Ist Russisch eine schwere Sprache?

@Dr. Eisendraht

Was bist denn Du für ein Quatschkopf?

Ich zitiere mal:

"Für ein Praktikum bei der Mafia ist diese Sprache empfehlenswert. Rentner in Russland sprächen lieber eine andere Sprache. - Für Russen ist sie übrigens eher leicht erlernbar."

Also, das Letzte ist ja wohl wahr: Jede Sprache wird von Kindern als Muttersprache schnell aufgenommen. Das allein zeigt schon mal, dass der Unterschied sooo schrecklich schlimm nicht sein kann.

Was soll der Unsinn mit der Mafia??? Weißt Du, das ist einfach Rufmord. Hast Du auch was gegen die italienische Sprache?

Es geht auch durchaus nicht allen Rentnern in Russland schlecht und auch in Deutschland ist es nicht für jeden die blanke Sahne, nur von der Rente leben zu müssen.

Man sollte sich also solch dummes Gerede schenken, wenn es um die ernsthafte Beantwortung einer Frage handelt.

Im Unterschied zu vielen hier bin ich nicht der Meinung, dass das Erlernen der russischen Sprache für einen Deutschen besonders schwer wäre.

Ja, es gibt 6 Fälle statt der vier, die wir hier kennen. Aber diese sind sehr logisch aufgebaut.

Die ersten vier entsprechen im Großen und Ganzen unseren.

Der 5., der Instrumental, ist etwa das, was der Engländer mit "by" umschreibt.

Der 6. Fall gibt häufig den Ort an. Wird also manchmal da eingesetzt, wo man im Deutschen den Dativ nehmen würde.

Die zwei Konjugationsformen der Verben, die i- und die e-Konjugantion, haben feste Regeln. Das ist ganz anders als bei den unregelmäßigen Verben im Deutschen, wo man mit jedem Verb die Konjugantion immer extra mitlernen muss.

Leider fällt einem Deutschen häufig der Gebrauch der beiden Aspekte nicht ganz leicht.

Die Syntax ist durchaus der der deutschen Sprache zu vergleichen: Es gibt ein Substantiv, Objekte, adverbiale Bestimmungen, Attribute.

Zwischen Haupt- und Nebensätzen wird nicht explizit unterschieden, die Konstruktion selbst entspricht aber ebenfalls dem deutschen Sprachgebrauch. Nur die Satzstellung ujnterscheidet sich. Aber erstens ist auch das lernbar und zweitens versteht man Dich auch dann, wenn Du die Reihenfolge der Wörter nicht exakt benutzt, so wie wir hier ja auch Ausländer verstehen, wenn die Probleme mit der Satzstellung im Deutschen haben.

Dass man am Anfang andere Buchstaben lernen muss, macht den Einstieg schwierig. Aber das kann man wie eine Geheimschrift auffassen. Einmal gelernt, kommt nichts Neues dazu.

Die einzige Schwierigkeit ist in meinen Augen, dass man in Deutschland wenig Praxis hat. Und eine Sprache, die man lernt, aber nicht in der Praxis anwenden kann, vergisst man eben leicht.

Übrigens kann ich meine DVDs, die ich aus Russland mitgebracht habe, alle hier auch sehen - ohne Probleme mit dem Ländercode.

Ich habe mir auch viele Bücher mitgebracht, aber ich habe trotzdem Angst, dass es mir die fehlende Kommunikation bald sehr schwer machen wird, meine einmal erworbenen russischen Sprachkenntnisse dauerhaft zu bewahren.

Also: Keine Angst beim Erlernen der Sprache! Aber suche Dir möglichst Partner für eine regelmäßige Kommunikation!

Besorge Dir eine russische Tastatur und gehe ins russische Internet und suche Dir dort Briefpartner!

Es ist sicher nicht einfach zu lernen.

Die Tochter von einer gebürtigen Russin studiert Russisch, hat es quasi mit der Muttermilch aufgesogen, aber behauptet, dass die Grammatik sehr schwer ist. Es gibt nicht nur 4, sondern 6 Fälle und ist auch von der deutschen und von den romanischen Sprachen sehr verschieden, aber übernahm auch viele Begriffe

aus anderen Sprachen, die dann mit russischen Endungen gebraucht werden.

Friseur heißt z.B. Parückmacher - парикмахер

Ich selbst lernte es von der 5. bis zur 12. Klasse .

Allerdings hatte ich einen Bonus, weil meine Großmutter eine slawische Sprache neben deutsch sprach, und ich so zwar diese Sprache verstehen, aber nie sprechen lernte.

Trotzdem hatte ich dadurch weniger Probleme mit Russisch. Die kyrillische Schrift beherrsche ich noch, das lernt man relativ schnell, aber sonst verlernte ich sehr viel, könnte mir aber vorstellen, dass ich, wenn ich gezwungen wäre, längere Zeit in Russland zu verbringen, mich wieder verständigen könnte.

Wenn du eine slavische sprache wie serbisch kannst (das ist eine die am änlichsten klingende sprache wie russisch)

Wenn nicht dan ja!!!

Im Selbstunterricht funktioniert das wohl kaum bei jemandem. Die Sprache ist für deutsche Muttersprachler echt eine Herausforderung. Die Schrift ist völlig anders, der Satzbau/die Grammatik und überhaupt alles ist irgendwie so, dass man erst mal nichts findet, woran man sich entlang tasten könnte.

Eine der schwersten Sprachen der welt mehrere Buchstaben 2 mal so viele Regeln wie in Deutschen. Du musst mit 10 Jahren rechnen damit du russisch nur GUT kannst perfekt natürlich länger. Es sind sehr viele Wörter die man lernen muss und beleidigungen umso mehr^^. Aber wenn du serbisch, bosnisch oder kroatisch kannst dann ist es leichter da es auch zu Slawen gehört und viele Wörter gleich sind.

Viel spaß beim lernen!

mfG Silexx

Es ist nicht einfach

Russisch ist eine indogermanische Sprache, das heißt sie ist im Groben in den grammatikalischen Strukturen mit dem Deutschen verwandt. Völlig anders aufgebaut wäre da z.B eine asiatische Sprache wie Japanisch.

Das Besondere am Russischen sind die sechs Fälle ( im Deutschen ja vier) und eben die Schrift. Auch die Aussprache ist speziell für Deutsche wohl kniffelig, weil vollkommen neue Laute zu lernen sind. Aber nach einiger Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür und das ist kein Problem mehr.... Warum nicht mal was anspruchsvolles lernen?

Ich kann nur sagen, ja es lohnt sich meiner Meinung nach Russisch zu sprechen, denn damit tut man sich leichter jede andere slavische Sprache zu lernen und zu verstehen. Ich kann z.B Bulgarisch lesen und die Hauptaussage eines Textes allein durch meine Russischkentnisse verstehen...auch mit Polnisch, Tschechisch usw. funktioniert das und hat mir schon oft im Leben geholfen, auch einfach Barrieren zwischen verschiedenen Kulturen behoben. Wenn dich die Sprache fasziniert, dann lerne sie...es kann nicht umsonst sein!!

Ich würde sagen, dass Russisch vielleicht ein bisschen schwerer als Deutsch für Nicht-Muttersprachler ist. Man muss (im Gegensatz zum zB Englischen) Nomen in alle Fälle abwandeln, auch für Verben gibt es verschiedene Konjugationen, die zwar ähnlich, aber nicht gleich sind. Es gibt 6 Fälle, und, obwohl es prinzipiell nur drei Zeiten gibt, "Aspekte" (für fast jedes Deutsche Verb gibt es zwei russische Verben), die für Nicht-Muttersprachler oft wenig nachvollziehbar sind. Außerdem gibt es einige Partizipien... Ja, die Grammatik hats schon ein bisschen in sich...

Dein geringstes Problem ist allerdings die Schrift. Wenn man sich damit außeinander setzt ist die wirklich kein Problem. Die haben wir in der Schule sehr schnell können müssen, aber das lernt man Hand in Hand mit der Sprache. Du kennst ja dann das jeweilige Wort nur so und nicht mit Lateinischen Schriftzeichen. Am Anfang kann es vielleicht noch passieren, dass sich kleine Fehler einschleichen, aber das geht sehr schnell vorbei.

Ich finde, dass es schwer ist, sich sein Russisch zu "erhalten". Man ist wirklich nie mit Russischen Medien konfrontiert. DVDs aus Russland haben einen anderen Ländercode, weshalb man sie bei unseren Playern nicht abspielen kann. Ich würde sagen, das das sicher ein Problem sein kann. Ich selber habe sicher schon viele Vokabel vergessen, weil ich einfach nicht mehr mit Russisch in Berührung komme. Aber andererseits: Eine Sprache in ihren Grundzügen verlernt man nicht so leicht. Vokabel kann man nachlernen.

Wenn du also motiviert bist, dann versuchs einfach. Ist sicher eine Zusatzqualifikation, die dir vielleicht einmal nützlich sein kann. Und Russisch ist eine schöne Sprache!

Das Lesen lernen war die erste Hürde, damit ich das Wörterbuch überhaupt lesen konnte. Die Betonung ist das zweite. Bei der Grammatik habe ich dann aufgegeben. Die Handschrift unterscheidet sich so stark von der Druckschrift, daß man die auch noch separat lernen muß. Naja, ich finds nicht so einfach.

ну коне́чно