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Ist ein Alkoholentzug zu Hause sinnvoll?
Nach langem hin und her hab ich meinen Partner jetzt überzeugen können, dass es so echt nicht weitergeht. Er trinkt seit seinem 18ten Lebensjahr. Ist jetzt über 40. Er trinkt im Schnitt 5 Bier am Tag. Schafft man das ohne ärztliche Betreuung? Er will es so.
12 Antworten
- benjamina05Lv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Nach über 25 Jahren Arbeit (u.a. mit alkoholkranken) Menschen muss ich sagen: Nein, es ist nicht sinnvoll. Nicht nach diesem langen Zeitraum. Man muss beim sinnvollen Entzug Medikamente mit einsetzen (z.B. Distraneurin), die starke Nebenwirkungen- wie mögliche Atemstillstände- haben. Soetwas muss unbedingt ärztlich überwacht werden.
Ein Entzug beinhaltet:
*Körperlichen Entzug (Schwitzen, Krämpfe, Zittern,Übelkeit,Kollapsgefahr,Schmerzen)
*Psychischen Entzug über längeren Zeitraum in einer REHA.
*Psychotherapie ambulant danach. (Es gibt schließlich Gründe für die Sucht.Wenn diese nicht mit behandelt werden, macht alles keinen Sinn)
*Lebensumstellung in vielen Bereichen
Dass dein Partner es so will, ist klar.Das wollen die meisten.
Zu 98% geht es schief. Du als Partner(in) kannst keine Hilfe leisten, auch wenn du deinen Freund noch so sehr liebst. Tut mir Leid,es ist so.
Und noch etwas:Alkoholismus hat mit "Willensstärke" nichts zu tun. Es ist eine KRANKHEIT.
Benjamina, Psychotherapeutin
- SokratesLv 6vor 1 Jahrzehnt
Ein Freund von mir (naja, er ist Franzose) trinkt morgens zum Frühstück ein paar Cognacs, und so geht es weiter.
Ich denke, ein Alkoholiker ist jemand, der ohne Alkohol zu zittern beginnt und - wie die Hessen so schön sagen - "nebe der Kapp" ist.
Sind 5 Bier am Tag viel? Ich bin ganz ehrlich. Mein Opa in Bayern trank täglich so einen halben Kasten Bier, flankiert von 3 Packungen Reval ohne Filter. Als er mit 87 ins Altersheim kam, war er verärgert: "Was soll ich hier zwischen den vielen alten Leuten sitzen und den ganzen Tag fernsehen?" Er verlegte sich auf Kreuzworträtsel.
Ingvar Kamprad, der IKEA-Gründer, hat hin und wieder alkoholische Phasen. Von wegen 5 Bier am Tag, da geht es anders ab. Und er sagte sich: Okay, wenn ich es schaffe, mal so drei, vier Wochen kein Tröpfchen Alkohol zu trinken, bin ich noch kein Alkoholiker. Das klingt ganz intelligent.
Lass Deinen Partner mal zwei Wochen keinen Tropfen trinken. Wenn er dann keine Ausfallerscheinungen hat, dann ist eigentlich alles in Ordnung. Bis auf Deine Alkohol-Phobie.
Noch ein Letztes: Vor einiger Zeit war im Fernsehen eine über 100 Jahre alte Frau zu sehen. Sie stratzte durch die Straßen einer Mittelmeerinsel mit einem Tempo, das unglaublich war. Mittag aß sie mit zwei blutjungen Verwandten, irgendwie um die 70. Dabei vertilgten die Drei eine Mega-Flasche Rotwein.
Vielleicht ist sie mit dieser Gewohnheit über 100 geworden?
Im Mittelalter war ganz Europa ständig besoffen. Es gab Bier, Biersuppe u.v.m.
Prost, meine liebe Askese-appetente Protestantin!
- Stefanie KLv 6vor 1 Jahrzehnt
Die Entgiftung kann man , je nach persönlicher 'Härte' auch zu Hause durchstehen. Aus medizinischer Sicht ist aber sicher die beaufsichtigte Entgiftung im KH zu empfehlen, da es auch nicht zu unterschätzende Risiken ( z.B. Krampfanfälle ) gibt.
Die eigentliche Therapie ist im Regelfall nur mit professioneller Unterstützung, entweder in ambulanter oder ín stationärer Form erfolgversprechend.
Ich empfehle zunächst den Rat eines professionellen Suchthelfers einzuholen und mit ihm den optimalen Weg für deinen Partner zu eröertern. Er wird in Gesprächen auch die Ernsthaftigkeit bei Deinem Partner beurteilen können.
Ich wünsche Dir und Deinem Partner viel Erfolg ( kann ihm versichern , dass es sich lohnt ) und alles Gute.
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- vor 1 Jahrzehnt
Er soll es doch einfach ausprobieren, wenn es nicht klappt kann er immer noch Hilfe in anspruch nehmen.
- sr_fruehlingLv 6vor 1 Jahrzehnt
Zunächst ist ein Alkoholproblem nicht von der Menge abhängig. Ich kenne Menschen, die einen Entzug dieser GRößenordnung alleine schafften, andere brauchten mehrere Therapien. Das A und O bei der Sache ist der Wille deines mannes. Nur wenn er selbst will, klappt es auch. Das Risiko eines Krampfanfalls kann auftreten, muss aber nict. Dieses Risiko solltet ihr mit einem Arzt besprechen. Es gibt auch ambulante Therapien in Tageskliniken. Wo die sind, weiß sicher die Suchtberatung. Hilfreich ist immer eine Selbsthilfegruppe. In Suchtkliniken stellen sich verschiedene Gruppierungen vor. Wichtig ist auch ein erhöhte Flüssigkeitszufuhr, um dem Saufdruck stand zu halten. Ob Kaffee, Tee, Wasser oder Cola spielt dabei keine Rolle. Nur viel und immer präsent sollte ein Getränk sein. Viel Glück euch beiden und viel Kraft.
@ Sokrates: die meisten Alkoholiker schaffen in der Fastenzeit 7 Wochen ohne, um sich selbst zu beweisen, dass sienicht abhängig sind. Einem sogenannten Quartalstrinker machte dies überhaupt nix aus. Selbst nach 7 Jahren ohne Alkohol muss jemand nicht trocken sein, die innere Einstellung ist es, was zählt. Wer sich ständig bedauert, weil er ichts mehr trinken darf, ist auch nach Jahren nicht trocken., er macht nur eine Trinkpause.
- CinderellaLv 6vor 1 Jahrzehnt
Ich denke nicht, denn wenn er schon so lange trinkt, wird er es nicht alleine schaffen. Meine Nachbarin ist vor einem Jahr mit 50 gestorben, sie war auch Alkoholikerin, es war manchmal ein übler Anblick. Sie trank manchmal 2 Wochen voll durch, dann war mal eine Zeit Ruhe, dann wieder, es war schlimm. Letzten Endes ist sie aber elendig an Krebs gestorben. Rede deinem Partner zu, dass er in professionelle Hilfe geht, wenn er es wirklich will, dann schafft er es mit deiner Hilfe ganz bestimmt. Ich wünsche euch beiden alles Gute, viel Kraft und dass er es schafft.
- vor 1 Jahrzehnt
Einen "kalten Entzug"ohne ärztliche Betreuung kann er nach so langem Trinken vergessen. Das gibt z.B. Krampfanfälle und kann sogar tödlich enden. Es ist aber durchaus möglich zu Hause zu entziehen wenn er fest entschlossen ist aufzuhören und der Arzt Medikamente gegen die Entzugserscheinungen verschreibt.Aber besser wär´s auf jeden Fall in eine Klinik zu gehen.
- irmela_pLv 6vor 1 Jahrzehnt
was heißt im Schnitt und was heißt fünf Bier? Fünf Flaschen? und seit seinem 18.LJ hat sich an der MEnge nichts geändert?
Dann kann er auch daheim "entziehen". Aber tatsächlich geht es mehr um Entwöhnung. Eine Entziehung bei Akloholabusus, der ein Delir bei Entzug in Betracht ziehen muss, liegt nicht vor, wenn die Angaben stimmen.
Allerdings sollte das grundsätzlich der Hausarzt klären mit exakten Angaben über den Konsum.
Dann sollte man sich über den Unterschied zwischen Enziehung und Entwöhnung aufklären.
Viel Erfolg
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
nicht ohne professionelle Hilfe.
Alles andere ist Sinnlos!!!