Wie geht die Geschichte weiter?

Da sah er, dass der Hund im Bach den Knochen nicht gefangen hatte, denn die Strömung trieb den Knochen unter der Brücke durch, wo er nun auftauchte.

Ajax sprang in den Bach und erhaschte den Knochen. Er paddelte mit allen Vieren und versuchte, an Land zu gelangen, doch überall war es zu steil für seine krummen Beine. Er merkte, wie ihm langsam die Kräfte schwanden und jaulte durch den Knochen durch.

Da sah er zwei Jungen angeln. Er jaulte noch mal kurz und kräftig auf. Einer der Jungen, Michael, bemerkte den Hund, drückte seinem Freund seine Angelrute in die Hand und stapfte durchs kniehohe Wasser zu Ajax. Ajax flehende Augen trafen auf die des Jungen. Beherzt griff dieser in Ajax Nacken und zog ihn aus dem Nass.

Die Jungen beschlossen, jetzt heim zu gehen. Michael wickelte den trotz kräftigen Schüttelns noch immer feuchten Ajax in seine Jacke.

Zu Hause angekommen, setzte er Ajax im Flur ab und sagte: "Psst!" Dann ging er in die Küche, wo gerade Abendbrot zubereitet wurde. "Na, erfolgreich geangelt?" fragte seine Mutter. Michael nickte mit verschmitztem Grinsen. "Und?" bohrte die Mutter weiter. "So groß" - Michael deutete 50 - 60 Zentimeter an. "Wau! Was für ein Fisch ist denn das?" "Kein Fisch - ich habe einen Hund gefangen!" "Ach! Einen Hund?" schaltete sich jetzt der Vater ein. "Och, bitte, kann ich ihn behalten, wenn ihn keiner sucht?" "Hm, es wird ja langsam Zeit, dass Du Verantwortung lernst. Erstmal hängen wir Bilder aus, und in der Zwischenzeit werden wir ja sehen, ob Du Dich gut kümmerst. Je nachdem behalten wir ihn dann, kaufen Dir einen eigenen oder - Du musst warten, bis Du vernünftig genug bist."

Michael hüpfte in der Küche herum, rannte auf den Flur und schleppte das Jacken-Hund-Bündel herein.

In dem Moment dachten Hund und Vater das Gleiche:

"Oh nein!"

Michael war der Sohn des Metzgers.

Mittlerweile hatte der Metzger jedoch ein schlechtes Gewissen bekommen, weil er den Hund so schlecht behandelt hatte. Zumal ihm sein eigener Hund ja vor einigen Wochen verstorben war. Der Metzger machte sich also auf die Suche nach dem Hund. Vorsichtshalber steckte er einen Knochen in seine Tasche. Als er an dem Bach kam sah er den Hund, wie er erschöpft und traurig im Gras lag. Als der Hund den Metzger sah knurrte er mißtrauisch. Der Metzger ließ sich davon jedoch nicht beirren und holte seinen Knochen aus der Tasche. Vorsichtig näherte sich ihm der Hund. Der Metzger streichelte ihm über den Kopf und redete ihm gut zu. Mit dem Knochen in der Hand ging er wieder zu seinem Laden - dicht gefolgt von dem Hund. Zu Hause angekommen nahm der Metzger ihn zu sich. Und wenn sie nicht gestorben sind dann leben Hund und Metzger noch glücklich vereint.

Er ging so vor sich hin und dachte vielleicht hatte der Hund an der Brücke auch keine Familie??!!

Als Ajax dann wieder an der Metzgerei vorbei kam klaute er zwei Knochen um den Hund an der Brücke einen abzugeben!!