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Warum können Deutsche Deutsche nicht leiden, nur weil sie zufällig deutsch sind (s. Details)?

Mir ist aufgefallen, dass hier immer wieder Beiträge auftauchen, in denen Deutsche pauschal fürchterlich über Deutsche herziehen. Es ist interessant, dass dabei nur DIE oder SIE geschrieben wird, niemals WIR. Fast jeder unterstellt allen anderen eine Reihe ziemlich übler Eigenschaften, von denen er einzig sich selbst ausnimmt, z.B.: „Ich selbst bin keine typische Deutsche und besitze nur wenige dieser Eigenschaften...“ http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=Ai... Wenn sich aber JEDER selbst ausnimmt, wer bleibt dann eigentlich noch übrig?

Wer in der Welt herumgekommen ist, der weiß doch, dass es überall gute und weniger gute Eigenschaften gibt, wobei die Bewertung sowieso meist subjektiv ist. Über alle Menschen lässt sich etwas Positives sagen. Komisch, dass uns kaum etwas Positives einfällt, wenn es um uns selbst geht (bzw. um alle anderen Deutschen außer uns selbst). So etwas gibt es in keinem anderen Land.

Thesen:

Liegt das vielleicht daran, dass bei den deutschen Nachkriegsgenerationen „deutsch“ als etwas Negatives gilt? Oder daran, dass wir uns alle durch die Politiker und die Medien gegeneinander ausspielen lassen (Junge gegen Alte, Ossis gegen Wessis, Arbeiter gegen Arbeitslose, jeder gegen jeden)?

WIE DENKT IHR DEUTSCHEN DÖDEL DENN DARÜBER?

Update:

________________

DANK an ALLE! :))

Alle Antworten regen zum Nachdenken an und in ihrer Gesamtheit ergeben sie ein gutes Bild. Deshalb gebührt die BA eigentlich allen.

10 Antworten

Bewertung
  • ray
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Mein Großvater müßte als Kind aus Erewan von Türken fliehen, die ganze Familie ist umgekommen. Er kam in der I. Weltkrieg in die deutsche Gefangenschaft. Arbeitete auf dem Land im Sommerresidenz der Frau von der Wilhelm der 2. und zwischen der Kriegen heiretete eine deutsche Frau, meine Oma.

    Nach dem Krieg sind sie als einzige Familie im Dorf geblieben. Oma kannte sowohl deutsch als polnisch, weil sie aus Schlesien kam. Der Opa, ein echter Polyglot, auch russisch und armenisch dazu. Die Kinder konnten auch mehrere Sprachen, polnisch allerdings schwach und mit Akzent.

    Die Nachkriegsjahre in Polen waren sehr hart. Die Vertriebene aus Osten die in Dorf kamen haben einen sehr großen Haß auf Deutschen. Es hat sehr lange gedauert, bis die Anwohner des Dorfes die Familie annerkant hatte - die Hilfsbereitschaft gegenüber der Anderen war bei uns besonders geprägt.

    Doch sogar noch als ich in die Schule kam, gab es Spot und Tränen - Deutsch war ein Synonym für die Rücklosigkeit, Grausamkeit, bestialisches Morden. "Du Hitler" war nicht gerade Kosename. Kinder können besonders schlimm sein, wenn sie von der Eltern gesprochene nachplappern.

    Es war ein Teil der Propaganda, die Kriegsfilme als festes Bestandteil der TV. Ein Ort im Grenzgebiet, wo immer wieder die ehemaligen Bewohner aus Deutschland kamen, Papas Schulfreunde, und bei uns übernachteten. Immer danach gab es noch mehr Hänseleien und Tränen.

    Mein Vater wollte mit uns kein deutsch regen. Ich hatte deutsch nicht mal in der Schule, dennoch der ganze Last der Geschichte hab ich mit mir rum geschleppt und wollte schon immer verstehen, warum.

    Doch das ist viel zu komplex. Meine Erfahrungen kann ich eigentlich nur mit wenigen austauschen. Ich bin nirgendwo zu Hause, und vielleicht deshalb kann ich mich nicht überwinden, die Menschen in welche Schubladen zu schieben, nur weil sie aus Polen, Deutschland, Russland oder aus Türkai sind. Ich denke am meine Freunde mit Vornamen, und nicht nach Nationalitäten. Jasmin und Hadir sind z.B. aus Türkei, Vito aus Italien, Hasam aus Ägypten, Hilde und Willi seit Generationen deutsch.

    Nach vielen Jahren in Deutschland denke ich dass eine gewisse Überempfindlichkeit immer vorhanden ist, wenn es um unsere Herkunft geht. Und das ist auch ganz natürlich, dass man gern etwas hat, worauf man stolz sein kann, weil so ist es am einfachsten, ein Zugehörigkeits-Gefühl zu haben.

    LG

    edit: noch ganz am Rande: das Bild der Deutschen wandelte in Zeit und Geschehen. In 80er gab es in Polen eine gewaltige Wirtschaftskrise udn Inflation, von der praktisch jeder betroffen worden ist. Das Essen wurde reglamentiert. Pro Kind gab es pro Monat z.B. eine Tafel Schokolade. In der Zeit kamen Hilfe-Lebensmittelpakete aus Deutschland und ich kenne keinen, der dafür nicht dankbar war.

    Die Polen konnten nicht fassen, dass das spendable Westen so humanitär sein kann. Die Vorurteile fingen an, zu wanken.

    Als die Studenten die Lieder von Llouis Llach gesungen haben und träumten von mauerfreien Welt, gab schrittweise die Propaganda nach; aber bis dahin war noch die Ausnahmezustand in Polen, Zeit der Angst und Verhaftungen.

    Das Bild der Deutschen im Osten varieert, und das ist gut so, weil das bedeutet, dass man jetzt eine Chance hat, von einander zu lernen und sich als reale Menschen kennen lernen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Doch, glaub mir, das gibt es auch in anderen Ländern, so viel zum in der Welt herumgekommen sein. ;-) Auch Italiener unterstellen sich gegenseitig viel und nehmen sich dabei selbst aus ... nur ist *uns Deutschen* das nicht immer so bewusst wir mir *zufälligerweise Halbitalienerin*, wobei ich ganz fest davon überzeugt bin, dass das in allen Ländern so ist, warum auch nicht? Das würde schon wieder in die Verallgemeinerung gehen und das passt hier gar nicht rein.

    Was das Thema an sich angeht ... klar kann man von "Eigenschaften" sprechen, die typischer für einen Deutschen als für einen Inder (Bsp.) sind, aber Sätze wie „Ich selbst bin keine typische Deutsche und besitze nur wenige dieser Eigenschaften...“ finde ich generell daneben: Wer ist typisch Deutsch? Sind wir nicht alle verschieden? Genau DAS ist der Grund, warum sich jeder ausnimmt ... wir alle sind doch irgendwo Individuen und wollen es auch bleiben.

    ps. Nein, "deutsch" ist für mich nichts Negatives.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Deutschen, die ich kenne, sind alle absichtlich deutsch.

    Nur wenige von denen kann ich nicht leiden, aber mit Sicherheit nicht wegen ihrer Staatsangehörigkeit.

    Es kommt doch wie immer auf den Menschen an, der "hinter" dem Deutschen steckt ...;)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich habe das Gefühl, wir Deutsche schämen uns für das Land & unsere Staatsbürgerschaft - wegen der Vergangenheit & vielleicht auch wegen des Wegfalls der ehemaligen DDR. Diese Scham drückt sich dann in Beleidigungen aus.

    Hinzu kommt noch, dass andere Nationalitäten große Vorurteile gegenüber Deutschland haben. Das schürt dann noch die Unsicherheit der Deutschen, indem sie sich "schlecht" vorkommen. Ich selbst bin ein buntes Gemisch aus 1/2 tschechisch, 1/4 polnisch und 1/4 deutsch - bin hier aber geboren & aufgewachsen. Habe aber eine andere Sicht auf Deutschland, weil ich aus genannten Gründen über eine andere Mentalität verfüge. Leider sind die deutschen Dödel doch große Neidhammel - aber welche Nation ist das nicht?

    Dieser Negativ-Einschlag kommt eben aus Vorurteilen, die man gegenüber uns hegt. Und das wird dann auch noch verstärkt, indem viele Rechte immer noch aktiv sind - und das mögen wir Deutschen noch viel weniger. Es wird sich dann ggf. mit den Rechten gemessen & geschämt - "oh, ich bin aus Deutschland, ich fühle mich nicht gut - aber ich bin nicht rechts!"

    Ein weiteres Paradebeispiel ist der vor dem Fernseher sitzende Typ, der Bier & einen Kurzen trinkt & seine Frau herumkommandiert. In keinem anderen Land - so scheint es euch allen - wird das so praktiziert wie hier. Aber da täuscht Ihr euch gewaltig. In Tschechien & besonders in Südeuropa findet das um Vielfaches mehr statt!

    Ich hoffe, dass ich deine Frage ausreichend beantworten konnte...

    Quelle(n): Katrein.
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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich kann nur subjektiv versuchen eine Antwort zu geben.

    Zunächst bin ich gerne Deutscher, wenn wir sportlich ganz weit vorne dabei sind. Ich bin stolz ein Deutscher zu sein, da wir in der Welt helfen Brunnen zu bohren, statt die Welt bevormunden zu wollen wie am Ende des Kaiserreiches und unter den Diktaturen der NSDAP und SED. Ich bin glücklich ein Deutscher zu sein, da wir nach dem Krieg mit der sozialen Marktwirtschaft den Spagat zw. Kapital und Sozialismus geschafft haben und Wohlstand möglich ist. Und ich fühl mich als Deutscher wohl, da wir unter europäischen Freunden einen Beitrag zur Abendländische Kultur der Aufklärung und Menschlichkeit leisten können - wenn wir denn uns wieder darauf besinnen würden.

    Da meine Ansichten durch die Meinungsmache in den Medien und in der Politik leider nicht geteilt werden, sondern die Deutsche Geschichte und Gegenwart um die Verantwortung der Kriegsleiden WK1 und 2 fokussiert werden, herrscht eine Antideutsche Stimmung. Außerdem wird zuwenig darauf geachtet, dass Deutscher nicht jemand werden sollte, der hier soundsoviel Jahre gelebt hat, sondern, der unsere Sprache, Geschichte und Grundwerte teilt. Soll heißen, wie soll eine Nation sich selbst lieben können, wenn es nicht einmal eine gemeinsame Sprache und Kultur lebt - nebenbei bemerkt: wie soll Demokratie funktionieren, wenn es immer weniger gemeinsame Nenner gibt?

    Meine Gegenthese daher: Bestimmte Meinungsmacher wollen kein Deutsch, keine Nation, keine Demokratie, sondern eine identitätslose graue Multikultimasse, die leicht manipulierbar ist, da entwurzelt.

    Quelle(n): keine fremde Quellen, alles eigene Überlegungen
  • vor 1 Jahrzehnt

    zu mir wurde das hier in canada gesagt: "she's a racist. she's german." in der highschool, war die einzigste aus westeuropa. ich hatte einfach nur angst zu reden weil ich mein english schei*** fand und ich hatte ja niemanden der mir mit english haette helfen koennen :-(

    da hab ich mich immer dann geschaemt zu sagen dass ich deutsch bin und sag das heute wenn ich im ausland bin auch nicht gern.

    jemand hat auch das zu mir gesagt:

    what are you doing here? it's an adventure?

    und das war ne arabarin........haett ich grad fragen sollen was sie in canada will, verdammt noch mal

  • O
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    also, jetzt lass ich mich von dir doch noch zu ner antwort ueberreden:

    @alle: erstens mal, diese frage hat nen stern verdient.

    1. Medien: also hierzu faellt mir auch gleich die Politik ein.

    passt mal auf: ich bin 1957 geboren, was geht micht der ganze sscheiss mit dem hit ler und seinem sch----krieg an? richtig, ich bin ueber 12 jahre danach geboren. also: was interessiert mich auschwitz? genau, ich weiss dass es das gab, aber mehr auch nicht. weil ich nicht so drauf bin, dass ich mich wegen irgendetwas schuldig fuehlen muesste, das jahrzehnte vor meiner geburt geschehen ist. insofern seh ich eigentlich auch nicht, ein, wieso mit meinen steuergeldern irgendwelche reparationszahlungen an was weiss ich fuer ar sch locher gehen. haben zB die USA jemals einen cent an vietnam bezahlt, das sie mit AGENT ORANGE systematisch vergiftet haben, und wo heute noch kinder mit behinderungen geboren werden, weil es sich eben um DIOXIN handelt. fuehlt sich ein amerikaner schuldig, der hierher kommt um urlaub zu machen? wohl eher nicht, oder? das nur mal am rande.

    und nach meinem dafuerhalten haette es auch kein holocaust-denkmal in berlin gebraucht, gebaut fuer millionen an steuergeldern.

    SCHLUS MIT DER VERGANGENHEITS-KONFRONTATION UND DISKUSSION - ES LEBE DIE GEGENWART UND DIE ZUKUNFT.

    2. die noergelei der deutschen ist enorm, aber unser eindruck davon ist deshalb so, weil wir eben deutsche sind. waeren wir oesterreicher, die noergeln genauso. und italiener, und griechen, und tuerken und vietnamesen. nur ist diese noergelei oder dieses 'herziehen drueber' oder dieses 'ha, was sind das fuer id io ten' hier anders, das ist mehr bestandteil der umgangssprache. und da es anders ist als wir das im internet tun, so oeffentlich. wie auch immer, es entzieht sich meist meiner kenntnis, denn da muss man schon tief einsteigen in die 'kultur' eines landes. und das dauert lange, zumindest hier in vietnam.

    3. wir deutsche sind +/-:

    puenktlich: (+) uns wird nachgesagt, dass termine so genau wie moeglich eingehalten werden.

    (-) viele meiner landsleute denken nicht im traum daran, puenktlich zu sein. manchmal gehts mir auch so, meist auch noch bei unangenehmen terminen. da drueck ich mich irgendwie.

    fleissig: (+) uns wird nachgesagt, wir waeren besonders fleissig. ok, wenn ich ne aufgabe hab, die mich reizt, dann haeng ich mich da rein, ohne wenn und aber, auch zeitmaessig.

    (-) ich kenn genuegend leute, darunter leider auch viele deutsche, die bringen 'ihren a r sch' nicht hoch. das ist aetzend, wenn man sich irgendwie auch noch mit solchen leuten eingelassen hat und dann dasteht wie der depp, weil die nicht mitziehen. aber vorher die 'grosse klappe'. das betrifft aber alle nationalitaeten.

    perfektionisten; (+) unser nationales know-how verbunden mit unser puenktlichkeit und fleiss steht als qualitaets-faktor ausser frage. wir sind perfekt, wenn wir was tun.

    (-) gerade weil wir perfektionisten sind, sehen wir uns selbst so kritisch. und weil wir alle perfekt sein wollen, sehen wir die fehler als erstes bei anderen. und im grunde genommen denk ich, wir lenken mit dieser kritik an anderen mehr von uns selbst ab, weil wir es so nicht eingestehen wollen, dass auch jeder einzelne von uns seine fehler hat. aber wir wissen natuerlich, wo unsere fehler sind - oder?

    also, wieso fangen wir nicht an, als nation so was wie nen stolz zu entwickeln? wir sind als individuen menschlich bestimmt auch nicht anders drauf als andere nationen, die stolz auf ihr land sind.

    UND ICH BIN STOLZ DRAUF DEUTSCHER ZU SEIN.

    auch wenn ich mich manchmal wirklich fuer meine landsleute schaeme. wie die rumlaufen? wie arrogant die sind? wie dumm und engstirnig, das ist am schlimmsten?

    so lieber Hcstauq, jetzt hast es, und kannst lesen, und jeder dieser gedanken, da koennt ich stundenlang mit dir diskutieren, glaub ich. besuch mich doch mal. du weisst ja, wo ich wohn.

    regards

    oliver

  • ingo
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Warum soll ich dieses Fehlverhalten nicht als typisch "Deutsch" bezeichnen?

    Der typisch Deutsche ist selbstgefällig und tratscht gern über andere. Nicht nur das... er be- und verurteilt auch gern und hält seine Lebensweise für die "Beste". Schlimm ist, dass er allen anderen seine Lebensweise aufzwingen möchte. Wer blind und taub durch die Gegend läuft, sollte dann wenigstens soviel Erkenntnis für die dritte Eigenschaft haben... auch noch stumm zu sein.

    Sicher sind diese Eigenschaften in der ganzen Welt zu finden, aber Deutschland empfinde ich als sehr extrem.

    ...und wie soll ich es sonst ausdrücken?

    Natürlich kann ich die Deutschen nicht leiden... warum soll ich nicht auch alles vereinheitlichen?

    Die Menschen, die mehr drauf haben, als nur Schulbildung und ihre Zeugnisse... werden sich vom typisch "Deutschen" selbst abgrenzen und wissen, wie es gemeint ist.

    Jedes Land hat seine Eigenschaften und es wäre schade, wenn das alles durch ein typisch "Deutsches Europa" vereinheitlicht wird... aber der Schwachsinn nimmt seinen Lauf!

    ...bin nur zufällig Deutscher!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich schätze mal, dass Du das Wort "Dödel" noch bereuen wirst! Da findet sich bestimmt einer, der deine Frage melden wird.

    Egal.

    Der Konflikt ist meistens zwischen Deutschen und jenen "Deutschen" mit Migrationshintergrund.

    Näher möchte ich darauf nicht eingehen!

  • vor 1 Jahrzehnt

    wegen der eifersucht

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