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wodurch zeichnet sich die kunst des abschreibens aus?

15 Antworten

Bewertung
  • Beste Antwort

    Darzustellen, dass man selbst das Original produziert hat :)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Abschreiben ist keine Kunst, denn dazu gehört nur das analytische Einschätzen der eigenen Situation, des neben einem Sitzenden und des beobachtenden Lehrers.

    Die eigentliche Kunst besteht darin, aus dem Geschriebenen eines Anderen einen Ansatz zu finden, um den eigenen Gedanken eine Richtung zu geben, sein eigenes Wissen zu aktivieren, das dann zur eigenen Lösung eines gegebenen Problems führt.

    Das ist zwar nicht ganz fair, aber löst manchmal eigene Denkblockaden.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Seit der Niederschrift des Gilgamesch-Epos vor 4.000 Jahren besteht Schreiben vornehmlich darin, abzuschreiben. Das ist nichts Schlechtes, wie der große Bert Brecht präzis erkannte: "Besser gut abgeschrieben, als schlecht selbst geschrieben."

    So wuchs die Weltliteratur über die vier Jahrtausende ihres Fortschreibens zu einem komplexen System von Zitaten, Bezügen und Querverweisen heran: zu einem World Wide Web, das in der Tat nur als Gesamtes zu lesen und zu verstehen ist.

    Die unübersehbare Masse der Querverbindungen erst aufzudecken, dann zu ordnen und zu katalogisieren, sprich: Licht ins Dunkel dieser Hyperlinks zu bringen, ist ja die vornehmste Aufgabe der Literaturwissenschaft. Eine Sisyphusarbeit übrigens, denn offensichtlich wuchert die Weltliteratur schneller, als die Wissenschaft ihr folgen kann.

    So ist auch die Ächtung des Abschreibens, um endlich zum Thema zu kommen, ein seltsames Produkt der modernen Zeiten. Sie ist überaus kritisch zu sehen, ja, ich behaupte: Sie ist fatal. Ich behaupte: Das heute gültige Abschreibeverbot hat den oft beklagten Verfall der Literatur direkt verursacht.

    Einen Shakespeare störte es überhaupt nicht, die 1000ste Version von "Romeo und Julia" geschrieben zu haben. Ebenso wenig sein Publikum. Ungeniert bediente sich Goethe an zahllosen "Fausts", die lange vor dem seinen kursierten. Niemand hat sich daran gestoßen. Selbst 1947 noch fand niemand etwas dabei, dass Thomas Mann eine weitere Version des Nämlichen zu Papier brachte. (Mit Ausnahme Arnold Schönbergs, der sich ertappt fühlte.) Von Bert Brecht, der die Sache ja offensiv betrieb, wollen wir nicht reden. In seiner "Dreigroschenoper" stammen, zusammen gerechnet, keine fünf Seiten Text aus seiner Feder. Der Rest ist gewitzte Collage.

    Diese und ungezählte weitere Beispiele beweisen: Ein einzelner Mensch, und sei er noch so begabt, ist nicht in der Lage, ein Werk der Weltliteratur zu schreiben. Er braucht Vorbilder, Vorgänger, Vorschreiber, die den größeren Teil der Arbeit schon erledigt haben. Literatur, die diesen Namen verdient, entsteht in Teamarbeit: in einer langen Folge des Kopierens, Modifizierens, Hinzufügens und Weglassens, des Ausfilterns und Nachpolierens; der Evolution, um einen Begriff aus der Naturwissenschaft zu verwenden, der Entwicklung durch Mutation und Auslese. Das ist weder schändlich noch erstaunlich, schließlich entstehen Lebewesen auch nur auf diese Weise.

    http://oe1.orf.at/highlights/34158.html

  • vor 1 Jahrzehnt

    Dadurch, daß möglichst rasch der Marktwert höher ist als der abgeschriebene Buchwert.

    Nur so wird es sich lohnen.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Dass man sich über Marktwert verkauft. Im Idealfall dann nicht nur während einer Klassenarbeit, sondern für den Rest seines Lebens.

  • volvox
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Schöne Frage :-))

    Da wir schon Steuerabschreibungen und Texte abschreiben hatten:

    die Kunst ist, auch wirklich loszulassen, nachdem man jemanden oder etwas abgeschrieben hat.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Wenn man die nicht buchhalterische Abschreibung meint, zeichnet sich das Abschreiben vor allem dadurch aus, dass man selbst keinen Antrieb gefunden hat und lieber den geistigen Diebstahl begeht.

  • ?
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich nehme nicht an, dass Du das Abschreiben meinst, wie meine Vorantworter es verstanden haben.

    Ich sehe die Kunst des *Abschreibens* bei jungen Menschen darin, dass sie als erstes das Alphabet lernen, um Worte bilden zu können.........um Texte aus Sprach- und Lesebücher *abzuschreiben*, um somit die Satzbildungen zu lernen.......und nicht nur dass, sondern auch um richtiges *Abschreiben* zu lernen, keinen Buchstaben zu vergessen, Groß- und Kleinschreiben zu berücksichtigen.

  • Paul R
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Kunst dabei ist es, beim Abgeschriebenen zwischen richtiger und falscher Antwort unterscheiden zu können.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Einen wissenden Partner neben sich sitzen zu haben!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Dass man nicht wahrhaben will, wie nötig man zahlreiche Andere hat, um die simpelsten Theorien selbst zu begreifen.

    Es sprich für niemanden, der es wagt, seinen Leistungs-Eindruck zu türken.

    Und, man beginnt sich bei der Frage schon, fremd zu schämen!!!

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