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Peter Le fragte in SozialwissenschaftSoziologie · vor 1 Jahrzehnt

Wie geht man mit einem geistig behinderten Kind um, welches die Schadenfreude zum Lebenszweck hat ?

Vor einigen Jahren habe ich für den Lebenshilfe e.V. 90 bis 100% geistig behinderte Kinder betreut. Im Groben eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die mich voll ausgefüllt hat, aber mir auch bis heute sehr viel bedeutet. Eine Sache auf die ich bis heute keine befriedigende Antwort gefunden habe ist aber der Umgang mit einigen Besonderheiten.

Ein dicklicher Junge (die Kinder sind alle 10-13 Jahre alt gewesen) hat zu seiner größten Lebensfreude die Schadenfreude gemacht. Er hat den anderen Kindern das Essen weggenommen, hat gekratzt, gebissen, gespuckt. Je mehr er das Unverständnis der Betreuer geerntet hat, umso häufiger hat er das Problem wiederholt.

Auf der Rückfahrt saß er isoliert von den anderen mit 2 Betreuern auf der letzten Bank des Busses und hatte seine helle Freude daran die Scheiben solange zu bespucken bis man nichts mehr sehen konnte, oder bis er Pipi musste, oder bis er sich selbst gelangweilt hat und dann in nur vorübergehender Demut zum Erreichen eines neuen Zieles auf irgendeine Veränderung gedrängt hat.

Ich habe damals nicht angemessen auf dieses Verhalten reagiert und suche bis heute nach einer angemessenen Möglichkeit der Reaktion auf solches Verhalten. Ich bin dagegen so jemanden wegzusperren oder ähnliches, sondern suche nach einer adäquaten Möglichkeit pädagogisch darauf einzuwirken.

Im Elternhaushalt waren gebildete, strenge, wohlhabende Leute. Für mich schwierig einzuschätzen wie mit dem Jungen dort umgegangen wurde.

Update:

@ Maeve: Wir mussten die anderen Kinder vor ihm schützen. Die Aufmerksamkeit war geboten.

Update 2:

Der Zeitraum war etwas weniger als 2 Wochen.

Update 3:

@ regnau: Kleinbus. Wir mussten ihn wegen Tätlichkeiten isolieren. Wenn die Kids vorn rausschauen wollen macht es wenig Sinn alle Kids nach hinten zu schicken und ihn vorn sitzen zu lassen.

Update 4:

@ karla: ja, ausgebildete Pädagogen waren dabei, die auch zum regelmäßigen Umfeld dieser Gruppe gehörten. Die Kids gingen alle in dieselben Gruppen, laut den Pädagogen eine enorm wichtige Sache für geistig Behinderte, dass sie ein festes Umfeld haben. Entsprechend 'eingefahren' war natürlich auch der Umgang der anderen Kinder mit ihm.

Update 5:

Achso, die Kritik ging von einer Person aus, die keine pädagogische Ausbildung hatte. Die Pädagogen haben sich mit Einschätzungen dazu zurückgehalten.

Update 6:

Achso, die Kritik ging von einer Person aus, die keine pädagogische Ausbildung hatte. Die Pädagogen haben sich mit Einschätzungen dazu zurückgehalten.

Update 7:

@ Amanita: Ich erkenne Gemeinsamkeiten in der Sache, aber die Bewusstseinsbildung für Recht und Unrecht ist, wie schon gesagt wurde, in 2 Wochen eine Art Unding, gerade bei eingeschränkter Lernfähigkeit die dann überdies schon von Negativverhalten ausgefüllt ist.

Das Ding ist... dass ich genau wie du gehandelt habe. Ich habe mit ihm genau das gemacht, was er mit den anderen gemacht hat. Ich hab eine Veränderung in seiner Wahrnehmung festgestellt und er hat mich daraufhin offenbar als höhere Authorität als die anderen Erzieher betrachtet, was an seinen Reaktionen ablesbar war.

Es ist nur zu Streitigkeiten unter den Erziehern gekommen, ob mein Verhalten richtig war. Eine Einschätzung hat bspw. nicht bewertet, dass ich das gleiche wie er getan hab, sondern dass die gewonnene Authorität keine Akzeptanz darstellt, sondern lediglich mit Angst verbunden ist, sprich auf ungerechtfertigter Gewalt basiere, was ich übersteigert und verletzend als Einschätzung empfand.

Update 8:

Achso, die Kritik ging von einer Person aus, die keine pädagogische Ausbildung hatte. Die Pädagogen haben sich mit Einschätzungen dazu zurückgehalten.

Update 9:

:( Doppelte Details bitte ignorieren, Yahoo Bugs :(

12 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Was du schilderst, lässt mich vermuten, dass der Junge geistig und Emotional auf dem Stand eines dreijährigen Jungen ist.

    Darum wäre es gut, sich zu überlegen, wie man mit einem Kind dieses Alters umgehen würde, um ihm das abzugewöhnen.

    Was ihr gemacht habt, hat das Fehlverhalten verstärkt, weil ihr ihm die gewünschte Aufmerksamkeit geschenkt habt, sobald er sich daneben benommen hat.

    Mit anderen Worten, die Eltern machen das auch so und der Junge hat erfahren, das es besser ist negative Aufmerksamkeit zu bekommen als gar keine.

    Man baut so ein Verhalten dadurch ab, dass er nur Aufmerksamkeit erhält, wenn er sich gut benimmt.

    Das setzt aber voraus, dass man bereit ist, sich auch wirklich ihm zuzuwenden, wenn er brav ist und etwas mit ihm zu unternehmen.

    Nichts großartiges.

    Im Sand schaufeln, mit ihm reden, scherzen - einfach nur Beachtung schenken.

    Das geht nicht immer, darum wird er zwischendurch auch immer wieder falsch handeln.

    Aber dann nur reagieren, indem der Junge von den anderen entfernt wird. Ihm nichts weiter sagen außer: "Du hast geschlagen, wir wollen dich jetzt erst mal nicht mehr sehen. Du bleibst jetzt da."

    Und ihn dann nich weiter beachten sondern mit den anderen Kindern beschäftigen.

    Entfernt er sich aus seiner "Isolation", zurückschicken.

    Nach einer Weile holt man den Jungen wieder zurück, wenn er ruhig geblieben ist.

    Wieder mit ihm und auch den anderen beschäftigen.

    Und das jeden Tag, immer wieder.

    Ich muss dazu sagen, man muss erstens sehr konsequent und geduldig sein und darf nie vergessen, das gute Verhalten mit Aufmerksamkeit zu belohnen.

    Und immer aufpassen, ihn räumlich isolieren, wenn er Mist baut.

    Ein "Strafstuhl" oder eine Ecke... wie auch immer es sich einrichten lässt, ohne ihn ganz zu entfernen. Er soll sehen, dass die anderen Kinder spielen, während er sich jetzt leider langweilt, damit er auch wirklich den Zusammenhang begreift, wenn man ihn wieder dazu holt.

    Und es dauert längere Zeit, ein solches Verhalten bei dem Jungen zu ändern. Rechne mal mit ca drei bis vier Monaten. Vielleicht sogar noch länger, wenn die Eltern nicht mitziehen.

    Aber die Mühe lohnt sich.

    Zusatz: Ich habe nicht behauptet, dass es einfach ist, aber es ist die einzige wirklich wirksame Methode.

    Nicht gar nicht beachten sondern solange beachten, bis er entfernt wurde von den anderen und nicht mit ihm spielen oder reden.

    Das funktioniert. Und schützt auch die anderen, denn er ist zu dem Zeitpunkt nicht mehr in ihrer Nähe.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin beeindruckt von (@) Maeve Dragons Antwort. Sie hat das "positiv Verstärken" sehr gut geschildert, das ich bei der Erziehung erfolgreich angewandt habe.

    Dass Du innerhalb dieser kurzen Zeitspanne nichts richtig bewirken konntest, ist klar. Der Junge hat schon so lange nur negative Aufmerksamkeit erhalten, dass es für ihn inzwischen zum normalen Leben gehörte.

    Die "Spiegelung", die (@) Amanita sehr gut schildert ist eine Möglichkeit, die notwendige Aufmerksamkeit des Kindes zu erhalten, wenn die Gewohnheiten schon allzu eingefahren sind.

    Bei sehr aktiven Kindern mit diesem Problem gibt es noch die Möglichkeit des "fest haltens", d. h. das quicklebendige Kind fest in den Arm nehmen, bis es ruhig geworden ist. Die eigene Ruhe und Körperwärme beruhigt das Kind und gibt gleichzeitig Geborgenheit.

    Ich wundere mich nur, wenn Du dort (ich denke mal ehrenamtlich) mit gearbeitet hast, warum die Pädagogen Dir nicht eine Hilfestellung gegeben haben, indem sie Dir ihre hoffentlich vorhandene planvolle Vorgehensweise erklärt haben.

    Nachtrag: Indem ich zwei Namen hervor gehoben habe wollte ich die Beiträge der Anderen keinesfalls negieren.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich weiß nicht, ob den im folgenden von mir geschilderten Fall vergleichen kann, weil es in Deinem Fall um einen 13 jährigen Behinderten geht, der vielleicht aus Pubertätsgründen gesteigert aggressiv war - und es in meinem Fall um einen beinah drei Jahre alten Jungen ging -

    was ich von dem, was Du geschildert hast, aber vergleichbar finde, ist die Art und Weise wie Außenstehende auf den Behinderten und auf den kleinen Jungen reagiert haben: mit Schimpfen und Ignorieren.

    Mein kleiner dreijähriger Cousin hatte zB die Angewohntheit ständig Sachen mutwillig zu zertrümmern, andere Kinder zu schlagen, gegen Gegenstände zu treten, mit seinem Plastikschwert den Erwachsenen auf dem Po herumzupieken und zu schlagen - und freut sich sichtlich über jede Form von Aufmerksamkeit - auch Schimpfen - und verstärkte dann das Verhalten (so wie Dein Beispiel) - wenn die Leute ihn ignorierten, schlug er dagegen auf Sachen ein, brach Entenküken das Genick oder sagte, dass "alle sterben können".

    Bestrafung durch Schimpfen und Ignorieren hat nichts gebracht.

    Was dagegen etwas gebracht hat: ich bin irgendwann wegen seines Verhaltens vollkommen ausgerastet und hab ihm ebenfalls mit dem Plastikschwert auf dem Po herumgekloppt und gebohrt und ihn dann verfolgt. Komischerweise hat er das wohl als Spiel aufgefasst und hat das Verhalten zumindest mir gegenüber so eingestellt, dass er mich im folgenden nur noch leicht gekloppt hat, damit ich ihn fange. Und die restlichen Sommerferien lief er mir hinterher, umarmte die ganze Zeit meine Beine oder sprang auf meinen Rücken und veranstaltete am Flughafen eine Riesenszene - bei der er sich auf den Boden legte, rumtrampelte und brüllte, dass ihn keiner liebt und wenn ich ihn lieben würde, ich nicht weggehen würde und das keiner ihn mag und er auch keinen mag und ihn alle böse finden "dabei seien alle anderen böse".

    Mich haben alle immer gefragt, was ich gemacht habe, dass der mir gegenüber so artig und friedlich ist - aber ich habe überhaupt nichts besonderes gemacht sondern ihn nur so behandelt wie alle anderen auch - also nicht so als wäre er das leibhaftige Böse. Und ich hab darauf geachtet, vor seinen Augen auch mit anderen Kindern zu schimpfen, damit ihm klar wird, dass nicht immer nur er bestraft wird, sondern das anderen genauso passiert, wenn sie sich daneben verhalten.

    Vielleicht hatte Dein Junge ja ein ähnliches Gefühl? Man weiß ja nicht, wie er in seiner Familie behandelt wurde - vielleicht fühlte er sich ja abgeschoben. Am besten ist in so einem Fall wohl ihm klarzumachen, dass nicht er als Person gehasst wird, sondern nur bestimmte Verhaltensweisen.

    Also schimpfen, wenn etwas falsch gemacht wurde (Ignorieren finde ich Kindern gegenüber sehr verletzend, das sollte man vielleicht nicht machen) und loben, wenn sie sich gut verhalten (meinetwegen auch loben, wenn sie grad gar nichts machen) oder irgendein Äquivalent bei dem sie merken, dass sie eigentlich gemocht werden. So wie man kleinen Kindern nebenbei mal über den Kopf streicht oder fragt, ob sie was mit einem spielen wollen - einfach nur, damit sie merken, dass man sich für sie interessiert und sie nicht egal sind.

    Ich glaube nämlich, dass Aggressivität, wenn es keine chemischen Ursachen dafür gibt, meist nur darauf basiert, dass sich Leute unsicher fühlen und hinter allem Feinde vermuten, weil sich ihnen keiner zuwendet. Aggressivität und Unsicherheit liegen ja ganz nah beieinander.

    Nachtrag:

    Also, ich hatte ja nicht nur zwei Wochen, sondern 6 Wochen Zeit (nach 2 Wochen hatte sich das Verhalten nicht wesentlich gebessert). Dass Dir Gewalt vorgeworfen wurde, finde ich seltsam - man ist als Erwachsener bei diesem Spiegelverhalten ja auch in der Lage zB die Stärke von Schwerthieben so zu modifizieren, dass sie nicht wirklich weh tun, sondern nur einen Schreck auslösen. Mein Cousin hatte zwei Tage lang Angst vor mir, danach hat es sich in Vorsicht gewandelt und danach mochte er mich, weil ich auch irgendwann gar nicht mehr mit ihm schimpfen musste.

    Wenn man dieses Spiegeln nur einmal betreibt, sehe ich das nicht als Gewalt an, sondern als klares Grenzen ziehen. Es muss ja überhaupt erstmal ein Bewusstsein für Grenzen geschaffen werden. Natürlich haben die dann erstmal Angst - aber die Angst kann man ihnen danach ja auch wieder nehmen.

    Und wenn mein kleiner Cousin Angst vor mir gehabt hätte, hätte er mich später wohl kaum umarmt und hätte sich immer verdrückt. Die Kritik die Dir gegenüber angebracht wurde, finde ich also seltsam.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Auf manche Fragen gibt es keine Antworten. Wenn dieses Kind gestört war, dann kann das viele Ursachen haben. Und nicht immer kann man auf dieses Verhalten so reagieren, dass es einen selbst befriedigt.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Zunächst:

    Du KANNST in 2 Wochen nicht beurteilen, ob du "angemessen" reagiert hast, wie wäre angemessen denn gewesen?

    Worin bestand die Behinderung? Wie alt ist/war der Junge? Mit 13 schon in der Pubertät, sodass auch bei "normalen" Kindern vieles, was heute richtig erscheint, morgen schon das größte Fettnapf sein kann.

    Ich halte es schonmal für in Ordnung, ihn hinten fahren zu lassen - ehrlich, meine Tochter ist auch kein Kind von Trairigkeit und fuhr innerhalb Berlins knapp 2 Jahre lang mit dem Schulbus. Auch hier gab es Beschwerden ("nur" ADHS), es wurde gegen die Sitze getreten (nicht aggressiv, nur zappelig, was die anderen Kinder aber ebenfalls störte), es wude angeschuckt, rübergegriffen...Die anderen Kinder müssen in jedem Fall vor Tätlichkeiten geschützt werden, auch wenn sie minder erscheinen, wie im Fall eines ADHS-Kindes. Man kann von Kindern immer nur ein gewisses Maß an Verständnis oder "Stillahlten" erwarten.

    Kommt es sogar zu Tätlichkeiten, wie du sie schilderst, ist auch der beste Integrationsgedanke Beschränkungen unterworfen.

    Wo könnte Pädagogik in so kurzem Zeitraum greifen? Die Frage ist auch: In welchem Maße kann sie es überhaupt?

    Eine kurze Geschichte:

    Ich habe eine Zeit lang in einem Kinder- und Jugendfreizeitheim mit angeschlossenem Abenteuerspielplatz gearbeitet. Hier gab es einen Jungen (nicht behindert, wohlgemerkt, mir geht es nur um den Einfluss der Pädagogik von außen-außerhalb der Familie!), der seit seinem 4. Lebensjahr in Betreuung des Spielhausvereins stand (ab Miniclub). Der spätere Leiter des Freizeitheims hatte sich von klein an des Jungen angenommen, ihn sogar mit ca. 8 oder 9 Jahren mitgenommen in den Urlaub (zu den Eltern des Soz.päd.). Der Junge hat es geschafft, trotz über 10-jähriger intensiver Betreuung in der Freizeit (die wohlgemerkt ab einem gewissen Alter freiwillig stattfand, nämlich ab spätestens dem "Lückealter" und zusätzlicher jugendamtlicher Unterstützung, mit Punkt 16 Jahren seine erste Jugenduntersuchungshaft anzutreten ("Leute abziehen").

    Mich hat das ziemlich desillousioniert muss ich sagen.

    In dem von dir geschilderten Fall hielte ich tatsächlich Einzelablenkung für sinnvoll. Wirklich jede Fahrt mit Spielen zu einer attraktiven Sache zu machen für den Jungen und versuchen, dieses dann - auf lange Sicht (nach 4 Wochen?) auszudehen und ein weiteres Kind hinzu zu ziehen.

    Gab es eigentlich ausgebildete Pädagogen zur Begleitung?

  • reGnau
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Im Bus habt ihr ihn zur Strafe auf der letzten Bank hinten im Bus sitzen lasssen?

    Als ich noch zur Schule ging, war die letzte Bank in einem Bus (Vor allen Dingen in einem grossen Gelenkbus!) in dem man sass das beste, was einem passieren konnte. Wer da mit seinen Schulkollegen zusammen sitzen durfte, oder wer das Glück hatte den Platz gar ganz für sich alleine zu haben war praktisch der King!

    Ich befürchte fast, dass der Schuss des Bestrafen wollens da leider nach hinten los gegangen ist und der dickliche geistig behinderte Junge dadurch vermutlich eher gelernt hat, dass er sich weiter so benehmen muss, um seinen Lieblingsplatz zu ergattern.

    Tja. Dumm gelaufen irgendwie denke ich.

    Ja, machte aber noch weniger Sinn, wie Du jetzt vermutlich gesehen hast, weil ihr ihn unbewusst bestärkt habt.

    Da werdet ihr wohl wirklich wieder lange dran arbeiten müssen, um das wieder gerade zu biegen, wenn es sich wieder gerade biegen lässt. Na denn viel Spass noch...

    Vielleicht ein Tipp: Kinder lernen aus den Folgen von Richard Dreikurs lesen, könnte auch Aufschluss geben, wenn es darum geht, wie man mit solchen Situationen umgeht. Haben wir in der Erzieherschule durchgeackert und ich denke, wenn man etwas über Geschwisterkonstellationen und so weiter gelesen hat, dann dürfte es vielleicht ganz interessant sein, für Dich, wobei ich allerdings darauf verweisen möchte, dass man wirklich vor Anwendung halt eben auch immer entsprechende Überlegungen anstellen sollte, einfach um das "schiefgehen" der Zielsetzung unter Umständen auch rechtzeitig zu erkennen, wenn nötig.

    Quelle(n): Leider sind schadenfrohe dickliche Jungs egal ob geistig behindert oder nicht mir mein Leben lang ein Dorn im Auge, denn mit einem solchen musste ich von kleinauf unter einem Dach wohnen. :O( und ich weiss wovon ich rede...
  • vor 1 Jahrzehnt

    Na ja....

    so wie ich das einschätzen würde, hatte der Junge zwar ein Elternhaus bei dem es an materiellen Dingen nicht fehlte, aber ich würde vermuten das er isoliert aufgewachsen ist und es ihm somit an sozialen Kontakten fehlte, und er vielleicht auch durch die Eltern nicht die Liebe erfahren hat die jedes Kind braucht. Er wollte sozusagen nicht immer das Opfer sein, sondern auch verletzen können, wie er es im eigenen Elternhaus erfahren hat oder durch andere Kinder, ausserdem waren diese Ausraster auch Hilferufe, wie: "Hallo ich bin auch noch da, ich bin auch wichtig." Er hätte ein gesundes soziales Umfeld gebraucht, und Menschen die ihn versuchen zu verstehen und es mit Ihm ernst meinen, natürlich auch Freunde, aber dies ist dann eben der Teufelskreis.

  • vor 4 Jahren

    Wird sicher nicht leicht mit den Kleinen. Aber guy sollte ihn auf keinen Fall ausschließen!!! Das ist das letzte grew to become into er gebrauchen kann. Nimm ihn bitte mit. Und eine weitere guy or woman zur Aufsicht wäre sicher auch nicht verkehrt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Alles basiert auf Erlebten.

    Alle Lebewesen spiegeln in ihren Gedanken und in ihrem Verhalten das wieder, was sie an prägenden in ihrem Leben erlebt und erlitten haben.

    Der Junge, den Du beschreibst, hat offensicht ein Problem mit maßloser Übergriffigkeit. Ohne dies jetzt den Eltern vorwerfen zu wollen, sind seine Erlebnisse derart markant, das sie beachtenswert sind.

    Mit seinem Verhalten zwingt er die Bezugspersonen ihm besondere Beachtung zu schenken.

    Das hat er offensichtlich so perfekt gelernt, das es ihm auch problemlos gelingt.

    Das Du ihm sein Verhalten gespiegelt hast ist ein Weg damit umzugehen.

    Dabei würde ich weniger Angst bei ihm Vordergrund sehen, sondern das Gefühl, hier ist jemand Ähnliches. Das birgt die Hoffnung auf Verständnis in sich, was aber in einem 14 tägigen Blitzlicht und gegen die anderen Betreuer, die mit althergebrachter Methode weitermachen wollten und fehlenden Beistand durch die Pädagogen nur wenig Erfolg haben kann.

    Sicher, Du hast mit deinem Verhalten einen gewissen Gleichklang mit ihm erzeugt, aber letzt endlich wird er das unter wieder einmal gescheitert verbuchen. Aber das ist er ja so wie so gewöhnt.

    Was anderes wäre es, wenn Du als ständiger Betreuer da wärst.

    So bleibt es also beim Theoretischen, dazu nun folgendes.

    1. Zusätzlich zum Spiegeln wäre es wichtig gewesen, gefühlvoll zu sein.

    Seine Provokation zielt darauf, euren Gleichmut (Ignoranz) zu durchbrechen.

    Diese Menschen sind Spezialisten für Gefühle, Unstimmigkeiten und Fassaden.

    Ihr Ziel ist es, die Fassaden einzureißen, koste es was es wolle, Unstimmigkeiten aufzudecken und unterdrückte Gefühle hervorzuholen.

    2. Ihr Zwangsverhalten, das aus ihrer entwürdigenden Situation heraus, ebenso verletzend ist, wie sie selbst verletzt wurden und werden, muß angenommen werden. Begegnest Du ihnen emotional authentisch und empfindsam, baust keine unstimmigen Fassaden auf und nimmst ihn ernst, kann er ein tiefgehendes Vertrauen zu Dir aufbauen.

    3. Dazu ist es natürlich nötig, das Du klar und offensiv deinen Standpunkt gegenüber den anderen Betreuern vertrittst und die Pädagogen aufforderst unterstützend aktiv zu werden.

    4. Weiterhin ist es förderlich, die Eltern einzuladen und ihnen aus verdeckter Position einen Einblick auf die Fortschritte zu ermöglichen, die ein derart einfühlsames Verhalten bei ihrem Sprößling hervorruft.

    5. Eine Beratung mit den Eltern und vor allem den anderen Bezugspersonen sollte dann weiterführende Richtlinien erarbeiten, um diesen jungen Menschen trotz seiner Behinderung ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.

    X - Ich weiß, das klingt utopisch, wäre aber wahrscheinlich ein absolut sicherer Lösungsansatz, wenn genügend Aufmerksamkeit, Zeit und Geld vorhanden ist.

    LG Jo

    Quelle(n): Ps. Familienaufstellungen zB. im Odenwald Institut sind in diesem Zusammenhang sehr interessant.
  • ich finde auch man sollte ihn nicht weg sperren .. es ist ein Kampf mit ihm, doch man könnte ihn gewinnen .. du würdest bestimmt einige Nerven an ihm verlieren.. ist vielleicht noch raus zubringen warum er so geworden ist ..sicherlich haben diese wohlhabenden leute es doch irgendwann aufgegeben mit ihm ..

    Ich denke mit Sport und einem einzel Betreuer würde das schon noch ein anständiger Junge werden...

    Einfach ist das bestimmt nicht .. er muß lernen wie er aus dieser Spirale rauskommt und dabei muß man ihm helfen ... er braucht eine sehr ausgeglichene, liebevolle und konsequente Person die auch resólut wirkt ..denn er macht ja scheinbar was er will ...das ist was er bisher gelernt hat ..keine Regeln .. und das gibt sicher großes Geschrei ..wenn er merkt das er damit nicht durchkommt.. er wird brüllen, kratzen, beißen, spucken, schlagen sein ganzes Aufgebot wird er einsetzen um sein närrisches Treiben durchzusetzen.. und aber danach gibt es eine Versöhnung .. ich würde den bibbernden, weinenden, zitternden, am Boden liegenden Jungen in die Arme nehmen und ihm zeigen ..schau her ich bin da.. ich halte dich und ich zeige dir einen neuen besseren Weg mit dem du besser durch das Leben kommst.. in so einer Situation ..wenn du die erreicht hast ..da kannst du mit ihm arbeiten und er wird dir zuhören .. .

    er hat scheins enorm viel Energie und die muß man versuchen umpolen .. so das er an positiven Reaktionen gefallen findet ..und eine gesunde Ernährung vor allem ..das ist enorm wichtig für ihn ..das sein äußeres Verändern einher geht mit dem inneren..

    ich denke das braucht Zeit und Energie .. ich könnte wetten das er sich dann verändert..

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