ich (das war vormittags). Und ich hab nur deshalb eins auf den Deckel bekommen, weil ich als einzige gegangen bin, da wollte man mir das nicht so recht glauben und hat mir unterstellt ich hätte blau gemacht. Und alle anderen haben den Mund gehalten und mich mit grossen Augen angeschaut. Feiglinge.

In der Masse sind wir stark.

In der ersten Reihe will aber niemand stehen.

Ist doch meistens so! Erst wenn was getan werden soll, kommen die sogenannten "Rückenprobleme"!

Oh ja, das kenne ich nur zu gut. Das war z. B. in meiner gesamten Ausbildungszeit so. Wir waren drei Azubis und zwei Angestellte, und alle hatten wir an der Art und Weise, wie wir behandelt werden etwas auszusetzen. Alle sagten "ja, in der Besprechung mit den Chefs sagen wir etwas". Und wenn es dann soweit war, war ich die einzige, die den Mund aufgemacht hat. Das war immer so, die ganzen drei Jahre lang. Einfach nur feige.

1. "Ja, mitmachen!"

=> Tendenz zum "Ja" sagen bei Befragungen und sozial akzeptierte Antwort auf die Frage, ob man mitmachen möchte.

Nein ist als klare Absage ein Affront gegenüber dem Fragenden und man sticht besonders in einer Gruppe negativ hervor und die Wahrscheinlichkeit einer sozialen Ächtung steigt (Besonders in China --> Sitte und Anstand verbieten es nahezu konkret "Nein" zu sagen.)

2. Kneifen wenn es konkret wird:

--> Wenn die Frage zuvor nicht konkret an bestimmte Personen gerichtet war, dann greift das Konzept der sog. "kollektiven Ignoranz" oder anders gesagt, keiner fühlt sich zuständig zu helfen.

(Anschauliches Beispiel: Unfall -> Viele Zuschauer, kein Helfer, weil jeder denkt, der andere wird schon etwas tun. Außerdem tritt hier auch der Vergleich mit dem Verhalten der anderen Personen ein. Die anderen machen nichts, dann ist es richtig, wenn ich auch nichts mache.)

Das müsste die Frage beantworten.

weil ersterer ruf aus der masser heraus ertönt, wo niemand konkret angesprochen wird (bzw doch, nämlich alle zusammen, aber kein einzelner konkret, zumindest ist er sich dessen nicht so bewusst

), während zwotes dann konkret wird und mit verantwortung einhergeht, der man sich meistens gern entziehen will.

Weil zu viele zu schnell zu begeistern sind: von einer gut vorgebrachten Idee, einem schlüssig verpackten Vorschlag, einer ernsthaften Bitte um Hilfe . . .

. . . nicht aber von dem notwendigen Zeit- und Kraftaufwand sowie von eventuell wenig erwünschten „Nebenwirkungen“.

Letzteres wird manchem Möchtegern-Mitmacher erst klar, wenn’s heißt: „Auf geht’s, packen wir’s an!“ Dann sprießen und blühen die „Wenns“, „Abers“ und „Leiders“ um die Wette . . .

Jeder Initiator darf sich am Ende noch glücklich schätzen, wenn er hinter seinem Rücken später kein entrüstetes „Wie-konnte-der-nur“ vernimmt. Vielfach wird die anfangs begrüßte Idee, das anfangs gegebene Hilfeversprechen nämlich als der verwerflichste Vorschlag aller Zeiten beurteilt . . .

. . .und so ist jeder „Kneifer“ vor seinem eigenen, eventuell vorhandenen Gewissen fix wieder aus der Nummer raus mit der - „zwangsläufig, der Sache wegen gebrauchten“ - Notlüge . . . ;-)

"Wie kann der mich fragen, ob ich am Wochenende beim Umzug helfe . . . Muss die ganze Woche hart arbeiten . . . Muss mich doch auch mal um die Familie kümmern . . ." ;-)

Bin ich froh, dass ich ganz viele liebe und zuverlässige Menschen kenn, die nicht so gestrickt sind . . .

weil sie von dir noch eine extraeinladung wollen

siehe fussballtraining und trainer ohne schrei bewegt sich keiner

Weil labern einfacher ist als tun!

Deshalb sind die Macher ja so im Vorteil...

Das hat etwas mit dem so genannten "Herdentrieb" zu tun. In der Gruppe ist man/frau stärker und es existiert der so genannte "Gruppen zwang". Ist man/frau wieder mit anderen zusammen, bereut er/sie die Entscheidung unter Umständen wieder.