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Oakley
Lv 6
Oakley fragte in Kunst & GeisteswissenschaftPhilosophie · vor 1 Jahrzehnt

Kann man das 'Böse' überhaupt bekämpfen, ohne selbst ein Teil davon zu werden ?

In der Hoffnung, dass jetzt nicht ein Diskurs beginnt, was überhaupt "Gut" und "Böse" ist, stelle ich diese Frage. Wenn ich es also für mich ganz grob umreiße, ist 'gut' all das, was das Leben fördert, es wachsen lässt, nicht in seiner Freiheit einschränkt und somit allen zugute kommt.

Wenn man also versucht z.B. Gewalt mit Gewalt einhalt zu gebieten, ist man dann nicht schon selbst diese Gewalt, die man versucht hat zu vernichten ? Kann man das "Böse" mit seinen eigenen Waffen schlagen ? Ist Böses nicht gerade deshalb schlecht und so unheilvoll, weil es niemals mit sich selbst rückgängig gemacht werden kann ?

Kann man also das 'Böse' überhaupt bekämpfen, ohne selbst dabei ein Teil davon zu werden ? Wie geht man vor ?

16 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich kann's, ehrlich gesagt, nur auf die krachlederne Tour, Ärmel hoch und immer auf die Glocke. Allerdings bin ich damit noch kein Teil von einem "Bösen", sondern gebe mich einer Seite von mir hin. Es ist ein Weg, den ich mir ähnlich wie in Star Wars vorstelle "Wenn dich du der dunklen Seite hingibst, wie dein Vater du wirst", wusste schon Yoda. Mit Abstand betrachtet, haben viele Menschen das Böse nachhaltig nur ohne Gewalt bekämpft, was immer auch eine Komponente der Selbstaufopferung hatte. Und zu "gut" und "böse" kann ich nur sagen, "Wir strampeln und diskutieren, differenzieren, flehen, haben es vermeintlich geschafft, doch am Ende müssen wir doch alle wieder vor der Polarität kapitulieren." Wir sind nun mal so...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ist eine Zahn-um-Zahn-Politik nicht widersprüchlich und primitiv? Das ist wie mit der Todesstrafe.

    Die "rühmlichste Waffe" ist die Einsicht. Wenn Du den Übeltäter davon überzeugst, dass sein Handeln eine "böse" Untat war, wird sie im besten Fall nicht mehr ausgeführt, es kommt zur Einsicht und die Konsequenzen werden getragen.

    Ein Überzeugungs-Dialog in einer hektischen Situation (z.B. Vergewaltigung, Mordversuch) ist allerdings sehr schwer. Die Menschen haben sich deswegen auf Ausnahmegesetze (z.B. Notwehr) geeinigt. Viele sehen dieses Handeln in solchen Situationen auch nicht als "böse".

    Als Beispiel fällt mir da die Geiselnahme ein. Vor allem wenn andere Menschenleben in Gefahr sind, wird versucht, sich mit den Übeltätern zu einigen.

    Warum kommt es aber nicht zum Einsatz der "rühmlichen Waffe"? Weil das Anwenden der gleichen "bösen Waffe" stärker ist und schneller geht. Der Ausführende entsagt sich feige seiner Verantwortung: "Er tat mir Unrecht, deswegen tue ich ihm Unrecht."

    Die "Waffe" der Gewalt scheint viel durchsetzungsfähiger und umgeht Konflikte, indem es direkt eine Lösung einleitet, die nicht unbedingt die "richtige" sein muss.

    Obwohl es eine Alternative gibt, nutzt man oft "das Böse als Gegenwaffe". Das Widersprüchliche daran ist folgendes:

    - Ein Mensch verletzt das Recht der Menschen (z.B. durch einen Mord).

    - Ein sich rächender Mensch meint: "Du verletzt das Recht der Menschen, also gelten sie für dich nicht mehr." Er nimmt sich also das Recht, die Rechte der Menschen in Hinsicht des Übeltäters zu verletzen und tötet ihn.

    - Ein nächster sich rächender Mensch meint: "Du verletzt das Recht der Menschen, also [...]

    ---> Teufelskreis

    Man ist aber befähigt, "gut" zu handeln, auch in ungerechten Situationen.

    Das ist meiner Meinung nach wichtig:

    Jedes Menschenleben ist gleichwertig. Man hat kein Recht, ein anderes Leben anzutasten. Auch nicht, wenn ein Mensch Übeltaten begeht. Übeltäter müssen die Verantwortung und Konsequenzen für ihre Übeltaten tragen. Zudem hat jeder eine Chance auf Einsicht verdient.

    Das ist das höchste Maß an Gerechtigkeit, die ein Mensch umsetzen kann. Wie Du handelst, ist allein dir überlassen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Du stellst ja schon selber den Begriff des 'Bösen' in Frage und das mit recht.

    Das 'Böse' ist doch nur Mittel zum Zweck - dass du es 'bekämpfen willst ist dein wahres Wesen. Du bist also ein Kämpfer.

    Andere Antworter hier sind Diplomaten, Spieler, Dulder, Christen, Rebellen, Mitläufer, ... Es geht also nicht um das Böse, die Gewalt sondern es geht immer um uns selbst und so, wie wir uns ver-stehen, so stehen wir für uns ein.

    Wir werden immer - bis zu unserer Abklärung und Läuterung - ständig die Welt um uns herum mit 'gut' und 'bös' taxieren um uns an ihr zu erkennen ... natürlich ist dies der falsche Weg ... Kinder und Alte im Sandkasten sitzend, burgenbauend und burgenzerstörend wissen es.

    ll

  • vor 1 Jahrzehnt

    Du stellst sehr kluge Fragen.

    Meiner Meinung nach sollte man überhaupt nichts bekämpfen.

    Die richtige Lebenseinstellung und das positive Denken macht uns so stark, daß wir gar nicht um irgend etwas oder mit irgendetwas kämpfen müssen. Das "Böse" kommt gar nicht auf uns zu!

    Wenn wir stark in unserem Glauben sind und an die göttliche Gerechtigkeit, an unsere Lernaufgabe hier auf Erden denken, so werden wir gar keinen Gedanken an Rache, Hass, Niedertracht und Bosheit verschwenden.

    Wir Du richtig erkannt hast, kann Hass nur wieder Hass gebären und Gewalt ruft wieder Gewalt hervor.

    Deshalb suche Deine Intuition, Dein Gewissen offen zu halten und höre auf Deine inneren Stimmen- lebe verantwortungsvoll, aufrichtig, ehrenhaft und liebevoll Deinen Mitmenschen und der Umwelt gegenüber. Geniesse jede schöne Stunde, als wenn sie Deine Letzte wäre und sei dankbar für all das Wunderbare, das uns umgiebt! Wir müssen es nur wieder sehen lernen!

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Na klar kann man das Böse bekämpfen ohne auch ein Teil davon zu werden, bzw. korrumpiert. Man muss als 'Guter' aber, denke ich, mehr als irgendwer anders an bestimmten Prinzipien festhalten. Denn wenn ich einen Mörder jage als Profiler und ich weiß, es war der und der, es gibt aber einfach keine Beweise, dann kann ich nicht einfach hergehen und Selbstjustiz üben. Man muss schon in die Richtung von Ghandi und dem Dalai Lama gehen was Geduld, Hoffnung und auch Leidensfähigkeit angeht. Sonst, klar, kommt man zu sehr in die Versuchung Feuer mit Feuer bekämpfen zu wollen. Und dafür sollte wer, der zum 'Guten' gehören will zu arg an seinen Prinzipien und seinen Überzeugungen hängen. Man muss also wohl außergewöhnlich langmütig und hoffnungsvoll sein, wenn man das auf Dauer und ins Extrem aushalten würde (angenommen mal man ist von einer ständigen Überdosis 'Böse' umgeben ^^.)

  • Hab ein Problem mit dem Ausdruck "bekämpfen".....

    Ich würde mich gegen das Böse wehren, wenn es mein Leben direkt oder indirekt berührt, wenn meine Freiheit, meine Rechte und meine Werte - oder die meiner Angehörigen - gefährdet, bedroht wäre.

    In der Verteidigung des Guten sehe ich keine Ansteckung am Bösen und auch keine Übernahme böser Praktiken.

    Ansonsten verrät man das, wofür man steht und ebnet durch Nichtstellungnahme und Nichthandeln dem Bösen den Weg.

    Das ist so ähnlich, wie eine meiner Fragen : muss man die Intoleranz tolerieren, wenn man für die Toleranz steht ?

    Nein, auf keinen Fall.

    Die Art und Weise und die Zielsetzung muss allerding "wertvoll" sein.

    Aktuelles Beispiel könnte man im Iran "leben" und wird ja auch getan.

  • vor 1 Jahrzehnt

    man kann es neutralisieren. und dazu muss man es SEHR GUT kennen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Deine These werden die Juristen nicht unterstützen. Gleiches gilt für aufrechte Demokraten die sich gegen Diktaturen wehren.

  • Moony
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Das ist ein interessanter Gedanke.

    Dazu muss man zunächst für sich selbst festlegen, wo gut endet und böse beginnt.

    Dann solltest du dir über die Situation klar werden, in der ,,Böses'' geschieht.

    Dein Beispiel war ja Gewalt mit Gewalt bezwingen. Eigentlich würde man somit auch etwas Böses machen. Und Gewalt gegen andere erzeugt neue Gewalt.

    Man müsste also zu anderen Mitteln greifen und sich eingestehen, dass man schlimme Dinge bezwingen kann, indem man versucht deren Ursache in Erfahrung zu bringen und somit ,,gute'' Lösungen zu finden.

    Nichts ist von Grund auf böse. Alles hat seine Ursache und die gilt es zu finden und mit guten MItteln zu bekämpfen ^^

  • vor 1 Jahrzehnt

    Deiner Einsicht nach, ist gut, das, was allgemein als gut angesehen wird, wenn man fair ist und anderen hilft.

    Wenn man versucht, Böses mit Bösem, ungerechtes, mit ungerechtem zu vergelten, dann macht man einen riesigen Fehler.

    Ich persönlich bin in Spielen, beispielsweise, immer fair, auch wenn ich weiß, dass der andere unfair spielt. Man sollte immer mit gutem Beispiel voran gehen ;-).

    Man kann das "Böse" bekämpfen wenn man beim bekämpfen "Gut" bleibt, denn das kann man. Wenn jemand ungerecht zu dir ist, sei gerecht mit ihm und weise ihn gerecht zurecht.

    Das ist meine Meinung ;-)

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