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Wie kam der Mensch auf die Idee Tiere zu jagen um zu überleben?

also, dass er die Tiere dann isst...

16 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Der erste menschliche Fleisch-Esser war kein moderner Mensch, sondern eine Frühmenschenart namens Homo habilis. Oder besser gesagt, er war der erste menschliche Aasfresser.

    Das mag sich eklig anhören, aber es dürfte sich um recht frisches Aas gehandelt haben. Nämlich die Überreste frisch erlegter Gazellen, an denen sich Raubtiere wie Großkatzen bereits sattgefressen hatten. Homo habilis hat vermutlich die Geier und Hyänen, welche die Säbelzahnkatzen des Pliozän an den Kadavern "ablösten", mit Steinwürfen von der Beute verjagt, um sich daraufhin selbst über die abgenagten Knochen herzumachen.

    Zu Beginn dürfte Homo habilis wahrscheinlich an den wenigen verbliebenen Fleischfetzen an den Knochen interessiert gewesen sein. Diese Hominidenart lebte in einer Zeit des radikalen Klimawandels; der schützende und nahrungsreiche Wald war von kargem Grasland verdrängt worden, wodurch leichtverdauliche planzliche Nahrung extrem knapp war. Jedes Fitzelchen Nahrung war überlebenswichtig, auch wenn sich die pflanzenfressenden frühen Hominiden anfangs vor rohem Fleisch geekelt haben müssen.

    Dieser Klimawandel hatte zuvor übrigens auch den aufrechten Gang verursacht; Bäume wurden Mangelware in der afrikanischen Steppe, und wer über das Steppengras hinweg nach Raubtieren und Nahrungsquellen Ausschau halten konnte, war klar im Vorteil. Homo habilis und seine Vorfahren, die Australopithecinen, liefen also bereits aufrecht, wodurch die Hände freiwurden um z.B. mit Steinen zu werfen.

    Bei einer solchen Steinwurfaktion (um andere Aasfresser von einem Kadaver zu vertreiben) dürfte wohl einer der Knochen von einem Stein zersplittert worden sein. Dadurch fand Homo habilis seine neue Hauptnahrungsquelle: rohes Knochenmark, eine extrem nahrhafte und dabei leichtverdauliche Proteinmahlzeit. Gleichzeitig war das erste Werkzeug geboren: ein simpler Faustkeil aus Stein, der fortan benutzt wurde, um Tierknochen aufzubrechen und an das Knochenmark zu gelangen.

    Das nahrhafte tierische Protein begünstigte das Wachstum des Gehirns. Die Notwendigkeit der Verwendung von Steinen als Werkzeugen und Wurfgeschossen förderte zusätzlich die Auslese besonders intelligenter Exemplare, da die Familiengruppen mit den besten Strategen und geschicktesten Werkzeugbenutzern einen großen Überlebensvorteil hatten. (Strategie war vonnöten, da auch Homo habilis selbst auf der Speisekarte der Säbelzahnkatzen stand. Man konnte sich also nur an einen Tierkadaver heranwagen, wenn man sicher war, dass keine Großkatze mehr dort auftauchen würde).

    Bei so starkem Evolutionsdruck war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Homo habilis weiterentwickeln würde. Und zwar zu Homo erectus, dem ersten wirklichen Jäger. Der erste Jäger war somit leider auch noch kein (moderner) Mensch.

    Homo erectus benutzte mit Hilfe von Faustkeilen zugespitzte Äste als Speere oder besser gesagt Spieße. Er (und natürlich auch sie) zähmte wahrscheinlich auch als erste Menschenart das Feuer und entwickelte die Technik, die zugespitzten Enden der Holzspieße im Feuer zu härten.

    Das Braten von Fleisch hat er vermutlich auch durch Zufall entdeckt. Auch diese Entdeckung bot einen entscheidenden Überlebensvorteil, da gebratenes oder gekochtes Fleisch nicht nur leichter verdaulich ist, sondern auch ein wesentlich geringeres Krankheitsrisiko darstellt.

    Man nimmt heute an, dass Homo erectus bereits mit Hilfe von Fallgruben jagte. So könnte er Straußeneier gestohlen haben, um die aufgebrachten Eltern in Fallgruben zu locken, wo sie mit langen Speeren zu Tode traktiert wurden. Säugetiere könnten in Treibjagdmanier in Richtung von Fallgruben getrieben worden sein.

    Auch die ersten Kleidungsstücke waren wohl eine Errungenschaft dieser Frühmenschen; sie wurden wahrscheinlich aus Straußenfedern gefertigt, mit dem Ziel, sich vor Moskitostichen zu schützen.

    Kleidung ermöglichte Homo erectus, sich auch auf dem eurasichen Kontinent (Europa und Asien) auszubreiten und die rauen Winter zu überleben. In europäischen Breitengraden wurde Feuer bald zur Haupt-Jagdwaffe; ganze Tierherden wurden mit Hilfe von baumharz-getränkten Fackeln über Felsklippen getrieben, so dass sie zu Tode stürzten. Die Holzspieße wurden nur noch benötigt, um den schwerverletzten Tieren am Fuße der Klippe den Gnadenstoß zu versetzen. Und natürlich, um andere Raubtiere / Aasfresser von der Jagdbeute fernzuhalten.

    Die nach Europa ausgewanderte Population des Homo erectus entwickelte sich dort zum Homo neandertalensis weiter, besser bekannt als Neandertaler. Die in Afrika verbliebene Population brachte schließlich den Homo sapiens hervor, den anatomisch modernen Menschen (die ersten echten Menschen hatten somit schwarze Haut; interessantes Detail am Rande).

    Wie zuvor Homo erectus breiteten auch wir (Homo sapiens) uns bis nach Europa und Asien aus. Dabei entwickelten wir immer bessere Jagdwaffen, wie z.B. die als Atlatl bekannte Speerschleuder. Der leichte Wurfspeer und die Speerschleuder, sowie die für den Gebrauch von Distanzwaffen nötige Geschicklichkeit und Hand-Augen-Koordination, dürften uns im eiszeitlichen Europa den entscheidenden Überlebensvorteil gegenüber dem Neandertaler gegeben haben.

    Fleisch war im Europa der Eiszeit oft die einzige Nahrungsquelle, und nur Jäger konnten überleben. Neandertaler jagten immer noch mit Holzspießen und Fackeln, auch wenn sie inzwischen steinerne Speerspitzen verwendeten. Das hat zum Überleben leider nicht gereicht.

    Wir modernen Menschen kamen also bereits als "Raubtiere" zur Welt, als Erben des jagenden Homo erectus. Zoologisch gesehen sind wir tatsächlich omnivore (allesfressende) Raubtiere und nicht, wie früher angenommen, Pflanzenfresser die sich auf die Jagd verlegt haben.

    Wenn man die Gattung Mensch (Homo) als Ganzes betrachtet, dann waren die ersten Hominiden natürlich reine Pflanzenfresser, aber der erste Homo sapiens ist sozusagen mit dem Jagdspeer in der Hand geboren und auf ein blutverschmiertes Tierfell gebettet worden. Und Homo sapiens ist nicht nur irgendein Raubtier, sondern das bislang erfolgreichste Raubtier der Erdgeschichte. Also wenn das nichts ist, worauf man stolz sein kann :)

    Zuguterletzt die Moral von der Geschicht: hätte Homo habilis nicht seinen Speiseplan mit wertvollem tierischen Protein angereichert, dann gäbe es uns heutzutage nicht. Die frühen Exemplare der Gattung Homo wären aller Wahrscheinlichkeit nach ausgestorben, da sie in der afrikanischen Steppenlandschaft nicht genügend leichtverdauliche pflanzliche Kost fanden.

    Es war das Nahrungsmittel Fleisch, die strategischen und kommunikationstechnischen Anforderungen der Jagd sowie die natürliche Auslese der besten Waffenarchitekten, welche die Entwicklung der Gattung Homo hin zur intelligentesten und erfolgreichsten Tierart unseres Planeten verursacht haben.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    die Frage ist witzig

    Ich denke einfach, dass diejenigen Menschen/Affen besser überleben konnten, die Fleisch gefressen haben. Die Evolution nahm dann ihren Lauf:

    Da Menschen mit Fleisch besser überleben konnten, mussten sie jagen. Da wir aber "Mängelwesen" sind (wir besitzen nur eine hohe Ausdauer, haben aber keine Fangzähne oder Krallen oder sowas), mussten wir unsere Intelligenz steigern, um besser jagen zu können (Waffen entwickeln). Es überlebten somit nur die Intelligentesten Menschen, da sie die besseren Jagderfolge hatten....usw

    Unsere Fähigkeit, auch Pflanzen verdauen zu können, haben wir aber bekanntlich nicht ganz verloren ^^

    Der Blinddarm zeigt, dass unsere Vorfahren wohl reine Pflanzenfresser waren....aber das "Fleisch" essen hat sich einfach durchgesetzt....

    Quelle(n): Nochmal zurück zur Frage: Das was uns Menschen und die Affen ausmacht, ist unsere Intelligenz, aber vor allem auch die Neugier!!!! Unsere Vorfahren haben wohl nach neuen Nahrungsquellen gesucht, nachdem sie den aufrechten Gang für sich gefunden haben und ihre ursprünglichen Nahrungsquellen (die Pflanzen...siehe Blinddarm) sie nicht mehr ausreichend ernähren konnten..........
  • vor 1 Jahrzehnt

    er hat es von den tieren abgeschaut und ist seinen instinkten gefolgt..

  • vor 1 Jahrzehnt

    er muss ja was essen !

    man kann auch vegetariersein klar

    aber wir probieren doch alles

    wir wollen alles testen

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  • Ich nehme an es war der Mangel an anderen Lebensmitteln, die für den Menschen ja eigentlich viel leichter und ungefährlicher zu bekommen waren. Neulich habe ich in der PM gelesen, daß der erste aufrecht gehende Vorfahre von uns Menschen eigentlich noch kein Omnivor war, sondern ausschließlich Pflanzliches zu sich nahm (leider weiß ich die Bezeichnung dieses Urmenschen nicht mehr, sonst würd ich googeln. Ich schau mal ob ich das Heft noch habe). In dem Artikel habe ich erfahren, daß durch die damaligen Witterungsverhältnisse pflanzliche Nahrungsquellen knapp wurden.

    Und wer weiß...vielleicht hat´s der Mensch durch Beobachtung dann auch etwas dem Tier gleichgetan. Vielleicht war´s aber auch schlichtweg nur der Selbsterhaltungstrieb.

    Heute können wir es uns aussuchen, mit was wir uns ernähren (zumindest in vielen Teilen dieser Erde)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Keine Ahnung, ich pflege keine Tiere zu jagen :-(.

  • vor 1 Jahrzehnt

    ...also, und wonach hat er gesucht, als er zum ersten Mal eine Kuh gemolken hat?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das hat er sich von den Tieren abgekuckt, die das genauso machen.

  • Olaf
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Wie kam der Mensch auf die Idee seine Beine zu bewegen?

    also, dass er dann geht...

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    sie hatten wohl Hunger!

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