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Jessi fragte in SozialwissenschaftÖkonomie · vor 1 Jahrzehnt

Habt Ihr auch den Eindruck, dass der Job zunehmend als Lebensmittelpunkt angesehen wird und ist das gut?

2 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich glaube, du solltest mal mit deinen Großeltern oder Urgroßeltern sprechen und dazu mal in die Geschichtsbücher schauen.

    So gut wie in den letzten 30 Jahren hatte es die Menschheit noch nie. So wenig Arbeit und so viel Freizeit wie heute ist das Ergebnis jahrzehntelangen Kampfes der Arbeiter.

    Die Arbeit stand schon immer im Mittelpunkt. Schau dir nur die Nachnamen der Menschen an, deren Wurzeln meist in deren Berufen der Vorfahren zu suchen sind. Es ist noch gar nicht so lange her, daß Menschen 60, 70 und 80 Stunden die Woche arbeiten mußten.

    Urlaub, das war ein Fremdwort, gestorben sind die Leute mit 50 und sie waren angeblich stolz ein Mitglied der Firma zu sein.

    Es gab Arbeiterlieder, die die Zusammengehörigkeit ausdrückten.

    Vor der Industrialisierung, wo jeder von dem lebte was er konnte und besaß, war die Landwirtschaft und das Handwerk die einzige Einnahmequelle. Und egal wie weit du in die Vergangenheit zurück gehst, die Menschen stellten ihre Arbeit immer in den Vordergrund, denn das war das was man sichtlich nach außen hin zeigen konnte, die Persönlichen Erfolge und "Trophäen"

    Leider sind die Gewerkschaften in den letzten 25 Jahren noch nie so korrupt gewesen wie davor, was die Verschlimmerung der Arbeitszustände der heutigen Zeit verursacht hat. Es gibt da einen Zeitpunkt in unserer jungen Geschichte, da hat sich die Korruption weltweit durchgesetzt. In Deutschland gab es eine politische Wende und es wurde alles daran getan die Macht der Gewerkschaften, der Arbeitnehmer zu untergraben.

    Das Volk wurde durch gezielte Manipulation wie Privatfernsehen und Nachrichten und Geld für Leistung zu einem Egoistischen und selbstherrlichen Wesen erzogen. Sie haben gelernt mit Ellenbogen durchs Leben zu gehen, um mehr Geld zu bekommen. Sie haben sich freiwillig versklavt ohne es zum merken!

    Eine ganze Generation kennt es gar nicht mehr anders, sie wissen gar nicht, wie ihre Vorfahren zusammen auf die Straße gingen und sich für ihre Rechte einsetzten.

    Die Wirtschaft hatte die Nase voll, die Gewinne immer mit den Arbeitern teilen zu müssen und hat dann alles getan, um diesen Zustand wieder zu ändern, mit Erfolg.

    Diese Wandlung läßt immer mehr Menschen zu dem Glauben wechseln, daß Arbeit sich schon wieder der Versklavung annähert. Was in einigen Bereichen sogar stimmt, aber welche Bereiche sind das? BWLer an die Macht, die dumme Geldgier des einzelnen ist dafür verantwortlich!

    Daß eine Partygeneration heran gewachsen ist, begründet sich meist in der Hilflosigkeit derer Eltern, die mit der vielen Freizeit und der Ungerechtigkeit nicht zurecht kommen. Sie haben ihr Geld ihren Kindern in Übermaß aufgepreßt, und vergessen ihnen zu zeigen was Sparen und Pflichtbewußtsein ist, die dann in einem ungerechtfertigten Luxus aufwuchsen, der leider mit einer falschen Lebenseinstellung eine ungesunde Überzeugung wachsen ließ.

    Zu dem haben die Menschen nicht gelernt ihre Freizeit, die sie dazu gewonnen haben, sinnvoll zu nutzen. Sehr viele sind deswegen unzufrieden. Viele verprassen sinnlos ihr Geld in Reisen, anstatt sich ein Hobby zu suchen, daß ihnen bei Bedarf eine seelische Stütze bietet.

    Was unsere Urgroß- und Großeltern noch konnten, nämlich sparen, das kennt doch heut fast keiner mehr. Es wird lieber sinnlos Geld in Klamotten, Schuhe, Schminke gesteckt, in CDs und anderen überflüssigen Dingen, die als Zwang von den Medien suggeriert werden.

    Wer ein erfülltes Hobby hat, sein Geld spart, der kann es sich auch leisten den Beruf aufzugeben und sich einige Wochen neuorientieren.

    Zurück zu deiner Frage: Der Job muß im Mittelpunkt stehen, neben der Familie und Freunden und Hobbys. Schalt deinen Fernseher ab und fang an das reale Leben zu leben!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ja! Oder mit anderen Worten: Das Privatleben wird immermehr zur Nebensache! Ist das gut? Für karriereorientierte, ja! ansonsten bleibt doch unheimlich viel familiäres und persönliches auf der Strecke!

    Ja, wir in Zentraleuropa leben um zu arbeiten. Bin mal gespannt was wir davon auf die andere Seite mitnehmen können. ;-)

    Silvie hat zwar recht! Aber leben wir denn im Mittelalter?! :-)

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