Yahoo Clever wird am 4. Mai 2021 (Eastern Time, Zeitzone US-Ostküste) eingestellt. Ab dem 20. April 2021 (Eastern Time) ist die Website von Yahoo Clever nur noch im reinen Lesemodus verfügbar. Andere Yahoo Produkte oder Dienste oder Ihr Yahoo Account sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Auf dieser Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zur Einstellung von Yahoo Clever und dazu, wie Sie Ihre Daten herunterladen.
Warum verwenden viele Hip Hop und Dance Lieder "Put your hands up in the air" oder so?
Ist das nicht ein bißchen stumpfsinnig?
6 Antworten
- doitsujin75Lv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Das liegt in den Ursprüngen der Musik begründet. In den Anfängen der Hip Hop Kultur, also in den 70ern, begann die ganze Geschichte mit DJs, die Platten auflegten. Diese gingen dazu über als 'Anheizer' einen 'Master of Ceremony', den MC, ans Mikrofon zu holen und damit das Publikum mehr anzuheizen. Aus ein paar wenigen Wortfetzen in die Menge gerufen, hat sich daraus das MCing und Rappen entwickelt. Das Rappen ist erst in den 80ern in den Vordergrund gerückt. Da beide Musikrichtungen durch diese Anfänge beeinflusst sind, findet man das auch in Teilen in beiden Stilen immer wieder.
Die Ursprünge dieser DJ-Kultur selbst, mit dem MCing liegen aber noch weiter zurück. Man geht heute davon aus, dass dieses Setup den jamaikanischen Soundsystems entlehnt ist. Deshalb findet man auch im Reggae in verschiedenen Ausprägungen ähnliches vor, wobei sich alle Musikstile später immer auch gegenseitig beeinflusst haben.
Da es in New York, als Wiege des Hip Hop, viele jamaikanische Einwanderer gab und auch heute noch gibt, klingt diese Erklärung plausibel, ist aber meines Wissens nicht hinreichend erforscht. Die Einflüsse auf die Dancemusik in Europa sind jedenfalls auf die amerikanische Hip Hop-Kultur und die jamaikanischen Einwanderer in Groß-Britiannien zurückzuführen. Der jamaikanische Einfluss auf die britische Dancemusik war auch immer stärker bemerkbar.
Natürlich sind beide Musikrichtungen nicht ausschließlich durch die Karibik beeinflusst, aber es ist einer der wichtigeren Faktoren. Immerhin so wichtig, dass bestimmte Grundvoraussetzungen und ästhetische Aspekte in der Musik, wie der von dir hier beschriebene, die Jahrzehnte überdauert.
Um bei näherem Hinsehen keine Vewirrung aufkommen zu lassen, im Reggae-affinen Umfeld heißt der DJ 'Selectah' und der MC 'DJ'. Das kann einem etwas komisch erscheinen und sorgt manchmal für Missverständnisse.
Die üblichen Schlachtrufe der Hip Hop MCs waren damals in den 70ern, teilweise bis heute, neben dem 'Put your hands up in the air, and wave 'em like you just don't care' noch 'Say hooooo!', die 'The roof is on fire' Routine und ähnliche Sachen, die das Publikum anheizen sollten. Das war schnell sehr formelartig und jeder wusste, wie er darauf abzugehen hatte.
In der Dance-Szene selbst haben sich später, in den 80ern und vor allem 90ern, eigene Schlachtrufe entwickelt. Beispiel dafür ist das typisch britische, aber durch Scooter in Deutschland in Verruf geratene 'Hyper, Hyper!' oder auch 'Wicked!'.
Manche Rufe basieren sogar auf von DJs besonders häufig verwendeten Sprachsamples, wie Flava Flavs 'Yeah, Boy!', oder andere Samples aus Public Enemy Stücken.
Diese Rufe sind also tief in der Kultur, und damit auch mittlerweile in der Popularmusikkultur, verankert. Vielleicht ist manchmal auch ein wenig Traditionalismus, weil es schließlich aus den ursprünglichen, formativen Jahren kommt. Bei manchen Liedern kann man es auch als Retro-Stilelement auffassen. Das ist alles unbestreitbar durch die Entwicklung der DJ-Kultur, auch durch die technischen Fähigkeiten der DJs an den Plattenspielern, später dann durch die Technik des Sampling von Soundschnipseln entstanden. Wer also die Benutzung von Samples beanstandet, hat die Entwicklung der Popmusik der letzten 35 Jahre einfach nicht verstanden.
Klar mutet die Benutzung der immer gleichen Phrasen vielleicht wenig kreativ an, aber hier geht es in den wenigsten Fällen auch um Feingeist. Hip Hop in den ersten Jahren und Dancemusik bis heute sind aber auch mehr 'Funktionsmusik'. Es geht nicht um die Vermittlung von Inhalten, sondern um reine Unterhaltung, Tanzen und Spaß haben. Das erschließt sich einem oft nicht, wenn man alleine im stillen Kämmerlein solche Musik hört, sondern erst, wenn man mit vielen schwitzenden und tanzenden Leuten die Gruppendynamik am eigenen Leibe erlebt.
Solche Musik ist deshalb eher Livemusik. Nicht unbedingt immer im Sinne von 'live gespielt', aber auf jeden Fall live vor einem größeren Publikum vorgetragen, auch wenn die Musikindustrie einem da etwas anderes vorgeben will.
Deshalb muss sich Musik dieser Art immer auch an der Wirkung in diesem Live-Setting bewerten lassen.
- vor 1 Jahrzehnt
Wenn man sich weiterbilden will, analysiert man ja nicht die Lyrics von Dance Songs sondern man liest ein Buch.
Ein stumpfsinnige Floskel kann auch noch im volltrunkenen Zustand erfasst werden. Ausserdem, was für einen Handlungsspielraum hat schon ein Tänzer am Dancefloor, auÃer seine Hände in die Höhe zu halten und seine Nachbarin zu lieben ("Liebt euch" ist ja sicherlich eine noch häufigere Aufforderung in Liedern)
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
...oder "Put your Hands up for detroit!" ;-}
Ich finds cool!
Es ist so (denk ich mal), dass die Lieder in Clubs abgespielt werden und dann sollen die Leute richtig Party machen, indem sie die Hände zum Himmel heben :-}
LG
- Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Ja, aber bei "Black/R'n'B und Hands up/Dancefloor Musik gehts ja darum abzufeiern.
Quelle(n): 10 years on the dancefloor.....put ur heeeends uup