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Attische Demokratie - Römische Res Publica: Inwiefern war Rom weniger demokratisch?
Sowohl in Athen als auch in Rom gab es in der Antike (v.Chr.) Volksherrschaften (aber natürlich keine Demokratien im modernen Sinne).
Jedoch soll die römsiche Res Publica weniger demokratisch gewesen sein, als die attische Volksherrschaft.
Inwiefern war das so?
2 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Die Antwort von TEd ist insofern falsch als auch in Athen ein timokratisches Wahlrecht existierte. Nur Mitglieder der ersten beiden Vermögensklassen waren für die höheren Staatsämter wählbar.
Die Einschränkung des aktiven und passiven Wahlrechtes basierend auf dem Vermögen findet sich in praktisch allen antiken Demokratien. Sie entsteht aus der Kopplung von Bürerrecht und Wehrdienst. Nur wer Wehrdienst leistet genießt Bürgerrechte, was auch der Grund für den völligen Ausschluß von Frauen von allen Bürgerrechten darstellt. Da in den mmeisten Staaten der Antike die Bewaffnung und Ausrüstung vom Wehrpflichtigen zu stellen war, waren arme Bürger faktisch nicht oder nur sehr eingeschränkt wehrfähig und hatten deshalb auch bur eingeschränkte Rechte.
Die angesprochene Bezahlung in Athen war so etwas wie ein Situngsgeld, daß jeder Bürger für die Teilnahme an der Volksversammlung bekam, zur Wählbarkeit trug sie nicht bei.
Der von TEd geschilderte Effekt, daß nur reiche Leute Politiker werden konnten gilt tatsächlich, aber in Athen ebenso wie in Rom.
Man kann tatsächlich einwenden, daß es in Rom kaum Bemühungen gab, diese traditionelle Ordnung grundsätlich zu ändern, sie wurde vielmehr ausdrücklich als positiv gewertet, während es in Athen immer mal wieder Umgstaltungen gab, die darauf abzielten, neuen Schichten Zugang zum politischen Prozeß zu geben und eingefahrene Strukturen grundlegend zu ändern. Allerdings muß man schon fragen, ob das einen realen Unterschied ausmachte. Wenn man in Athen zeigen kann, daß die unteren Vermögensklassen mit der Zeit mehr Rechte bekommen, während in Rom an der Verfassung der timokratischen Volksversammlung nie etwas geändert wurde, dann darf man nicht übersehen, daß in Rom parallel die Plebejervolksversammlung durch die Ständekämpfe weitgehende Rechte bekam (Gesetzgebung!) und das hier grundsätzlich jeder Bürger eine Stimme hatte, arme und reiche also gleichberechtigt abstimmten.
Es macht also Sinn, sozusagen zwischen gefühlter und tatsächlicher Demokartie zu unterscheiden, der größeren Hochschätzung der Demokartie in Athen steht nicht unbedingt ein reales Mehr an Demokratie gegenüber dem demokratieskeptischen Rom gegenüber.
Undemokratischer war Rom allerdings insofern, als im Verlauf seiner Expansion ein immer kleinerer Teil der theoretisch wahlberechtigten Bürger dieses Wahlrecht auch ausüben konnten, weil die Teilnahme an der Volksversammlung die persönliche Anwesenheit in Rom voraus setze, was bei zunehmender Größe des römischen Reiches immer schwieriger wurde. Auch das formale Ende der Demokartei mit der römischen Kaiserzeit ist eine Folge dieser Expansion. Die demokratischen Verfassungen der Antike beruhen alle auf der Organisationsform als Stadtstaat, wennd er Stadtsaat aufhört, einer zu sein, funktionieren sie einfach nicht mehr.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
In Rom gab es nur vom Selbstverständnis der Römer her eine Demokratie, de facto war es eine Thimokrathie (bin mir nicht sicher, ob das so geschrieben wird ^^ heißt "Herrschaft der Reichen/Besten".
In Rom konnte an sich jeder die Ämterlaufbahn durchgehen. Allerdings waren diese ehrenamtlich und man bekam kein Gehalt. Wer also in den Senat wollte, musste sich für mindestens 5 Jahre versorgen können. Das konnte der normale Bauer nicht. Nur reiche Leute mit Familienvermögen (früher nur Adelige, später auch Neureiche) konnten sich deshalb eine Ämterlaufbahn leisten. So wurden nur reiche Leute gewählt und im Senat waren auch nur reiche Leute vertreten. So wurden ihre Interessen durchgesetzt.
In Athen bekam man ein Gehalt für den Staatsdienst.
Quelle(n): Lateinunterricht