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Religionsfreiheit - was meint Ihr...?

Gibt es wirklich Religionsfreiheit ? Bedeutet die Taufe als Kleinkind eine Verletzung der Religionsfreiheit ?

Update:

Warum verstößt die Taufe eines kleinen Kindes nicht gegen die Religionsfreiheit. Etwas genauere Aussagen sind mir ganz lieb.

Also gelten bestimmteFreiheiten erst wenn man älter und klüger ist, so wie man bestimmte Alkoholsorten erst ab 16 oder 18 darf oder mit 18 volljährig ist?

Update 2:

Allgemein gesagt, will ich nichts verbieten oder irgendetwas kritisieren. Es geht um den Grundgedanken, wann die persönliche Freiheit beginnt und wann sie aufhört. Ich bin selber Vater von drei Söhnen, die sind nicht getauft, werden aber christlich erzogen. Wurde mit mir auch gemacht. Die Frage bezieht sich mehr darauf, wann in euren Augen beginnt die Religionsfreiheit und wann ist es religiöse Bevormundung und kann gar keine richtigte Entscheidung von Seiten der Kinder erbracht werden. Häufig ist es ja so, wer katholisch ist, ist es weil das alle in der Familie sind, wer sich umentscheidet verlässt die Familientradition. Vielleicht sollte hier der Ansatt gesetzt werden, ob die Firmung oder Kommunion dann ein wirklich freier 'Entscheid von Kindern ist.

26 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Warum soll ich meinem Kind das, was mir wichtig ist, vorenthalten?

    Ich bring ihm doch auch meine Muttersprache bei (vielleicht würde es später lieber eine andere Sprache können ...), solang es klein ist und sich nicht äußern kann, zieh ich ihm die Kleidung an, die ich für richtig halte und die mir gefällt, bekommt es zu essen, was ich koche usw.

    Es bekommt bei mir die Möglichkeit, mit Musik und mit Tieren in Berührung zu kommen, weil es mir halt auch wichtig ist, und so ist es in allen Bereichen. Je kleiner das Kind, desto mehr muss ich für es entscheiden. Je größer es wird, desto mehr darf und soll es mitreden und hat auch ein Recht darauf zu erfahren, warum mir dieses oder jenes wichtig ist.

    Warum sollte ich meinen Glauben, aus dem ich lebe und der für mich eine absolute Steigerung an Lebensqualität mit sich bringt, meinem Kind vorenthalten???

    Es kann sich später anders entscheiden und ich werde es nicht daran hindern ... aber mitgeben tu ich ihm alles, was ich fürs Leben hilfreich finde.

    Die persönliche Überzeugung kann ich sowieso nicht "machen", aber ich kann Erfahrungen und Hintergrundwissen anbieten, damit es später in der Lage ist, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Es soll wissen, wofür oder wogegen es sich entscheidet.

    Wie soll ein Jugendlicher für Religion entscheiden können, wenn er nie Erfahrungen mit Glauben und Hintergrundwissen über Glaube und Religion machen konnte?

    Natürlich bin ich nur für Kindertaufe, wenn die Eltern überzeugte Christn sind. Bloß zwecks schönem Fest und weils vielleicht noch mancherorts üblich ist oder die Oma sonst unglücklich ist würd ichs nicht befürworten.

    @ Loki: muss dich enttäuschen, aber ich behaupte einfach mal (bezüglich deiner Meinung über mich): du hast nicht Recht!

    Was mich von dir interessieren würde: wieviele Semester Theologie, Philosophie, Kulturgeschichte und Religionssoziologie hast du studiert bzw. auf welchem background sind deine Stammtischparolen gewachsen?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die individuelle Religionsfreiheit beginnt bei uns mit der Vollendung des 14ten Lebensjahres.

    Ab dann kann man aus ungeliebten Religionsvereinen austreten.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Kirchenleute sind ja durchaus klug, denn sie wissen, dass kleine Kinder am einfachsten beeinflußbar sind. Erst einmal Mitglied in der Kirche, bedarf es eines "negativen" Schritts, nämlich dem Austritt. Und hier ist der gesellschaftliche Druck nicht zu unterschätzen.

    Also: rein rechtlich besteht sicherlich Religionsfreiheit, da jeder aus der Kirche austreten darf oder/und sich einer anderen Relegionsgemeinschaft zuwenden kann.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Eltern eines Kindes beeinflussen ihr Kind in jedem Fall und treffen weitreichende Vorentscheidungen für ihr Kind in allen Lebensbereichen: welche Impfungen, welche Vorschulen, Sportkurse, Vereine, Musikinstrumente usw..

    Willst Du das Eltern verbieten, dass sie entscheiden im Namen des Kindes ? Das ist weltfremd.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich wurde nie getauft, weil ich selbst entscheiden sollte, ob und welcher Religion ich angehören will.

    Wurde man allerdings getauft kann man doch aus der Kirche austreten.

    Das Gute daran ist, dass zumindest eine Taufe existiert und man sich sozusagen lossagen kann.

    Bei manchen anderen Religionen ist man schon automatisch "getauft"... da gehts dann eher nicht so gut.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ja, die Taufe verstößt meiner Meinung nach gegen die Religionsfreiheit. Meine Kindern wurden deshalb nicht getauft.

  • Lola
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin als Baby getauft worden, später jedoch nie in die Kirche gegangen, habe auch keine Konfirmation. Als ich 18 war und gerade mein Abi machte, flatterte noch zu DDR-Zeiten ein Schreiben der Kirche an, daß ich gefälligst Kirchensteuer bezahlen soll, obwohl sich die Kirche vorher nie in irgendeiner Weise an mich gewandt hatte. Ich bin dann sofort ausgetreten, weil ich nie eine Beziehung zur Kirche hatte. Ich fände es auf jeden Fall besser, wenn man erst als Erwachsener über seine Religion entscheidet, anstatt so hineingeboren zu werden. Aber welche Religion will das schon.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Damit wird nicht die Religionsfreiheit verletzt. Man darf doch später noch selbst entscheiden ob man zur Konfirmation oder Kommunion geht. Dazu können auch keine Eltern zwingen. Wenn sie es doch tun, tritt man eben später wieder offiziell aus der Kirche aus.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    ab 14 Jahre kannst Du Deine Religionsfreiheit ausüben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Religionsfreiheit sollte meinem Verständnis nach absolut JEDER Mensch haben, nicht erst ab 14 Jahren, sondern schon von Geburt an. Es ist ein Fehler Kinder in etwas zu drängen, wo sie sich nicht wohl fühlen. Natürlich kann man sie mit in den Kindergottesdienst nehmen, das ist ja auch locker und spielerisch, aber man sollte Kinder niemals dazu zwingen.

    Ich bin selber Christ, aber ich habe mich erst später dazu entschlossen, und ich finde es besser so, Kinder eher dazu zu befähigen, IHR EIGENES Bild von Welt und Glauben zu erfahren, d.h. es fängt schon in der Schule an, dass man den Kindern erstmal ein positives Grundverständnis von verschieden Glaubensrichtungen zu vermitteln und ihre Meinungen diesbezüglich zuzulassen und nicht zu etwas drängen oder "zwangsbekehren"...

    Religionsfreiheit ist das wie jeder einzelne sein Bild prägt, und nicht wie die Umwelt einen einen vermeintlich richtigen Weg "einimpft"

    Meine Meinung zur Taufe: Ich sehe es als eine Verletzung an, Menschen in seiner Unmündigkeit als Baby taufen zu lassen, deshalb habe ich mich letztes Jahr als erwachsener taufen lassen, obwohl ich als Kind auch schon getauft worden bin. Es steht meine persönliche Entscheidungskraft dahinter. Und zur Konfirmation: Man ist dann vor Gott erwachsen, aber eig. steht in der Bibel nichts von "Konfirmation" und ab welchem Alter man das machen darf, diese Richtlinie haben sich Menschen geschaffen, um Menschen (auch in der Kirche) wieder einmal einzukategorisieren...

    Religionsfreiheit sollte das Grundrecht eines jeden Menschen sein, gleich nach der Geburt, wenn dies nicht eingehalten wird, verletzt man das Grundgesetz und das sollte wiederum vom Staat gerade heute, wo die Religionen wieder miteinander streiten, stärker kontrollieren und die Menschen aufklären, was sie ihren Nachgenerationen antun. Religionsfreiheit heißt nicht, dass Eltern über die Religion ihrer Kinder bestimmen, selbst wenn sie z.B. Moslems sind, dürfen sie ihren Kindern nicht "einimpfen" auf Biegen und Brechen IHREN oft menschlichen, wenig göttlichen Geboten, Gesetzen und Traditionen Folge zu leisten, daran müssen sich auch unsere ausländischen Mitbürger halten...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Jede Religion die man unmündigen Kindern aufzwingt greift in deren freie Entscheidung ein. So auch die Taufe. Hier rekrutiert die Kirche ihren Nachwuchs bei Unmündigen, die sich dagegen nicht wehren können. Diese Entscheidung sollte jedem selbst vorbehalten sein. Selbst der Staat nötigt Kinder den Religionsunterricht zu besuchen, da in vielen Schulen keine Alternativen angeboten werden. Nimmt ein Kind nicht teil ist es ausgegrenzt und unbeaufsichtigt sich selbst überlassen. Es wäre an der Zeit Staat und Kirche in Deutschland zu trennen. Religion ist eine reine Privatsache und gehört nicht in staatliche Einrichtungen. Dann wäre die freie Wahl einer beliebigen Religion echte Religionsfreiheit.

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