"Fernsehen macht blöd" - einfach nur ein billiger Rundumschlag ?

Seh ich genauso. Wichtig ist allein, dass man sich einen kritischen Blick bewahrt. Ich guck zum Beispiel gern so richtige Schund-Sendungen wie Frauentausch, weil man da (geistig) so schön entspannen kann, aber ich verblöde dadurch natürlich nicht. Ich muss genug für die Uni lernen und habe auch im Job genügend geistige Herausforderung, dass mich so eine Sendung IQ-mäßig nicht in den Keller zieht.

Und auch wenn im Fernsehen größtenteils wirklich Quatsch läuft, kann man da natürlich auch ein bisschen sorgfältig auswählen und auf allen Sendern (mal mehr, mal weniger) interessante und intelligente Sendungen finden.

Über den Büchermarkt zieht ja auch niemand her, weil da inzwischen ganze Wogen von Frauen- und Arztromanen den Markt überschwemmen. Wie beim Fernsehen gilt auch hier: Die richtige Auswahl macht's.

also ich weiß nun alles über auswanderer und xxl-schnitzel. darf ich nun zu wer wird millionär?

Fernsehen macht nur dann blöd wenn man kritiklos jeden Mist reinzieht, zumal man gerne vergisst, dass das Ding einen Umschalt- bzw. einen Ausschaltknopf hat.

Es kommt auf den einzelnen Konsumenten an, ob er sich via TV/Internet weiterbildet oder verdummen lässt; insofern ist die Aussage

"Fernsehen macht blöd" tatsächlich eine unzutreffende Verallgemeinerung. Andererseits wird auch in so mancher Dokumentation hanebüchener Unsinn als wissenschaftlich erwiesen verkauft, gesundes Misstrauen ist daher stets angebracht.

Es kommt immer darauf an, was man damit macht. Das gilt für das Fernsehen, wie das Internet. Es kann durchaus bilden und einen geistig fit halten. Es kommt immer auf den Nutzer an.

Nein, es verblödet nicht, wenn man seinen eigenen Verstand gebraucht und die Spreu vom Weizen trennen kann. Es ist fast so wie mit einer Medizin: Falsche Medizin und falsche Dosierung über lange Zeit führt zu Problemen und Nebenwirkungen. Man ist also gut beraten, wenn man den TV-Konsum gut auswählt und richtig dosiert.

Klug genutzt muss Fernsehen nicht verblöden. Aber: Kinder, die einfach vor dem TV parkiert werden, sind tatsächlich blöder als solche, die viel lesen und anregende Spiele spielen. Kann ich selber beobachten.

Das Fernsehprogramm ist auf mainstream getrimmt, auf Masse, es ist Boulevard total. Und sorry: Da ist noch fast jede Boulevard-Zeitung intellektueller.

Ich finde auch nicht, man sollte Fernsehen als komplette Idiotie abtun. aber die wenigsten Zuschauer können wirklich kritisch und frei ihre Programme wählen, die hocken dann eben einfach bei Bier und Chips vor der Glotze. Und ich finde, die Nachrichten sind oft sehr oberflächlich, Kommentare lausig oder einseitig, die Unterhaltungssendungen so was von blöd ,dass ich nicht mal 2 Minuten gucken kann.

Sicher kann man von gut gemachten Sendungen, Diskussionen, Filmen lernen.

Ich hingegen ziehe weiterhin Zeitungen vor, gute Tageszeitungen und politische Wochenmagazine, und das Schweizer ÖR Radio vor, das hervorragende Informations- und Kultursendungen macht.

Das Fernsehen hat auch vor allem auf Politiker die Wirkung, dass sie nur "sind", wenn sie im TV kommen. Das verführt zu Sensationsmache. Wenn "das Fernsehen" über etwas berichtet, ist es eine Geschichte. Ist es nicht. Nur irgend ein TV-Journalist fand, es sei eine Story. Das finde ich bedenklich. Die wirklich guten Geschichten finde man tatsächlich in den Zeitungen und nicht im TV-Einheitsbrei.

Ich schaue praktisch nur CNN und BBC. Und meist auch nur die Nachrichten.

Prinzipiell hast Du schon Recht, aber was hat das Fernsehen schon großartig zu bieten außer XXL-Schnitzeln und Dschungelcamp? Die Qualität des Fernsehens wird immer schlechter und nicht jeder hat Zeit und Lust, hochanspruchsvolle Filme zu sehen, die mitten in der Nacht auf Arte laufen. Stattdessen ist das, was zur Hauptsendezeit läuft, häufig richtig stumpf, weil nur auf Quote gesetzt wird. Die wenigsten Sender sehen ihre Aufgabe als Bildungsmission, die meisten sind nur auf Quote=Werbeeinnahmen aus. Ob der Zuschauer dabei verblödet, ist egal.

Fernsehen zeigt immer nur einen Aspekt der Wahrheit bzw. Wirklichkeit. In den Privaten wird dies zudem auch noch etwas oberflächlicher dargestellt und nicht so gut recherchiert.

Die Wirklichkeit liegt aber immer im Betrachtungswinkel des Suchenden. Demnach gibt es mehrere Wirklichkeiten. Durch die einseitige Suggerierung der Einen Wirklichkeit durch das Fernsehen wird die gesamte Bevölkerung manipuliert und langfristig gleichgeschaltet. Dies ist wichtig für die künftig zu erwartenden Entscheidungen in Politik und Wirtschaft.

Aber zurück zur Frage: JA - Fernsehen hilft beim verblöden. Ob der Einzelne dann selbst verblödet liegt an ihm selbst und an seiner Art des Umgangs mit dem Medium/ den Medien.

Beim Fernsehn strömen die Reize über mehrere Wahrnehmungskanäle auf den Menschen ein. Visuell und optisch. Der Mensch braucht dabei nichts tun.

Beim Lesen dagegen muss sich ein Mensch die Inhalte erarbeiten. Er muss sich die Dinge vorstellen, kann beim Lesen innehalten und eigene Gedanken zu einer Sache entwickeln. Fernsehen dagegen schreitet unaufhaltsam voran, man kann sich keine Randnotizen machen oder kurz anhalten, um sich Gedanken über etwas zu machen.

Wenn man gemeinsam Nachrichten schaut guckt jeder hin und keiner sagt was. Wenn wir aber gemeinsam Zeitung lesen bekommt jeder einen Teil, manchmal halten wir inne, zeigen dem andern einen interessanten Artikel oder wenn er den andern Teil der Zeitung gelesen hat fragen wir ihn was er davon hält. Dann entsteht ein Dialog.

Andererseits kann man mit dem Fernsehen einige Dinge visualisieren, die sich nur schwer mit Text beschreiben oder in stehenden Bildern nicht darstellen lassen.

Es hat auch was für sich, wenn man irgendeinen Ort so sehen kann als wäre man dort.

Ich habe zwar keinen Fernseher, schaue mir aber manches zielgerichtet als Internetvideo an.