Der Zweck heiligt die Mittel?

Der Spruch kommt aus dem sogenannten Utilitarismus. Der besagt, dass man immer so handeln sollte, dass die Konsequenzen des Handelns das größte Glück für die Leute (meist die Mehrheit) hervorbringt. Will man zum Beispiel wissen, ob es erlaubt ist zu töten, könnte ein Utilitarist zum Schluss kommen, dass die Erlaubnis das größte Glück für alle bedeuten würde. Der Zweck wäre also das größte Glück, und die Mittel (das Töten) sind gleichgültig. Kritisiert wird am Utilitarismus deshalb immer, dass niemand das Glück wirklich bemessen kann und das ein Utilitarist jedes Gesetz überschreitet könnte, so lange er denkt, dass das Ergebnis gut ist.

Das Gegenteil eines Utilitaristen wäre übrigens ein Deontologist. Der handelt unabhängig vom Ergebnis immer streng nach festen Grundsätzen oder Gesetzen.

kritisieren könnte man am utilitarismus auch die manipulierbarkeit des glücks, denn was glück ist, kann man doch gerade den massen sehr wirksam durch propaganda / werbung einflößen.- so wird in der spassgesellschaft das glück selbst zum mittel.-

doch der spruch 'der zweck heiligt die mittel' hat auch noch eine ganz andere dimension als bisher hier elaboriert wurde:

wird nämlich der zweck zum sinn des handelns erhoben, wird also der zweck absolut, so werden automatisch auch die mittel geheiligt ... (ganz anderes als etwa in der griechischen tragödie, wo jedes menschliche handeln zum scheitern verurteilt sein konnte, denn der mensch denkt und gott lenkt).-

jeder zweck kann also die mittel heiligen - nur einen absoluten, alles umfassenden zweck gibt es nicht und das macht alles null und nichtig.-

Den Zweck habe ich jetzt schon. Zum Heilig sprechen fehlen mir nur noch die finanziellen Mittel!

Der Vatikan heiligt seine Geld-Mittel. Zum Zwecke der Vermehrung.

Diese Aussage beinhaltet meiner Meinung nach eine große Moral frage. Wäre es korrekt ein von terroristen besetztes Flugzeug abzuschießen um größeres Unheil zu vermeiden? Darf man die Menschenleben die sich ggü. stehen überhaupt gegeneinander abwägen und wenn ja wer darf das, Regierungen, Gerichte, oder einfache Meinung aus der Bevölkerung?

Oder ein anderes Beispiel; Tier versuche. Ist es korrekt, das wir Menschen an Tieren, Versuche ausführen um zu erfahren wie bspw. die Nebenwirkungen von Medikamenten ist? Ich finde schon. Die Antibabypille ist ein gutes Beispiel dafür, das Arzeneimittelwirkstoffe noch an lebenden Tieren durchgeführt werden. Auch wenn die "Pille" längst erfunden wurde und deren Wirkungsweise bekannt ist, handelt es sich dabei um ein Hormonpräparat, welches täglich von tsd. jungen, gesunden Frauen genommen wird und daher einer ständigen Kontrolle unterliegt.

Un bitte nicht böse werden, liebe Frauen, denn ich will es nur etwas überspitzt ausdrücken um meine Erläuterungen zu verdeutlichen: Wenn wir die Pille aus der soziologischen Sicht betrachten, dann ist Sie wohl das einschlägigste Instrument für Frauen, zu entscheiden, wann und von wem sie ein Kind wollen. Es verhilft also zu einer gewissen Art von Freiheit, berufliche und finanzielle Selbstständigkeit. Ist es also Ok für die Unabhängigkeit der Frau vom Mann oder dessen Einkommen, Tiere sterben zu lassen??

Es gibt z.B. unzälige Krankheiten für deren heilung keine geeigneten Medikamente vorliegen, sagen wir mal Aids. Was wäre nun wenn wir sagen, für die Pille dürfen keine Tierversuche mehr gemacht werden, aber für Präparate zur Aids bekämpfung schon. Das wäre genau der Punkt an dem wir entscheiden müssten ob der Zeck die Mittel heiligt.

Es kann schon mal vorkommen, dass der Zweck die Mittel heiligt, z.B. wenn man jemanden zu seinem "Glück/Lebensqualtität" zwingen muss:te.

Als absolute Aussage ist dieser Satz mit Vorsicht zu genießen; denn er stimmt nicht grundsätzlich oder immer.

Da gäbe es doch tausendfach Beispiele.

Ein markantes Beispiel ist zum Beispiel das Gegenfeuer, das gelegt wird um einen Waldbrand zu bekämpfen.

Beispiel: GOTT hat so weit bekannt ist, keine Eltern.

Also ERFAND die katholische Kirche MARIA, die MUTTER GOTTES, damit die "dummen" Gläubigen endlich Ruhe geben!

Hier heiligte der Zweck die Mittel!