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Sil fragte in Politik & VerwaltungPolitik · vor 1 Jahrzehnt

Wohin ist das "verlorene" Geld der Banken verschwunden?

Hallo,

ständig ist ja zur Zeit in den Nachrichten das viele Banken wie Hypo R.E. stark überschuldet sind / ihr Geld "verloren" haben oder wie auch immer man es nennen will, ich kenne mich mit dem Finanzwesen da nicht so gut aus. Direkt im Anschluss wird ständig davon erzählt das der Staat (sowohl in der BRD als auch im Ausland) diese Banken mit beträchtlichen Finanzspritzen versorgt, weil sonst ja noch schlimmere Kosten drohen würden.

Mich interessiert wohin das Geld denn jetzt ist, es kann ja nicht einfach verschwunden sein, es hat schliesslich nicht irgendjemand die Tresore aufgebrochen und Bargeld / Gold ins Weltall geschossen.

Weiterhin würden mich die Konsequenzen interessieren wenn man z.B. Hypo Real Estate pleite gehen lassen würde. (Ausser das die Angestellten arbeitslos werden)

Update:

Warum hier alle Daumen runter bekommen verstehe ich auch nicht, finde die Antworten bisher gut.

@myzyny:

Diesen Denkansatz hatte ich auch schon, aber wenn man das fortsetzt: Der Bauunternehmer bezahlt Löhne, und die wandern ja meistens wieder zu einer Bank. Also müsste entweder das Geld im grossen und ganzen ja sich wieder gleichmäßig auf die Banken verteilen oder einige wenige Banken extrem viel Kapital ansparen während die anderen bankrott gehen.

@kapaun:

das das Finanzsystem dann zusammenbrechen würde habe ich auch schon in den Nachrichten gehört, aber ich verstehe nicht warum.

Update 2:

Ich danke allen für die bisherigen Antworten, aber das das Geld nicht verschwunden ist hab ich bereits in meiner Frage zum ausdruck gebracht. Die Essenz meiner Frage ist "wo ist das Geld (bzw. der "Wert-Besitz") jetzt?

13 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Im Grunde stimme ich der Umverteilungstheorie zu. Bei jedem Kauf und Verkauf bleibt die Geldmenge gleich. Ob das Auto verschrottet wird, ist unerheblich, das Geld ist ja noch da. Werte können vernichtet werden, reales Geld nur, wenn man es abfackelt o. ä.

    Allerdings ist schon Geld verschwunden. Insbesondere mit dem 10fachen verleihen. Außerdem wurden Pakete geschnürt und verkauft, deren Wert nur hypothetisch war. Zum Beispiel Schuldverpflichtungen von Leuten, die Kredite für ihr Haus aufgenommen haben. Die wurden nicht zum Nennwert gekauft, sondern mit Abschlag, aber in der Hoffnung, wenigstens einen Teil eintreiben zu können oder schlimmstenfalls das Objekt, mit dem der Kredit gesichert war.

    Nun aber der Haken an der Sache: Es wurden Kredite ohne Sicherungen vergeben. An Menschen, die es sich eigentlich nicht leisten können, ein Haus zu kaufen, zum Beispiel Geringverdienern. Die Kreditvergeber sahen vermutlich nur ihre Provision. Diese Kredite, die beinahe von selbst faul werden, wenn die Konjunktur nachlässt und Leute entlassen werden, wurden in die Pakete geschummelt, deren Konstruktion so kompliziert war, dass nicht mal die Experten der Banken richtig durchgesehen haben. - In der ZEIT haben sie schon 2005 oder so davor gewarnt, dass das mal zusammen kracht, aber gehört hat wieder keiner. Die Gewinne waren riesig, da hat man die Gefahr ignoriert.

    Aber auch bei den Krediten, die eigentlich durch Häuser gesichert waren, ist jetzt nichts mehr zu holen, da die Immobilienblase geplatzt ist und die Häuser 1. ihren Wert verloren haben und 2. keiner mehr Häuser kaufen mag. Auf den ersten Blick ist kein Geld verschwunden weil des einen Gewinn die Abschreibung des anderen war. Aber da die Abschreibung mit Sicherheit höher war als der Gewinn, verschwindet insgesamt etwas Geldwert.

    Ich schreibe "Geldwert", weil dieses Geld vermutlich zum großen Teil virtuell war. Durch unser Zinssystem entsteht laufend Geld, das nur theoretisch durch einen materiellen Gegenwert gedeckt ist. Natürlich müssen Zinsen erarbeitet werden. Aber oft werden angenommene Einnahmen als Haben gebucht. Wenn man dieses Geld später nicht bekommt, z. B. weil Aktien an Wert verloren haben, dann muss man abschreiben, also Geldwert als nicht existent annehmen.

    Ein weiterer Fall, bei dem Geld verschwinden kann, ist der Währungsumtausch. Viele Werte werden ja Länder übergreifend gehandelt. Wenn das Paket s. o. in Dollar war, hat sich durch dessen Wertverfall auch etwas Geld verflüchtigt, denn es werden ja nicht in Echt Dollars und Euros getauscht.

    Im übrigen bin ich für die Unterstützung der Banken, eben weil, wie schon gesagt wurde, Vertrauen jetzt das Allerwichtigste ist. Es würde sonst vor allem der Mittelstand leiden. Firmen mittlerer Größe schaffen bei weitem die meisten Arbeitsplätze. Sie bekommen aber seltener Kredite, weil für die Banken dabei nicht genug Profit zu holen ist. Es geht hier meinst nur um kleinere Kreditsummen, die aber oft lebensnotwendig sind, während Banken lieber richtig große Kredite ausgeben. Vielleicht überdenken sie die Strategie ja jetzt mal. Angebracht wäre es.

  • bob
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Also das Geld ist auf keinen Fall verschwunden auch wenn man erzählt hier wäre Geld verbrannt worden so ist das falsch. Das Geld wurde nur um verlagert und es nicht wenige die an dieser Krise sich eine goldene Nase verdient haben. Und ich sage es mal ganz provokativ - diejenigen die das ganze Ding ins rollen gebracht haben denen müsste man den Wirtschaftsnobelpreis verleihen. Mit einer so einfachen Idee (überteuerte Häuser mit überteuerten Krediten an Leute mit fraglicher Bonität zu verkaufen) die ganze Weltwirtschaft ins Wanken zubringen weil sie es schafften den Geist von Zockerei und Gier bei den angeblich so belesenen Finanzmanager zu wecken - alle Achtung. Schreien tun jetzt sowieso nur die, die sich verzockt haben die Verdiener halten den Mund und erfreuen sich an ihren Verdiensten.

    Ja was passiert wenn eine Bank umkippt. Ich fürchte mal das wir auch in Europa das noch sehen werden. Denn ich glaube nicht das wir alle Banken retten können. Es ist nach wie vor das Problem das niemand wirklich die Karten auf decken will wo er sich überall verzockt hat. Und so hart wie es klingt es werde Leute auch noch Geld verlieren weil so eine Bank halt umkippt. Aber da haben Leute gezockt die Jahresgehälter von mehreren Millionen haben und es kann nicht sein das jetzt der Steuerzahler der fern dieser Gehälter liegt den Kopf für die Zocker hin halten muss.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Alle ein betrug auf deutsch

    das geld hat jemand anders,

    auserdem bekommen vorstände noch riesen abfindungen

    vorher kommt das geld,

    vorher kommt das geld für h.zumwinkel 1 Million rente im jahr,wenn alle pleite sind.

    die poltiker stecken mit den banken bankenaufsicht alle unter einer decke,

    steuerverbrecher Zumwinkel,ich kenn jemand der musste privat ,

    weil er ein Ei ohne stempel ausversehn verkaufte

    120 euro starfe zahlen,der wert des Ei 0.10 cent,

    solange das volk nicht sagt ,da kõnnen Herrn wie Ackermann Zumwickel wieder so machen

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Aussage, dass das Geld nur neu verteilt wurde, stimmt nicht!

    Banken und Anleger glaubten, dass sie Werte schaffen würden und haben diese "Werte" auch in der Bilanz angesetzt. In Wirklichkeit gab es diese Werte gar nicht, außerdem war das eingesetzte Kapital auch noch verloren.

    Lies mal über den Begriff "Geldmenge", da gibt es verschiedene Definitionen ( z.B. M0 bis M3).

    Beispiel: Anleger A hat Aktie der Bank B. Bank B macht ganz tolle Gewinne mit Derivaten auf Subprimekredite. Anleger A kauft auf Kredit bei Bank C weitere Aktien der Bank B. Als Sicherheit dienen die Aktien. Auf einmal ist "Subprime" nichts mehr Wert, daraufhin sind die Derivate nichts mehr Wert, daraufhin macht Bank B einen gigantischen Verlust, daraufhin ist Anleger A pleite, daraufhin muss Bank C den Kredit an A abschreiben, da die Aktien der B-Bank wertlos sind....

    Die Verluste aus der Subprimekrise potenzieren sich also.

    Alle Beteiligten müssen ihre Zahlungsverpflichtungen in der Bilanz zu 100% ansetzen, es sind ja reale Schulden, ihre Forderungen müssen sie aber großteils abschreiben , da ihre Partner nicht zahlen können.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Bei dem Geld der Banken gibt es nicht mal Papier für den Wert, sondern nur Zahlen, die einen Wert repräsentieren. Diese Werte leben von der Annahme, das mit dem Besitz eine Rendite zu erzielen ist.

    So sind Aktien Anteile an dem Vermögen eines Betriebes. Wenn es gut läuft, wrd Rendite, die Dividende, ausgeschütte,

    Nun ist der Wert der Aktie nicht bestimmt durch den Preis der Anzüge der Mitarbeiter oder des Lagerbestandes, sondern dadurch, zu welchem Preis man Aktien an der Börse kaufen oder verkaufen kann.

    An der Börse ist es wie im Kindergarten: Wenn was toll angepriesen wird, wird gefeilscht und eifrig gehandelt und Werte gegen Anteile getauscht. Wenn ein paar Bäh schreien, laufen alle davon und selbst der beste Kuchen bleibt liegen. Der Kuchen hat dann keinen Wert mehr, auch wenn es derselbe Kuchen ist. Wohin ist der Wert, der im Geschäftsleben mit Geld übersetzt wird, verschwunden ?

    Ein anderes Kapitel im Bankwesen sind Probleme bei Hypotheken. Wenn Banken Geld verleihen, bekommen sie nicht immer ihr Geld zurück. Wenn jemand eine Haus kauft und krank oder arbeitslos wird,

    kann oft nicht mehr das Geld zurückzahlen. Wenn das nicht nur vereinzelt geschieht, hat die Bank ein Problem. Sie kann zwar das Haus versteigern, aber wenn es keine Käufer gibt, gibt es kein Geld.

    Es hängt also wieder daran, dass zwar Sachwerte existieren, aber der Handel und damit der Geldfluß zum Erliegen kommt.

  • |eve|
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Einen Aspekt möchte ich hier noch festhalten: das Geld, das wir irgendwo auf Konten haben muss nicht zwangsläufig auch in Form von Münzen oder Papier existieren. Es ist zumeist nur ein "Sichtguthaben". Durch Aufnahme von Krediten wird "Geld geschöpft", also es wird Geld vergeben, das nicht gedruckt ist. So weit ich weiß, darf eine Bank wenn sie einen bestimmten Betrag an Geld-Einlagen hat, diese Summe 10 x verleihen, also 10 Millionen Einlagen, dann darf sie 100 Millionen Kredit vergeben.

    In Erweiterung myzynys Antwort würde ich sagen, da ist auch Geld verschwunden, das nie stofflich existiert hat, sondern nur als Zahl auf dem Konto.

    Nachtrag: Das Problem der Geldknappheit am Markt zeigt sich dann, wenn Banken Geld verliehen haben (bis zu 10 x mehr als Bares vorhanden ist), das Geld nicht mehr zurück bekommen und gleichzeitig Sparer ihr Geld abheben wollen. Tja, nicht jede Bank kann dann die Scheine auszahlen:(

  • vor 1 Jahrzehnt

    nicht weg nur neu verteielt

  • Lola
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Das Geld ist nur neu verteilt worden. Komischerweise stellen alle nur fest, daß die Kohle weg ist, aber keiner schaut mal, wer da eigentlich den großen Reibach gemacht hat, das würde mich ja auch mal interessieren.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Merke:

    Geld ist nie weg - nur woanders!

  • Kapaun
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ans Pleitegehen-Lassen sollte man nicht einmal zu denken wagen. Nicht nur, dass Millionen Omas ihre Pfandbrief-Ersparnisse verlieren würden (die laufen nämlich über eine Hypo-Tochter), es würde auch noch gleich das komplette Finanzsystem zusammenbrechen. Wahrscheinlich innerhalb weniger Tage. Und glaube mir, das willst du nicht erleben...

    @Sil: Zum einen, weil die Leute massenhaft ihre Konten plündern würden. Das ist uns letzten Herbst erspart geblieben, weil sie noch genug Vertrauen in die Stabilität der Banken hatten - nicht zuletzt deshalb, weil die Bundesregierung sehr schnell klarmachte, dass sie die Banken eben NICHT pleitegehen lassen wird. Zum anderen deshalb, weil die Interbankenkredite, die schon jetzt arg ins Stocken gekommen waren, auf der Stelle vollständig versiegen würden. Welche Bank würde einer anderen in einer solchen Situation noch etwas leihen? Keine. Und damit wäre die Refinanzierung kurzfristiger Verbindlichkeiten am Ende = die meisten Banken würden binnen Tagen Konkurs anmelden müssen.

    Dann könnten wir im Sommer alle aufs Land ausschwärmen, um den Bauern die Früchte vom Feld zu klauen, weil es nämlich keine nennenswerte wirtschaftliche Tätigkeit mehr geben wird.

    P.S.: Stell dir vor, du kaufst dir heute ein neues Auto. Und schon heute abend fährst du es zu Schrott. Wo ist das Geld hin? Wo ist der Wert, den dieses Auto repräsentiert hat? Hat ihn jetzt jemand anders? Nein, nicht wahr? Den Verkäufer hast du zwar bezahlt, natürlich, aber dafür hast du eben als Gegenwert das Auto bekommen. Also, wo ist der Wert geblieben? Er hat sich in Schrott und Rauch aufgelöst.

    Auch wenn die Leute es nicht glauben wollen: Das verlorene Geld der Banken hat niemand anders. Es gibt keinen ominösen Mister X, der sich jetzt einen Geldspeicher baut. Das Geld ist vernichtet. Weg. Perdu. Freilich stehen die Chancen nicht schlecht, dass es sich in einigen Jahren allmählich wieder ansammelt, denn die bewussten wertlosen Papiere sind ja nur wertlos, wenn man sie jetzt unbedingt verkaufen will oder muss.

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