Ist man für sein Handeln verantwortlich?

Nur Kinder unter 6 Jahre nicht.

Nicht wenn man erpresst oder gezwungen wurde. Wenn man es freiwillig tut, dann ja.

Ja. Warum sollte man es nicht sein?

Ich finde die Frage falsch. Verantwortung ist etwas, das einem Menschen letzten Endes zugeschrieben wird, unter anderem auch von einem selber. Es hängt also von vielen Faktoren ab, ob diese Zuschreibung stattfindet oder nicht. Nehmen wir z.B. den Hungertod eines Kindes in Afrika. Bist du da durch unterlassen verantwortlich? Dieses "man" in deiner Frage verweist schon auf die "normale", "gesellschaftlich geregelte" allgemeine Zuschreibung von Verantwortung, wie dies in der Regel in unserer Gesellschaft gehandhabt wird.

Bist du verantwortlich, wenn dir Ausversehen ein Missgeschick passiert?

Bist du verantwortlich, wenn du durch deine Clique (mal angenommen du wärst 16) zu einer kriminellen Tat durch Gruppenzwang gebracht worden wärest?

Man sieht schon es ist nicht klar beantwortbar, weil Verantwortung nichts ist, was man anfassen und genau festlegen könnte. Verantwortung wird zugeschrieben und dieser Vorgang ist gesellschaftlich sehr stark determiniert.

Alle bisherigen Antworten sind als Stimme der Gesellschaft zu werten und daher pädagogisch oder sozialisatorisch. Lauter brave mitteleuropäische Leute hier ;-).

nur wenn man nicht Herr seiner eigenen Sinne ist, dann braucht man sich auch nicht zu rechtfertigen und kann in dem Sinn machen was man will, weil man dann auch keine Verantwortung tragen muss.

Wer sollte statt dessen verantwortlich sein?

Wenn das Handeln andere beeinträchtigt, muss man sich den Grundsätzen der Gesellschaft fügen.

Philosophisch betrachtet hat man immer Verantwortung für das was man tut, sonst würde man es nicht tun. Es sind ja nicht die erlernten Werte für das Handeln verantwortlich, sondern wie man sie umsetzt.

Man ist auch dafür verantwortlich, ob man Werte blind übernimmt oder evtl. hinterfragt.

Wenn man Erlerntes als Ursache für Handlungen heranzieht, dann stellt man sich als ohnmächtiges Opfer dar und schiebt die Schuld auf imaginäre Schuldige (hier die Werte, welche ja keien Schuld haben können).

Dummheit (Unwissenheit) schützt vor Strafe nicht.

Ist es nicht wohltuend, eine so stimmige Antwort wie von fryfryfry zu lesen?

Da es hier aber so viele, bequeme, angepasste und gesellschafts konforme Antworten gibt, will ich noch einige wichtige Aspekte hinzufügen.

Handeln ist ebenso wie nicht Handeln wirkungsvoll !

Beispiel: Zustand jetzt - Eingangstür fällt zu.

Handele ich und fange sie auf, bleibt sie offen,

Handele ich nicht, macht es boom und sie ist zu.

Beides wirkt deutlich in die Zukunft hinein, besonders wenn ich draußen bin und der Schlüssel drinnen.

Dann gibt es das Bewußte und das Unbewußte - Handeln

Beispiel: Zustand jetzt - ich lebe

mein unbewußtes Handeln bewikt das ich atme

unterbinde ich das Handeln bewußt, kippe ich um, werde Ohn Mächtig

und mit etwas Pech sterbe ich.

Auch hier ist Beides entscheidend für die Zukunft.

Dann ist da noch dieses an die Gesellschaft angepaßt Verhalten, das sich in vielen Antworten wiederspiegelt.

Hier wurden Vorgaben und Regeln übernommen, auch wenn sie einem zuwider laufen.

Beispiel: offizieller Zustand hier - Kleiderzwang

angepaßtes Handeln, Vertreter mit Krawatte, egal wie heiß.- er verkauft

unangepaßtes Handeln, in Ffm läuft einer nackt rum, egal wie kalt. - er kriegt keine Arbeit.

Auf den kindlichen Prägungszeitraum bezogen,

angepaßtes Kind gelobt und bekommt Zuwendung und Geschenke.

unangepaßtes Kind wird gerügt, bestraft und mißachtet.

Das alles wirkt sich massiv auf unsere Zukunft aus.

Ich halte Verantwortung für ein wichtiges Wort,

aber es sollte nicht zur Unterdrückung mißbraucht werden und schon gar nicht für Schuldzuweisungen entfremdet werden.

Schuld ist ein Konstrukt der Mächtigen um die Untergebenen zu züchtigen.

Verantwortung tragen wir im Handeln und Nicht - Handeln, ob bewußt oder unbewußt.

Das liegt einfach an der Ursache und der dem entsprechenden Wirkung.

Dieses, dem Kreislauf der Existenz entsprechene Prinzip wirkt auch auf den Menschen.

Nun zu der Präzieierung dieser sehr umfassenden Frage.

Verantwortung zugeschreiben - wozu ?

Was bringt es Dir, jemande Verantwortung für sein Handeln zugeschreiben ?

Entlastung ? Denn dann hat der ja den schwarzen Peter und Du bist fein raus.

Erleichterung ? Weil Du Dich jetzt nicht mehr mitverantwortlich fühlen mußt.

Was wird sonst noch damit erreicht ? Viel, aber ändert das was ?

Einen Sinn ergibt die Verantwortung nur, wenn ich bewußt erkenne, was mich bewegt oder hält, so zu sein wie ich bin. Dann diese Wurzeln ausgraben und als Teil der eigenen Geschichte annehmen.

Die heutigen Fessel spüren und prüfen, in wie weit es möglich ist sie abzustreifen. Das beinhaltet das emotionale Öffenen für unsere im Unterbewußtsein verborgenen, unangenehmen Gefühle. Lerne ich diese wahr zu nehmen und kann sie in meine Persönlichkeit integrieren, ist es mir möglich in weit größerem Umfang Verantwortung zu tragen, wenn ich dies will. Auch gilt es Verantwortung wieder abzugeben, dort wo diese mir gar nicht zusteht, sonderm einem Anderen gebührt.

Das Leben ist ein Nehmen und Geben.

Hier ist es wichtig, das die inquistatorischen Zuschreiber erkennen, wo und wann in der Vergangenheit sie derartig übergriffige Zuschreibungen erdulden und ertragen mußten.

Dies kann helfen, endlich damit aufzuhören und es grundlegend anders zu machen.

Dieses vor der eigenen Türe kehren, am besten mit Hilfe von Anderen würde eine merkliche Veränderung unser derzeitigen Situation mit sich bringen.

LG Jo

Handlungen entstehen durch Einfluss

man kann sein was man kennt aber denken muss man selber können falls es geht und darf ciao Blacky

Jesus ist die Kraft und die Herrlichkeit Amen