Schwere und leichte Gehirnerschütterung was muß beachtet werden?

Gehirnerschütterung - Symptome

Dr. med. A. Frank, Facharzt für Neurochirurgie

Es kommt im Moment des Unfalls zu kurzfristiger, wenige Sekunden bis 30 Minuten dauernder Bewusstlosigkeit und danach zu Kopfschmerzen. Außerdem können Übelkeit, Erbrechen und Schwindel auftreten. Für die Zeit unmittelbar vor (retrograd) oder nach (anterograd) dem Unfall besteht häufig eine Gedächtnislücke (Amnesie). Diese sollte aber nicht länger als für eine Zeit von einer Stunde nach oder 30 Minuten vor dem Ereignis bestehen, so die europäischen Leitlinien*.

Prinzipiell sollte nach jeder Bewusstlosigkeit der Arzt aufgesucht werden!

Unabdingbar ist ein sofortiger Arztbesuch:

Falls die Bewusstlosigkeit mehr als nur ein paar Minuten gedauert hat;

Falls der Patient, nachdem er aufgewacht ist, wieder schläfrig wird;

Falls kein Kontakt mit dem Patienten aufgenommen werden kann;

Falls der Patient Übelkeit verspürt oder erbrechen muss;

Falls der Patient über längere Zeit verwirrt ist;

Falls nach einem Sturz erst nach längerer Zeit verspätete Beschwerden auftreten (sechs bis zwölf Stunden nach dem Unfall). Besonders häufig tritt diese Zeitverzögerung bei Kleinkindern auf.

Was Sie selbst tun können

In der Regel verschwinden die Symptome nach wenigen Tagen körperlicher Schonung von allein. Anfangs sollten Fernsehen und Sport vermieden werden. Eine absolute Bettruhe ist nach den Leitlinien der EFNS-* nicht erforderlich.Eine Gehirnerschütterung bleibt meistens folgenlos. In seltenen Fällen kann es jedoch einige Monate dauern, bis die letzten Folgen verschwinden. Dazu gehören zum Beispiel: Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Müdigkeit, verstärkte Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie Konzentrationsschwierigkeiten.

Egal ob schwer oder leicht, bitte immer den Arzt aufsuchen und abklären, ob keine inneren Verletzungen oder sogar Blutungen entstanden sind. Aber lass auch nach dem Abklingen aller schon von der Vorgängerin aufgezählten Symptome nach der Halswirbelsäule schauen. Das kann nämlich Probleme geben, je nachdem wodurch die Gehirnerschütterung entstanden ist.

Hallo, einfach so: schwierig zu beantworten. Im leichteren Fall Kopfschmerzen, Übelkeit, kurze Absenz. Den Übergang von leicht zu schwer ist schwer zu definieren. Im schweren Fall kurze bis länger anhaltende Bewusstlosigkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Erinnerungsstörungen. In jedem Fall gehört eine Konsultation beim Arzt dazu, beim leichten Fall kann der Patient vermutlich nach Hause, der schwere Fall gehört ins Krankenhaus auf die Überwachung, für mindesten 24 Stunden. Dann ist die Gefahr einer Hirnblutung meist vorbei. Meine Tochter wurde mit einer Schädelfraktur ins Krankenhaus eingewiesen und am nächsten Tag nach Hause entlassen. Den Hausarzt hat fast der Schlag getroffen. Natürlich hatte sie auch eine schwere Gehirnerschütterung und musste dann zu Hause eine Woche lang konsequent liegen. Aufstehen nur zur Toilette. Man darf so was nicht auf die leichte Schulter nehmen, die Folgen können überaus fatal sein!

Übelkeit, Kopfschmerzen, Orientierungsstörungen, Sehstörungen, Sprachstörungen >> das können Symptome sein, die bei einer Gehirnerschütterung auftreten. Bettruhe, erst mal ja aber um sicher zu gehen, immer den Arzt aufsuchen. Damit ist nämlich nicht zu spassen, es können nämlich auch Blutungen auftreten, die dann zu spät erkannt werden.

Fazit: bei Verdacht auf Gehirnerschütterung immer zum Arzt gehen !