stehende rolltreppe !?

Ist ein Problem der Wahrnehmung, siehe unten.

Aus Silke Schellhammer, Bewegungslehre: Motorisches Lernen aus der Sicht der Physiotherapie, S.59:

"Das Gehirn greift häufig auf Erinnerungen zurück und vervollständigt damit das innere Bild... Tritt man auf eine stehende Rolltreppe, so wird einem kurz weich in den Knien. Selbst wenn man vorher gesehen hat, dass die Rolltreppe steht, greift das Gehirn mit seiner Bewegungsplanung auf die Erfahrung der fahrenden Rolltreppe zurück.Die Verschaltungen des Gehirns könnten ungefähr so ablaufen: Die Augen melden eine Rolltreppe in 2-3 Metern. Durch die Handlungsplanung ist klar, dass diese Rolltreppe benutzt wird. Das Bewegungsprogramm für die fahrende Rolltreppe wird je nach Bewegungserfahrung aktiviert. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man die Rolltreppe erreicht, und die Wahrnehmung, dass sie nicht fährt, ist wahrscheinlich zu einem ähnlichen Zeitpunkt eingetroffen. Das Resultat der Überschneidung der Programme "Treppe laufen" und "Rolltreppe fahren" verursacht auf den ersten Stufen ein leichtes Schwindelgefühl."

und es gibt bestimmte Masse für "normale" Treppen, also Stufenhöhe und Trittlänge! Und an die sind wir gewöhnt. Diese sind bei einer Rolltreppe komplett anders, weil man ja im Betrieb auf die "fahrende" Rolltreppe aufspringen, muss die Trittlänge um einiges länger sein.

Es hat also mit den anderen Abmassen zu tun die eine Rolltreppe, im Gegensatz zu normalen Treppen, hat.

Aus Gewohnheit nimmt man instinktiv an, dass sie sich eben doch bewegt. Man neigt den Körper entsprechend etwas vorwärts.

Die fehlende Eigenbewegung der Rolltreppe erzeugt wiederum das dringende Bedürfnis, sich wieder etwas zurückzulehnen. Also ein Schwankerlebnis ...;)

Zum einen entspricht es nicht der erwarteten Situation, andererseits sind die Stufen bei Rolltreppen deutlich höher, so daß das Begehen sich von einer normalen Treppe auch ganz praktisch unterscheidet.