Salzwassertiere/Süsswassertiere überleben im jeweils anderen Lebensraum?

Ich bin zwar kein Zoologe, aber immerhin Bio-Studentin;)

Ich weiß nicht, wie alt dein Sohn ist, aber ich hoffe es wird jetzt nicht zu kompliziert;)

Du hast recht, dass die meisten Wasserlebewesen entweder nur in Salz- oder nur in Süßwasser überlegen können. Der Vorgang, der ihnen das ermöglicht, heißt Osmoregulation.

Osmose bedeutet die Diffusion von Lösungsmitteln (in diesem Fall Wasser) durch eine "semipermeable Membran", also eine Membran die zwar Wasser, aber z.B. keine Salze durchlässt.

Diese Diffusion würde so lange stattfinden, bis sämtliche Konzentrationsunterschiede auf beiden Seiten der Membran (der Zellwand) ausgeglichen sind.

Das würde für einen Süßswasserfisch folgendes bedeuten: Da sein Inneres eine viel höhere Salzkonzentration aufweist als das ihn umgebende Wasser, würde so lange Wasser in ihn einströmen (das Salz kann ja nicht raus) bis der Unterschied ausgeglichen wäre. Das wäre tötlich für die Zellen, Stoffwechselvorgänge würden unter solch niedrigen Salzkonzentrationen nicht mehr stattfinden und der Fisch wäre tot.

Genau anders rum bei einem Salzwasserfisch, bei dem die Umgebung einen höheren Salzgehalt aufweist als sein Inners. In diesem Fall würde das Wasser aus ihm ausströmen. Der Wasserverlust wäre so groß, dass die Salzkonzentration im Inneren tötlich wäre.

Darum müssen die meisten Fische ihren Wasserhaushalt regulieren = Osmoregulation.

Süßwasserfische machen das, indem sie aktiv gelöste Salze z.B. über die Kiemen und die Nahrung aufnehmen und einen sehr wässrigen Urin ausscheiden. Salzwasserfische machen es genau anders rum, sie geben Salze über die Kiemen und durch ihren stark konzentrierten Urin wieder ab und behalten möglichst viel Wasser in sich.

Die meisten Wasser-Lebewesen (auch Schidkröten) sind nur an einen dieser beiden Lebensräume angepasst, aber einige wie z.B. Lachse können in beiden überleben. Bei Lachsen ist das deshalb nötig, weil sie im Meer leben aber in die Flüsse zurückkehren um zu laichen.

Andere Tiere wie z.B. die meisten Wirbellosen oder Haie haben in ihrem Inneren einfach die gleichen Bedingungen wie in ihrer Umgebung, sie passen also ihren Stoffwechsel an und nicht die Salzkonzentration.

Auch wir Menschen brauchen einen bestimmten Salzgehalt in unserem Innern, darum ist z.B. auch das Trinken von Salzwasser so gefährlich, denn es entzieht den Zellen durch Osmose das Wasser. Deshalb macht Salz auch so durstig, der Körper will unsere Zellen wieder "auffüllen".

Und noch ein Beispiel: ein Arzt gibt seinen Patienten "isotonische" (genauer: iso-osmotische) Kochsalzlösung, das bedeutet dass die Salzkonzentration der Infusionen identisch ist mit der in unserem Inneren, sodass kein Wasser- oder Salzverlust entsteht.

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Oha, zweite Klasse.. na dann war das wohl doch etwas kompliziert ;)

Aber du kannst es ihm sicher verständlich erklären!

Es gibt eine Art von Haien, die vom Meer aus in Flüsse schwimmen können und wohl beide Wasserarten gewohnt sind...

aber ich denke das ist eine Ausnahme...

Nicht umsonst heißt es ja süßwasserfisch und meerwasserfisch.

Wäre eine gute Frage für seinen Biologielehrer! :-D