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Warum sagen Wissenschafter immer, dass sie etwas wissen wenn sie es dann doch nicht wissen ?
Es passiert doch so haeufug. Da spricht so ein hochgebildeter Wissenschafter in einer vielgepriesenen Dokumentation oder in einem Buch ueber seine neue wissenschaftliche Errungenschaft und ein paar Monate kommt ein noch hochgebildeterer Wissenschafter und "beweist" genau das Gegenteil.
@blauclever
Du hast mich da nicht ganz richtig verstanden. Z.B. Hat vor einigen Jahrhunderten Wissenschafter gegeben die "wussten", dass die Sonne um die Erde kreist, und dann kamen auf einmal Wissenschafrler die "wussten", dass die Erde um die Sonne kreist. Warum sagen die immer, dass sie alles wissen, wenn sie es eh nur vermuten.
11 Antworten
- egimaLv 5vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Da möchte ich doch mal eine Lanze für die Wissenschaftler brechen.
Zunächst mal gilt es, festzuhalten, daß das, was wir unter Wissenschaft, unter wissenschaftlicher Arbeitsweise verstehen, noch gar nicht so alt ist. Die alten Griechen glaubten, daß man alles durch reines Nachdenken erschließen könne und lehnten Experimente im wesentlichen ab. Das führte zu großartigen Erkenntnissen, aber auch zu einigen Absonderlichkeiten wie, daß Ziegen durch die Ohren atmen - dies hätte man durch ein simples Experiment widerlegen können.
Im Mittelalter gab es keine Wissenschaft. Wer die "Erkenntnisse" in Frage stellte, die ein paar Spinner aus theologischen Texten ableiteten, brannte - siehe Giordano Bruno.
Erst mit der Renaissance begann das, was wir heute unter moderner Wissenschaft verstehen.
Von daher ist Dein Beispiel mit der Scheiben- und Kugelgestalt der Erde nicht sehr stichhaltig, denn Du wirfts hier eine Glaubensaussage (die Erde als flacher Fußschemel Gottes im Zentrum der Schöpfung) mit einer Wissenschaftsaussage (Indizien deuten auf eine Kugelgestalt der Erde hin) in einen Topf.
Naturwissenschaft funktioniert prinzipiell folgendermaßen:
1. Man stößt auf beobachtbare Phänomene, die noch nicht erkllärt werden können.
2. Man sammelt Daten darüber und experimentiert.
3. Man versucht eine Theorie aufzubauen, die die Phänomene erklärt.
Kurzer Einschub: Damit eine Idee auch eine Theorie wird, muß sie bestimmten Kriterien genügen, bspw. Vorhersagen erlauben und falsifizierbar sein, was bedeutet, daß man diese Theorie widerlegen könnte, wenn man bestimmte, der Theorie völlig widersprechende Ergebnisse bekäme. Beispiel Evolution: Darwins Theorie wäre sofort erledigt, wenn Du in einer 500 Millionen Jahre alten Gesteinsschicht ein Kaninchenskellet fändest.
4. Die Theorie wird einem immer größer werdenden Teil der Fachwelt präsentiert. Und diese Kollegen gehen mit der Theorie definitiv nicht freundlich um, im Gegenteil, sie stürzen sich wie Wölfe darauf - immerhin eine Art, sich zu profilieren. Die lieben Kollegen versuchen, durch Experimente oder Logik, die Theorie zu zerschlagen.
5. Wenn die Theorie auf berechtigte Einwände stößt, wird sie entweder angepaßt - und alles geht von vorn los - oder komplett verworfen. Nur, wenn die Theorie den zerstörerischen Spieltrieb der Wissenschaftler übersteht, und wenn die von der Theorie vorhergesagten Voraussagen eintreffen, ist sie dann auch anerkannt.
Daß heißt nicht, daß eine Theorie dann in Granit gemeißelt ist. Neue Beobachtungen, Erkenntnisse, Meßmethoden können immer dazu führen, daß man Theorien erneut überprüfen muß. Aber dabei kommt es nur sehr selten zum - von Dir als Normalfall postulierten - "Beweis des völligen Gegenteils", sondern weit öfter zu einer Verfeinerung der Erkenntnis.
Beispiel: Atommodell:
1. Thomson stellt sich die Atome als "Brei" aus positiven und negativen Teilchen vor. Er konnte damit Stromfuß in Leitern erklären (1903)
2. Rutherford beobachtet, daß man Elektronen duch dünne Goldfolien schießen kann, was nach Thompson nicht ginge. Er verfeinert das Modell zum Atom mit Kern, Elektronen und leerem Raum (1911)
3. Bohr entdeckt, daß die Elektronen eines Atoms nur klar definierte Energiezustände (Bahnen) einnehmen, er verfeinert das Atommodell entsprechend (1913)
4. Durch Hinzunahme der Quantenmechanik wird das Modell zum Orbitalmodell erweitert und kann nun bspw. Bindungswinkel erklären (1928).
Keiner dieser Schritte war ein Verwerfen des älteren Modells, kein "Beweis des Gegenteils", stets wurde die Erkenntnis erweitert.
Natürlich sind experimentelle Naturwissenschaften in einer glücklichen Lage: Sie haben das wiederholbare Experiment als Maßstab
.
Historiker, Paläontologen usw. sind weit mehr auf Interpretationen angewiesen, da ihre Forschungsobjekte (Bauwerke, alte Schriften, Fossilien usw.) nur einmal erzeugt wurden und nur ein Bruchteil dieser Objekte bis heute überdauert hat. Bei solchen auf Interpretationen und Funden aufbauenden Wissenschaften kann eine neue Entdeckung rasch dazu führen, daß sich alte Interpretationen als völlig falsch herausstellen. Dies liegt leider in der Natur der Sache, wenn man auf unvollständige, nicht wiederholbare Erkenntnisse angewiesen ist.
Allerdings gibt es einen Aspekt, den man natürlich nicht außerm Acht lassen darf: Wissenschaftler sind Menschen.
Manche Wissenschaftler veröffentlichen voreilig, um schnellen Ruhm zu erhaschen. Manche lassen sich als Experten vor den Karren der Politik oder einer Lobby spannen, manche benötigen dringend Forschungsgelder usw.
Nur ist meine Beobachtung aus meiner Zeit als Physiker, daß die von dir beschriebenen Wissenschaftler eine klare Minderheit sind. Sie geben aber sehr viel bessere Schlagzeilen ab als die stumme, forschende Mehrheit, die im stillen Kämmerlein werkelt und von denen der Normalbürger nur sehr selten Kenntnis erlangt.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Du widersprichst dich hier etwas:
Wissenschaftler A stellt seine neue Erkenntnisse vor. Er ist sich in diesem Moment sicher, dass das alles stimmt.
Wissenschaftler B stellt ein paar Monate später seine neue
Erkenntnisse vor. Die beruhen auf seinem eigenen Wissensstand.
Wenn man jede Erkenntnis der Wissenschaft sofort hinterfrägt und seiner Sache nicht sicher ist, dürfte es eigentlich keine forschenden Wissenschaftler mehr geben. Zum Zeitpunkt ihrer Forschungen hat doch jeweils alles gepasst ...
Was glaubst du, was passiert wäre, wenn beispielsweise ein vor 20 Jahren erfundenes gutes Medikament deswegen nicht zum Einsatz gekommen wäre, weil 20 Jahre später ein noch viel besseres auf den Markt kommt ...?
Fortschritt beinhaltet immer auch die Möglichkeit des Irrtums.
Die absolute Wahrheit hat niemand in seinem Besitz.
- loh99leiLv 7vor 1 Jahrzehnt
Weil der/die Wissenschaftler/in im Moment der Veröffentlichung von seiner Erkenntnis überzeugt ist.
Und auch wenn später eine andere Person das Gegenteil oder etwas anderes zum Thema "beweist" ist noch nicht sicher, dass es so ist.
Aber ohne solche "Erkenntnisse" würde es mit dem Wissen grundsätzlich nicht vorwärts gehen, siehe Einstein unter anderem mit seiner Relativitätstheorie.
mfG gw38
- vor 1 Jahrzehnt
Zunächst mal Kompliment an die Fragestellerin. Ich finde die Frage super.
Lassen wir mal die Fälle weg in denen absichtlich Lügen oder Halbwahrheiten veröffentlicht werden um Menschen zu täuschen.
Dann bleiben immer noch genügend menschliche Schwächen übrig. Ich schreib mal was mir spontan einfällt:
1.) Wissenschaftler müssen Ergebnisse veröffentlichen auch wenn sie nichts Nennenswertes gefunden haben.
2.) Wissenschaftler sind oft sehr spezialisiert. Müssen es auch sein. Sie schauen sehr genau hin um ein Kleines Detail zu entdecken. Dabei kann man leicht die Ãbersicht verlieren.
3.) Man hat nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit schon erforscht. Man stellt Theorien auf um sich eine Vorstellung zu machen wie es sein könnte. Das kann Jahre und Jahrzehntelang alles zusammenpassen und trotzdem falsch sein. Erst durch eine neue Entdeckung kommt raus dass in Wirklichkeit alles ganz anders ist.
Hierzu ein Beispiel:
Man entdeckte vor vielen Jahren, dass es einen Zusammenhang zwischen Cholesterin und Herzinfarkt gibt. Plötzlich empfahlen alle Ãrzte den Menschen cholesterinarm zu essen.
Später entdeckte man: Nicht die cholesterinhaltigen Lebensmittel sind das Problem, sondern der Regelmechanismus für Cholesterin ist bei manchen Menschen nicht in Ordnung. Es bringt gar nichts cholesterinarm zu essen. Vielmehr muss man sich vollwertig Ernähren und sich viel bewegen, um den Regelmechanismus im Körper wieder in Ordnung zu bringen.
Gerade was Ernährung betrifft beobachte ich schon lange, dass das was man noch vor ein paar Jahren sicher zu wissen glaubte, sich durch neue Erkenntnisse ins Gegenteil verkehrt. Da könnte ich viele Beispiele nennen.
Fazit:
Ein gesundes Misstrauen gegenüber irgendwelchen Forschungsergebnissen ist sehr angebracht.
Der Mensch erliegt gerne der Illusion er wüsste schon viel. Dabei weiss er noch garnichts.
Quelle(n): @egima: Die Qualität deines Beitrages ist in diesem Forum aussergewöhnlich. Schreibst du Bücher? "Natürlich sind experimentelle Naturwissenschaften in einer glücklichen Lage" richtig. Ein unseriöser Physiker wird wahrscheinlich früher oder später auffliegen. Anders sieht es mit weniger 'exakten' Wissenschaften aus wie Ãkonomie, Psychologie, Soziologie, Politikwissenschaft... da können sich liebgewordene oder bequeme Mythen besser halten. Vermutlich tummeln sich dort auch mehr Scharlatane und kochen ihr Süppchen. Komisch, warum fällt mir plötzlich Oskar Lafontaine ein der Physik studiert hat um dann in die Politik zu wechseln? - Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
- 1/i = -iLv 7vor 1 Jahrzehnt
Du wirst dich wundern: zu 90% besteht Forschen in "sich irren" ... darum muss man auch sehr, sehr kritisch mit Publikationen umgehen.
Aber auch mit den Wissen, das man in den Medien, Schulen und Universitäten vermittelt bekommt.
Gerade wenn man in der Grundlagenforschung ist.
Wissenschftler sind auch Menschen und irren ist menschlich.
Leider gibt es auch viele Scharlatane, die einfach nur Blödsinn erzählen.
Der eigentliche "Fortschritt" in der Forschung besteht darin die Irrtümer zu finden und richtig zu stellen ... ;)
Darum gibt es auch immer wieder Publikationen die sagen, das andere Publikationen so nicht stimmen.
Und jeder nimmt sich das Recht raus es besser zu wissen, aber ich denke man muss Selbstbewusst mit Wissen umgehen, auch wenn es sich als falsch herausstellt.
Es gibt bestimmte "Regeln" die man anwenden kann um zu entdecken welche Aussagen als seriös angesehen werden können. Die wurden teilweise schon genannt.
Z.B. das die aufgestellten Behauptungen Experimentell beweisbar und nachvollziehbar sein müssen.
In der Exerimentellen Beweisbarkeit stecken übrigens die gröÃten Probleme. Man denke alleine nur mal an die Evolutionstheorie ... oder die Frage nach Gott ... oder die Sache mit der Intelligenz ... oder schwarze Löcher. ;)
Gerade die Bereichen die experimentell sogut wie gar nicht nachweisbar sind ... werden am stärksten Umstritten.
Niemand z.B. würde anzweifeln das die Dinge nach unten fallen. Der experimentelle nachweis, das man sich irrt, wenn man es doch bezweifelt ist zu einfach ...
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
weil die Wissenschaftler nur das versuchen zu Erklären was Sie gerade Erklären können in ihrem begrenztem Horizont der Materialen
Welt.Weil Sie sich die Geistlichen Erklärungen(wo schon alle Fragen beantwoirtet wurden) in den alten Schriften die viel älter sind als das Christentum im Butha-Skrim Kali Schrift Vermächtnis der ganzen Welt
in Indien zugrundeliegt nicht verstehen wollen;weil alle BÃCHER dieser
Welt neu geschrieben werden müssten....wie zb.. das die Wiedergeburt fester bestandteil allen Lebens ist und ein Lernprozes sich von der Materialen Welt zu lösen.Wurde von der Kirche in Konstantinopel im 14 Jahrhundert in Italien einfach durch die Päpste und Kardienäle aus der Bibel gestrichen und durch die Erlösung eines Lebens ersetzt weil die Menschen zu Agresiv und Primitiv waren und glaubten(na ja dann werd ich halt ich nächste Leben besser)und gleich das alles aus.Pustekuchen das PROBLEM ja wir werden wiedergeboren aber es wird alles in unserem CHARMA gespeichert und verlängert die Erlösung teilweise bis ins unermäsliche....
- pedroLv 5vor 1 Jahrzehnt
Es ist genau ein Beweis für Wissenschaft, dass die aufgestellten Theorie überwunden und verworfen werden. Der Philosoph Karl Popper hat darüber viel geschrieben.
Die Grundidee der Wirtschaftstheorie besteht darin, dass aus unübersichtlichen Rohdaten eine Theorie entwickelt wird, wobei die Methoden allgemein nachvollziehbar sein müssen.
Wenn etwas in Saarbrücken z.B. funktioniert, muss es auch in Moskau und New York so funktionieren. Manchmal stoÃen dann Wissenschaftler auf Phänomene, die in einen gröÃeren Zusammenhang gebracht werden müssen. Das sterben alte Theorien.
Theorie kommt übrigens aus dem Griechischen und heiÃe wörtlich ins Lateinische übertragen "Spekulation". So wird manchen wissenschaftlich sichere Aussage über eine nette MutmaÃung für die Wirklichkeit.
- willi0867Lv 4vor 1 Jahrzehnt
Moin
wissentschaftler stellen theorien auf und versuchen diese zu beweisen
lassen sie sich beweisen sind sie gültig
bei deinem beispiel ist es schwer zu beweisen das es stimmt darum werden diese veröffentlich und von anderen geprüft . sagen dann viele es ist richt und die einfachen leute kommen auch damit klar wird diese theorie für gültig erklärt . bis jemand was anderes beweist
wissenschaft heisst nicht alles wissen .. sondern alles in frage stellen und klar zu erklären
ob das der richtigkeit entspricht muss dann bewiesen werden ...
mfg
- Roland HLv 4vor 1 Jahrzehnt
Bravo nariu. Ich könnte es nicht besser formulieren.
(Bin mit einer Wissenschaftlerin befreundet, habe also einschlägige Erfahrung).
Roland H
- razalhanutLv 5vor 1 Jahrzehnt
Die meisten Errungenschaften der Menschheit wurden durch Zufall oder einen Fehler zufällig entdeckt. Aber das liegt einfach in der Natur der Sache.
Wir wissen ja noch nicht einmal ob das was wir als Leben bezeichnen die Realität ist. Wir behaupten das und aus diesem Punkt heraus erarbeiten wir neue erkenntnisse. Der, der diese zu erst entdeckt ist eine gewisse Zeit ein Held, bis es widerlegt wird oder verbessert.
Viel wichtiger schent mir aber das diejenigen denen man das Neuentdeckte verkauft nicht immer alles glauben und auch mal hinterfragen und dann relativiert sich die Sache schon wieder.
Theorien haben selten ein langes Dasein, wie beim Pc heute noch das Neueste ist morgen schon wieder überholt. aber wir brauchen einen und erweitern ihn jedes jahr und nach 4 Jahren wird ein neuer gekauft.
Darum immer neugierig sein was es wieder Neues gibt, aber nicht alles glaben und nicht immer nach dem neuesten Firlefranz leben