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Remo
Lv 7
Remo fragte in Politik & VerwaltungPolitik · vor 1 Jahrzehnt

Wann wachen die Milchbauern endlich auf?

Seit den 70iger Jahren werden die Milchbauern subventioniert. In dieser Zeit ist die deutsche Textilindustrie sang und klanglos untergegangen. Keiner hat sich dafür interessiert die Textilindustrie zu subventionieren. Daher gibt es sie haute auch nicht mehr. Wann wachen die deutschen Milchbauern endlich auf und blicken mal auf die weltweite Milchindustrie?

Subventionieren UND überteuerte Milchpreise (im Vergleich zum Weltdurchschnitt) kann doch keine Lösung sein. Das ist ja ein Fass ohne Boden.

Update:

@Bernie: Als Bauernsohn kann ich sehr wohl abschätzen was die Produktion von Milch bedeutet. Eine Antwort mit einer Unterstellung zu beginnen halte ich für unreflektiert.

Äußere dich doch bitte zum Sachverhalt und argumentiere nicht mit Unterstellungen. Danke

11 Antworten

Bewertung
  • RL
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Sie wachen schon irgendwann auf, stellen die (Über-)Produktion von Milch ein und der Verbraucher kann dann endlich wieder feststellen, was Milch tatsächlich kostet.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Wir produzieren zuviel Milch, zuviel Butter, zuviel, zuviel, zuviel....alles nur wegen den Subventionen die in der EU üblich sind. Aber anstatt das unnötige irgendwie in arme Länder zu transportieren, wird es vernichtet...dafür zahlt jeder EU-Bürger. Das sich das beißt ist klar, denn wozu Überproduktion subventionieren...das sind des Bauern's Kosten aufgrund Fehlwirtschaft, welche nicht subventioniert gehört.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die tun nur das was sie tun sollen nach Ansicht der Regierung und die Regierung tut dummerweise das was sie nach Meinung des Bauernverbands tun solln. Du kannst den Milchbauern keinen Vorwurf machen dass die sich volkswirtschaftlich so viel kosten wenn sie das nehmen was ihnen gegeben wird und dabei denken dass sie das Richtige tun wenn es ihnen eingeredet wird.

    Letzendlich geht es darum dass die Betriebe erhalten bleiben und die Bauern nicht Hatz4-Empfänger werden. Also dass ihr Lebensunterhalt gesichert ist. Das Dumme ist nur dass das 1.) sehr viel mehr kostet als wenn man ihnen Hartz4 geben würde und 2.) selbst Gelder, die als Lebensunterhalt gedacht sind, wie z.B. Freibeträge, noch in die Unterhaltung des Betriebs einfließen.

    Dazu kommen noch die Kosten das Produzierte auch noch los zu werden.

    All das eigentlich nur um den Bauern einzureden dass sie einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen.

    Das schadet nicht nur unserer Volkswirtschaft, sondern hat globale negative Auswirkungen:

    - der Weltmarktpreis wird kaputt gemacht, so dass Länder, deren einzige Chance sich zu entwickeln wäre Agrarprodukte zu exportieren, selbst diese Chance genommen wird.

    - negative klimatische Auswirkungen

    - durch die Erhöhung des Konkurrenzdrucks wird der Tierschutz weiter hinten angestellt

  • vor 1 Jahrzehnt

    1) Es gibt nicht "die Milchbauern". Wie willst Du einen Allgäuer Bergbauern mit einem Großgrundbesitzer in Schleswig-Holstein vergleichen? Die Milchpreise sind nicht überhöht. Weltweite Preisvergleiche sind der große Bluff der Unternehmer. (Vergleiche doch mal Mietpreise für Wohnungen von London und Reisbach (NBay).

    2) Ich weiß nicht ob Du Oberbayern/Allgäu kennst. Diese bekannten "schönen Landschaften" verdanken ihr Aussehen nur den Milchbauern.

    Ich möchte mir nicht mal vorstellen, wie es da aussieht, wenn diese mit ihrer Landschaftspflege aufhören. Erste Ansätze dazu kann man jetzt schon "bewundern".

    3) Die Subventionen kommen kaum den Milchbauern zu gute, sondern zum größten Teil der Milchindustrie. Bei den MBauern kommen allenfalls bei Großherdenbesitzern erwähnenswerte Summen an.

    4) Ich lege keinen Wert darauf Milch aus USA (Genverändertes Futter usw.) zu bekommen. Mir sind die Transportentfernungen selbst innerhalb Deutschlands zu groß.

    5) Die Textilindustrie (nur ein Beispiel unter vielen!) ist nicht sang- und klanglos untergegangern, sondern laut und deutlich. Ich weiß nicht, ob ich das bedauern soll. Ich habe dazu keine Beziehung. Ich weiß nur, daß die Qualität im Textilbereich früher deutlich besser war. Immerhin gibt es ja noch (sehr vereinzelt) Textilbetriebe in D u. auch A, die erstklassige Ware liefern. Aber, wie auf jedem anderen Gebiet auch, gute Qualität hat ihren Preis und wird von der Masse deshalb nicht gekauft.

    Quelle(n): @ Funship: Deine Antwort zeigt, daß Du das Problem nicht verstanden hast: der Bäcker und der Frisör kann seinen Preis erhöhen, wenn es ihm nicht reicht. Sie tun es ja auch, oder wie sonst soll ich verstehen, daß es Frisöre gibt, bei denen ein Kurzhaarschnitt 40 - 60 Euro kostet? Die Milchbauern sind nicht in der Position, ihre Preise aushandeln zu können. Sie sind an einen Abnehmer gebunden. Frag mal einen Bäcker wieviel ihm beim Verkauf einer Semmel übrigbleibt, und rechne Dir aus was er an Ausgaben für Backmischung (bei manchen sogar noch Mehl usw.) hat. Wenn der Weizenpreis/t um 2 € steigt, kosten am nächsten Tag die Semmeln um 5 Ct/Stück teurer. Wg der gestiegenen Weizenpreise! Da läßt sich's doch gut leben!
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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich glaube du kaufst deine Milch im Supermarkt.Kannst daher auch nicht einschätzen, wie viel Aufwand notwendig ist um 1 Liter Milch zu erzeugen.

    Eine Kuh muss jeden Tag Futter haben.Die Bereitstellung wird auch nicht billiger. Mit dem derzeitigen Milchpreis schon fast unmöglich.Der Kohleabbau (Steinkohle) wurde auch subventioniert und ist "fast" verschwunden.

  • Kapaun
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Nun, esgibt zuviel Milch im Angebot, also werden über kurz oder lang einige Milchbauern umsatteln müssen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Auch ich sehe die Milchwirtschaft auf dem Rückzug!

    Hoffentlich wird es ein geordneter Rückzug indem die Hofübergabe auf die nächste Generation nicht stattfindet.

    Damit sich diese Einsicht durchsetzt müssten die Politiker aber auf Versprechen verzichten, die sie nicht halten können.

    In anderen Ländern sind die Lohn- und Bodenkosten einfach geringer.

    In den Mittelgebiergen kann man Wald anpflanzen.

    In den fruchtbaren Ebenen kann man nachwachsende Rohstoffe anbauen. Z.B. zur Biogasproduktion.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo Tim,

    ganz so einfach ist die Sache nicht, da neben dem Problem der puren Versorgung dieser Gruppe noch weitere Dinge betrachtet werden müssen. Die Agrarwirtschaft ist gesamtgesellschaftlich für die Landschaftspflege zuständig, mal abgesehen von unschönen großen Monokulturen gibt es auch Landschaften, die ohne Bewirtschaftung nicht mehr vorhanden wären, zum Beispiel Almen in den Bergen, Bergwiesen im Schwarzwald, bis runter zur Heide in Schleswig-Holstein gibt es viele solcher Landschaften die erhaltenswert sind und deshalb auch zum großen Teil zu Naturschutzgebieten und Landschaftsschutzgebieten erklärt wurden. Da arbeitende Landwirte können nicht zu einem Preis herstellen wie technisierte Großbetriebe. Aber auch diese brauchen wir, vielleicht nicht jetzt, aber die Preissprünge in 2007/ 2008 für Grundnahrungsmittel haben uns doch gezeigt, dass keineswegs weltweit zu viele Nahrungsmittel produziert werden. Nimmt der Ökowahn weiter zu und werden weiterhin Flächen in dem Ausmaß wie bisher für die Produktion von Biotreibstoffen genutzt wird eine weitere Verknappung einsetzen. Und spätestens dann muß eine vollständige Versorgung der eigenen Bevölkerung mit eigenen Produkten auch möglich sein. Wären wir in einer solchen Situation von Importen abhängig würden die Preise explodieren.

    Unabhängig davon, was zumindest die Subventionen rechtfertigen würde ist es natürlich so, dass man durchaus die Frage der Quantität stellen muß und da ist es eben so, dass hier eine Bereinigung allein schon um eine Weiterentwicklung der heimischen Landwirtschaft nicht zu bremsen notwendig ist ist einfach eine Haushaltsfrage eigentlich könnten wir uns nur viel weniger Subventionen leisten und jetzt aktuell und auch nach der Krise erst recht.

    @ Alleeinstein

    Wenn Du auf Bergwiesen Wald anbaust sind es keine Wiesen mehr und somit wachsen die seltenen Pflanzen dort nicht mehr.

    Gruß

    Quelle(n): selber gewußt
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Du sprichst mir aus dem Herzen.

    Die Milchbauern sind die einzige mir bekannte Berufsgruppe, deren Angehörigen es nicht zu blöd vorkommt, "auf die Straße zu gehen", weil sie unfähig sind, ihr Produkt kostendeckend zu verkaufen.

    Da wird behauptet, "man könne nicht" für 20 Cent produzieren - warum tun sie es dann? Und wenn sie es doch tun, können sie es offenbar ja doch, also sind sie bloße Lügner.

    Wenn mein Bäcker morgen behauptet, er könne keine Brötchen für weniger als einen Euro produzieren - was dann? Übermorgen jammert dann mein Friseur, dass er mindestens 20 Euro für einen Kurzhaarschnitt braucht, um zu überleben. Und so weiter...

    Es gibt durchaus Milcherzeuger, die ihr Produkt für 20 Cent verkaufen und davon leben können. Wer das nicht kann, ist schlicht und einfach nicht konkurrenzfähig - der muss entweder besser werden oder aus dem Geschäft gehen.

    Wobei "besser werden" nicht unbedingt "billiger produzieren" heißt. Es kann auch bedeuten, ein hochwertiges Produkt zu entsprechenden Preisen zu vermarkten. Dass das möglich ist, zeigen die Hersteller ähnlicher Produkte seit vielen Jahren - man schaue sich nur mal die notleidende Bierindustrie an, die seit langem am rückläufigen Konsum leidet. Da sind einfach neue, interessante Produkte gefragt, sonst kommt man nicht weiter.

    Auf die Straße gehen und auf den Mitleidsfaktor setzen halte ich jedenfalls für kein tragfähiges Geschäftsmodell.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es wird dauernd über Subventionen geredet. Der Milchbauer bekommt praktisch nur die Steuern zurückerstattet, die er vorher bezahlen muß. Und viele andere Bauern übrigens auch.

    Ist wie bei Konzernen und Großverdienern mit einem guten Steuerberater.

    Gruß aus Braunschweich

    Johannes

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