Gibt es bei Atheisten auch Gesetze?

Also noch mal zum MITSCHREIBEN!!!

Atheismus ist kein Verein, keine Vereínigung oder irgendeine Art von Sekte. Atheisten sind nicht zwangsweise in einer Atheistenorganisation organisiert!!!

Ein Atheist hat es nicht nötig durch Zeichen, besondere Kleidung oder eine Art von "Atheistenbibel" unterm Arm darauf Aufmerksam zu machen, dass er Atheist ist!

Es scheint wohl doch ein Problem für dich zu sein, dass du dich mit einem Atheisten unterhalten könntest, ohne es zu wissen, oder?

Zu deiner Hauptfrage. Atheisten haben keine EIGENEN Gesetze.

Ich als Atheist halte mich an den Gesetzen des Landes in dem im Lebe!

In diesem Sinne....

Atheismus ist der natürliche Normalzustand - daher muss man nicht irgendwie zeigen, dass man Atheist ist.

Etwas zeigen müssen nur die Religiösen, weil sie vom Normalzustand abweichen. Daher gehen sie in besondere Gebäude, ziehen ihren Häuptlingen eigenartige Kleidung und Hüte an und tragen selbst oft irgendein Kettchen o.ä. um zu zeigen, dass sie dazugehören.

wieso meinst Du denn, dass man den Atheismus zeigen müsste? Wozu?

Wie John D. bereits richtig gesagt hat, ist Atheismus der geistige Normalzustand. Wir Atheisten müssen nicht zeigen, dass wir Atheisten sind - denn wir wollen ja im Gegensatz zu den Religionen auch nicht missionieren.

Sich Wissen und vernünftiges Denken anzueignen ist weitaus anstrengender, als einfach an irgendeinen Schmarrn zu glauben. Man muss dazu Schulen besuchen, mit klugen Menschen diskutieren usw. Deshalb kann sich nur jeder selbst dazu entschliessen. Es bringt nicht, einem Menschen Wissen aufdrängen zu wollen, wenn er es nicht will.

Selbstverständlich haben auch wir Atheisten Gesetze und Vorschriften. Uns wird oftmals unterstellt, dass wir - wenn wir an keinen Gott glauben - auch nicht moralische Gesetze befolgen können. Doch das ist ein völliger Schwachsinn. Denn Moral gründet nicht in der Religion, sondern in der Kultur eines Landes. Und häufig ist Moral (und vor allem Ethik) auch viel näher an der Vernunft, als Gläubige meinen. Ein Beispiel:

Ist es richtig, einen Menschen zu töten?

Eine simple, moralische Frage. Schauen wir mal, wie die verschiedenen "Gesinnungensgenossen" darauf antworten würden:

Christ/Gläubiger:

Nein, ich darf niemanden umbringen, weil es in der Bibel/Koran/wo-auch-immer steht, dass ich das nicht darf.

Atheist:

Nein, das darf ich nicht. Denn Mord widerspricht den Grundlegenden humanistischen und aufklärerischen Prinzipien von Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Er zeigt Respektlosigkeit gegenüber dem ermordeten Individuum, als auch gegenüber dem Leben und der Menschheit als Ganzes. Ausserdem löst er keine Probleme, sondern schafft ausschliesslich neue. Er isoliert einen sozial, bringt die Menschen gegen einen auf und trägt zum Aufbau einer Gesellschaft bei, die auf Hass und Leid basiert. Als letztes könnte man auch noch anführen, dass man schliesslich selbst auch nicht umgebracht werden wollte und es auch aus diesem Grunde als falsch angesehen werden muss.

Du siehst also: Ich kann als Atheist ein zu 100 Prozent moralisches Gebot eigentlich sogar noch VIEL BESSER begründen, als ein gläubiger Mensch. Denn, stellt sich doch die berechtigte Frage: Was würde der Christ ohne seine Bibel tun? Was, würde in der Bibel nichts von "du sollst nicht töten" stehen? Es würde bedeuten, dass alle Christen Mord automatisch als etwas völlig legitimes ansehen würden - denn schliesslich ist die Bibel für sie ja das höchste Gesetz.

Im Gegensatz dazu vertrauen wir Ateisten nicht auf irgendwelche Schriften oder Phantasie-Gestalten. Wir haben tatsächlich viel weniger Gesetze und Gebote, als religiöse Menschen. Doch alle jene Gesetze, die wir haben, haben wir, weil sie mit Vernunft und Aufgeklärtheit begründet werden können und mit ihnen auch vollständig vereinbar sind.

Natürlich haben wir Gesetze zu beachten aber es sind Gesetze des realen Lebens wie das Grundgesetz oder die STVO. Im Religiösen sind wir Freidenker, wir unterliegen keiner klerikalen Gesetzgebung. Wir glauben an keinen Gott oder Propheten, wir glauben eher an die Darwin`sche Theorie.

Gott und Religionen sind für die meisten Atheisten keine besonders interessanten Themen (nur jugendliche bzw. junge Atheisten machen da oft eine Ausnahme, weil sie diese Auseinandersetzung gerade erst für sich selbst geführt haben oder sogar noch führen). Atheisten haben es daher auch nicht nötig, irgendwas zu "zeigen". Das Thema ist für sie längst der kalte Kaffee von vorgestern...

@wv: Mach dich nicht lächerlich. Niemandem wird der Account gesperrt, weil er gläubig ist. Und selbst mit göttlichem Beistand kannst du das Alter der Diskutanten nicht erraten - außer du hättest eine akribische Auswertung ihrer sämtlichen Antworten nach diesem Gesichtspunkt vorgenommen, was du ganz sicher nicht getan hast... :->

Atheisten können den Atheismus nicht zeigen, weil sie keine homogene Gruppe sind, die ihren Nichtglauben in Symbolen oder Ritualen zeigen könnte.

Im Islam gibt es viele verschiedene Auslegungen des Koran oder wie der Glaube zu leben ist, aber alle Muslime sind sich zumindest in einem Punkt einig: sie glauben an Allah und an Mohammed als seinen Propheten. Christen glauben eben an Gott und das Kreuz ist ihr Symbol.

Aber wo sollen Atheisten ein Symbol oder Rituale hernehmen? Und wozu?

Wie Yakito bereits erklärt hat, muß der Atheist moralische Entscheidungen selbst treffen. Es gibt kein einheitliches moralisches Gesetz des Atheismus. Das ist auch eines der größten Probleme, die Atheisten mit Gläubigen haben. Viele Gläubige fühlen sich den Atheisten überlegen, weil sie über ein Buch verfügen, in dem eine klare Handlungsanweisung für moralisches Handeln steht. Das alleine bedingt aber noch kein moralisches Handeln und tatsächlich handelt die breite Masse der gläubigen Menschen auf diesem Planeten wohl kaum nach den Gesetzen ihres Glaubens, sonst wäre die Welt ein besserer Ort. Wie könnten, während ich das schreibe, weiter Kinder verhungern wenn das Gebot der Mildtätigkeit im Islam, Christentum oder Buddhismus wirklich eingehalten würde?

@ Das Leben ist schön :-)): Deine Selbstgerechtigkeit kotzt mich an und, soweit ich über das Christentum informiert bin, Deinen Gott auch. Gehen Dir schon die Argumente aus, dass Du Dich in billige Polemik zurückziehen mußt?

@ wv: Christenverfolgung in YC? "Dass ich paranoid bin, heißt nicht, dass sie nicht hinter mir her sind!" oder was? :-D Überdies befasst sich die Frage mit Atheisten, weswegen es ganz natürlich und sinnvoll ist, wenn sie überwiegend von Menschen beantwortet wird, die sich mit Atheismus auskennen.

Für mich heißt Atheismus, einfach nicht an Gott zu glauben. Wie zeigt man denn, dass man etwas nicht tut, außer absolutem Desinteresse gegenüber der Sache?

Zugegeben, mich interessiert das Religionszeugs schon, vor allem, weil es sich mir eifnach absolut entzieht. Man könnte also sagen ich zeige meinen Atheismus durch das Ritual des kritischen Fragens. Das Ritual endet mit einer unbefrieigenden Antwort von einem Gläubigen. Wiederholt sich in unregelmäßigen Abständen, Veranstaltungsort reicht von YC bis zu einer flüchtigen Diskobekanntschaft nach ein paar Kurzen Wodka...

Welche Gesetze meinst Du?

Ich halte nicht an die Gesetze des Landes. Gut, manchmal mache ich eine Ordnungswidrigkeit, aber die macht fast jeder mal.

Weil es keinen Gott gibt, muss ich auch keine Lieder für ihn singen, keine Lobeshymnen sprechen, nicht für die Vergebung von Sünden (die im Sinne des Gläubigen ein Verstoß gegen göttliches Gebot ist) bitten und keine religiösen Gebote halten, die nicht auch den Sinn des Humanismus entsprechen.

Ich muss nicht zeigen, dass ich Atheist bin. Aber wenn das Gespräch auf Gott kommt, sage ich meinen atheistischen Standpunkt.

Ja natuerlich.

1. Die Gesetze der Physik, die mir verbieten daran zu glauben dass ein Mensch ueber Wasser laufen kann

2. die Gesetze der Chemie, die mir verbieten daranzu glauben dass man Wasser in Wein verwandeln kann

3. Das Straf- und Buergerliche Gestzbuch das 8 der 10 Gebote ersetzt

(die ersten beiden sind fuer mich als Atheist nicht relevant)

4 Meine eigenen moralischen Vorgaben die ich mir selbst stelle.

5. Common Sense oder die Gesetze der Vernunft.