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habt ihr Verständnis für Messies?
Hallo zusammen,
ich schaue grade RTL "Einsatz in vier Wänden" und bin ziemlich geschockt über dieses Messie-Haus.
Wie kann ein einzelner Mensch ein Haus so verkommen lassen? Mal ehrlich, da werden Argumente vorgeschoben wie "damals starben die Eltern" (die Frau war 40!, da sollte man das doch irgendwie verarbeiten können?) und sie wollte alles behalten.
Aber Müll usw.? Für mich sieht das nach Faulheit aus irgendwie...
Sowas kann ich nicht verstehen, da ekelt es mich von grundauf.
Kann mir irgendjemand erklären, wie menschen so blöd sein können, und ihr Haus derartig verkommen lassen können, dass sich Tonnen (!) voll Schutt darin befinden?
lG
Laura
Hab mich vielleicht etwas "böse" ausgedrückt, klar will ich auch, dass man psychische Probleme bei mir versteht, wenn ich denn mal irgendwann welche habe.
Aber nicht aufräumen? Magersucht, Depressionen, Angst - sowas kann man alles noch verstehen.
Aber einfach aufhören aufzuräumen? Ich habe auch mit 17 meinen Vater verloren und bekomm mein Leben noch auf die Reihe...
Und warum sucht man sich dann keine Hilfe? Ich mein, wie kann man in einem solchen Drecksloch leben?
19 Antworten
- keksLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Ich gehe davon aus, dass es nicht immer so zugemüllt war...
Irgendein Auslöser (z.B. Tod eines Angehörigen) legt einen Schalter um und man ist wie gelähmt.... kann sich kaum noch aufraffen, etwas zu tun, hält an Erinnerungen fest, ist überfordert....
Das sind Anzeichen einer psychischen Störung, Depression....
Wenn man sich nicht rechtzeitig Hilfe holt, so wächst einem das Desaster über den Kopf und man KANN gar nicht anfangen, das Chaos zu bewältigen..
Ich kann das verstehen, und ich hoffe, dass ich nie so ein Verhalten zeige..
(aber wer kann das definitiv für sich ausschließen? Depressionen sucht man sich nun mal nicht aus....)
.
- rohrbruchLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich hoffe, dass für dich jemand verständnis hat, wenn du ein problem hast.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Diese Menschen sind krank und für Kranke soll man Verständnis aufbringen.
- suedenceharperLv 4vor 1 Jahrzehnt
Es gibt Leute, für die bricht eine Welt zusammen, wenn zb. jemand stirbt. Die lassen sich dann total gehen! Was ich total verstehen kann, deswegen kann man ihnen keine Vorwürfe machen! Sicher ist es schlimm, es ist sogar ekelhaft, weil es Müll ist. Aber eigentlich ist sowas doch nur ein Hilferuf, oder? Denn Messies haben - glaube ich - alle irgendwie ein "soziales" Problem, egal welches!
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- BerniLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ich habe Verständnis für diese Menschen, da ihre innere Einstellung sie zum Sammeln zwingt.
Mit Faulheit hat das absolut nichts zu tun. Die Menschen sind krank.
- vor 1 Jahrzehnt
Ja. Ich war auch selber schon mehrmals auf der Grenze.
Nicht mit Dreck, sondern mit Aufheben.
Komme aus einer extremen Sammel-Familie.
Im Gegenzug bin ich jetzt Minimalist.
- SalomonLv 5vor 1 Jahrzehnt
diese Leute sind krank,
brauchen Hilfe.. aber wo war die Hilfe ? Nachbarn Freunde ?
haben die sich nicht mit schuldig gemacht,weil sie möglicherweise einfach weggeguckt haben,ihnen es zu unbequem war ihnen zu helfen ?
- vor 1 Jahrzehnt
ja ich habe sehr wohl verständnis für diese menschen
ich habe die sendung auch gesehen, eigentlich werden dauernd solche fälle gezeigt.
das sammeln scheinbar nutzloser dinge ist einfach eine schwerwiegende psychische krankheit und für ausenstehende schwer nachzuvollziehen oder gar zu verstehen.
diese menschen empfinden diese gegenstände, die für uns müll sind, als wertvoll und voller erinnerungen.
in einem beitrag hat einmal ein messie gesagt:
ich kann deshalb nichts wegwerfen, weil es das gesamtbild zerstört und ich mich dann nicht mehr sicher fühle.
das heißt soviel, dass sie sich in ihren "müllhaufen" wohl fühlen, sobald aber etwas entfernt wird, kommen die emotionen in ihnen hoch.
mir tun solchen menschen leid, denn viele werden oft zum spottobjekt.
prinzipiell sind solche menschen schon einzelgänger, da keiner ein zweites mal in ihre wohnung geht!
und einsam zu sein tut keinem menschen gut!!
deshalb bin ich der meinung, dass solchen menschen geholfen werden muss, da diese krankheit ja auch schlimme gesundheitliche folgen haben kann!
Wikipedia:
Messies neigen zum Sammeln bzw. Horten von Sachen, die ihre Mitmenschen oft als wertlos ansehen und wegwerfen würden. Die Betroffenen sind meistens unfähig, den realen Wert dieser Gegenstände einzuschätzen, zwischen wichtig und unwichtig, brauchbar und unbrauchbar zu unterscheiden. Oft sehen sie die Irrationalität ihres Hortens zwar ein, sind aber nicht in der Lage, der Einsicht entsprechend zu handeln. Im Extremfall führt die Unordnung dazu, dass größere Bereiche der Wohnung nicht mehr betretbar sind. Manchmal verbleiben nur noch enge „Fußwege“ zwischen großen Haufen, Kisten und Säcken. Schließlich kann es zur Unbewohnbarkeit der Wohnung kommen (s. Vermüllungs- bzw. Diogenes-Syndrom).
Darüber hinaus haben Messies häufig Schwierigkeiten, Prioritäten zu setzen, Notwendiges zu erledigen und ihre Handlungen gemäß eigener Zielsetzungen effektiv zu steuern. Insbesondere die Umsetzung geplanter Handlungen, die nicht aktuell befriedigend sind, fällt ihnen schwer, ebenso eine aufgabengerechte Zeiteinteilung. Ähnlich wie bei einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sind also die sogenannten exekutiven Funktionen gestört.
Messies schämen sich ihrer Unordnung in der Regel und leiden darunter. Auch infolge sozialer Isolation halten es viele Betroffene nicht für möglich, dass andere unter denselben Schwierigkeiten leiden. Dies erschwert ihnen häufig, ihr Problem zu erkennen und Hilfe zu suchen. Nach außen sind Messies meistens unauffällig. Sie erscheinen oft als offene, optimistische, vielseitige und kreative Menschen. Manchmal haben sie – scheinbar paradox – eine Tendenz zum Perfektionismus.
Auch Menschen, deren Wohnung ordentlich sein mag, die aber ein subjektives Gefühl einer Überforderung bezüglich der Ordnung in ihrer Wohnung haben, werden bisweilen als Messies bezeichnet. Als kennzeichnend gilt die Blockade des Handelns in der eigenen Wohnung.
Ursachen für das Messie-Syndrom sind mannigfaltig, die im Folgenden aufgezählten sind nur einige von vielen möglichen (Mit-)Ursachen.
Die Ursachen können im „Verlassen-Werden“ von angenehmen Dingen liegen. Jemand, der sich etwas zulegt, einkauft oder von jemandem beschenkt wird, verbindet mit dem erworbenen Besitz eine nicht zu unterschätzende angenehme Erinnerung. Für den Messie, der nie oder selten in seinem Leben Zuneigung oder Bestätigung bekam, ist diese Erinnerung des angenehmen gekauften Besitzes das Einzige, woran er sich klammern kann. Eine Erinnerung, die er nicht wieder verlieren will. So hortet der Messie sie. Er sammelt alles, was die angenehme Erinnerung auslöste. Auf keinen Fall will er eine dieser Erinnerungen mit dem Hausmüll entsorgen, aus Angst, das einzig Angenehme in seinem Leben würde ihn verlassen.
Das Messie-Syndrom kann auch Folge eines Traumas sein, also einer seelischen Verwundung oder eines Schicksalsschlages, die den Betreffenden aus der Bahn warfen. Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang von fehlgelaufener Trauerarbeit oder von einer Anpassungsstörung.[1]
Eine weitere Ursache für diese Sammelleidenschaft kann Geiz sein. Der Betroffene kann sich von nichts trennen oder muss alles aufheben, was er als nützlich ansieht, weil er davon ausgeht, er könne es noch einmal gebrauchen. Auch wenn er schon gar keinen Überblick mehr über seine gehorteten Sachen hat.
- senifaraLv 6vor 1 Jahrzehnt
Hallo!
Habe auch gerade Einsatz in 4 Wänden gesehen, zumindest teilweise. Erschreckend, wie jemand so lange unter solchen Bedingungen wohnen kann, ohne das irgendwer etwas mitbekommt. Oft hört man von Fällen in denen ältere Menschen ihre Wohnung so vermüllen lassen, wenn sie selbst es nicht mehr schaffen Ordnung zu halten und sich niemand um sie kümmert - aber jemand, der eigentlich mitten im Leben steht, einem Beruf nachgeht und regelmäßig Kontakt zu Verwandten hat, das ist schon schwer zu verstehen.
So weit ich weiß, ist die "Forschung" bzgl. der genauen Ursachen der Krankheit angeht, noch ziemlich am Anfang. Extreme Verlustängste und die Unfähigkeit, zu entscheiden, was noch benötigt wird und was Müll ist, spielen sicher eine Rolle. Dann kommt die Scham, anderen zu zeigen, wie man lebt... . Na ja, und irgendwann resigniert man wohl einfach vor der schieren Menge des Unrats, nehme ich an.
Für den konkreten Fall frage ich mich aber, wie sinnvoll es ist, das komplette Haus zu renovieren und so. Die Frau bracht m. E., jedenfalls wenn sie ein wirklicher Messie ist, (professionelle) Hilfe, um das Problem in den Griff zu bekommen. Sonst sieht es doch dann nach ein paar Monaten wieder genauso aus, oder?
- reGnauLv 7vor 1 Jahrzehnt
Psychische Probleme, Trauer, Sorgen die einen lähmen und dergleichen mehr können zu solchem Chaos führen.
Mal ganz ehrlich: Wenn sich bei uns nicht wirklich langsam was verändern würde (wir ziehen um!) dann würde ich vermutlich auch nicht versuchen, mich von einigen Dingen zu trennen, die mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sind, die ich allerdings für nichts weiter nutze.
Von daher kann ich es eigentlich recht gut verstehen, wie es dazu kommt. Irgendwann verliert man auch den Durchblick durch diesen ganzen Kram, sieht nicht mehr, was eigentlich zu nichts mehr zu gebrauchen ist, und so weiter, also ich denke schon, dass ich es gut verstehen kann, wie es zu solchen Dingen kommt.
Meine Wohnung sieht zwar auch chaotisch aus, aber ich denke, ich kann behaupten, dass sie vom Messietum schon noch ein ganzes Stück weit entfernt ist...