Worin liegt der Unterschied zwischen Recht, Gerechtigkeit, "richtig" und Fairness?

Das Recht ist so etwas wie die Summe der gesetzlichen Normen und Vorschriften und insoweit nicht oder nur geringfügig interpretierbar.

Gerechtigkeit ist demgegenüber ein ideologischer Begriff, der eine ideale Situation des Interessens- und Chancen-Ausgleichs aller Menschen beschreibt. Gerechtigkeit ist sehr vielseitig interpretierbar und daher im Grunde als Begriff der politischen Debatte komplett ungeeignet, denn der Teufel hockt ja schon in der Definition: Sobald wir konkreter werden, beginnt der Streit darum, ob dieses oder jenes nun gerecht oder ungerecht sei.

"Richtig" ist ein Begriff, der viel mit der eigenen, persönlichen Moral zu tun hat. Er ist nicht identisch mit Recht. Etwas kann nach eigenem Empfinden richtig sein, aber doch nicht dem Recht entsprechen. Andererseits ist er aber auch nicht identisch mit Gerechtigkeit. Denn wie wir spätestens seit Michael Kohlhaas wissen, ist etwas zwar möglicherweise gerecht, aber deshalb noch lange nicht richtig.

Fairness wiederum ähnelt der Gerechtigkeit sehr und leidet auch an denselben Problemen.

@Andreas: Es kann zwar passieren, dass sich sittliche Normen im Recht wiederfinden, aber sonst haben die Sitten nichts mit dem Recht zu tun, auch nicht die guten - und "wir als demokratische Mitbürger" bilden ganz sicher kein Gesetz. Volker Zastrow, der wohl profilierteste Journalist Deutschlands, würde dergleichen als "gequirltes Quallenfett" bezeichnen. Ich hingegen belasse es bei dem Hinweis, dass dir da trotz Studium die nötige Definitions- und Trennschärfe fehlt.

Das Recht, ergibt sich aus verschiedenen Quellen wie das Gesetz, die Moral, die guten Sitten etc. Zumeist sind die Moral und die guten Sitten wirkungsvoller als das geschriebene Gesetz. Sammelbegriff ist allerdings immer das Recht.

Gerechtigkeit ist ein Anspruch an das gesatzte Recht, nicht an die Moral oder Sitte. Dh. wir als demokratische Mitbürger bilden das Gesetz (durch das Parlament) und gehen davon aus, dass es für uns hier in Europa auch gerecht ist (kann woanders ganz ungerecht gelten). Aber das ist eben der Ausfluss von den Gesetzen die wir bestimmen.

Fairness ist ein Modewort und ich würde es zu den Moralvorstellungen und den guten Sitten einreihen. Es ist nicht Fair sich an der Kasse vorzudrängeln - ein Gesetz/Recht gibt es dafür/dagegen nicht.

Recht zu haben bedeutet nicht gleich das gerecht ist.

Recht ist das was es sein soll aber ob das das immer Fair ist ist eine andere

Das Eine steht auf dem Papier. (Theorie)

Das Andere wird durchgesetzt. (Praxis)

Ein gesunder Mensch hat ein Rechtsempfinden und handelt entsprechend. Eine besondere Ausbildung ist dazu nicht nötig. Einen Beweis dazu muss ich Dir leider schuldig bleiben

Recht haben und recht bekommen sind in diesem Staate etwas dessen man nicht sicher sein kann. Dann auch noch hoffen dass es gerecht zugeht, da fangen selbst die Hühner an zu lachen.

Fairness? Wo willst du die denn haben, jeder denkt nur an sich, und sieht nur seinen eigenen Vorteil. Selbst im Sport wird das sehr klein geschrieben, denke da gerade an die vielen Dopingfälle.

Gruß

Franky