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Anonym
Anonym fragte in Gesellschaft & KulturSprachen · vor 1 Jahrzehnt

Ungewöhnlich? "Ich spiele Geige HEUTE in Berlin."?

Ist es ungewöhnlich, "Ich spiele Geige HEUTE in Berlin" zu sagen? Klingt es komisch?

Theoretisch kann man sagen, "Heute spiele ich Geige in Berlin", "Ich spiele Geige in Berlin heute", usw. Aber niemand sagt "Ich spiele Geige HEUTE in Berlin", habe ich das bei Yahoo Clever in Japan gehört. Ist das echt?

9 Antworten

Bewertung
  • Angela
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Es gibt dafuer eine Grammatikregel:

    Adverbien (hier: heute) stehen vor dem Komplement (hier: Geige).

    Ein Komplement ist eine obligatorische Ergänzung des Verbs, in diesem Fall ein Akkusativobjekt (oder direktes Objekt).

    Weitere Beispiele:

    siehe http://faculty.mansfield.edu/bholtman/holtman/101/...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Gängiger ist "Ich spiele heute Geige in Berlin". Auch: "Heute spiele ich Geige in B.", wenn man den temporalen Aspekt hervorheben möchte. Ich würde nie sagen "Ich spiele Geige heute in Berlin". Klingt für mich stakkatoartig. Temporaladverb besser vorne.

    Quelle(n): DaF, soweit ich mich erinnere ...
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Gut, holpert ein bisschen, ist aber korrektes Deutsch. Ich finde, es hat auch etwas Charme ...:)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    klingt irgendwie falsch.. " kompliziert "

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  • vor 1 Jahrzehnt

    "Ich spiele Geige in Berlin heute" klingt für mich auch 'unnormal'.

    Die Standardversionen sind: "Ich spiele heute in Berlin Geige","Heute spiele ich in Berlin Geige" oder "Ich spiele heute Geige in Berlin".

    Wie du siehst, steht die adverbiale Ergänzung der Zeit (heute) dabei immer unmittelbar vor oder hinter dem Prädikat (spiele).

    Wenn man einen der semantischen Bestandteile besonders hervorheben möchte, gibt es darüber hinaus noch folgende Möglichkeiten:

    "Geige spiele ich heute in Berlin" (morgen in München)

    "Heute spiele ich Geige in Berlin" (morgen spiele ich Klarinette in Stuttgart )

    "In Berlin spiele ich heute Geige" (nicht Cello)

    "Geige in Berlin spiele ich heute" (nicht morgen)

    Hier rückt also der hervorgehobene Bestandteil ans Satzende, und die adverbiale Ergänzung steht unmittelbar vor oder hinter der Subjekt-Prädikat-Konstruktion.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich würde daraus zwei Sätze machen. "Ich spiele Geige". Das ist eine Aussage. Und dann hinterher "Heute in Berlin", als Halbsatz, der erklärt, daß Du gerade heute (und nicht morgen) in Berlin spielst. Das Beispiel ist vielleicht etwas blöd, aber z.B. könnte man sagen "Das Orchester ist auf Tournee, heute (spielt es) in Berlin"

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hört sich irgendwie "komplizierter" an als die anderen Beispiele!

  • vor 1 Jahrzehnt

    klingt "holperig" für mich..............

  • vor 1 Jahrzehnt

    Adverbiale Bestimmungen der Zeit (und des Ortes) kann man im Deutschen entweder an den Satzanfang stellen oder hinter das Prädikat.

    Also heißt es:

    Ich spiele heute Geige.

    Oder:

    Heute spiele ich Geige.

    Stellt man das Adverb an den Satzanfang, wird es dadurch stärker betont. Im ersten Satz hebt man hervor, dass es die Geige ist, die man heute spielt. Im zweiten Satz hebt man hervor, dass das gerade heute tut.

    Zusammen mit der adverbialen Bestimmung des Ortes ("in Berlin") gibt es also folgende Möglichkeiten.

    Ich spiele heute in Berlin Geige.

    oder

    Heute spiele ich in Berlin Geige. (Gerade heute)

    oder

    In Berlin spiele ich heute Geige. (Gerade in Berlin).

    Beide adverbialen Bestimmungen zusammen an den Anfang zu stellen, ist aber nicht korrekt.

    Man kann das Adverb auch ans Ende stellen, um es ganz besonders hervorzuheben, dann sollte man es aber vom Hauptsatz abtrennen, durch Komma oder Gedankenstrich.

    "Ich spiele Geige in Berlin - heute."

    "Heute spiele ich Geige - in Berlin."

    Wenn man sowohl das Abverb der Zeit und des Ortes ans Ende stellt, dann hebt man beides hervor:

    "Ich spiele Geige - heute in Berlin."

    Der Sinn ist also jeweils ein bisschen ein anderer.

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