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Anonym
Anonym fragte in Schwangerschaft & ErziehungErziehung · vor 1 Jahrzehnt

Warum fällt es mir so schwer, die gefühlte gute Erziehung meiner Eltern an mir, an meinen Sohn 7 weiterzugeben?

Ich würde eigentlich gerne vieles so machen wie meine Eltern bei mir,

doch es gelingt mir in den meisten Fällen nicht.

Kleines Beispiel:

Ich war als Kind so ein richtiger Dreckfresser, immer in der

Natur unterwegs und wenn ich dann von meinen Streifzügen durch die Wildnis mit zerfetzten Hosen, dreckigen Shirts und einer blutigen Schramme im Gesicht nachhause kam, gab es nie Ärger im Gegenteil. Meine Eltern (Mutter) fragte meist nur „und hattest Du Spaß“ „Ja riesig“ „Das sieht man“

Ich bin irgendwie überhaupt nicht so locker und entspannt wie es meine Eltern bzw. mehr meine Mutter gewesen ist. Ich hatte als Kind alle Freiheiten, Mega Spaß und würde eigentlich gerne meinem Sohn das gleiche ermöglichen.

Doch was mach ich!?

Erst mal eine 10min Ansprache, was er alles darf und was nicht.

Und pass auf vor den bösen Zecken, renn sich so viel durchs hohe Gras !?!? ;-)

Hallloooo ???

Das ist doch ******* oder, woran liegt das? nur an mir? an einer veränderten Umwelt? früher war alles besser? oder doch eher das ich nur ein Mann bin?

Ich weiß wie ich ans Ziel komme und dennoch fahre ich in die verkehrte Richtung.

Ich glaub ich bin ein hoffnungsloser Fall ;-)

Auf macht mich mal locker mit Euren Antworten

Update:

@ Keks Hey das sehe ich genau so, die Frage war wirklich gut !!! ;-) Seite1?

Nein im Ernst, Du hast absolut Recht und mein Sohn wird sicher nicht so wie von Dir beschrieben (grauenhaft).

Doch die Umsetzung meiner Ideoligie in der Erziehung meines Sohnes bereitet mir Schwierigkeiten. Warum bin ich so, obwohl ich anders erzogen wurde ;-)

28 Antworten

Bewertung
  • keks
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Wow, das nenne ich mal eine gute Frage!!

    Ich beobachte dieses Verhalten immer häufiger, du bist also nicht allein...

    Die Kinder werden betüddert, verhätschelt, verplant und kontrolliert.

    Wer soll sich denn da überhaupt entwickeln?

    Was sagt es mir, wenn ein 8jähriger "verständnisvoll" und "fürsorglich" ist? Sich lieber mit seiner Mutter abgibt als mit Freunden Fußball zu spielen?

    12jährige, die mit Eltern über ihre Pubertätsprobleme diskutieren... hallooo

    Lass dein Kind Kind sein und mache es nicht zu einem kleinen Erwachsenen....

    Und warum bist du so?

    Beugst du dich vielleicht nur dem gesellschaftlichen Druck?

    Ich zitiere mal einen Abschnitt v. Alex Rühle "Ich sehe was, was du nicht siehst" in: Kinderleben. Das Familienmagazin der Süddeutschen Zeitung, 2/2008

    [...]... wenn sie draußen sind, dann fast ausschließlich in Gehegen wie Trainings- oder Spielplätzen mit DIN-gemäßen und TÜV-geprüften Gerätschaften.

    [...] spielen 33 Prozent aller Kinder bis zu zehn Jahren nie ohne Aufsicht Erwachsener im Freien. Dieselben Eltern wundern sich, wenn ihre Kinder kaum noch in der Lage sind, Spiele zu erfinden und die Eltern dauernd fragen, was sie machen sollen. [...]

    Die dank der Elternängste neu entstandene Kindersicherheitsindustrie reibt sich die Hände: Jeder dritte Achtjährige besitzt ein Telefon, damit die Eltern wissen, wo ihr Kind gerade ist. Einige Telefongesellschaften bieten Rundumüberwachung an. Ist das Kind nicht pünktlich zu Hause, können die Eltern es über ihren Computer via GPS auf zehn Meter genau verorten. Bei anderen Handys kann man einstellen, dass sich das Kind nur 500 Meter von zu Hause fortbewegen kann; wird der Radius überschritten, sendet das Handy eine SMS an die Eltern. [...]

    Und schlimm finde ich persönlich, dass man seine Ängste kaum zugibt......

    Und deshalb, Freestyler, finde ich deine Frage sehr gut!

    .

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen. Auch ich darf mich glücklich schätzen, eine sehr glückliche Kindheit und eine ebenso wild Jugend mit einer unsagbar "einfühlsamen" Mutter genießen zu dürfen. Nachdem meine Mutter mich allerdings erst mit 42 bekommen hat, bemängelte ich meine gesamte Kindheit hindurch ihr "Alter". So entschloss ich mich, meine Kinder "jung" zu bekommen um so das Kriterium "alte Mutter" zu umschiffen -und dann bin ich genau in die von Dir genannte Falle getappt. Ich war zwar jung , aber ich hatte nicht die Reife und Weisheit meiner Mutter, sodass ich bei meinen nun ältesten Kindern zwar eine junge Mutter -aber eine manchmal sehr anstrengende Mutter war. In der Erziehung meiner Kindern, die ich nach meinem 40 Lebensjahr gekommen habe - (ich bin einiges über die 50 Jahre) kann ich nun mit sehr viel mehr Ruhe und Verständnis entgegen gehen - und bekomme von meinen erwachsenen Kindern "vorgehalten" - warum warst Du bei uns nicht so ?? Ja - so ist das Leben - aber ich muss Dir auch beipflichten, das wir heute so aufgeklärt (z.b. die Zeckenfrage, Impfungen gegen was weiß ich nicht alles, Farbrückstände im Joghurt und vieles mehr) sind -und uns dadurch "beeinflussen" lassen. "Gott sei Dank" wurde mir von meiner Familie her ein großes Vertrauen auf Gott mit auf den Weg gegeben, sodass ich in vieler Hinsicht, das SChicksal meiner Kinder in die Hände Gottes lege - und mich beruhigt zurück lehne.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg auf der Scuhe nach Deinem Weg

    Bessi

  • vor 1 Jahrzehnt

    Regeln und Grenzen haben noch keinem Kind geschadet.

    Freiheit und Möglichkeiten die Welt selbst zu erforschen, auch wenn mal etwas daneben ging, auch nicht.

    Mein Rat:

    Finde einfach eine entspannte Mitte zwischen dem Laissez-Faire-Stil deiner Eltern und den Regeln, die dir für dein Kind wichtig erscheinen. Rede mit deinem Kind und erkläre ihm, warum die ein oder andere Regel notwendig ist und er sich daran halten sollte. Aber lasse ihm einen Spielraum, in dem er sich bewegen darf und kann. Gehe den demokratischen Weg (vgl. www.kinderärzte-im-netz.de). Trefft Abmachungen und klärt mgl. "Strafen" oder "Konsequenzen" vorher ab. Z.B. "Ich habe immer sehr viel Wäsche zu waschen, weil du so gerne im Schmutz spielst. Wie wäre es denn, wenn du mir beim Wäsche aufhängen/abnehmen ein bisschen zur Hand gehst?"

    Eigene Erfahrungen sind wichtig, auch Misserfolge. Bsp.: Es tut weh, wenn die Lieblingshose plötzlich kaputt ist. Dann gibt es eben keine Neue. Die alte Hose muss dann zum schlumpern angezogen werden. Er wird lernen, dann auf seine Klamotten besser acht zu geben.

    Lernen, sich in gewissen Grenzen zu bewegen ist auch wichtig für das Leben und heute vielleicht noch viel mehr als noch vor 50 Jahren.

    Ich bin überzeugt, dass du einen guten Mittelweg finden wirst. Es gibt kein Patentrezept für gute Erziehung. Und es kommt immer auch ein bisschen auf das Alter des Kindes an.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Hallo Freestyler,

    erstmal finde ich es wirklich Toll, das Du versucht ein guter Vater für Dein Kind zu sein!

    Meiner Ansicht nach machst Du nicht viel verkehrt. Du hast Angst um Deinen Sohn, und das ist voll in Ordnung. Ich weiß leider nicht ob Du in einer anderen Stadt/Dorf aufgewachsen bist. Meist ist es so das Kinder die in Randorten aufwachsen, um einiges besser mit der Umwelt harmonieren als in der Stadt. Nicht weil es an Umwelt mangelt sondern weil die Umwelt in der Stadt meist wirklich nicht gesund ist. Es werden giftige Darmbakterien auf Kinderspielplätzen gefunden. Und das weil die Städter keine Rücksicht mehr kennen (zumindest die meisten). Also ist es vielleicht nicht verkehrt wenn Du Deinem Sohn klar machst das es draussen schon gefahren gibt, auf die er aufpassen muss.

    Allerdings solltest Du dann einmal in der Woche oder einmal Monat, mit Deinem Sohn etwas aus der Stadt rausfahren, und mit Ihm z.B. einen Trimpfad zu absolvieren, oder Beeren plfücken, eine Höhle bauen usw... So lernt er hoffentlich das es zwar überall Natur ist, aber das es halt da Sauber ist und da nicht wirklich.

    Solltest Du allerdings in einem Randgebiet wohnen, so solltest Du Ihm vielleicht doch etwas mehr Luft geben. Soll er doch im hohen Grass spielen, habe ich auch gerne gemacht, und wie es scheint auch Du. Und wenn er dann nach Hause kommt, geht er halt duschen, und Du guckst einfach ob er eine Zecke hat, und wenn dann macht man sie weg, ich meine wieviele Zecken hatte jeder von uns selber schonmal. Auf jeden Fall, geh mal mit Ihm raus, spiel mit Ihm draussen, dann siehst Du das Dein Sohn sich nicht wirklich in Gefahr begibt sondern einfach nur Kind ist und spielt.

    Ich hoffe ich konnte Dich etwas aufbauen, und Dir einen kleinen Schups geben. Und alles Gute für Dich und Deiner Famillie.

    Gruß

    Sajer Tokohama

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  • savage
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    das problem habe ich auch.

    war genau wie du viel in der natur unterwegs (jaaa, dreckfresser trifft´s), habe immer ausgesehen wie ´ne sau, wenn ich heimgekommen bin. allerdings waren meine eltern nicht so locker drauf, wie du deine beschreibst. aber schon sonst in ordnung. die erziehung hat schon gefruchtet, doch irgendwann bin ich ihnen halt mal aus dem ruder gelaufen. wurde sehr schwierig.

    aber sie schlagen auch manchmal die hände über´m kopf zusammen, was die erziehung meiner monster (ich nenne die nicht umsonst so) betrifft.

    ich lasse einfach die leine lang (habe das anfangs anders gemacht und die erziehung meiner eltern nachgeahmt). heißt nicht, dass ich nicht warne oder keine regeln aufstelle. aber man kann sie eh nicht halten hier in unserem großdorf. wir wohnen in so ´nem gärtnerstadtteil. viele felder, weiher, natur, der main gleich nebendran... habe letzte woche zum ersten mal den treffpunkt der kinder rausgefunden. nenne das BRONX-hof. da tummeln sich sämtliche kinder aus der gegend und verschwinden dann je nach interesse in verschiedene richtungen.

    war einerseits entsetzt, was da abgeht, aber mittlerweile bin ich da echt lockerer geworden.

    gut, gegen zecken lässt man halt impfen. aber wenn der kumpel von meinem großen nicht mit ins freibad darf, weil er sich bei 28° erkälten könnte, oder jemand den notarzt ruft, wenn das kind 39° fieber hat (beides diese woche passiert), dann fällt mir da nix mehr ein. da lieber kleine dreckfresserchen, die wenigstens nur alle schaltjahre mal krank werden, vielleicht auch mal was anstellen, und dann aber die kosequenzen auch tragen müssen...

    schönes WE !!!

    p.s. meine sind vorhin abgeholt worden zur oma. dort geht´s nochmal anders ab. die hatte 9 (!) kinder. kannst dir vorstellen wie sie drauf ist....;-)))

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Hallo, im Grunde machst du alles Richtig. Du möchtest manchmal gern anders handeln, als du es in bestimmten Situationen tust. Das ist normal! Was dich von vielen anderen Eltern unterscheidet ist die Tatsache, dass du dich selbst schon reflektierst. Das ist der Grundbaustein einer guten Erziehung. Nach einer Situation, in der du deiner Meinung nach nicht ganz entsprechend gehandelt hast, solltest du genau darüber nachdenken und dir eingestehen, warum du so gehandelt hast. Überlege dir Alternativen, wie du beim nächsten Mal reagieren könntest. Wenn du das ein paar mal machst, erinnerst du dich in bestimmten Situationen eher daran und reagierst vielleicht schon anders...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Du schaffst das schon!

    Ich hatte auch so eine Kindheit, und das obwohl ich nie ein Junge war! (Allerdings war ich zeitweise ein richtiger Fan von George aus den "5 Freunde"-Geschichten von Enid Blyton...)

    Und heute habe ich mit meinen beiden Jungs (fast 3 und fast 7) das gleiche Problem wie du. Ich kann auch nur aufpassen, dass ich mir ab und zu mal rechtzeitig auf die Zunge beiße, und meinen Schatz nicht mit Ratschlägen und Ermahnungen erschlage.

    Meine Jungs werden es mir danken, dass mir das wenigstens manchmal gelingt. Aber ich verstehe jetzt immerhin, warum meine Mutter manchmal eben doch Schreikrämpfe gekriegt hat, wenn ich nach Hause gekommen bin. (Ich sag nur, funkelnagelneue helle Hose, und ne Baustelle mit tollen Matschpfützen am Schulweg... In der Schule bin ich noch halbwegs sauber angekommen, aber frag nicht wie ich mittags aussah!)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Es gibt dieses wunderbare Buch: "Wie haben wir das bloß überlebt?

    Es geht darin um den Vergleich der Kindheit vor 1960 und NACH 1960.

    -Früher gab es keine Anschnallgurte in Autos

    -Wenn Kinder ein Problem hatten mit anderen Kindern, hat man sich eben solange verprügelt, bis einer aufgab.

    -Es wurde niemand sofort deswegen verklagt

    -Schrammen wurden einfach versorgt, ohne die Kinder gleich in Watte zu packen wegen irgendwelcher "bösen Viren".

    Fazit: Das Leben war unbeschwerter.

    Man war zwar auch über Gefahren aufgeklärt.

    Vieles hat sich erst mit der Zeit ergeben......(Stichwort AIDS)

    Wenn heute ein Kind 20 Minuten überfällig ist, macht man sich Gedanken, ob es nicht irgendwo Opfer eines Sexualstraftäters geworden ist.

    Heute dürfen Kinder nicht mal mehr nackt durch die Gegend laufen, aus dem gleichen Grund, OBWOHL 96 PROZENT DER TÄTER, DIE EIGENEN ELTERN SIND!

    Heute darf ein Kind kaum noch richtig Kind sein.

    Weil überall nur noch Schlechtes gesehen wird.

    Wenn eine Tatsache bekannt wird, löst das sofort eine Massenhysterie aus.

    Aus diesem Grunde dürfen Kinder nicht mehr Kinder sein!

    Wenn früher ein Kind mit einer Schramme nach Hause erst abends nach Hause kam, muss es ja wohl nicht sooo schlimm gewesen sein, sonst wäre es ja sofort gekommen.

    Heute MUSS ES SOFORT nach Hause kommen. "...in der Wunde können sich lebensbedrohliche Keime bilden und dann kannst du davon sterben!"

  • Mach dir bloß keine Vorwürfe. Ich hab das erst so richtig mit dem 3. Kind rausgehabt......diesen Seiltanz zwischen Vorsicht und Gewähren-Lassen....

  • Da hast du Glück gehabt mit deinen Eltern. Denn gerade früher war es doch oft so, dass man sich nicht dreckig machen durfte.

    Erinnere dich doch in solchen Momenten, wenn dein Sprößling vor dir steht, wie gut du dich damals gefühlt hast, als du nach Hause kamst.

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