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Eine Frage der Fragen: Wofür dürfen Menschen sterben (s. auch Détails)?

Gibt es denn tatsächlich etwas, für dessen Zweck ein Mensch sterben darf - auch durch Selbstmord. - Und wenn ja, worin besteht dies?

Und dürfen auch andere, sog. "unschuldige" Menschen für gerade diesen, wenn auch den argumentativ besten, Zweck sterben?

Im Grunde läuft doch diese Frage darauf hinaus: Welchen Wert hat das Leben, wenn selbiges nicht allein dafür da ist, sich selbst zu erhalten. Und glücklich sein im Leben, kann auch nicht alles sein ...denn immerhin: Ich kann mit meinem Leben sehr glücklich sein, während viele hundert Menschen am Tag verhungern ...

Update:

@maurerxxl: Ich tue nicht nur so. In gewisssem Sinne nämlich ist das, was wir "Leben" nennen, tatsächlich ewig ... willst Du nämlich solche Sätze sagen, die nach Deiner - wie billig - zeitlich begrenzten irdischen Existenz stattfinden würde oder die etwas darüber aussagen, was vor Deiner Geburt stattgefunden haben, so sagst Du eigentlich unsinnige Sätze - d.h. solche, die Du selbst niemals wirst bestätigen oder verneinen können, denn Du bist ja selbst nicht dabeigewesen ...

Was außerhalb Deiner Lebenszeit geschieht, gehört viel eher dem Nichts an - und was dem Nichts nahesteht, steht auch der Ewigkeit nahe.

Also das, was den Menschen von seiner zeitlichen Lebensspanne trennt, sollte ihm doch viel näher stehen als das, was ihm am Leben hält. - Das "Etwas" ist nur ein kleiner Abschnitt aus dem unergründlichen "Nichts" - und irgendwann einmal wird der Mensch sicherlich ein ziemlich brauchbares Leitfossil abgeben.

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  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Todeswahrhaftigkeit ist keine Sehnsucht nach dem Ende, sondern Klugheit im Umgang mit ihm. Sterben lernen nimmt nichts von der Sterbenslast und Todesfurcht, schon gar nicht verhilft sie zu Sterbenslust und Todesbejahung. Sterben lernen heißt zuallererst, bewusst leben zu lernen und des Lebens Wert hochzuschätzen. Sterben lernen fasst nicht nur den Tag ins Auge, als könnte er ewig währen; es kennt das Faktum der Nacht und anerkennt seine Unausweichlichkeit: Deshalb lehrt es uns, den Tag bewusster mit Leben zu füllen, da es nicht nur den Aufstieg des Lebensbogens der Jugendlichkeit anstarrt, als könne der ewig dauern, sondern auch den Abstieg zu Alter und Ende, der ein erfülltes Leben gestattet, auch in der Ungewissheit darüber, wann es zu Ende sein wird. Wenn jedoch jemand, diesen Bogen aus freier Entscheidung zu Ende denkend, selbst den Augenblick bestimmen will, an dem dieser Weg vollendet ist, so verdient er Respekt und Mitgefühl, nicht Ablehnung, Herabsetzung, Entwürdigung oder gar Entmündigung.

    Sigmund Freuds Motto "si vis vitam para mortem" trifft genau diese Aufforderung, Sterben und Tod allein deshalb zu versöhnen und mit Gelassenheit zu begegnen, weil erst auf dieser Grundlage ein gutes Leben gelingen kann. Deshalb bedeutet Leben lernen immer auch gleichzeitig Sterben lernen, wenn das gelungene Leben nicht an Illusionen scheitern soll. Sterben soll übrigens auch letztlich ganz leicht sein: Noch jeder hat es geschafft, so wenig erfolgreich er auch im Leben gewesen sein mag. An ihrem Ende herrscht große Gleichheit unter den Menschen, so sehr sie auch ein Leben lang nach Verschiedenheit gestrebt haben mochten. Die Verschiedenartigkeit muss in ihren Leistungen und der Erinnerung an sie fortleben, aber vor dem Tod sind alle Menschen gleich.

    Quelle:

    De PDF Hubert Markl

    Menschenleben heißt Sterben lernen

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