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Erleben wir eine zweite Aufklärung?

Provokant formuliert: Ein selbstbewußter Atheismus stellt sich einer angreifbaren bzw. bis zur Unkenntlichkeit aufgeweichten Kirche entgegen. Gott als Lückenbüßer der modernen Naturwissenschaften wird immer kleiner. Die Mitgliedszahlen der Kirchen schrumpfen, ihre Antworten befriedigen, ja interessieren offensichtlich immer weniger Menschen.

Update:

Danke, gcp, für Deine Antwort. Aber wie lange braucht denn ein Erkenntniswechsel Deiner Meinung nach? Sind die Jahrhunderte seit der Aufklärung nicht genug, insbesonder in Anbetracht des exponentiellen Wissensgewinns seit dieser?

Update 2:

Bitte, Benjamina. formuliere selbst Thesen die wir erörtern können, ohne Dich auf umstrittene Quellen wie Heinsohn zu berufen. Links auszutauschen ist langweilieg, oder? Und unsere Hausaufgaben haben wir alle gemacht, OK?

23 Antworten

Bewertung
  • gcp
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich sehe das nicht als zweite Aufklärung, sondern als das Ergebnis der Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Ein solch großer Wandel des Bewusstseins braucht eine lange Zeit, um alle Gesellschaftsschichten zu erreichen.

    Nachtrag : Bedenke, wieviel Widerstand die Kirche der Aufklärung entgegengesetzt hat. Wie lange hat es später gedauert, bis Darwin akzepiert wurde ? Da die einfachen Leute früher kaum Zugang zu höherer Bildung hatten und es für sie nur die Volksschulen gab, in denen widerum die Kirche das Sagen hatte, erklärt sich doch diese lange Dauer. Nur wenn Bildung jedem zugänglich ist, erreichen auch die Veränderungen im Denken jedermann(und jederfrau).

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Mmh... spannender Gedanke.

    Einerseits würde ich (als wissenschaftsgläubiger Mensch) dir absolut Recht geben. Tatsächlich befinden wir uns in einer Zeit, die der Wissenschaft und dem Atheismus sehr zu gute kommt. Einerseits hat sich der amtierende Papst Ratzinger in den letzten Monaten/Jahren (auch schon bevor er Papst war) so unheimlich viele skandalöse Entscheidungen erlaubt, dass er damit den Ruf der ganzen Kirche schwer geschädigt hat. Selbstverständlich versuchen sich Protestanten klar von ihm und vom mittelalterlichen Vatikan abzugrenzen. Doch Fakt ist: Unter Atheisten und Religionsuninteressierten, hat der Papst nicht nur das katholische, sondern das allgemein christliche Image schwer geschädigt.

    Andererseits befinden wir uns auch am Anfang eines neues Jahrtausends. Und obwohl nicht ganz alle Dinge, die Jules Verne prophezeit hat, wahr geworden sind, habe ich das Gefühl, dass dies ein historischer Zeitpunkt ist. Vor etwa hundert Jahren erlebte die Welt die industrielle Revolution - die technische Revolution. Im 21. Jahrhundert wird die Welt die Revolution der Naturwissenschaften, ganz besonders der Nanotechnologie erleben. Ich glaube fest daran, dass bald einige Dinge passieren werden, über die wir uns vor 20-30 Jahren noch kaputt gelacht hätten, hätte uns jemand davon erzählt.

    Und Anzeichen sehen wir überall:

    - Das CERN ist eines der wichtigsten wissenschaftlichen Projekte, das je in Angriff genommen wurde. Was wäre, wenn uns die Physiker am Cern in etwa 30 Jahren tatsächlich erklären könnten, wie der Urknall passiert ist, was vorher war und was "am Ende" sein wird? Bräuchten wir dann überhaupt noch einen Gott?

    - Durch die Entschlüsselung des menschlichen Genoms kurz vor Beginn des dritten Jahrtausends rückte die Wissenschaft wieder einen grossen Schritt näher, die Evolutionstheorie logisch zu erklären und bestehende Wissenslücken aufzustopfen. Und wer weiss, was alles noch kommt?!

    - An der University of Conneticut in Nordamerika lehrt ein Physikprofessor namens Ronald Mallett, der vor kurzem grosses Aufregen erzeugt hat. Er hat Einsteins Berechnungen nachgerechnet und analysiert und ist zum Schluss gekommen, dass Zeitreisen nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch möglich sein müsste. Er hat sich mittlerweile mit einem Grüppchen von anderen Physikern und Mathematikern daran gemacht, ein solches Projekt auf die Beine zu stellen. Auf einer Pressekonferenz sagte er, dass ein erstes Modell einer einfachen Zeitmaschine in etwa 20 Jahren fertig gebaut sein werde.

    - Ein weltweites Team von Wissenschaftlern arbeitet seit ca. 1995 an einem Projekt, dass zum Ziel hat, sogenannte Fusionsenergie tatsächlich nutzen zu können, also ein Fusionkraftwerk zu bauen. Der Unterschied zur Fission (AKW) ist, dass ein Fusionskraftwerk etwa 10 Mal mehr Energie liefern könnte, als ein AKW. Ausserdem würde es keinerlei gefährlichen, radioaktiven Abfall erzeugen. Der einzige Ausstoss wäre Wasserdampf. Hochrechnungen zufolge würden ca. 25 Fusionskraftwerke ausreichen, um den Energiebedarf ganz Europas zu decken - völlig sauber und effizient. Erste Tests mit Reaktoren sind bereits angelaufen. Ein erstes Fusionskraftwerk soll bis etwa 2045 gebaut werden.

    Und es gäbe noch viele andere Beispiel. Was ich mit all dem sagen will ist, dass sich meiner Schätzung nach im 21. Jahrhundert sehr, sehr viel tun wird. Und lasse dich nicht täuschen: 1869 hätten sich die Menschen auch schief gelacht, hätte man ihnen erzählt, dass in nur hundert Jahren Menschen auf dem Mond spazieren gehen, oder Rechenaufgaben mit "Maschinen" ausgeführt werden.

    Je schneller und energischer diese Revolution der Wissenschaft voran gehen wird, desto mehr wird sie die Religion ersetzen. Denn viele jener Erklärungsmodelle mit Gott etc. haben dann ausgedient. Heute können sich fromme Menschen noch an die ganz grossen Rätsel festklammern und sagen, dass auch die Wissenschaft diese nicht verstehen oder erklären kann. Aber wer weiss - vielleicht ändert sich das ja bald!

    Andererseits kann ich mir aber auch vorstellen, dass sich die Religionen gerade WEGEN diesem Prozess, dieser zweiten Aufklärung, fanatisieren werden. Es wird im Jahre 2100 mehr Fundamentalisten, religiöse Fanatiker und sonstige Spinner geben, als heute und zwar bei allen Religionen. Das ist ein ganz logischer Prozess. Wenn sich eine Gruppe Menschen bedroht fühlt, radikalisiert sie sich selbst. Davor habe ich ein bisschen Angst...

    P.s. Und das von dir erwähnte Moore'sche Gesetz des exponentiellen Wachstums von Technologie und Wissen bestätigt nur meine obige These, dass wir in den nächsten hundert Jahren Grosses erleben werden...

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    2000 Jahre ganz guter schritt wenn das beim Kapitalismus genauso schnell geht dauert der Mist ja nur noch knapp 1900 Jahre da bin ich ja beruhigt wie schnell die Aufklärung ging

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Hoffentlich.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Nein,ich denke nicht. Wir sind von irgendwelcher Aufklärung momentan noch weit entfernt. Im Gegenteil-wir nähern uns zugespitzteren Verhältnissen. (Gunnar Heinsohn! Bitte da nachlesen)

    Benjamina,Atheistin

    @Fragesteller: "Umstritten" ist äusserst relativ.Welcher kluge Kopf ist nicht umstritten?Ich gehe mit Heinsohn absolut überein,deshalb erspare ich mir langatmige Selbstformulierungen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
  • vor 1 Jahrzehnt

    Erstens ist Aufklärung nicht gleich Atheismus. Der Protestantismus vereint Christentum und Aufklärung in sich (Immanuel Kant).

    Aber zweitens beobachtest du etwas richtig. Ich würde es aber so beschreiben: Die Aufklärung (das "sapere aude" Kants) kommt jetzt in dieser Generation erst in den breiten, (sog.) "unteren Volksschichten" an. Und das in einer erheblich vergröberten Auflage.

    Es gibt sowohl mehr selbstständig Glaubende (ohne viel Hilfe von seiten der Kirchen) wie auch flügge gewordene Religionslose.

    Wir haben eine Ära des Individualismus, mit allen Vorzügen und Nachteilen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich sehe das ein bißchen anders. Sicherlich nimmt der christliche Glaube in wenigen nordwesteuropäischen Staaten, aber vorallem in Deutschland, ab. Das hat aber nichts mit Selbstbewußtsein zu tun, sondern eher mit dem Verfall der Werte, der Tugenden, der deutschen Kultur und Traditionen. Es gibt keinen Zusammenhalt mehr unter dem deutschen Volk! In anderen, vor allem südosteuropäischen Staaten genießt die Kirche einen hohen Stellenwert.

    Und in Nord-, bzw. Südamerika ist sie auf dem Vormasch und in vielen afrikanischen Staaten sowieso. Von Russland ganz zu schweigen! In schlechten Zeiten (so wie jetzt z.B.) finden die meisten Menschen eh wieder den Weg zu Kirche, war ja immer so.

    Das Christentum ist mit über 2,2 Milliarden Anhängern vor dem Islam (rund 1,4 Milliarden) und dem Hinduismus (rund 889 Millionen) die größte Religion der Erde.[1] Gelegentlich wird mit dem Begriff auch die Christenheit – die Gesamtheit der Anhänger dieser Religion – bezeichnet. Das Christentum ist die Religion der sakramentalen Taufe und der darin begründeten Kirche.

    Das Christentum wächst heute in den meisten Erdteilen der Welt sehr stark, wobei sich sein Schwerpunkt vom „alten“ Kontinent Europa hin zu den „neuen“ Erdteilen verschiebt. Besonders stark wächst es in Asien und Afrika. Dieses Wachstum verteilt sich gleichermaßen auf die katholische Kirche, evangelikale Konfessionen und lokale Kirchen der Pfingstbewegung. Der Anteil der traditionellen evangelischen Konfessionen geht somit langsam zurück. In Europa kann man auf Grund des Geburtenrückganges und gleichzeitiger Migration einen schwachen Rückgang der Gesamtzahl der Christen verzeichnen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Unser Glaube besteht schon über 2000 Jahre und er wird noch bestehen,

    wenn man hier nachfragen muss, was ein Atheist ist.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Nunja, der Kirche gehen die frommen Antworten aus. Das macht nachdenklich ob sie überhaupt noch ihr Heilsversprechen halten können.

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