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Anonym
Anonym fragte in Kunst & GeisteswissenschaftPhilosophie · vor 1 Jahrzehnt

Macht man sich schuldig im Sinne von Verantwortung, wenn man einfach so ohne Kommentar verschwindet?

Wer von der Bildfläche verschwinden will, kann das relativ problemlos. Fremdenlegion, Ausland, andere Stadt etc. Soweit ist das klar.

Ich verstehe auch, wenn jemand einfach ohne ein Wort geht, flüchtet, wenn er seelisch mißhandelt oder geprügelt wird, einfach um sich zu schützen. Da bleibt nichts anderes, das würde einen aber nicht zwingen, sich nie mehr bei den wirklich guten Freunden und Kontakten zumelden.

Es gibt Leute, die verschwinden von jetzt auf gleich, weil ihnen die Routine im Alltag zuviel wird. Es gibt Leute, die nicht kriminell sind, und kein Doppelleben führen, nicht untertauchen müssen, Leute mit lösbaren Problemen, die kein kommentarloses Verschwinden lebensrettend empfinden müssten.

Und die verschwinden doch, hinterlassen Familie und Kinder,Freunde, von denen keiner dann weiß, ob man noch lebt, evtl. ermordet, verunfallt oder etwas in der Art ist. und das Umfeld,das Umfeld, das es wirklich wert wäre, wenigstens vor dem Verschwinden informiert zu werden, man kann ja sein Leben ändern, klar, auch woanders - wird krank vor Angst um einen. Es weiß ja garnichts.

Was denkt Ihr, macht man sich nicht schuldig, wenn man ohne Schlußstrich abhaut? Schuldig an denen, die einen kurzen Abschied, eine Erklärung wert gewesen wären?

8 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ja definitiv. Ein sehr egoistisches/ egozentrisches Verhalten das auf eine unausgereifte Persoenlichkeit schliessen laesst.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Man entzieht sich der Verantwortung, ja. Aber Verantwortung für was ? Das ist eine sehr interessante Frage, da wir in einer unkonnektiven Gesellschaft leben die davon ausgeht, dass Selbstbewusstsein und Egoismus mehr Produktivität erzeugen als Gemeinsinn.

    Wer sich einer anonymen Verantwortung entzieht macht sich in meinen Augen nicht schuldig. Wer Wurst isst, weil er die Verarbeitung der Fabrik nicht kennt ist nicht schuldig, obwohl er seiner Verantwortung evtl. nicht gerecht wird. Wenn ich bei Rot über die Ampel gehe mache ich mich auch nicht ohne weiteres schuldig, trotzdem ich eine Verantwortung gegenüber der Rechtsordnung, den Verkehrsteilnehmern, mir selbst und meinen Bekannten und Verwandten gegenüber habe. Es ist nur so, dass nachts um 3 nicht soviel Verkehr ist. Deswegen werden manche Ampeln auch abgeschalten, manche bleiben eben an um den Verkehr der Uhrzeit genauso gewohnt zu gewährleisten wie tagsüber - das wäre die Verantwortung der Stadt, des Staates, der Betreiber gegenüber den Verkehrsteilnehmern und den bekannten bürokratischen Regelungen.

    Ich mach mich erst schuldig, wenn benachteiligte Verkehrsteilnehmer in Reichweite sind, oder ich nicht genug acht gebe.

    Die Beispiele sind mitnichten das was du hören wolltest und sicher auch nicht nah dran an deinem Thema und trotzdem gilt das gleiche:

    Nein, kommentarloses Verschwinden als solches macht nicht schuldig.

    Würdest du die Frage anders stellen, bzw. eine konkrete Schuldfrage aufwerfen wäre es vermutlich sehr einfach das zu bejahen. bspw. wenn ein Familienvater als Hauptverdiener sich wortlos aus dem Staub macht, macht er sich vieler Dinge schuldig. Das könnte unterlassene Hilfeleistung sein, das könnte die Erziehungsfragen betreffen, wenn die Erziehung dadurch problematischer würde und dadurch zu wenig Zeit bliebe sich ordentlich um die Kinder zu sorgen, weil plötzliche andere Personen mehr Geld beschaffen müssen.

    Eine andere Sache ist aber auch die Verantwortung der anderen sich gegenseitig die Freiräume zur Entfaltung zu lassen. Wenn man jemandem keine Möglichkeiten gibt ein eigenes Leben zu führen und permanent sämtliche Energien abzapft... weil man die Meinung des anderen nicht respektieren kann, bzw. seine eigene Meinung über diese stellt, indem man mehr fordert als der andere bereit zu geben ist, dann muss man sich evtl. nicht unbedingt wundern, wenn jemand dann das Weite sucht. In dem Falle ist die Schuldfrage nicht so simpel. Abhilfe schafft Kommunikation. Wenn natürlich einer sich nicht mitteilen kann...

    edit: Übrigens gehe ich in so einem Fall von Überforderung (abhauen ohne Schlussstrich) davon aus, dass schon vorab andere ihrer Verantwortung nicht nachgekommen sind.

  • rom
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Nein.

    Der Schnitt muß JETZT erfolgen, sonst macht man ihn nie!

    All diese kleinen Abschiede von Freunden und Co würden den ersten Schritt verhindern.

    Auch wenn sie ein kleines "good bye" hundermal wert sind.

    Wenn jemand verschwindet, der Familie hat, liegt die Sache auch nicht viel anders, obwohl man Verantwortung hat für seine Kinder!

    Gehen und ein eigenes Leben leben, darf man aber trotzdem, sonst wäre Familie ja wie eine Gefangenschaft!!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Wenn man sich einfach so aus dem Staub macht, sich vor Verantwortung drückt und vielleicht noch eine Familie mit Kleinkindern zurück läßt, dann finde ich das schon mehr als schäbig, nämlich verantwortungslos!!

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  • vor 1 Jahrzehnt

    schäbig ist das.

  • vor 1 Jahrzehnt

    ja man hat verantwortung. flucht ist wie das wort schon sagt, nur flucht. aber es kann anstrengend sein, erklärungn abzugeben, wenn man verwirt und unsicher ist, und in der lage sich mit dem letzten rest an positiver energie davonstehlen zu MÜSSEN. es geht dann ums blanke überleben. und das kann ein aussenstehender nicht wissen, wie ernst es um diese überleben steht. odt steckt man tiefer in der ********, als man denkt, und dann heisst es nur mehr "nichts wie weg von hier." allerdings wehleidig muss man auch nicht ein, das kommt dann auch zurück in form von schlechtem karma aller art.

  • vor 1 Jahrzehnt

    "Für alles, was man sich vertraut macht, übernimmt man Verantwortung so lange man lebt!"

    Ich versuche nach diesem Leitsatz zu leben. Es ist nicht immer leicht mit dieser Verantwortung, aber ich weiß, daß das von dir beschriebene Verhalten absolut nicht in Ordnung ist.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ja, die machen sich auf jeden Fall Schuldig.

    Ehepartner und Kinder sind besorgt und starten eine große Suchaktion.

    Alle, auch Freunde rechnen mit dem Schlimmsten.

    So etwas finde ich total Verantwortungslos und Egoistisch.

    Kinder denken ganz oft auch oft, dass Papa oder Mama ihretwegen verschwunden ist und wachsen mit Schuldgefühlen auf.

    Ein unmögliches Verhalten ist das allen Menschen gegenüber, die den Verschwundenen lieben und im Falle der Kinder auch brauchen.

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