Welche Erfahrungen habt ihr gemacht ? Wie (schnell) und wird man seinen Mitmenschen lästig?

Ich habe den Eindruck, dass hier in Berlin heute jeder jedem lästig ist. Auch ich bin tagtäglich vielen Leuten lästig - einfach nur weil ich da bin:

In der Öffentlichkeit ist man ihnen lästig, wenn sie nicht den ganzen Bürgersteig für sich haben können, sondern auch anderen Platz machen müssen. Man ist ihnen lästig, wenn man aus dem Bus aussteigt, so dass sie nicht sofort einsteigen können. Sie schauen einen strafend an, wenn sie in einer überfüllten U-Bahn nicht den Sitzplatz neben sich für ihre Handtasche benutzen können, weil da so ein lästiger Depp daher kommt und sich auch gern setzen möchte. Und wenn man jemanden nach dem Weg fragt und dabei übersieht, dass der doch Stöpsel in den Ohren hat, die er dann erst widerwillig und umständlich herauspulen muss, merkt man auch wieder, wie lästig man ist. Was zum Teufel wollen diese Leute eigentlich alle in einer Großstadt wenn sie keine Menschen mögen?

Hat man sich dann durch den Dschungel der Straßen gekämpft und kommt zu einem Facharzt – zu einem Termin, auf den man monatelang warten musste – muss man oft feststellen, dass man auch als Patient lästig ist. Dazu ein Zitat aus dem Spiegel: „Sie sind Billigheimer/ Kassenpatient/ Armenkässler/ Holzbänkler/ falsch versichert/ lästig und haben nur Anspruch auf das, was Sie grade so am Leben erhält/ gehen mir auf den Keks/ stehlen mir die Zeit/ rauben andren Leuten die Zeit/ sind unverschämt und fliegen raus. Und tschüß."

Als Staatsbürger ist man ebenfalls lästig. Dazu ein Zitat aus der Süddeutschen Zeitung: „Ein braver Bürger hält das Maul; er schreit nicht, protestiert nicht, wird der Politik nicht lästig: Entgegen anderslautender Festreden an den Verfassungstagen sieht das auch die Regierungspolitik von heute so.”

Und wie schnell man den Beamten auf diversen Ämtern lästig ist, wissen wohl die meisten hier aus eigenen Erfahrungen.

Wenn man arbeitslos, arm und/oder alt wird, dann ist man schließlich der ganzen Gesellschaft lästig.

Am lästigsten ist man allerdings wenn man die Wahrheit ausspricht, den Finger auf die Wunde legt, die Menschen daran hindert wegzuschauen oder (noch schlimmer!) sie daran erinnert, dass es an uns allen liegt, in welcher Welt wir leben. Zitat von Ludwig Börne: „Die Klugheit ist oft so lästig wie ein Nachtlicht im Schlafzimmer.“

Und zum Schluss noch ein Zitat von Friedrich Nietzsche: „Unsere gelegentliche Gleichgültigkeit und Kälte gegen Menschen, welche uns als Härte und Charaktermangel ausgelegt wird, ist häufig nur eine Ermüdung des Geistes: bei dieser sind uns die anderen, wie wir uns selber, gleichgültig oder lästig.“

Fazit: Habt den Mut, lästig zu sein! :))

Neuerdings sind Exemplare in Y!C unterwegs, die einem in rekordverdächtigem Tempo lästig werden. Andere brauchen dafür viele Monate...

Mmmh, jeder kann irgendjemand lästig werden. Es ist nur die Frage, ob man sich das antut oder sich lieber Menschen sucht, die einen akzeptieren und so nehmen wie man ist.

Das ist unterschiedlich, es gibt so viele Möglichkeiten lästig zu werden, dass es hier den Rahmen sprengen würde, wenn man alle Möglichkeiten aufzählen würde und......selbst dann würde man noch Vieles vergessen.

Nur mal EIN Beispiel, wenn man nach seinem Befinden gefragt wird und man antwortet wahrheitsgemäß: mir geht es nicht gut/schlecht.

Keiner will in Wirklichkeit etwas über deinen desolaten Gesundheits/Seelenzustand hören, auch wenn er noch so mitfühlend fragt!

Ich kann nur jedem raten, solche Dinge mit sich selbst abzu machen.

Ausnahmen sind wirklich ganz, ganz enge Vertraute und Familienmitglieder und selbst da sollte man sich immer genau überlegen wieviel man auspackt.

Eine gute Übung für Jeden, der sich nicht sicher ist, ob er lästig ist, bevor man an Jemanden herantritt, (mit Wünschen, Bitten, Erzählungen usw) mal zu überlegen, ob Einen Selbst DAS, mit dem man an den Anderen herantritt lästig wäre.

Das schaffe ich blitzschnell im Handumdrehen . Es ist eine echte Gabe, das kann man nicht lernen.

Es gibt Leute, denen man schon durch Reden lästig wird.

So habe ich eine Freundin, die redet am Telefon oft 1 Stunde lang.

Wenn aber ICH ihr etwas erzähle, ist sie sofort gelangweilt.

Sie hört nur gerne SICH SELBST.

Es kommt darauf an wie duldsam der Eine und wie penetrant der Andere sein kann.

wenn Menschen anfangen, sich an andere zu klammern... das ist wie beim Essen... Salz macht die Speise schmackhaft... zuviel davon (weil's ja beim ersten Würzen so gut war) und alles wird ungenießbar...

manchmal dauert es jahre, manchmal 2 minuten. manchmal muss man eben leuten auf den sack gehen, auch ungewollt. besonders im dienstleistungsbereich

das kann ganz schnell gehen. wenn man in den ferien ausschlafen möchte und die person steht jeden tag so zwischen 8 und 9 uhr vor der matte.

Immer dann, wenn die selbst mehr als genug Probleme am Hals haben, kaum sich selbst über Wasser halten können und wenn m an dann sich von denen, da sie die eigene Situation eigentlich sehr gut nachempfinden können (sollten) sich Unterstützung erhofft, dann wird man mit diesem Anliegen ganz schnell als lästig bezeichnet und abgelehnt.

VG LIN