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Unterschied zwischen tonale und atonale Musik ... ?

Hallo Leute,

Ich schreibe bald eine Musikklausur und muss wahrscheinlich den Unterschied zwischen tonale und atonale Musik erklären. Habe schon bei Google nach geguckt, war auch schon bei Wikipedia, aber die Erklärungen sind mir zu unverständlich.

Kann mir vielleicht einer den Unterschied deutlich erklären ?

Wäre euch sehr dankbar.

2 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Du hast Recht, die beiden wikipedia-Artikel sind offensichtlich von Musikwissenschaftlern für ebensolche geschrieben und für den Laien nicht unbedingt nachvollziehbar. Ich will's mal versuchen:

    Ein Stück (oder ein Abschnitt daraus, wenn moduliert wird) heißt „TONAL“, wenn man es im Dur-Moll-System eindeutig einer bestimmten Tonart zuordnen kann. Das ist dasjenige musikalische Konstruktionsprinzip, das spätestens seit der Klassik gebräuchlich war, dessen sich aber auch ein Großteil der heutigen Popmusik bedient und das wir für unsere Ohren als „eingängig“ empfinden. Der Aufbau der Dur- bzw. Molltonleiter bzw. die jeweilige Lage der Halbtonschritte dürfte dir bekannt sein. Der Grundton der jeweiligen Tonleiter ist die sog. Tonika. Ein tonales Stück steht dann z.B. in C-Dur oder in d-Moll wobei C bzw. D die Tonika wäre.

    Aufgrund des vorgegebenen Aufbaus der Dur- bzw. Molltonleiter können in einem tonalen Stück nur bestimmte Akkorde/Akkordmuster vorkommen. Die Harmonielehre wertet hierbei Sekunden, Tritonus und Septimen als „Dissonanzen“, die im Verlauf der Melodie/der Akkordfortschreitung zu „Konsonanzen“ (den anderen Intervallen) „aufgelöst“ werden müssen.

    Die „Verwandtschaft“, d.h. die harmonische Nähe der einzelnen Dur- und Moll-Tonarten zueinander beschreibt der „Quintenzirkel“, es ist leicht einzusehen, dass z.B. G-Dur und D-Dur (1 Kreuz Abstand) „näher verwandt sind als z.B. G-Dur und f-Moll (von 1 Kreuz nach 4 b)

    Im Gegensatz zum klassischen tonalen System stehen das „MODALe“ System der mittelalterlichen Musik (siehe Kirchentonarten, andere Halbtonschritte, selbst J.S. Bach hat noch ganze Choräle in seinen großen Oratorien in Kirchentonarten komponiert, Bsp. für Kirchenlieder in Kirchentoanrten in http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchentonarten) und die ATONALität.

    Schon Richard Wagner und in der Folge zuerst die musikalischen „Impressionisten“ (z.B. Debussy) hielten sich nicht mehr an alle Regeln der Tonalität (sie gebrauchten in zunehmendem Maße die Chromatik) und „muteten“ dem Hörer „neue, ungewohnte“ Akkorde und dissonante Spannungen zu. Die völlige Loslösung von der Tonalität erfolgte erst in den Werken von Schönberg/Wiener Schule.

    In der 12stufigen chromatischen Skala sind alle Töne gleich weit voneinander entfernt und daher gleichberechtigt, d.h. es lässt sich keine Tonika mehr festlegen. Das Gleiche gilt für Tonleitern, die andere Komponisten teils willkürlich zugrunde gelegt haben, etwa die 6stufige Ganztonleiter (F. Liszt). Dem „klassikgeübten“ Hörer fällt vor allem das Fehlen von Leittönen auf.

    Daher bezeichnet man Musik oder Abschnitte davon als atonal, wenn sie nicht auf ein bestimmtes tonales Zentrum/eine Tonika/einen Grundton fixiert ist. Schönberg, Berg und Webern haben diesen Ausdruck, der ursprünglich als polemischer Verriss ihrer Werke gemeint war, übrigens abgelehnt. Schönberg sprach vielmehr von einer „Emanzipation der Dissonanz“.

    Die strenge Zwölftontechnik (z.B. Schönbergs Klaviersuite) ist übrigens eine Art Versuch, eigentlich atonaler Musik wieder eine Struktur zu geben (die je nach Aufbau der zugrundeliegenden Reihe durchaus tonal sein kann): Erst wenn alle 12 vorgegebenen Halbtöne (mehr hat unsere Notationsskala nicht) „verbraucht sind“, dürfen sie wiederholt werden.

    Randbemerkung: Du scheinst ja doch aus einem Musik-LK zu kommen. Beschaff' dir mal den dtv-Atlas zur Musik, um dich mit den grundlegenden Begriffen der Harmonielehre vertraut zu machen. Nichts für ungut, aber stehst du hier vor einem Berg an Theorie, den zu ersteigen dir die wesentliche Ausrüstung fehlt? Aber keine Aufregung, das kann man lernen. Nur wenn euer Lehrer da ansch. einiges voraussetzt, muss man eben selber für die Grundlagen sorgen ...

    Viel Erfolg!

    Quelle(n): verhinderter Profimusiker
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Hi,

    wenn du ein Lied hörst, dann klingt es für deine Ohren "glatt", harmonisch und "melodisch". Das liegt daran, dass der Komponist die Töne einer Tonleiter benutzt und diese Töne nach seinem Geschmack so anordnet, dass du und ich und möglichst viele andere sie als hörenswerte Musik empfinden.

    Wenn nun jemand hergeht, und einfach gewollt nur z.B. 12 Halbtöne aussucht und daraus (und nur daraus) ein Lied komponiert, dann klingt das für normale Ohren, sagen wir mal: gewöhnungsbedürftig; er hat "atonal" komponiert, weil er die gemeinhin gültigen Prinzipien einer Komposition verlassen hat.

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