Sollte man über Robert Enke trauern oder wütend sein?

Mein Mitgefühl gilt seiner Familie. Und ganz besonders auch dem Zugführer, vor dessen Zug der Enke sich geworfen hat. Ich hoffe nur, dass der Zugführer psychologische Hilfe bekommt, damit er das Trauma verarbeiten kann.

Enke Superstar: keine Sau kannte bis Montag diesen Namen ausser Fussballbegeisterte: jetzt wird er zur Lichtgestalt - mein alleinstehender Nachbar hat Weihnachten Suizid begangen, der wurde still und leise abgeholt und irgendwo verscharrt - keine Trauermärsche, kein Beiliedsbrief von Frau Merkel.

Mich kotzt diese "Betroffenheit" an: Mann, der hat sich vor einen Zug geworfen wie viele andere tausend auch !!

Mittleid,habe ich nur mit seiner Frau und Tochter.

Ganz besonders habe ich mit dem Lokführer Mitleid.

Trauern für den Menschen, weil er das Leben als so schrecklich empfand. Wütend, weil er die Familie allein lässt und den Lokführer für seine Tat "missbraucht" hat.

Alles in allem: ich kenne ihn nicht, weiß nicht, warum er es getan hat, darum hält sich meine Wut und Trauer in Grenzen, da ich die Situation nicht beurteilen kann. Mich machen nur Menschen wütend, die angeblich genau wissen, wie die Sache zu beurteilen sei.

Das einzige, was ich wirklich sch***e finde ist, daß er den Lokführer mit reingezogen hat.

Niemand ausser seiner Familie sollte auf ihn wütend sein, weil er ihnen das angetan hat.

Also ich habe großes Mitleid mit seiner Frau. Sie hat nicht nur ihre Tochter sondern auch ihren Mann verloren. Und das sicher nicht, weil er ein schlechter Mensch war und seiner Familie etwas böses antun wollte, sondern, weil er KRANK war. Depression ist eine Krankheit, das sollte endlich in den Köpfen der Menschen ankommen!

Du hast wirklich komische Freunde!

Seiner Familie kann man sein Beilied aussprechen weil die bestimmt unter dem Verlust leidet (und dem Medienrummel).

Verstehen kann man es vielleicht nicht, aber Selbstmord ist immer der letzte Schrei nach Hilfe. Der Mensch kann einem leid tun, er muss sehr gelitten haben unter seinem Zustand und der Verantwortung, die er als Last empfunden hat. Ich würd mich nicht trauen drüber zu richten, und ihm den Nachruf zu verweigern. Schliesslich war es wohl auch ein sehr netter Mensch, soweit man dies von Leuten hört, die ihn kannten.

Depressionen sind nicht lustig und eine schlimme Krankheit, weil man genau weiß was mit einem los ist aber nicht einfach sagen kann: so vorbei. Man ist noch hilfloser als bei einer Sucht. Es ist etwas sehr schwieriges. Und Menschen die sowas nicht kennen sollten sehr froh sein darüber und sich nicht dazu aufschwingen über andere zu Urteilen!

Hört doch bitte endlich auf, auf ihm rumzuhacken.

Schließlich konnte er für die depressionen nichts, es ist halt eine Krankheit wie jede andere und ich glaube nicht das ihm die folgen für seine Familie klar waren, in dem zustand in dem er sich befand.

Er war ein guter Mensch, keiner weis wie es in ihm ausgesehen hat, deswegen sollte auch keiner über ihn urteilen.

Jetzt sitzt er im Himmel bei seiner Tochter...

Ruhe in Frieden

Trauern für ihn weil er das Leben als nicht lebenswert empfand.

Wütend weil er seine Familie alleine lässt und er den Zugführer für seine Tat missbraucht hat.

Sie müssen damit leben was er getan hat und das ist bestimmt nicht einfach.

TV und Medien allgemein schaffen Meinungen für Denkfaule !!

Ich mach da nicht mit, sondern ich denk mir mein Teil alleine !!