Ist heute ein Tag der "Undeutschen Sprache"?

Da es ja nicht ganz unmöglich ist - wenn auch nicht wahrscheinlich -

dass sich ein jüngerer Mitbewohner aus deutschem Lande an das

Lesen und sogar die Beantwortung Deiner Frage wagt, erlaube mir

bitte, das Wort "Semantik" kurz zu erläutern.

Semantik ist, (bitte jetzt auch die zuhören, die den Leistungskurs

Deutsch in der gymnasialen Oberstufe besuchen), die Lehre von

der Bedeutung sprachlicher Zeichen oder einfacher ausgedrückt

die Wortbedeutungslehre oder gar noch einfacher die Lehre von

der Bedeutung von Worten.

Was also für YC übersetzt heißen kann, das die mehr oder weniger

sinnentleerte Aneinanderreihung von Wörtern eben genau das ist -

nämlich weitgehend vom Sinn entleert.

Für jene Schlauberger, die nun glauben behaupten zu müssen,

dass ihre Entstellung von Worten stets gewollt sei, sei darauf

hingewiesen, dass Du absichtsvoll Dich zunächst einmal aus-

schließlich auf die "ungewollte" Verstümmelung unserer schönen

deutschen Sprache beziehst. Was im übrigen die Dramatik

Deiner Frage wesentlich erhöht. Denn ich fürchte, wie wohl auch

Du, dass es sich sehr häufig, wenn nicht gar meist, um eine

nicht gewollte "Verstümmelung" handelt gespeist aus einer

Mischung von Unkenntnis, Unkonzentriertheit, Nachlässigkeit

und Unaufmerksamkeit - um nur einige Aspekte zu nennen.

Unbestätigten Berichten zufolge sollen sich die Herren Goethe

und Schiller bereits schamvoll von ihren Denkmälern wegge-

schlichen haben um im stillen Kämmerlein darüber zu sinnieren,

wie die erhebliche Reduktion der Fähigkeit, sich sprachlich

verständlich auszudrücken, denn nun zu erklären ist.

Und das obwohl die Damen und die Herren der CSU und CDU

in herzlicher Verbundenheit mit den konservativen Kräften in

FDP und SPD gegen jede Vernunft und besonders stark gegen-

sätzlich zu internationalen Entwicklungen das sogenannte drei-

gliedrige Schulsystem verteidigen, als wenn es um ihre Mannes-

ehre resp. um ihre Jungfräulichkeit oder den ungehinderten

Zugang zum Kauf von Schuhen gehen würde.

In meinem Beruf mache ich allerdings die Erfahrung, dass meine

freundliche, wenn auch sehr nachdrückliche Aufforderung, sich

für mich in der deutschen Sprache verständlich auszudrücken

doch, wenn auch mit einigen Mühen, erfolgreich sein kann.

Dazu muss ich begreiflich machen können, dass es ein wesent-

licher Teil von sprachlicher Kommunikation ist, sich so auszu-

drücken, dass mein Gegenüber mich versteht. Nicht jedem ist

diese einfache Wahrheit bisher so klar gewesen.

Hier bei YC vertrauen eben doch sehr viele darauf, dass auf-

merksame User sich redlich bemühen, dem häufigen Ge-

stammel einen Sinn zu entlocken und in der Antwort nicht

zu penetrant darauf hinzuweisen, dass minimale Kenntnisse

der deutschen Sprache überaus hilfreich sein könnten.

Eines erscheint mir persönlich jedoch unverzichtbar: In meinen

Antworten bin ich weit überwiegend gerne bereit, Fremdwörter

und ggfs. wissenschaftliche Begriffe auf ein unbedingtes

Minimum zu reduzieren. Standhaft jedoch weigere ich mich,

meinen Sprachschatz (... man spricht hier in der Tat aus

guten Gründen von einem "Schatz" .. *lächeln*) auf wenige

Vokabeln zu reduzieren, um auch noch für jeden Verweigerer

des deutschen Sprachverständnisses verständlich zu sein.

Und tatsächlich habe ich schon zwei- oder dreimal allerdings

freundliche Mails jüngerer YC-User bekommen, die mich

baten, Ihnen meine Antwort zu erklären. Ich bin dem gerne

nachgekommen - immerhin, wer fragt, hat noch Interesse.

PISA ist im übrigen längst überholt - die neueren Entwick-

lungen sind noch erschreckender. Wobei - typisch deutsch -

inzwischen zwar darauf geachtet wird, bei Tests besser

abzuschneiden. Dafür wird soviel anderes Wichtiges ver-

nachlässigt, dass eine gewisse Ohnmacht infolge heftigen

Unverständnisses fast zwangsläufig erscheint.

Und ... zuletzt am 26.02.2009 im "handelsblatt" räumt so-

gar der Präsident der KMK (Kultusministerkonferenz)

ein, dass mind. 30.000 Lehrer in Deutschland FEHLEN.

Wir müssen also mit noch mehr unverständlichem Ge-

stammel in Fragen rechnen und zunehmend Dechiffrier-

kenntnisse erwerben, um den Sinn so mancher Frage zu

verstehen oder um es philosophisch auszudrücken:

"Was will uns der Verfasser der Frage wohl sagen ??".

Ungeziemlich ist des Volkes Stimme.

Man möge ihm verzeihen. Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag.

Lacy , wir werden alt !

In antiauthoritärer Form brachte man uns noch die Grundregel der deutschen Rechtschreibung bei.

Hierbei zeigte es sich, dass es nicht grade ganz erfolglos war.

Bei den gegenwärtigen Beiträgen und deren Schreibern könnte man diesbezüglich von einem Versuch am untauglichen Objekt ausgehen.

Lass uns etwas trauern. Bald wird man uns über die Strasse helfen, ob wir wollen oder nicht. Man wird uns im Bus einen Platz anbieten und ggf. die Batterien unserer Hörgeräte klauen.

Üben wir uns in Geduld, wir sind`s ja gewöhnt.

grins... das fällt mir schon überhaupt nicht mehr auf, es sei denn, es ist ganz krass. aber ich halte lieber die klappe mit meiner kleinschreiberei....;-)

War nicht Mondwechsel..... Leermond soll so schlimm wie Vollmond sein....

Dann schau Dir mal meine heutigen Computerfragen an. Da kann man normales & verständliches Deutsch lesen.

So, und jetzt habe ich die Nase vom heutigen Computerkampf gestrichen voll und gehe zum TV-Gerät.

Das Engelchen Lixa077

Ja sieht ganz danach aus. Auch das "Schnelle Antwort" anstatt ner vernünftigen Frage, da krieg ich echt die Krise.

Ja das stimmt, aber ich denke das kommt von der ganzen Chaterei am PC. Wo man kurz alles aufschreibt und nicht auf irgendeine richtige Schreibweise achtet.

Ja ich habe ein Rechtschreibproblem, bin aber auch anders aufgewachsen vielleicht als Ihr, denn als ich 1960 geboren bin kam meine Mutter bei meinen 4 Lebensjahr schon zu 3 mal im Landeskrankenhaus ja sie ist (geistesgestört) und lebt nun schon 44 Jahre in eine geschlossene anstallt, deswegen im meiner Kindheit war meine Mutter nicht anwesend, obwohl ich gut eine gebraucht hätte können, wahrscheinlich hat eure Mutter ständig mit euch Schularbeit gemacht, das war bei nicht der fall. Ich finde als betroffener es schrecklich ständig von solchen Menschen kritiesiert zu werden, seit doch froh das Ihr eine tolle Familie hattet und das Ihr schulisch gut drauf wart, ich wäre es auch gewesen!