Im Matriarchat leben , könntet ihr das aushalten ? s.d.?

Es gibt viele unterschiedliche Formen des Matriarchats. Mit ebenso unterschiedlichen Strukturen. Dein Beispiel aus China ist nur eines davon. So kann man also die Frage nicht allgemein stellen, ob man in einem Matriarchat leben können oder wollen würde. Ich für meinen Teil sage, in manchen ja, in anderen nicht!

Manchem Antworter sei gesagt, dass Maria Stuart, Elisabeth und wie sie alle heißen, haben innerhalb des patriarchalen Systems agiert und sich daher auch patriarchalen Strukturen unterworfen. Daher sind sie nicht als Beispiele aufzuführen.

Was die meisten Menschen (Männer?) nicht zu verstehen scheinen ist, dass eine herrschende Frau nicht deshalb eine Matriarchin ist, nur weil sie eine Frau ist. Eine im Patriarchat herrschende Frau ist eine Patriarchin! Nur eine im Matriarchat herrschende Frau ist eine Matriarchin. Schlimm genug, dass man so etwas Erwachsenen und scheinbar politisch gebildeten Menschen immer noch erklären muss!

Was besagter Antworter jedoch mit sexueller Manipulation in geordneten Bahnen meint, erschließt sich mir nicht.

Wer sich ernsthaft für diese Thema interessiert, sollte die Bücher von Hannelore Vonier lesen. Das schafft genug Hintergrundwissen zum Thema um sich eine ernstzunehmende Meinung zu bilden.

Wer aber lieber mit Halbwissen glänzen und auf Stammtischniveau argumentiert, soll das Maul halten, seinen Rotwein trinken, in die Freien fahren und sich eine sinnvolle Beschäftigung suchen.

@Hcstauq: Vielen Dank für diesen Exkurs. Das ist hochinteressant und ich werde mich da sofort reinlesen. Es lohnt sich immer, bei dieser Art von Themen, in die Tiefe zu gehen und ich freu mich immer über Anregungen und neue Aspekte!

Nachtrag: Habe gerade einige andere Antworten gelesen und bin auf noch ein Missverständnis gestoeßen:

>>Matriarchat bedeutet nicht Frauenherrschaft! <<

Ich finde, bevor man sich zu einem Thema äußert, sollte man die grundlegenden Begrifflickeiten kennen! Diese sind übrigens kein geheimes Frauenwissen, keine Hexenweißheiten oder Illuminatengeheimnisse sondern sie stehn in der Wikipedia unter dem Suchbegriff "Matriachat" http://de.wikipedia.org/wiki/Matriarchat Wer hätte das gedacht? Ansonsten ist die von Hcstauq angegebene Seite http://matriarchat.info/grundlagen/frauenherrschaf... auch bei diesem Aspekt sehr informativ!

Es sollte wirklich mehr Fragen zu diesen Themen geben! Ein wirklich spannender Thread! Dann wäre die Rubrik "Frauenforschung" auch nicht immer voll mit dem Müll, der eigentlich gar nicht auf die Plattform gehört, bestenfalls jedoch in die Rubrik "Witze & Rätsel".

was heißt hier 'vorstellen'? - da wo menschen, noch von ihrer geschlechtlichkeit nicht völlig durch kirche und unmittelbar daran anschließenden liberalismus getrennt worden sind, ihren hormonhaushalt noch in ihr selbst-verständnis integrieren und nicht zwecks lustgewinns an die pharmaindusrtrie und präserproduzenten veräußert haben, hat der mensch die propaganda vom angeblichen patriarchat noch nie geschluckt und noch nie sonstwo als im matriarchat gelebt.-

ich finde es übrigens höchst bezeichnend für derartige 'forschungen': da taucht einer - seines zeichens arzt und journalist - bloss seinen kleinen finger (denn seinen 11. digit hat er sich bereits nicht getraut einzutauchen) in die masaokultur um anschhließend im pluralis sexualis zu behaupten: " Wir Männer wissen, was ein Mann ist, das kriegen wir schnell zusammen, aber - was macht eine Frau aus? In dem Punkt bin ich übrigens nicht klüger geworden."

... wäre er doch lieber zu hause geblieben und hätte sich mal in seinem stillen kämmerlein den unterschied zwischen takt und rhythmus klar gemacht ... dann würde er nicht solche plattitüten von sich geben ...

... dann hätten wir aber auch wieder keinen anlass zu dieser frage gehabt und das wiederum wäre schade gewesen, denn dies hier ist wieder einmal eine wunderschöne veranschaulichung der diskrepanz zwischen schein und sein.-

Wenn man es so gewohnt ist, und damit aufgewachsen, dann kennt man das nicht anders.

Außerdem kommt diese Art der Lebensweise eigentlich der menschlichen Natur viel näher, sonst wäre sie auch nicht vor dem Patriarchat dagewesen.

Ich würde damit gut zurecht kommen. Eigentlich lebe ich fast so.

Meine Großmutter, die mich erzog, war eine starke Frau.

Sie war schon mit 10 Jahren Vollwaise und musste ab 14 Jahren ihr Leben vollkommen selbstständig meistern.

Ihre Lebensweisheiten und ihre Art zu leben gab sie an mich weiter.

Mein Mann hat damit keine Probleme, mich als Partnerin zu haben, im Gegenteil, er genießt es, die wichtigen Entscheidungen mit mir gemeinsam zu treffen, und er verlässt sich auf mein Urteil.

In meiner Familie lebe ich in einer Art Matriarchat.

Und es gibt tatsächlich kaum Auseinandersetzungen.

Auch halte ich das starre Festhalten an irgendwelchen Konventionen, die uns einstmals eingetrichtert wurden, nur des Scheins wegen, für blödsinnig.

Als ich mal Jemanden fragte, ob er seine Frau noch liebt, antwortete er mir: "Liebe vergeht, Besitz bleibt."

Genau darum geht es nämlich in einem Patriarchat - um Besitz, auch wenn es sich um die eigene Frau handelt.

Im Matriarchat geht es in erster Linie um Verständnis.

Doch meine beiden Kinder stammen definitiv von meinem eigenen Mann, denn warum sollte man sich auch von einem Mann trennen, der einem genau das gibt, was man selbst benötigt und dem man das ist, was ihm wichtig ist. :-))

Das hätte schon seinen Reiz: Frauen, die nicht domestiziert sind wie Pudel und Männer, die nicht ständig unter Druck stehen ihr Platzhirschgehabe abzuspulen :))

@Messalinas Hinweis auf den Unterschied von Matriarchinnen und Patriarchinnen ist richtig und wichtig!

Hannelore Voniers Veröffentlichungen sind allerdings nicht immer hilfreich zum Verständnis der Thematik. So ist z.B. die Gesellschaft der Minangkabau in Sumatra nicht matriarchalisch, wie sie schreibt, sondern lediglich matrilinear. Das heißt, dass die Abstammung über die mütterliche Linie bestimmt wird. (In Deutschland war z.B. die Namensübertragung traditionell patrilinear.) Bei Entscheidungen, welche den Besitz einer Familie betreffen hat die Stimme der Frauen zwar das größere Gewicht, aber die Männer (besonders die Brüder der Mutter) sind ebenfalls beteiligt. Die politische Macht liegt allerdings nicht bei den Frauen, wie Vonier irrtümlich annimmt, sondern bei den Männern! Entscheidungen werden entweder hierarchisch (Gewohnheitsrechtsystem "Laras Koto Piliang", Küstenregionen) oder tendenziell demokratisch (Gewohnheitsrechtsystem "Laras Bodi Caniago", Inland) geregelt. Beide Rechtsysteme bewegen sich im Rahmen des nationalen indonesischen Rechts. Kulturelle Traditionen wie Rhetorik, Tanz, Theater usw. werden von den Männern weitergegeben. http://matriarchat.info/asien/die-welt-der-minangk...

Ich lebe da, und weisst Du was? Ich dreh da durch.

Mein Leben, privat wie beruflich, wird von Frauen gelenkt. Man sollte ja meinen, da ist man gut aufgehoben - aber dem ist eben nicht so, denn die maennliche Denke wird nicht begriffen (Whisky, V8 Motoren, die Notwendigkeit, Steine ins Meer zu werfen - die raffen das einfach nicht, und man bekommt Komplexe).

Ich habe gerade eine Woche Softwaretraining hinter mir, in extremer Maennergesellschaft: Alles Ingenieure, und wir sprachen nur ueber Software und Autos. Und weisst Du was: Auch da geh ich ein. Niemand, mit dem ich ueber Mascara fachsimpeln kann, auch, wenn ich's mir in den Bart streiche.

Ich glaube, weder das Patriarchat, noch das Matriarchat, sind auf Dauer auszuhalten.

Nachtrag: Gerade habe ich den Artikel ueber die Musuo Leute gelesen, und, wow! Nehme alles zurueck und behaupte das Gegenteil. Das sind meine Leute. In so einem Matriarchat moechte ich leben. Wie wird man bitte Musuo?

Könnte ich mir vorstellen, Managerinnen, die nicht nur an Entlassungen denken und weibliche Banker, die nicht Heuschrecken sind und nicht egoistisch und machtgierig ihr trübes Süppchen kochen.

Die Lebensweise der Mosuos ist kulturell so gewachsen.

Ein Mosuo-Mann oder eine Mosuo-Frau würde sich bei uns nicht wohl fühlen....sich bestensfalls totlachen.....umgekehrt genau so..

Emanzipierte Frauen unseres Kulturkreises sind oft genau solche Machos, wie die Männer, mit denen sie wetteifern.

Ich persönlich .....als Frau....würde selbst diese "Regelung" nicht als die Ideale bezeichnen, denn für mich wäre das Optimale eine gleichberechtigte Partnerschaft......eine menschliche Ergänzung der Schwächen und eine Bündelung der Stärken.

Ansonsten teile ich die Meinung, dass unter Frauenherrschaft der Welt vieles an Üblem erspart bliebe, denn erste Priorität der weiblichen Natur ist der Erhalt und die Pflege und nicht Macht und Zerstörung der Art......ganz generell und abgesehen von Ausnahmen.....

Lieber der Kaffeeklatsch und Tratsch, als die Holzhackermethoden....

ja

geniessen

Da schlagen zwei Herzen, Du weißt schon wo. Auf der einen Seite meinen Männer, mit Frauen an der Spitze wäre die Welt besser. Man muss sich nur mal das Theater das Elisabeth (die erste?) und Maria Stuart veranstaltet haben, genauer unter diesem Gesichtspunkt anschauen. Auf der anderen Seite - solange man sich noch in der Lage fühlt sich in geordneten Bahnen sexuell manipulieren zu lassen - warum nicht?

ich könnte mir das sehr wohl vorstellen