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Kapaun
Lv 7
Kapaun fragte in Politik & VerwaltungRecht & Ethik · vor 1 Jahrzehnt

Was sagen die Anhänger der Linkspartei eigentlich dazu, dass der Polizist, der Benno Ohnesorg erschossen hat,?

Stasi-Spion und Mitglied der SED war?

Siehe:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,6...

Update:

@Dranyr: Geht es darum, ob die Linksparteiler mit der DDR konform gehen? Oder geht es nicht eher darum, dass die DDR sozusagen die Altlast der Linkspartei ist? Meines Erachtens kann diese Partei erst dann als demokratisch betrachtet werden, wenn sie sich diesem Erbe stellt und es aufarbeitet.

Update 2:

@Jerry: Ginge es hier um irgendeinen Mord, könnte man eine Antwort im Stile deines Kommentars durchaus durchgehen lassen. Die Schüsse auf Ohnesorg allerdings sind neben denen auf Dutschke DAS politische Verbrechen der Bundesrepublik - eine Tat, die dieses Land auf Jahrzehnte hinaus geprägt hat und eigentlich bis heute prägt.

Das kommt mir deine Antwort denn doch zu lapidar vor...

Update 3:

@philotac und bungle: Wir reden hier allerdings nicht vom Ende des DDR-Regimes - das wäre in der Tat mit dem Ende des Nazi-Regimes vergleichbar. Aber die meisten SED-Verbrechen sind ja auch niemals geahndet worden, insofern könnte sich da auch ohnehin niemand beschweren, schlechter als die alten Nazis behandelt worden zu sein (im Gegenteil: zum Tode verurteilt wurde 1990 niemand).

Nein wir reden hier von einem politischen Verbrechen, das in der alten Bundesrepublik verübt wurde. Oder ist es jetzt plötzlich kein politisches Verbechen mehr? Und es geht auch nicht um die strafrechtliche Aufarbeitung dieser Schüsse (die ist längst erfolgt), sondern um die ethisch-moralische...

Update 4:

übrigens, @bungle: Du klingst jetzt exakt genauso, wie die von dir beschworenen "Nachkommen" der Nazis immer geklungen haben... :->

Update 5:

@MBq: Gut möglich übrigens, dass es tatsächlich ein Alleingang war. Aber darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, dass sich die Ex-SED endlich ihrer Geschichte und ihrer Verantwortung stellt und die Vergangenheit aufarbeitet. Es ist jetzt 20 jahre her. In der alten Bundesrepublik hat es auch nicht viel länger gedauert, bis die Jugend begann, von der Generation ihrer Eltern Rechenschaft zu verlangen. Diese Rechenschaft ist im Falle der DDR überfällig.

Update 6:

@ossibraut: Tja, da brauche ich wohl nicht viel dazu zu sagen. Es reicht, auf deinen Nick zu verweisen... :->

Update 7:

@Nachtrag zum Nachtrag von Jerry: Jetzt fängst du aber an, dich in Ausflüchte zu verrennen, scheint mir. Wäre der Kenntnisstand von Anfang an der heutige gewesen, hätte die Sache komplett anders ausgesehen.

Aber wie schon an anderen Stellen gesagt: Für mich ist diese schmutzige Affäre eigentlich nur der Aufhänger, darauf hinzuweisen, dass es an der Zeit ist, die DDR-Verbrechen aufzuarbeiten. Und wenn die Linkspartei auf längere Sicht demokratische Glaubwürdigkeit erlangen will, wird sie sich daran beteiligen müssen.

Update 8:

@zum Nachtrag von Philotac: Na, fällt uns nix mehr ein, hm?

Update 9:

@süsse: Betrogen worden ist sie in dieser Sache ja über Jahrzehnte hinweg, wie es scheint... :->

12 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Das wäre in der Tat sehr interessant. Die Linke ist ja aus der WASG und der PDS hervorgegangen. Die PDS wiederum enstammt der SED. Jetzt ist das ja sehr pikant dass aus ausgerechtnet die Partei die den Unrechtsstatt DDR mit aufgebaut hat in Deutschland immernoch existiert! Das alleine finde ich schon merkwürdig genug... Vermutlich wird da niemand Stellung zu dem Fall Ohnesorg nehmen. Und wenn dann kommen Sachen wie "Das wussten wir ja nicht" oder "Das war ein Alleingang des Polizisten / der Stasi" oder sonstige beschämenden Antworten. Was ist auch anderes zu erwarten? Es gibt sogar Politiker von der Linken wie u.a. Frau Gesine Lötzsch die sich sogar gegen die "Charakterisierung der DDR als Unrechtsstaat" wehren. Das ist eine Beleidigung für jedes Opfer welches an der Mauer ermordet wurde und für alle die Jahrelang in geheimen Stasigefängnissen weggesperrt wurden.

  • Jerry
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Zunächst mal ist es seltsam, daß ein Westdeutscher Mitglied der SED ist. Ich dachte eigentlich, daß nur DDR-Bürger in der Partei waren. Ist gesichert, daß es nicht die SEW war?

    Für offizielle Stellungnahmen der Linken ist es natürlich in diesem Fall noch zu früh, das Thema ist ja ganz frisch, und im Neuen Deutschland habe ich auch noch nichts darüber gelesen.

    Was meine persönliche Meinung angeht, ich denke, man sollte da, sofern keine dementsprechenden Hinweise aufkommen, keine Zusammenhänge konstruieren. Die Taktik der gesamten Westberliner Polizei an diesem Tag war ziemlich radikal und auf Eskalation ausgelegt, Verletzungen und Todesfälle waren höchstwahrscheinlich einkalkuliert. Daß da ein einzelner Beamter auf eigene Faust und ohne entsprechendes Umfeld zum Mörder wird, kann man wohl ausschließen.

    Soweit ich das dem Artikel entnehmen kann, war der Mann in seiner Position als StaSi-IM vorrangig Informant und nicht Befehlsempfänger. Somit steht eine gezielte Aktion des DDR-deutschen Geheimdienstes außer Frage und wir haben nur zwei Tatsachen, die zufällig beieinander stehen.

    Es muß unter diesen Umständen aber noch härter für den Polizisten gewesen sein, ausgerechnet einen Widerständler gegen den Imperialismus und Gesinnungsgenossen getötet zu haben.

    Nachtrag zum Nachtrag des Fragestellers: Nun, ich denke, in der politischen Dimension hätte es keinen wesentlichen Unterschied ausgemacht. Die Tat wurde vorrangig dem "autoritären Naziregime" der BRD zugeschrieben, und das wäre auch mit diesem Wissen wahrscheinlich nicht anders gewesen. Kurras war ja in erster Linie Polizist und als solcher Repräsentant der westdeutschen Staatsmacht.

    Noch ein Nachtrag: Wenn man die Aussagen und Inhalte der PDS von 1990 mit denen von 2005, oder mit der heutigen Linken vergleicht, stellt man problemlos fest, daß ein Aufarbeitungsprozeß stattgefunden hat und weiterhin stattfindet. Auch die Verbrechen des MfS und die Alleinverantwortung der Partei dafür sind da schon längst kein Tabu mehr.

    P.S.: Du wolltest eine Stellungnahme eines Anhängers der Linken. Die hab ich dir gegeben, mehr kann ich nicht sagen. Falls es dir hier um die Bestätigung deiner Meinung gehen sollte, hättest du anders fragen müssen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Was haben denn die "Anhaenger der Linkspartei" damit zu tun???

    Ich koennte es ja noch nachvollziehen, wenn du die Parteimitglieder dazu befragen wurdest (obwohl die in Hessen ja allesamt Ex-Sozen sind und alles Wessies).

    Die Anhaenger der CDU haben sich doch auch keinen Deut um die Nazi-Vergangenheit von Filbinger gekuemmert, der vom Oettinger zum Widerstandskaempfer ernannt wurde.

    Davon abgesehen: Wer weiss heute noch, wer Benno Ohnesorg war?

    Die greisen Linke-Waehler leiden doch schon sowieso an Altzheimer und haben sich mit dem Westen bestimmt nicht beschaeftigt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    „Qui bono?“

    Wem nutzt es?

    Diese Frage sollte man sich bei diesem Thema sicherlich in beide Richtungen stellen.

    Einerseits, was hatte die SED, Stasi und/oder die DDR vom Tode Benno Ohnesorg´s gehabt?

    Und andererseits, warum kramt man in einer Situation wie der gegenwärtigen immer wieder das Thema SED, Stasi und/oder DDR heraus?

    In der Einschätzung der verbreitenden Medien vielleicht nur soviel:

    Mundus vult decipi,ergo decipiatur.

    (Die Welt will betrogen werden, also soll sie's auch.)

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Es ist ein weiterer Punkt in der Stasi/SED-Unrechtsliste, der dringend aufgearbeitet werden muß. Da sich die Linkspartei diese Aufarbeitung mit auf die Fahnen geschrieben hat, sollte sie in dieser Richtung aktiv werden.

    Gruß aus Braunschweich

    Johannes

  • vor 1 Jahrzehnt

    da zu diesem Fall immer noch nicht alle Einzelheiten veröffentlicht sind, sollte man doch erst mal abwarten bis es soweit ist.

    Ich habe gestern im Nachtjournal davon erfahren. (10 min Bericht), doch auch da waren viele Vermutungen und noch keine Hintergründe zu hören. Der Polizist (81) wurde auch befragt, doch was der sagte konnte man so nicht nach voll ziehen. Er wurde 2x frei gesprochen.

    Klar ist es verwerflich und verachtend was der Polizist getan hat, doch wie es in diesem Fall weiter geht, werden wir bestimmt noch zu hören und lesen bekommen.

    Und die Linken werden und müssen dazu Stellung nehmen, meiner Meinung nach.

    //Gegen den ehem. Polizisten Kurras wurde erneut Strafantrag gestellt (gelesen Welt online)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Auch ein Hitler hat Nachkommen.Müssen die sich ununterbrochen für die Missetaten ihres diktatorischen Vorfahren entschuldigen und diese erklären? Der blinde Hass der LInken gegenüber ist kaum zu ertragen!

    @ Fragesteller:

    Ich lehne jede Form von Extremismus ab,Nazis sind mir zu wider!

    Quelle(n): @ Kostolan Aber vielleicht können sie -Alzheimer- richtig schreiben!?
  • vor 1 Jahrzehnt

    Was sollen die dazu sagen? Extremismus ist in jeder Form zu ächten.

    Und ich glaube das die wenigsten in der Partei die Linke mit dem System der ehemaligen DDR konform laufen. Denn bloß weil man links Orientiert ist, heißt es nicht das jeder direkt ein Stasimitarbeiter währe, oder es gut findet, was Stalin und co so getrieben haben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die sagt vielleicht : Was sagten die ,,christlichen `` und liberalen

    Parteien dazu , das ehemalige NS DAP Mitglieder , stramme

    Anhänger Hitlers in der Groß- und Rüstungsindustrie ,nie zur

    Verantwortung gezogen wurden ? Ob das nun Autokonstrukteure

    Flugzeugbauer ,Kz- Zwangsarbeiterbeschäftieger waren oder die die

    das Zyklon B herstellten . Richter und Angestellte in der Nazi- Zeit .

    Kapaun : Das was in der DDR war wieder mit dem dritten

    Reich zu vergleichen , Ursachen und Folgen zeigt wieder

    wessen Kind du bist und sicher auch ein bischen zu

    kurz auf der Welt , Deine Quellen sind sicher auch nur die

    eines Folgestaates des zweiten Weltkrieges und der

    folgerichtigen Teilung in zwei Lager . Der ebenfalls besetzten

    BRD . Von was du ein Nachfahre bist ,ist mir wurscht .

    Deine Entwicklung im Denken scheint schon paar

    Generationen vor dir stagniert zu haben , wie das

    eben auch in christlichen und lieberalen Parteien der Fall ist .

    Quelle(n): Auch der Spiegel ab und an
  • vor 1 Jahrzehnt

    Warum die Linkspartei. Von den damaligen Erkenntnissen profitierten eher die etablierten Parteien CDU und SPD, soll heißen, wäre die Stasitätigkeit des Pilizisten damals bekannt gewesen, wäre es mehr als peinlich geworden.

    Karl-Heinz Kurras, Kriminalobermeister in West-Berlin hat sich von der Stasi anwerben lassen und war jahrelang eine zuverlässige Quelle für alles was die Stasi interessierte.

    Zu seiner Tat befragt, äußerte er sich im November 2007:

    „Fehler? Ich hätte hinhalten sollen, dass die Fetzen geflogen wären, nicht nur ein Mal; fünf, sechs Mal hätte ich hinhalten sollen. Wer mich angreift, wird vernichtet. Aus. Feierabend. So is das zu sehen.“

    Der Polizist Karl-Heinz Kurras, der 1967 in Berlin den Studenten Benno Ohnesorg erschoss, muss angesichts der Enthüllungen über seine mutmaßliche Stasi-Mitarbeit womöglich mit neuen Ermittlungen rechnen. Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) habe Strafanzeige wegen Mordes gegen Kurras gestellt, sagte ihr stellvertretender Vorsitzender Carl-Wolfgang Holzapfel am Freitag. «Wir wollen mit der Anzeige erreichen, dass der Fall neu aufgerollt wird und mögliche Verstrickungen der Stasi aufgeklärt werden»

    Kurras lebt in Berlin-Spandau-

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