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Respektable Weisheit einer 14 Jährigen ....?

Hatte heute ein Gespräch mit einem Mädchen, bei dem sie mir sagte, dass es ihr nichts ausmachen würde, wenn sie jetzt sterben müsste, denn sie wüsste, was sie hat und sie wüsste, was sie noch will....somit seien ihre Wünsche erfüllt und sie wäre froh, dass sie noch Ziele hat....alles perfekt in diesem Moment !!! ...mit Blick auf die Zukunft und gleichzeitig auf das Jetzt...

Es hat mich fasziniert, das von einer 14 Jährigen zu hören !!!

Wie denkt ihr darüber ?

Update:

Logo, die Antworten. Ihr habt ihr ja nicht gegenüber gestanden und in die Augen geschaut.........

Update 2:

Logo, die Antworten. Ihr habt ihr ja nicht gegenüber gestanden und in die Augen geschaut.........

31 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Mich faszinierten schon oft Äußerungen von Kindern jeden Alters und von Jugendlichen, weil sie unverblümt meist genau das sagen, was sie in diesem Moment denken und fühlen, oder womit sie sich gedanklich beschäftigen.

    Mag sein, dass diese Jugendliche etwas ähnliches in einem Buch las, aber dadurch dass sie es wiedergab, hat sie sich mit diesem Thema auseinandergesetzt.

    Natürlich schließt das nicht aus, dass sie später mal eine ganz andere Meinung darüber bekommt.

    Man sollte Kinder und Jugendliche nie unterschätzen. Die Ehrlichkeit, die Unbefangenheit, auch mit heiklen Themen umzugehen, wird ihnen oft später von den Erwachsenen genommen.

    Sie verfügen über eine starke Intuition und oft ist ihr Urteil über Menschen und Situationen treffender als das vieler Erwachsener.

    Wir Erwachsenen sind an zu viele Konventionen gebunden, wir sind in bestimmte Verhältnisse so eingebunden, dass uns manchmal der Blick für das Einfache, Klare und Naheliegenste verborgen bleibt.

    Kinder und Jugendliche denken geradeaus.

    Ich war schon oft über ihre Antworten und Einsichten verblüfft, wenn sie genau das auf den Punkt brachten, wovor Erwachsene sich manchmal scheuen.

    Für mich sind Kinder und Jugendliche ein ewig sprudelnder Quell von Inspirationen.

    Und man sollte sie stets ernst nehmen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich hatte eine Freundin, da war ich 15, sie 14 und sie musste wegen Leukämie sterben.

    Sie war damals ähnlich abgeklärt.

    Mich hat das anfänglich sehr mitgenommen wochenlang an ihrem Bett zu sitzen, aber dann ist sie halt gestorben und das war irgendwie klar und richtig.

    Sie war darauf vorbereitet.

    Ich glaube in dem Alter kann man sich schon in das Leben reindenken, auch wenn man es noch nicht zur Gänze kennengelernt hat.

    Bei der Gelegenheit möchte ich die Sabine noch mal grüßen....

    Gestorben 1978

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die meisten Vorredner nehmen sehr stark Bezug auf die Wünsche, die das Mädchen noch vor sich hat. Aber hat sie nicht auch gesagt, sie weiß, was sie hat?

    Nur in dieser Verbindung ergibt es einen Sinn, dass sie trotz den offenen Wünschen auch jetzt schon das Gefühl (!) hat sterben zu können, ohne dass es ihr etwas ausmacht. Sie hat ja nicht gesagt, dass sie darum jetzt schon sterben WILL!

    Ich denke, ich kenne das Gefühl, das dieses Mädchen da hatte, nur war ich deutlich älter, als ich es hatte: Es war irgendwann nach einem wundervollen Flug mit meinem Drachen (Hängegleiter), als mir plötzlich klar wurde, dass ich mir das Fliegen inzwischen voll erschlossen habe, dass dies so unendlich viel mehr ist, als nur das Überleben zu sichern, und dass viele Menschen nie nennenswert darüber hinauskommen. In diesem Moment war mir klar, dass ich noch viele offene Wünsche habe, dass ich aber von diesem Leben schon mehr bekommen habe, als ich jemals zu hoffen wagen konnte. Und dabei schloss ich innerlich Frieden mit dem Zeitpunkt meines Todes, und sei er auch jetzt gleich.

    Dass ein Mädchen im Alter von 14 Jahren so ein Gefühl hat, finde ich auch bemerkenswert. Aber es ist natürlich durchaus möglich. Ich selbst war damals etwa 32 Jahre alt.

    Viele werden sagen, was wir fühlen, wenn der Tod dann auf uns zu kommt, das Sterben tatsächlich aktuell wird, ist etwas völlig anderes, als dieses Gefühl der Akzeptanz des eigenen Todes zu jedem Zeitpunkt ab jetzt.

    Interessanterweise habe ich es ein Jahr später erlebt, wie ich mich fühlte, als das Sterben hätte beginnen sollen:

    Ich war Nachts mit meinem Transporter unterwegs, als ein Sportwagenfahrer mit etwa 160 km/h die Kontrolle verlor und frontal in meinen Transporter hineinfuhr. Ich war etwa 100 km/h schnell.

    Wie es auch dem Sportwagenfahrer wirklich erging, hätte auch ich sofort sterben müssen, und das war mir noch VOR dem eigentlichen Aufprall so klar, wie mir selten etwas klar war im Leben. Nach dem Aufprall war es stockdunkel und laut. Und ich fragte mich kurz, ob ich es verpasst hatte zu spüren, dass mein Körper zerfetzt wurde, oder ob ich es noch spüren würde, und wo es mich wohl zuerst zerfetzen würde, am Kopf oder am Körper. Diese Gedanken waren aber wie eine akademische Neugier. Ich war völlig angstfrei! Dann löste ich mich auch schon von diesen morbiden Gedanken, und mir wurde klar, dass ich unabhängig davon schlicht jetzt sterben werde. Und dabei blieb ich nicht nur angstfrei, sondern ich fühlte sogar eine erregte Erwartung und eine gewisse Freude, dass ich jetzt über den Tod und das Sterben definitive Klarheit erhalten werde, ohne weitere Wartezeit.

    Dass ich schließlich schwerverletzt (aber zu keinem Zeitpunkt bewusstlos) überlebte, ist eigentlich nur als Wunder zu bezeichnen.

    Seither ist meine Lebenszeit eine Art Bonus-Geschenk, und zusammen mit dem zuvor schon gefühlten Frieden bezüglich eines sofortigen Sterbens, war dieses Gefühl nun noch stärker.

    Inzwischen bin ich Vater eines Sohnes und Ehemann meiner lieben Frau geworden. Jetzt spüre ich eine Gegenströmung: Ich habe Verantwortung übernommen, die noch nicht abgeschlossen ist! Jetzt möchte ich vor meinem Tod dieser Verantwortung erst noch gerecht werden. Ganz persönlich für mich alleine spüre ich das Akzeptanz-Gefühl zum sofortigen Sterben aber immer noch. Nur eben jetzt gepaart mir dem Wunsch meine Verantwortung wahrzunehmen, meinen 'Vertrag' zu erfüllen.

    Viele Grüße,

    Martin

  • Gerd
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    da stimme ich dir zu... respektabel... aber meiner Meinung nach unlogisch... wenn ich noch Ziele habe, die ich erreichen möchte, würde es mir schon etwas ausmachen, vorher abtreten zu müssen...

    Quelle(n): wie gesagt, meine Meinung...
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  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Verachtung und Mißachtung die unsere Gesellschaft Kindern und Jugendlichen gegenüber zeigt hat schon etwas schizophrenes.

    Die besten Verdrängungskünstler, die ihre Kindheit (sicher mit gutem Grund) komplett vergessen haben, neigen in der Regel dazu Kinder massiv niederzumachen. (Wieso sollten die es denn besser haben).

    Dabei vertreten solche Menschen oft eine scheinbare liberale Haltung, die dann dem Kind gegenüber paradoxer Weise ins Gegenteil umschlägt. (Haben das offenbar so gelernt und erlitten)

    Die Buddisten glauben dagegen an die erneute Inkarnation und so werden so Kinder wie der Dalai Lama bereits in sehr jungen Jahren nicht nur voll anerkannt, sondern regelrecht verehrt.

    Soweit würde ich jetzt nicht gehen, denn eine Verehrung finde ich persönlich übertrieben, aber ich durfte bereits 4 Jährige erleben, die an Weisheit ihre geplagten Eltern locker mit links in die Tasche stecken könnten, wenn die vor Verzweiflung blinden Eltern das zulassen würden, erhielten sie damit wertvolle Sicherheit.

    Da das aber die Einsicht und akzeptanz der eigenen Unfähigkeit voraussetzt, werden kleine Kinder, die vorbehaltlos die Wahrheit aussprechen nicht selten schnell zurechtgestutzt und kaputt gemacht.

    Soviel zu den Antworten, die mich zum Teil echt getroffen haben.

    Zur 14 jährigen hätte ich noch einige Fragen:

    Wie kommt ihr auf so ein Thema ?

    Wie stellt sie sich sterben vor ?

    Was hat sie ?

    und was will sie noch ?

    Wie sehen ihre Wünsche aus, die erfüllt sind ?

    Das wissen allein ist ja nur ein Teil, das Fühlen ist ebenso wichtig.

    "sie ist froh, das sie noch Ziele hat" wie sehen diese aus und wie will sie diese erreichen, wenn sie jetzt stirbt ?

    "alles perfekt in diesem Moment !!!" Ja es gibt so Momente und dennoch kann es eine Freude sein, wenn das Leben weiter geht.

    Mit 14 hat sie noch vieles vor sich, was erlebenswert ist und darauf verzichten können zeigt Stärke und Weisheit, ist aber auch ein wenig traurig.

    Denn das Sterben ist nun mal ein herber Einschnitt, den man nicht unbedacht herbeireden sollte.

    Das ist dann das Gegenteil von der allseits praktizierten Tabuisierung des Todes, weil die Menschen sich einreden ließen, sie könnten sich das Leben für die Rente aufsparen. Wenn auf die der Tod frühzeitig zukommt fühlen sie sich berechtigt um die Lebensjahre betrogen, die sie der Gesellschaft und ihrer Funktion geopfert haben.

    Wenn es Dich berührt hat, das von einer 14 jährigen zu hören, so hat das sicher auch seine Gründe und Hinweise von Kindern höre ich besonders interessiert zu. Wobei sie mit 14 in meinen Augen durchaus erwachsen wirken kann.

    Vor 2 Tagen war ein 12 jähriger Geiger im Interview und hat hier eine sehr differenzierte Sicht dargelegt, die so mancher Erwachsene nicht auf die Reihe bekäme.

    Diesen Jungen sehe ich in Punkte Weisheit durchaus ebenbürtig an, während so manche Alte in ihrer Verbitterung eher weit zurückgegangen sind, als einen winzigen Schritt weiter gekommen zu sein in ihrem Leben. Das wirkt dann wie ein Trauerspiel.

    LG Jo

  • vor 1 Jahrzehnt

    das ist einerseits eine gute einstellung, andererseits: jetzt sterben würde ihr nichts ausmachen? Sie hat doch noch alles vor sich, das ganze wunderschöne Leben!

    Aber mich wundert es nicht dass das Mädchen erst 14 ist!

    Es gibt nicht nur die SuperNanny-Teens oder Punkt 12-Rüpelkids!

    Sondern auch sehr viele, die schon in früher Jugend intelligent sind und sich Gedanken machen. ;-)

    Ohne jetzt prahlen zu wollen, in dem Alter (und das ist bei mir ja erst 3 Jahre her) hab ich auch schon über so etwas nachgedacht. Liegt vielleicht auch daran dass Philosophie bei mir auf große Begeisterung stößt.

    P.S Ich habe z.B schon mit 13 ein Buch mit lauter selbsggedichteten "Lebensweisheiten" verfasst und es meiner Oma geschenkt, die nicht geglaubt hat das jenes von mir stammt =(

    Vielleicht denken sich einige jetzt, was ich für ein komisches Wesen bin, aber mir hat das einfach Spaß gemacht und geholfen; ich führe ein ganz normales Leben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das ist kühle Logik.

    Zugegeben: das ist sicher ein kluges,nachdenkliches Mädchen!

    (...das ich auch einmal war!)

    Deshalb: Diese Weisheit würde sie in echter Todesgefahr schnell vergessen!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Einerseits ist es zwar gut, mit sich und seinem Leben im Reinen zu sein und die Gewißheit zu haben, jederzeit mit gutem Gewissen abtreten zu können, aber diesen Zustand über viele Jahre beizubehalten ist eine Herausforderung.

    Nachdem es aber in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabu ist, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen, hat eine 14 Jährige mit solchen Gedanken entweder gerade erst einen schweren Verlust erlitten, oder sie ist zu den Goths gekommen. In dieser Szene ist so etwas völlig normal.

    Nachtrag: Es kann aber auch große Angst vor dem Leben dahinterstecken. Angst, dass alles schiefläuft, dass man versagt. Angst davor, nicht mit dem fertig zu werden was da noch kommt. Die Zukunftsaussichten sind für junge Menschen in diesen Tagen nicht gerade rosig egal ob persönlich oder für die Welt.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Man darf staunen. Jetzt habe ich noch eben kurz die Vermutung gesehen, dass sie ein Buch gelesen hat ... Oha, das ist aber strafbar.

    Ich trage zu deiner Frage jetzt einfach mal mit diesem Link bei:

    http://akiane.com/akiane_poetry.htm

    Nachtrag: Vielleicht sind viele Kids so lange *weise* wie es uns Erwachsenen nicht gelungen ist, sie auch noch im Innersten zu verhunzen. Man will zwar selber nicht in eine Schublade gestopft werden, aber von einer beispielsweise 14-Jährigen erwartet ihr dann "alles" oder "nichts", damit die Aussage auch authentisch sein könnte? Woher nehmt ihr die ganzen Infos über das Mädel? Sind auch alles nur Mutmaßungen. Ich weiß ja auch, dass ich irgendwann sterben werde und es macht mir im Grunde nix aus. Und trotzdem kriege ich´s direkt mit der Angst zu tun in einer lebensbedrohlichen Situation. "Irgendwann" kann genauso gut auch "jetzt" sein. Was verlangt ihr da eigentlich von anderen ...

    Ok, Ziele und Wünsche hab ich auch. Trotzdem muss man für solche Gedanken nicht total depressiv mit dem Leben abgeschlossen haben. Aber gut, man kann überall nach Fehlern suchen um Leute nicht mehr ernst oder für voll nehmen zu müssen.

  • savage
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    schon respektabel, wenn sich jemand in diesem alter solche gedanken macht.

    aber nur mit dem wissen, welche ziele und wünsche sie hat, sind diese ja nicht erfüllt. Irgendwie passt´s nicht zusammen...;-)

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