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Wenn amerikanische Filme nicht 1:1 ins deutsche Uebersetzt werden, wirkt der Film nicht komisch fuer den Zusch?
...Zuschauer?
Da ich nur amerikanische filme in original verfassung sehen kann (wo ich auch alles verstehe), wuerde es mich mal interessieren ob der deutsche Zuschauer manche Uebersetzungen nicht etwas komisch findet?
und vielleicht dadurch den ganzen Film merkwürdig findet ?
13 Antworten
- doitsujin75Lv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Ich denke, dass die meisten so sehr an die deutsche Synchronisation gewöhnt sind, dass sie das als nichts Ungewöhnliches auffassen. Synchronisation ist eher die Regel, nicht die Ausnahme.
Erst wenn man halbwegs des Englischen mächtig ist merkt man wohl den Unterschied stärker und kann teilweise das Gesagte im Originalton den Schauspielern von den Lippen ablesen.
Die für mich größten Schwachpunkte einer Synchro liegen in dem Umstand, dass man Dialekte und verschiedene Akzente gar nicht wiedergeben kann und darin, dass man viele Ausdrücke und Redewendungen gar nicht hundertprozentig übersetzen kann. Es gibt nicht einmal eine ungefähre Entsprechung für manche Ausdrücke.
Bei Synchronisationen wird alles in Hochdeutsch glattgebügelt. Bei vielen Filmen müsste man bei der Synchro 'Achtung, dies ist ein Engländer!' oder Ähnliches einblenden, weil es einfach nicht unterscheidbar ist. Unausgesprochene kulturelle Unterschiede werden dann manchmal gar nicht verstanden.
Deshalb wird Hugh Laurie für seine Rolle in 'House' aus Deutschland wohl kaum Gratulationsschreiben für seinen tollen amerikanischen Akzent bekommen. Eine Serie wie Prision Break, die mit verschiedenen Dialekten und Akzenten nur so um sich haut, wirkt auf Deutsch deshalb auch ganz anders, als sie vielleicht beabsichtigt war. Der Kontrast zwischen dem Hauptcharakter, der ein gepflegtes, eher gehobeneren Schichten zuzuordnendes Englisch spricht, und den anderen Akteuren, die spanische und Südstaatenakzente oder 'Ebonics' sprechen, wird gar nicht wahrgenommen, wie auch?
Richtig schlimm wird es allerdings, wenn in einer Synchro wirklich der Versuch unternommen wird, Dialekte durch deutsche Dialekte zu ersetzen. Da mutieren Deutsche schon einmal zu Schweizern oder Schweden, was oft noch nicht ganz so schlimm ist, aber wenn Südstaaten-Amerikaner plötzlich bayrisch reden, dann hört es ganz auf.
Richtig gruselig wird es oft, wenn der Versuch unternommen wird, 'African American Vernacular English' wiederzugeben. Weil es hier überhaupt keine Entsprechung in der deutschen Sprache gibt, wird da eine unglaubwürdige Kunstsprache verbreitet, die mit jugendlichem Jargon vermischt wird. Manchmal entlehnt man Ausdrücke und Satzkonstruktion türkischer Einwanderer, was noch schräger ist. Das wirkt dann unfreiwillig komisch. Ein Schwachpunkt, der einem bei solchen Synchros auffällt, ist auch der Umstand, dass es kaum schwarze Synchronsprecher in Deutschland gibt. Die meisten Deutschen mag das gar nicht so stören, aber ein englischer Muttersprachler, der die Stimmen schwarzer Menschen mehr hört, wird die Stimme sofort als 'weiß' entlarven.
Interessant ist auch, dass die synchronisierten Filme die deutsche Sprache zu beeinflussen scheinen.
Englisch ist sehr oft kurz, knapp und prägnant. Manche in einem Filmen benutzte Ausdrücke können, sinngemäß wiedergegeben, nur mit deutlich mehr Worten synchronisiert werden. Die Charaktere wirken dann auf Deutsche in der Übersetzung ziemlich wortkarg, manchmal sogar unhöflich. Diese kurzen Sätze der Synchronisationen scheinen aber heute langsam auch in deutsche Sprache einzuziehen.
Satzkonstruktionen wie 'in 1995', statt 'im Jahre 1995' hätte man früher wohl als Schüler von seinem Deutschlehrer um die Ohren gehauen bekommen, heute sieht man die Benutzung immer häufiger in Zeitungen und Magazinen. Ähnlich verhält es sich damit, 'etwas realisieren' zu müssen, im Sinne von 'begreifen'. Eine solche Bedeutung ist ganz klar dem Englischen 'to realize s.t.' entlehnt, was es so in der deutschen Sprache bisher nicht gab. Es gibt noch einige Beispiele für dieses 'eingedeutschte' Englisch, die mir jetzt aber nicht einfallen wollen.
Man kann also, sagen dass die Besonderheiten bei der Synchronisation von Filmen, der Umstand, dass man sich knapper halten muss als ansonsten im Deutschen üblich, und dabei auch möglichst 'lippensynchron' bleiben muss, durch die starke Verbreitungen von englischsprachigen Filmen und Serien langsam auch unsere Sprache verändert.
Bisher scheint nur die offensichtliche Beeinflussung des Deutschen mit direkten Anglizismen hinreichend erforscht zu sein. Aber die Beeinflussung der Sprache über eine übersetzte Quelle ist noch nicht einmal ins Blickfeld der meisten Deutschen gerückt. Das finde ich recht interessant.
Ein Großteil der Deutschen wird solche Unterschiede, vielleicht sogar die Synchronisation an sich, schon gar nicht mehr wahrnehmen. Es wird so ziemlich alles synchronisiert, man kann fast schon von einem Industriezweig sprechen. Dementsprechend ist die Synchronisation in Deutschland vielleicht sogar die beste überhaupt. Dennoch ist eine Synchronisation an sich begrenzt und kann den Originalton nicht komplett ersetzen. Das hatte man bereits in den Anfängen des Tonfilms erkannt und teilweise mehrere Sprachfassungen, mit unterschiedlichen Schauspielern, gleichzeitig gedreht. Sehr früh wurden solche Produktionsweisen aber wieder verworfen, weil die Kosten dadurch auch gewaltig steigen.
Wer hier als Deutscher von der tollen Synchro überzeugt ist, der sollte bei youtube nach Eddie Murphy im O-Ton suchen.
- *woody*Lv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich kenne viele Filme in beiden Fassungen.
Oft ist die synchronisierte Fassung nicht nur komisch, sondern sie ist grauenhaft und entstellt die eigentliche Aussage des Originals.
Das fängt meist schon bei der deutschen Titelgebung an.
@> Agitator: Ich glaube, es geht hier nicht um die Tonqualität,
sondern mehr um den Sinngehalt der Dialoge.
Oder?
Quelle(n): My life in Great Britain - senifaraLv 6vor 1 Jahrzehnt
Eher im Gegenteil: es wirkt manchmal etwas merkwürdig, wenn der Text 1:1 übersetzt wird, weil Dialoge dann oft etwas hölzern klingen oder Ausdrücke und Satzstellungen benutzt werden, die man so im Deutschen nicht oder nur sehr selten verwendet.
Mit fortgeschrittenen Englischkenntnissen kann man darauf schließen, wie es wohl im Original hieß und versteht dann besser, was eigentlich gemeint war.
Den Effekt gibt es bei Büchern auch.
- margojosLv 7vor 1 Jahrzehnt
Im Gegensatz zu @Agitator finde ich die Übersetzung/ Synchronisierung von amerikanischen Filmen einfach furchtbar. Deshalb schaue ich mir sehr wenige amerikanische Filme an. Ich kann einfach die gekünstelten Stimmen nicht ertragen, sie wirken einfach lächerlich und somit der Film.
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- vor 1 Jahrzehnt
Ich habe 22 Jahre in den USA gelebt .... und ja, auf deutsch hoert sich das ganze dann sehr komisch an.... aber frueher, als ich nur die deusche Fassung kannte, war das ganz normal
- uweelenaLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ja, sehr gut beobachtet. Mir ergeht das genauso .
Nur , den meisten fällt da überhaupt nicht mehr auf, so oberflächlich sind die Deutschen geworden.
Nur bei Schreib und Gramatikfehlern reagieren viele User hier. Aber die haben vielleicht keine Möglichkeit amerikanische Filme anzusehen.
lol
Quelle(n): Oh weh, jetzt hagelt es DR - furballchaserLv 6vor 1 Jahrzehnt
Ich war vor einigen Jahren einmal in Deutschland und habe mir einen Film angeschaut, den ich bei uns in USA schon gesehen hatte. Ich wollte sehen wie die Uebersetzung ist und ob ich auch alles verstehen kann. Es war eine Komoedie aber es wurde nur der Dialog uebersetzt, nicht alles andere. Zum Beispiel war da ein Schild in der Polizei Station ueber einer Warteschlange auf dem stand "ten misdemeanors or less" worauf ich sehr lachen musste, aber die Leute um mich herum haben das nicht verstanden und mich nur dumm angeschaut. Dann war die Szene wo jemand in einer Tankstelle die Magazine anschaut und am Ende stand er bis zur Huefte in Postkarten. Das war sehr lustig, aber nur wenn man sich in den USA und den magazinen etwas auskennt. Ausser mir fand das aber niemand lustig.
Ich denke bei der Uebersetzung verpasst man vieles. Nicht nur wegen dem Dialog, der doch manchmal geaendert wird weil man in anderen Laendern oft die lokalen Gebraeuche nicht versteht, sondern auch alles was in dem Film zu sehen ist und das sich nun auch bei einer Uebersetzung nicht aendert.
- DabbeljuLv 4vor 1 Jahrzehnt
Ich schaue mir, wenn ich einen Film auf DVD habe, oft auf Englisch und auf Deutsch an.
Meistens ist die Übersetzung schon gut gemacht, aber gerade bei Wortspielen geht der Sinn oft völlig verloren.
Austin Powers ist da ein gutes Beispiel. Auf Englisch finde ich ihn witzig, aber als ich ihn auf Deutsch gesehen habe, konnte ich gar nicht lachen.
Auch bei Simpsons (ist zwar kein Film), ist die Übersetzung oft schlecht. Z.B. stand da ein Plakat, das hieß glaube ich "Determine your sex", was also heißen sollte "Bestimmen sie ihr Geschlecht".
Übersetzt wurde das mit "Testen Sie Ihren Sex" oder so ähnlich.
Auch finde ich, dass es sich im Orginal alles viel "echter" anhört, nicht so sehr geschauspielert.
- vor 1 Jahrzehnt
also ich schaue manchmal englische und deutsche filme, und was mir bei den übersetzungen auffällt ist, das das amerikanische gelabere besser rüber kommt
aber sonst ist das deutsche wunderbar übersetzt
manchmal gibt es drecksüberstzungen
leider fällt mir nichts spontan ein
- Night WolfeLv 7vor 1 Jahrzehnt
Also ich habe vor kurzem mal wieder einige deutsche Startrekszenen geguckt und seit ich in USA lebe, ist es einfach nur arg. Die klingen alle wie ja, ich kann es nicht anders sagen, Nazisoldaten.
Ich hab auch Familyguy im Deutsch angecheckt, die Charaktere werden total verdreht.
Nein, deutsche Synchronisationen sind oftmals schlecht gemacht. Da aber die wenigsten Leute fliessend genug Englisch verstehen um originale zu sehen und auch an die dubs gewohnt sind, wird sich da wohl nicht viel aendern.
Also Fazit: Manchmal unfreiwillig komisch, ansonsten nur graesslich.