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Oakley
Lv 6
Oakley fragte in SozialwissenschaftAnthropologie · vor 1 Jahrzehnt

Warum suchen die meisten Menschen für ihre Probleme eine Erklärung durch äußere Einflüsse ?

Es gibt doch diesen gelungen Witz über einen Geisterfahrer auf der Autobahn, der eine Radioansage im Verkehrsfunk mit bekommt, in der es heißt: "Vorsicht, auf der A7 kommt ihnen ein Geisterfahrer entgegen, bitte fahren sie vorsichtig !"

Darauf hin der verwirrte Mann: " Wieso einer ?! Es sind gleich hunderte !"

Ist dieser Scherz nicht bezeichnend für die Probleme der meisten Menschen und deren Lösungsfindung ? Menschen sind charakterlich so oder so, und agieren auf bestimmte Situationen und Menschen eben auch so oder so, wundern sich dann aber über die Reaktionen und suchen den Fehler sofort bei den Anderen.

So wird dann die Außenwelt unter Generalverdacht gestellt und man selbst von jeder Schuld frei gesprochen. Leichter ist dieser Weg doch auch nicht. Denn den Fehler bei sich selbst zu suchen ist eine Suche mit guten Veränderungsmöglichkeiten - den Fehler außerhalb seiner selbst eine endlose Nachforschung.

8 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    "Menschen neigen dazu, ihre eigenen zwischenmenschlichen und geistigen Fähigkeiten zu überschätzen.

    Wenig begabte Menschen sind dabei doppelt benachteiligt. Sie treffen nicht nur unglückliche Entscheidungen und ziehen falsche Schlüsse, sondern erkennen diese Fehler hinterher auch nicht."

    (Studie von Kruger/Dunning - Cornell-Universität)

    Es liegt an der Perspektive. Wir neigen zur Selbstüberschätzung, unsere Probleme und Fehler schätzen wir geringer ein, als diejenigen, die sie bewerten.

    Einige Menschen sind selbstkritisch genug, eigene Probleme zu erkenen. Diese offen zuzugeben ist wiederum eine andere Sache. Aber auch gibt es Personen, die in allem den Fehler bei sich sehen.

    Im Allgemeinen jedoch fehlt uns die Distanz zur Beurteilung unserer eigenen Handlungsweise. Selbsterkenntnis, Selbsteinschätzung und Selbstkritik sind häufig nicht menschliche Stärken.

    Ein anderes Thema ist die Kritikfähigkeit. Wie wir mit Kritik, sei es selbsterkannte oder durch andere übermittelte, umgehen, ist ganz unterschiedlich. Gerade bei Kritik durch Mitmenschen hängt es von der persönlichen Beziehung des Kritikers zum Kritisierten ab. Es ist schwierig diese Frage verallgemeinernd zu beantworten.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es geht ja nicht um Abkörzung oder Umwege, auch nicht um richtige oder falsche Wege.

    Die Losung heißt seit altersher "Erkenne dich selbst!"

    Da hilft weder Wertung noch Schulzuteilung, denn weiter heißt es an selbiger Stelle: "wie innen, so außen"

    ... und den Bären "sich selbst zu verändern" wollen wir uns auch nicht aufbinden lassen, wir sind perfekt, wenn wir es nur schaffen zu uns selbst zu stehen.

    ll

    Quelle(n): tabula smaragdina hermetis
  • vor 1 Jahrzehnt

    Bekommst Du Geld für diese Stimmungsmache ?

    Der Witz ist doof und die Zielrichtung unterirdisch.

    Den Fehler sofort immer bei sich zu suchen, wird Vergewaltigungsopfern von den Tätern und dem zusammenhaltenden Umfeld andauernd beigebracht, damit die Verbrecher weitermachen können, geschützt von Speichelleckern, die sich einen Vorteil erhoffen, wenn sie dem Opfer noch eins reinwürgen.

    Das man selbst alle Verantwortung auf sich nimmt ist beabsichtigt. Das alle Anderen von jeder Schuld frei gesprochenden werden auch.

    Das ist ja der Sinn des Opferlamms, das auch gleichzeitig zum Sündenbock gestempelt wird.

    Dabei sollte doch allmählich jeder klar sehen, das Schuld ein verlogenes Konstrukt der Unterdrückung ist.

    Heutige Täter waren frühere Opfer, das kann jeder sehen, aber wer will das schon ?

    Es ist doch so einfach alles auf den am Pranger stehenden abzuladen und selber munter mit dem Scheiß weiterzumachen, denn eine Beteiligung an dem Verbrechen sehen wir doch bewußt nicht, sonst würde uns das schlechte Gewissen vielleicht doch dazu bewegen, etwas für eine sinnvolle Veränderung zu tun.

    Hohle Sprüche tönen von allen Seiten - nach Winnenden - es muß sich was ändern - Waffenrecht, PC Spiele - aber kaum hat man das abgehakt verkauft die Polizei abertausende von Pistolen auf den freien Markt - geht es noch verlogener ?

    Die Außenwelt steht nicht unter Generalverdacht, sie gibt die moralisch, gesellschaftlichen Vorgaben, schafft mit Existenzangst Verbündete für Gewalttäter und läßt einige ohne Risiko Millionen abkassieren, während anderen die Mittel zum Lebenserhalt zusammengestrichen und fleißige Arbeiter erwerbslos gemacht werden.

    Fällt der Vater als Geldverdiener aus, steht die Familie vor dem Ruin.

    Vergewaltigt er seine Tochter, beißt die Mutter die Zähne zusammen und hält den Mund. Flüchtet die minderjährige Tochter (16), wie bei Fritzl, so bringt die Polizei sie rechtlich abgesichert wieder zurück.

    Das wäre ganz anders, wenn jedem Menschen die grundlegenden Mittel zu Lebensunterhalt formlos zugesichert werden.

    Wenn Kinder selbstbestimmen könne und der Begriff "unmündig" völlig verschwindet.

    Wenn die Zwangstaufe von Babys als Vergewaltigung verurteilt wird.

    Doch das würde unser System ja völlig verändern. Menschen könnten frei entscheiden, für was sie sich einsetzen und Kinder könnten frei von Unterdrückung und Gewalt ihre Kreativität voll entwickeln.

    Bei deinen Beobachtungen am Spielplatz hast Du sicher auch nebenbei mitbekommen wie intensiv Kinder bei der Sache sind, wenn sie etwas interessantes tun. Das erhalten würde die Effektivität der Arbeit vervielfachen. Den nächsten Krieg verhindern und das gemeinsame Leben einen tieferen Sinn geben, weg vom "weiter so" und "Gewinnmaximierung"; EGAL WAS ES KOSTET:

    LG Jo

  • vor 1 Jahrzehnt

    weil sie wollen

    dass die anderen sich aendern

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  • reGnau
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Dieser Scherz zeigt meiner Ansicht nacht bloss, dass Menschen, wenn sie wie der Geisterfahrer reden mindestens genauso recht haben, wie die restlichen hunderte. Es gibt nicht immer DIE eine Lösung für ein ganz bestimmtes Problem, sondern es gibt immer mehrere Lösungen und bei wenigen Leuten kommt das so an.

    Und genau so ist das auch: Es gibt nicht bloss Schwarz und weiss, sondern es gibt ganz viele Graustufen und manchmal gibt es sogar Millionen von Farben (Wenn man mal davon absieht, dass Yahoo die 360° Seiten Abschaffen will)

    Ich habe jedenfalls besseres zu tun, als andere ständig unter "Generalverdacht" zu stellen, sondern ich versuche lediglich, mir ein Bild darüber zu machen, an welchen Faktoren ein Problem hängt.

    Allerdings finde ich es wirklich schade, wenn alle anderen dann die Verantwortung für irgendwelche Misstände verweigern, gerade auch wenn sie mitverantwortlich dafür sind.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Meiner Meinung nach hat jeder Mensch eine andere Wahrnehmung. Nicht nur von den Mitmenschen, sondern auch von sich selbst.

    Aus diesem Grund erkennen viele von uns nicht, daß sie selbst das Problem sind. Sich selbst verzeiht man auch Fehler viel leichter als anderen.

    Da gibt es doch den treffenden Spruch vom Span im Auge des anderen und vom Balken vor den eigenen Auge.

    Es ist eine gewisse Faulheit in der Kommunikation mit sich selbst.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Da gebe ich dir recht, es ist oft, zum Glück aber nicht immer so.

    Der Mensch ist ein soziales Tier, das seine Position nicht verlieren möchte, egal welche es hat. Daraus entstehen die Schuldzuweisungen.

    Es ist erstaunlich, dass selbst lebenserfahrene Erwachsene zu keinem "fairen Disput" fähig sind. Bei den bewussten Denken, dass man selbst keine Fehler begeht, ist die Bestätigung (z.B. durch "Du hast ja recht, ich nicht") das Ziel.

    Aber ich denke jeder kann aus Erfahrung sprechen, dass Objektivität, wenn es einen selbst betrifft, recht schwer fällt. Man kann nicht aus der eigenen Haut schlüpfen um seine Fehler zu erkennen, würde es aber vielleicht gerne. Man kommt zu unbewussten Schuldzuweisungen.

    Zudem ist das Entschlüsseln der menschlichen Psyche so komplex, dass es selbst fÃ��r Psychologen eine große Aufgabe ist, die Ursachen (z.B. für ein bestimmtes Verhalten) bei einem Patienten zu ergründen.

    Man kann sich also schwer selbst und eigentlich niemanden vollkommen "analysieren".

    So erkennt man viel leichter die Fehler der anderen und es kommt zu der scheinbaren Erkenntnis: "Die anderen sind schuld, nicht aber ich."

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Frage geht voll in Ordnung. Ebenso wie die vor allem in den letzten Sätzen bereits gebrachte Antwort ...;)

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