Psychiatrisches Gutachten schreiben?

Michael ist ein pubertierender Jugendlicher von 15 Jahren, der mit sich selber, seiner Körperlichkeit und Sexualität im Konflikt steht.

Er kapselt sich von Gleichaltrigen ab, weil er sich seiner Krankheit schämt. Er wird zunehmend zum Einzelgänger.

Eine erste sexuelle Erfahrung lässt ihn eine Entfremdung zu seiner Familie erleben, da wie meint "der Abschied vollzogen" sei. Er merkt nicht, dass er in eine sexuelle Abhängigkeit geraten ist, in der er wie in einem Spinnennetz gefangen ist. Seine Unreife führt jedoch dazu, dass er die Bindung an Hanna nicht auf- und ausbauen kann, obwohl sie sein Selbstbewusstsein gestärkt hat. Letzendlich scheitert er an seiner jugendlichen Unreife. Die Auswirkung dieser gescheiterten Beziehung áuf sein zukünftiges Leben gestalten sich fatal: Er gibt sich allein die Schuld an diesem Ereignis.

Als Erwachsener ist er ständig von der Angst des Verlassen-Werdens geprägt, die ihn daran hindert zunächst überhaupt eine Beziehung einzugehen. Er hat sich völlig zurückgezogen-eine Flucht aus der Realität-eine Flucht vor Bindung.

Anlässlich eines Prozesses gegen Hanna, die wegen NS-Verbrechen angeklagt ist, nimmt er erneut Kontakt zu ihr auf, um vielleicht seine starken Schuldgefühle abzubauen, aber er sieht in Hanna immer noch seine sexuelle Beziehung von früher und nicht die Hanna, die - wie er feststellt Analphabetin ist und sich deshalb nicht richtig verteidigt-, die sich inzwischen verändert hat.

Hanna wird verurteilt.

Eine erneute Beziehung und Heirat, die er wegen der Schwangerschaft seiner Freundin eingeht. steht ganz unter dem Traumbild der Hanna.

Dieses Traumbild ist eindeutig sexuell geprägt und blockiert ihn so perfekt, dass seine Ehe daran scheitert.

Auch weitere Beziehungen scheitern an dieser sexuellen Prägung.

Schließlich beginnt er Hanna vorzulesen, dies ist für ihn jetzt Ritual und Nische zugleich.

So kann er erneut eine Bindung zu Hanna aufbauen.

Hanna nimmt Kontakt zu ihm auf. Dies stört ihn so lange nicht, bis er erfährt, dass Hanna aus dem Gefängnis entlassen wird.

Die Macht über sie, die er bisher steuern konnte, scheint bedroht.

Trotzdem entwickelt er eien Verantwortungsgefühl für Hanna.

Er versucht- auf Bitte der Gefängnisleitung-für Hanna Wohnung und Arbeit zu organisieren.

Er bespricht dies auch mit ihr.

Einen Rag vor der Entlassung begeht Hanna Selbstmord.

Er ist wieder gefangen in Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen, die von der Gefängnisleitung noch verstärkt werden.

Er erkennt seine lebenslängliche Abhängigkeit von Hanna, die er immer noch so sieht wie zu Zeiten seiner Verliebtheit.

Er weiß, dass Hanna die Frau seines Lebens war, dass er sich in einer unlösbaren Verstrickung zu ihr befand und sich selbst über den Tod Hannas hinaus darin befindet.