Ist denn ein Laptop wichtiger als ein Menschenleben?

Die Antworten von @ Tintenfisch + @ Sokrates und einigen

anderen in Richtung Schock etc., selektiver Wahrnehmung

etc. kann ich nur unterstützen. Mit einer großen Wahrschein-

lichkeit verhält es sich genauso.

Wichtig scheint mir außerdem immer wieder, dass TV (und

leider besonders auch STERN TV ... weder der STERN ..

noch Herr Jauch machen dieses Sendung seriöser als

sie ist ....) absolut NICHT die REALITÄT darstellt, wie

viele Menschen immer wieder annehmen ...

Nicht nur das Bilder "lügen können" und ... freundlicher

formuliert ... nahezu immer einen breiten Rahmen für

Interpretation lassen (... das fängt schon bei den Bildern

im Museum an ... und gilt um ein vielfaches verstärkt für

die schnellebigen Bilder des Fernsehens ..).

Eben nicht nur das ... sondern darüber hinaus dass

"kreative" Redakteure, Regisseure etc pp. die Bilder

genau so zurecht schneiden, wie sie es brauchen.

Wir müssen uns selbst (und ganz stark auch unseren

Kindern) immer wieder aufs Neue klar machen, dass

wir nur kleine Ausschnitte der Wirklichkeit sehen ....

... und leider allzu oft auch manipuliert werden.

Ich bin relativ sicher, dass die ältere Dame ... wenn Du

ihr im Gespräch gegenüber sitzen dürftest ... selbst-

verständlich bestätigen würde, dass sie heilfroh und

glücklich ist, da gesund rausgekommen zu sein. Und

dass sie es schlimm und traurig findet, dass Menschen

unter den Trümmern vermisst werden.

Sie würde im weiteren Gespräch dann auch bestätigen,

dass die Arbeit eines Jahres, die sie auf ihrem Laptop

gespeichert hatte, ihr natürlich viel bedeutet. Und ihr

dadurch auch bewusst wurde, dass sie Fehler gemacht

wurde, weil sie keine Datensicherung hat ...

Nach so einem Schock widmet man sich oft belanglosen Dingen, weil der Kopf völlig durcheinander ist. Diese Aussage heißt also nicht, dass die gute Frau lieber tot als ohne Laptop gewesen wäre. Sie lenkte sich selbst von der Todesangst mit ihrem Laptop ab.

Das ist, denke ich, eher Verdrängung. Mit dieser Lebensgefahr mag oder kann sie sich (noch) nicht auseinandersetzen. Schockreaktion eben.

Das war wohl der erste Gedanke dieser Frau - auf ihrem Laptop war die wissenschaftliche Arbeit von mindestens einem Jahr gespeichert

Vielleicht hat sie den Reportern vor Ort noch was ganz anderes erzählt, was nicht gesendet wurde.

Das muss nicht unbedingt Herzlosigkeit sein, sondern kann auch der Schock sein. Ich hatte mal einen Autounfall, und anstatt froh zu sein, dass ich heil da rauskam und auch keinem andern was passiert ist, saß ich nur da und suchte mein Handy und war geschockt, dass mein Auto am Ar*** ist.

Abgesehen davon wird im Fernsehen gern "selektiert", was Antworten angeht. Da wird dann geschnitten oder provokativ gefragt oder die Leute werden vorher geimpft, was sie sagen sollen und was nicht. So nach dem Motto: "Dass da vielleicht noch Menschen in den Trümmern liegen, brauchen sie nicht zu erwähnen, das will keiner hören. Erzählen sie besser davon, was ihnen persönlich materiell wichtig ist". So in etwa.

Nichts kann jemals wichtiger sein als ein Menschenleben.

Ein Laptop schon gar nicht.

Ich denke mal, das war einfach ihr 1. Gedanke.

Das hat nicht so viel mit ihrem Laptop zutun.

Das erinnert mich an das deutsche Ehepaar, welches den großen Tsunami überlebt hattte und bei der Rückkkehr auf dem Flughafen interviewt wurde. Unter Tränen, kopfschüttelnd und fassungslos berichteten sie dass sie durch die Katastrophe ihr ganzes Gepäck verloren hätten.

Alles weg.

Alles.

Genau so - vor allem, wenn ich an die Angehörigen der Verschütteten denke, denen muß diese Aussage wie eine Verhöhnung vorkommen!

naja ich sag mal es kommt drauf an was auf so nem laptop ist (jetz allgemein bezogen und nicht auf den fall aus köln) wenn jetzt auf dem laptop ne rezeptur für ein medikament wäre das mehrere tausend leben retten könnte dann sicher andernfalls nicht....