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Ist die katholische Kirche "rechts"?

Ich würde gerne wissen, was Mitglieder der katholischen Kirche von folgendem Beitrag eines energischen Fans der katholischen Kirche halten: Ich zitiere: "Die katholische Kirche und insbesondere dieser Papst gilt vielen als eine der wichtigsten moralischen Instanzen. Damit wird rechtes Denken wieder salon-fähig. ... So wird die gesunde Mitte wieder erreicht.

Die katholische Kirche duldet keine legitime Ideologie rechts von ihr. Durch die Verleumdungen der Medien fühlen sich Rechtsextremisten in der Kirche wohl. Und ich denke, dass die Zahl zunehmen wird bei zunehmender Überfremdung durch Islam und Judentum.

Wichtig ist es, dass die katholische Kirche in Deutschland als die Institution wahrgenommen wird, welche das wahre deutsche Vaterland fördert, während die Linken Deutschland beschmutzen. ... Hier wird die Kirche in einem Spektrum positioniert, das Zukunftsperspektiven hat.

Die Deutschen wehren sich immer mehr gegen linke Überfremdung. Hier ist der Widerstand der katholische Kirche genau so vorbildlich, wie er im 2.WK war."

(Die Auslassungen betreffen Nebensätze).

Mich würde interessieren, ob diese Meinung in der katholischen Kirche häufiger anzutreffen ist.

Und was sagt ihr zu dem letzten Satz, in dem der Widerstand der katholischen Kirche im 2. Weltkrieg gegen Links (also für die Verfolgung der Kommunisten und Linken) als vorbildlich bezeichnet wird?

Das Zitat ist aus einer Antwort auf meine Frage http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=Aj...

16 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Die Kirche als hierarchische Organisation hat schon immer (na gut: seit der Spätantike) die Nähe de Macht gesucht. Der Katholizismus ist auch keine sehr demokratische Veranstaltung, die Gläubigen sollen ja immer schön brav dem Hirten folgen.

    Allerdings ist die moderne katholische Kirche nicht durchgehend "rechts", da gab es ja auch sehr linke Ideen, wie etwa die "Befreiungstheologie" oder auch allgemein das Eintreten für die Schwachen in der Gesellschaft.

    Allgemein hat die kath. Kirche eine konservative (also "bewahrende") Grundtendenz. Konservativ ist aber nicht deckungsgleich mit "rechts".

    Allerdings gibt es einzelne, extrem rechte Gruppierungen in der kath. Kirche, z.B. opus dei.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Meines Wissens nach, stellst du eine sehr ernste und gut überlegte Frage. Tatsache ist, dass die oberste Hierarchie der Katholischen Kirche im 2.Weltkrieg nicht die Anti-Hitler-Koalition so unterstütze, wie es hätte sein müssen. Aufgrund dieser offiziellen Kirchendoktrin mussten unter anderen auch die 6 Millionen Juden elendiglich verrecken, die das Deutsche Reich unter Führung der Nationalsozialisten und auf direkte Anweisung der herrschenden Naziqulice in Deutschland und in ganz Europa zu deren Ermordung in Auftrag gegeben hatten. Wenn die oberste Hierarchie der Katholischen Kirche diesem, ihr bekannten Verbrechen, offiziell Einhalt geboten und die gläubigen Katholiken zum aktiven Widerstand oder wenigstens zum passiven Ungehorsam gegen die Nazibarbarei augerufen hätte, konnte das furchtbare Morden viel früher beendet werden. Deutschland hätte nicht so schmachvoll enden müssen, das europäische Judentum würde noch voll in seiner Blüte stehen und den heutigen Nahost Konflikt würde es nicht geben. Ja, ich sage, die Katholische Kirche stand damals auf der Seite der Menschenvernichter, auf der zu weit rechten Seite. Es soll hier nicht der Eindruck entstehen, dass es nicht auch Katholiken gab, die dieser schlimmen Entwicklung entgegen standen. Aber das war ja nicht deine Frage. Wenn du willst, kannst du mich konsultieren.

    Jürgen

  • vor 1 Jahrzehnt

    Katholiken gibt es von sehr konservativ bis sozialistisch.

    Schau mal nach Kuba, Brasilien,

    Sagt dir Ernesto Cardenal nichts??

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Politisch "Rechts" bedeutet allgemein ja eigentlich nur, das Eintreten fuer die Erhaltung traditioneller Ordnung, Werte und Normen.

    Im Vergleich zum voellig auf weltliche Angleichung umgeschwenkten europaeischen Protestantismus, sind sie wohl durchaus rechts, oder besser, konservativ.

    Im internen Vergleich, also mit der katholischen Kirche vor 50 oder gar 100 Jahren, koennen sie jedoch schon fast als Revolutionaer betrachtet werden.

    Glaube jedoch kaum, das du viele Katholiken finden kannst, die die RKK als "deutsches Vaterland" foerdernde Institution betrachten. Die weltliche Politik ist fuer Christen in erster Linie wichtig fuer das Recht auf Religionsfreiheit und dem Erhalt der christlich gepraegten Werte. Dinge wie Rasse/Nationalitaet/Ueberfremdung/Zwang, sollten in einer politischen Einmischung seitens der Kirchen NIE zu finden sein.

    Sie sollten hier lieber an der Erhaltung der Basis arbeiten. Wenn individuelle Wuerde oder Schutz der Schwachen und Wehrlosen auf dem Spiel steht, muessten es gerade die Kirchen sein, die hier am heftigsten auf die Barrikaden gehen. Jede Kirche, wie auch jeder Christ, muss sich wohl darueber im Klaren sein, das sie z.B. in einem Land in dem aktive Sterbehilfe angesagt ist und ungeborene gesunde Babys zu Tausenden abgeschlachtet werden, hier komplett versagt haben. Solange sie solch gewichtige politische Aufgaben noch vor sich haben, ist jedwedes Geplaenkel ueber "links oder rechts" schon fast als banale Laecherlichkeit zu betrachten.

    @Schleier

    "subjektives Wunschdenken" ist aber auch das Statement, das du hier von Russell hereingestellt hast:

    >...organisierte christliche Religion der Hauptfeind des moralischen Fortschrittes in der Welt war und ist...<

    ....was koennen wir hier als moralischen Fortschritt betrachten?

    Die Abschaffung der Todesstrafe? Beendigung der Sklaverei? Gleiches Recht fuer alle, unabhaengig von Herkunft, Rasse, Geschlecht....?......was faellt dir sonst noch an "moralischem Fortschritt" ein?

    ......und dann schau einfach mal nach, WIE und WO er zustande kam.....

    ....Sklaven sind da ein interessantes Beispiel. Es gab sie, solange wir die menschliche Geschichte zurueckverfolgen koennen. Von den Azteken, Inkas, Roemern, Aegyptern, Griechen, Asiaten, Afrikanern.....Ueberall gab es Versklavung und in einigen Kulturen findest du sie selbst heute noch. Die erste gross angelegte Sklavenbefreiung findest du im alten Testament. Die gross angelegte Abschaffung des Sklavenhandels in der westlichen Welt war eine evangelikale christliche Bewegung.

    ....fang einfach mal hier an:

    http://de.wikipedia.org/wiki/William_Wilberforce

    ......mir ist nicht eine atheistische Bewegung/Organisation oder wenigstens Einzelperson bekannt, von der ich aussagen koennte, sie haetten zu unserem "moralischen Fortschritt" beigetragen.....sorry....hier zaehlt Realitaet....

    @schleier

    Natuerlich gab es auch andere moralische Entwicklungen als die Christliche und es gibt auch einige Beitraege ueber unsere Moral von Seiten atheistischer Philosophen.

    Darum ging es jedoch nicht. Russell bezog sich direkt auf konkreten moralischen Fortschritt. Also ein aktiver Wandel in Gesellschaft/Kultur von einer als minderwertig angesehen moralischen Einstellung/Tat zu einer besseren/hoeherwertig betrachteten moralischen Einstellung/Tat.

    Hume hat viel zum Empirismus beigetragen (Gegensatz zu Rationalismus, hat auch heute noch Bedeutung fuer wissenschaftliche Arbeiten), Bentham und Mill haben die englischsprachige Moralgeschichte tatsaechlich wesentlich beeinflusst, ich sehe im Utilitarismus jedoch kaum eine positive Entwicklung (das siehst du jedoch vielleicht anders). Camus und Sartres Beitrag ist wohl in erster Linie der atheistische Existentialismus. Kann auch dort kaum moralischen Fortschritt erkennen. Schopenhauer hatte seine Beitraege zum Imperialismus und Pessimismus. Auch hieraus kann ich keinen moralischen Fortschritt fuer unsere Gesellschaft herausleiten. Zumindest liess er sich bei seinem Ethik Verstaendnis, im Gegensatz zu Kant, auf ein besseres Niveau ein und vertrat das Prinzip der Mitleidsethik, wie wir es in der christlichen Lehre finden....

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Das Problem: jede Religion ist per se parteilos. Doch da die Religion in der Welt Wurzeln schlägt, muss sie sich auch weltlicher Maßstäbe bedienen, dh. sie muss sich gesellschaftspolitisch profilieren, um Zuspruch zu erhalten. Religion wird daher immer durch Machtmenschen nach ihren Dafürhalten ausgelegt und instrumentalisiert.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Daß die katholische Kirche insgesamt „rechts“ sei, wird man nicht behaupten können. Dagegen sprechen z.B. viele gute Sozialprojekte der katholischen Kirche, dagegen sprechen katholische Verlautbarungen z.B. zu Kriegen, zu kapitalistischer Gier oder zur neuen Armut in Deutschland, die durchaus oft nicht schlecht sind, dagegen spricht die Theologie der Befreiung in Lateinamerika (die dort übrigens wesentlich „linker“ ist als bestimmte von den USA finanziell massiv unterstützte evangelisch-fundamentalistische Gruppierungen, die eine ausschließliche Vertröstung auf ein besseres Jenseits und ein passives Dulden sozialer Not im Diesseits lehren), dagegen sprechen schließlich auch all die Katholiken, die ich selber kenne (unter ihnen auch Priester), von denen die Mehrheit genauso wie die Mehrheit der Protestanten sicherlich der bürgerlichen Mitte (der WIRKLICHEN und nicht der von Gerhard E definierten bürgerlichen Mitte) angehört, aber keinesfalls „rechts“ oder gar „rechtsradikal“ ist. Diese katholische Mehrheit scheint aber hier im Forum irgendwie kaum zu vertreten sein, sich jedenfalls nicht deutlich erkennbar zu Wort zu melden.

    Was den Papst betrifft: es spricht wirklich Bände, daß er jetzt die Rehabilitation von Mitgliedern des erzreaktionären Klüngels der Pius-Priesterbruderschaft (Levebre-Anhängerschaft) als wichtigen Schritt auf dem Weg zur „Einheit der Kirche“ preist, nachdem er andererseits vor zwei Jahren die (trotz aller Ökumene übrigens nie offiziell widerrufene) katholische Lehre bekräftig hat, daß die katholische Kirche die einzig wahre Kirche und die anderen nur „kirchliche Gemeinschaften“ seien.

    Der Papst ist für mich in keiner Weise eine moralische oder spirituelle Autorität, sondern vor allem der Chef eines Macht-Apparates. Die päpstliche Diplomatie ist dabei zugleich von einer durchtriebenen Gerissenheit, die ihresgleichen sucht und der es vor allem um eines geht: um die Festigung und Ausweitung der Machtposition der katholischen Kirche. Sie ist groß darin, vereinnahmend ihren Mantel über alles Mögliche zu breiten, mag es inhaltlich auch noch so bedenklich sein, wenn nur die Autorität der katholischen Hierarchie anerkannt wird. In den Gesprächen mit den Levebre-Anhängern, die deren Rehabilitation vorausgegangen sind, hat der Papst ihnen unter anderem angeboten, daß sie ihre Lehren nicht widerrufen müßten, wenn sie nur darauf verzichteten, dem Papst öffentlich zu widersprechen. Was 1988 zur Exkommunikation Levebres geführt hatte, waren ja auch nicht seine Lehren, sondern war die Tatsache, daß er sich durch die eigenmächtige Weihe vierer Bischöfe an Roms Hoheitsrechten vergriffen hatte. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen ...

    Was das Thema „Rechtsradikale und Kirche“ betrifft: daß die Kirche MENSCHEN, die sonst in den Dunstkreis und in die Fänge rechtsradikaler Rattenfänger geraten könnten, eine Heimat (im Sinne einer besseren Alternative) bietet, wäre zu begrüßen; etwas ganz anderes wäre es jedoch, in der Kirche rechtsradikale POSITIONEN salonfähig zu machen. In diesem Sinne kann und sollte die Kirche zwar für ALLE, nicht aber für ALLES offen sein. Hier gilt das schöne Sprichwort: „Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.“

    Beim Thema „Rechtsradikalismus“ muß man sich allerdings vor pauschalen Diffamierungen hüten: „national“ bedeutet nicht zwangsläufig „rechts“ oder gar „rechtsradikal.“ Wer von deutschem Nationalbewußtsein spricht, kritische Einwände gegen das Konzept der Multikulturellen Gesellschaft erhebt, eine Steuerung und Begrenzung fremder Zuwanderung fordert, schärfere Maßnahmen gegen den islamischen Fundamentalismus in Deutschland befürwortet oder in der Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte AUCH die alliierten Verbrechen benennt und verurteilt, ist damit noch lange kein Rechtsradikaler; und wer solche Leute pauschal als solche diffamiert, treibt manche von ihnen möglicherweise erst recht in die weit geöffneten Arme wirklicher Rechtsradikaler hinein.

    Neben dem bürgerlichen hat es übrigens - auch in Deutschland - immer auch einen linken Patriotismus gegeben. Um nur ein paar sehr markante und höchst unterschiedliche Beispiele zu nenen: den Arbeiter-Ruhrkampf Anfang der 1920er Jahre im französisch besetzten Ruhrgebiet („Wir schlagen Cuno an der Spree und an der Ruhr Poincaré“); die gesamtdeutsch orientierte SPD-Opposition gegen Adenauers Spaltungspolitik in den 1950er Jahren; das gesamtdeutsche Manifest oppositioneller SED-Kreise, das 1977 im SPIEGEL veröffentlich wurde; oder der (wenn auch kleine) nationale Flügel der deutschen Friedensbewegung der 1980er Jahre (Modelle gesamtdeutscher Blockfreiheit).

    Überhaupt war nationale Selbstbestimmung ursprünglich eine eher linke, keine rechte Parole. Bei den antikolonialen Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt, die sich häufig sogar „Nationale Befreiungsfront“ genannt haben, lag das von je her offen zutage. „La patria llama, vamos con ella hacia la libertad:“ „Das Vaterland ruft, gehen wir mit ihm der Freiheit entgegen“ (Quilapayún, chilenisches Kampflied gegen den Pinochet-Faschismus Ende der 1970er Jahre). Und es wundert mich eigentlich, daß es heute angesichts eines hemmungslos entfesselten alles ausbeutenden, alles nivellierenden und alles den Erfordernissen globaler Vermarktung unterwerfenden Turbo-Kapitalismus nicht längst eine international kooperierende nationale Linke gibt.

    All das ignoriert Gerhard E mit seinen Tiraden gegen linke "Deutschland-Beschmutzer" ebenso wie die historische Tatsache, daß der schlimmste Verderber Deutschlands kein Linker, sondern ein extremer Rechter war. Aber auf all seine historischen Lügen und Verdrehungen inhaltlich einzugehen wäre angesichts seiner verbohrten Unbelehrbarkeit vergebliche Mühe. Es genügt in diesem Fall - und das war ja auch Deine eigentliche Frage - festzustellen, daß Gerhard E's Meinung keineswegs repräsentativ für "die" katholische Kirche als Ganze ist und seine (trotz seiner fadenscheinigen Dementis klar erkennbare) Judenfeindschaft und seine Einlassungen zum Holocaust wie auch die von Bischof Williamson sogar krasse Außenseiterpositionen darstellen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Falls man mit rechts "wertekonservativ" meint, so ist die katholische Kirche wie fast jede große Glaubensgemeinschaft natürlich rechts. Ein Glaube muss sich auf feste Werte stützen, die - im Fall der katholischen Kirche - sich im Laufe von 2000 Jahren gebildet haben. Solche Wertverstellung ändern sich langsamer als die von beispielsweise Staaten - dafür sind sie i.d.R. aber auch stabiler.

    Die heutige Kirche ist perse nicht "rechts" im Sinne von rechtsextrem - dies passt nicht mit der heutigen Auslegung des Gottesbotschaft zusammen. Das *einzelne* Personalentscheidungen fraglich sind, ist unbestritten. Ebenso unbestritten ist, dass sich die Kirche im zweiten Weltkrieg falsch verhalten hat. Die Fehlbarkeit einiger ihrer Diener bedingt aber noch nicht die Fehlbarkeit der Botschaft oder der gesamten Institution.

  • willou
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Einteilung in "rechts" oder "links" halte ich für problematisch

    und letztlich wenig zielführend. Und zudem nutzen, wie auch

    einige Antworten zeigen, die antidemokratischen Kräfte, die

    gerade auch in der Kath. Kirche so unglaublich stark präsent

    sind, diese Rechts-/Links-Diskussion zur Ablenkung von

    ihrem höchst fragwürdigen Tun und Handeln.

    Tatsache ist, dass ausgerechnet ein Papst mit deutscher

    Herkunft gerade eben in einem "Gnadenakt" führende

    Vertreter der ultrakonservativen PIUS-Bruderschaft

    wieder in "den Schoß der Kirche" aufgenommen hat.

    Rechts oder links, wie unwichtig wird diese Diskussion

    im Angesicht einer Tatsache, dass dieser deutsche Papst

    Holocaust-Leugner und damit Kriminellen "die Ehre

    gibt" !! Kriminell ?? JA, denn das Leugnen des Holocaust

    ist in Deutschland eine Straftat !! Und dieser furchtbare

    Mensch Bischof (!!) Richard Williamson hat gerade erst

    am 23.01.2009 im schwed. Fernsehen (aufgezeichnet

    beim Regensburger Konvent) bekräftigt, dass es keinen

    Holocaust gegeben hat und keine furchtbaren Morde

    in Gaskammern !!!!

    Mich interessiert weniger ob die Kath. Kirche rechts

    oder links ist. Tatsache ist, dass sie als Institution

    potentiell in vielfältiger Hinsicht zutiefst undemokratisch

    ist und ein Menschenbild hat, dass LIEBE und Nächsten-

    liebe nur auf blinde Zustimmung ihrer zutiefst unrationalen

    und lebensfeindlichen Ideologie gewähren will.

    Wir müssen uns das vergegenwärtigen: Ausgerechnet

    ein Papst mit deutscher Herkunft gewährt Holocaust-

    leugnern und schlimmsten Antisemiten einen Gnaden-

    akt !!

    Und damit nicht genug: Papst Pius XII, der sich zur

    Zeit des Nationalsozialismus und des Faschismus

    in Italien schuldig gemacht hat, weil er trotz der

    Kenntnis grausamster Verbrechen geschwiegen

    hat, soll von einem Papst mit deutscher Herkunft

    selig gesprochen werden !!!

    Bei alledem darf man/frau nie vergessen, dass es auch

    in dieser kath. Kirche wie in allen anderen Kirchen

    eine große Vielzahl von ehrlichen, liebenswerten

    und zutiefst humanen Menschen gibt. Die Hoffnung

    kann nur sein, dass die diabolischen und unmenschlichen

    Ideologen ultrakonservativer Prägung, die in der Kath.

    Kirche leider so zahlreich verteten sind, im Zaum ge-

    halten werden können und NIE wieder diese Macht

    bekommen, die sie über Jahrhunderte zu schlimmsten

    Verbrechen genutzt haben.

    Was Leute wie diese in der PIUS-Bruderschaft anrichten

    ist wahrlich schon schlimm genug. Widerstand gegen

    diese inhumanen Kräfte immer vonnöten.

  • vor 1 Jahrzehnt

    nein aber die schwankt von lins nac recht hin und her , je nach notwendigkeit als politische partei

  • vor 1 Jahrzehnt

    Zwar schrieb der Philosoph und Nobelpreisträger Bertrand Russell:

    "Wenn man sich auf der Welt umsieht, so muss man feststellen, dass jedes bisschen Fortschritt im humanen Empfinden, jede Verbesserung der Strafgesetze, jede Maßnahme zur Verminderung der Kriege, jeder Schritt zur besseren Behandlung der farbigen Rassen oder jede Milderung der Sklaverei und jeder moralische Fortschritt auf der Erde durchweg von den organisierten Kirchen der Welt bekämpft wurde. Ich sage mit vollster Überzeugung, dass die in ihren Kirchen organisierte christliche Religion der Hauptfeind des moralischen Fortschrittes in der Welt war und ist."

    Ich halte aber die von Dir zitierte Antwort, bei allem Respekt vor dem User, für eines von unzähligen Beispielen, wie die individuelle Weltanschauung durch das Instrumentalisieren höherer Instanzen oder größerer Gruppen aufgewertet werden soll.

    Denn: Natürlich gibt katholische Linke.

    Der Begriff "Überfremdung" entspringt keinem christlichen Gedankengut; das Christentum ist nicht national ausgerichtet und mir ist schleierhaft, warum es "vaterländisches Denken" als Kernbestand haben sollte.

    Der Spruch "Die katholische Kirche duldet keine legitime Ideologie rechts von ihr" erinnert sehr an F.-J. Strauss ("Rechts von der CSU darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben").

    Auch der Satz "Die Deutschen wehren sich immer mehr gegen linke Überfremdung" ist nicht empirisch belegt, sondern subjektives Wunschdenken.

    Fazit: Wenn jemand seine Ansichten auf eine Gruppe projiziert (wir Deutschen, wir Katholiken, wir Christen, wir Männer), kann er dadurch nicht automatisch in Anspruch nehmen, tatsächlich für diese Gruppe zu sprechen.

    @narrowdor: Dem ersten Satz Deiner Anmerkung stimme ich zu.

    Anderen Teilen weniger: Prinzipiell sollten wir zwischen Christentum und der RKK unterscheiden. Da Du aber primär das Christentum und die Geschichte der Moral erörterst: Wir verdanken vielen Nicht-Christen wesentliche moraliche Fortschritte (oder zumindest Überlegungen). Darunter sind Menschen anderer Religion wie Konfuzius, Aristoteles, Epikur, die Wurzeln der abendländischen Moralentwicklung sind nicht christlich. Christlich ist aber der Universalisierungsgedanke, der das heutige Moralverständnis wesentlich prägt.

    Es gibt aber auch Atheisten, die die Moralgeschichte beeinflusst haben: Hume, Bentham und Mill haben die englischsprachige Moralgeschichte wesentlich beeinflusst (Utilitarismus), z. B. Camus, Sartre und Schopenhauer die kontinentale.

    Nachtrag: Interessante, überlegenswerte Antwort/Meinung. Ich verzichte auf eine Replik, um den Rahmen nicht zu sprengen.

    Gruß

    Quelle(n): Menke/Pollmann: Philosophie der Menschenrechte Ott: Moralbegründungen Suda: Ethik Aristoteles: Nikomachische Ethik Hume: Über Moral
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