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Kevin K fragte in Politik & VerwaltungWahlen · vor 1 Jahrzehnt

wahlbetrug in den usa?!?

mein lehrer hat grade behauptet das bush 2000 nur wegen einem wahlbetrug an die macht gekommen ist stimmt das?

11 Antworten

Bewertung
  • Tifi
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Durch die juristischen Probleme der korrekten Stimmenauszählung in Florida dauerte es nach der Wahl mehr als einen Monat, bis ein Ergebnis feststand. Als der Supreme Court letztinstanzlich eine erneute Nachzählung in bestimmten Wahlkreisen Floridas verbot, war der Wahlsieg des republikanischen Kandidaten offiziell. George W. Bush hatte die Präsidentschaftswahl mit einer bis heute umstrittenen Differenz von 537 Stimmen in Florida gewonnen.

    Von den entscheidenden insgesamt 538 Wahlmännerstimmen konnte George W. Bush mit 271 Stimmen die Mehrheit für sich gewinnen (eine Stimme mehr als die notwendigen 270). Gore hätte allerdings die Wahl ohne die Wahlmännerstimmen aus Florida gewonnen, wenn er die Wahlmännerstimmen seines Heimatstaates Tennessee, den er zuvor im Senat vertreten hatte, gewonnen hätte.

    Da die Mehrzahl der Richter am Supreme Court von republikanischen Präsidenten ernannt wurde, war bereits des Öfteren Kritik an der Objektivität der Entscheidung des Gerichts laut geworden.

    Durch die öffentliche Kritik an den Wahlmaschinen in Florida wurde der Help America Vote Act entworfen und am 29. Oktober 2002 verabschiedet. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit setzte sich Floridas Gouverneur Crist für die Abschaffung von Wahlcomputern in Florida ein.

    Am 3. Mai 2007 ist Florida zum klassischen Wahlzettel auf Papier zurückgekehrt. Das Parlament verabschiedete einstimmig ein Gesetz, das den Einsatz von Papier-Stimmzetteln vorschreibt. Wie die 118 Abgeordneten in ihrem Entscheid begründeten, soll damit gegebenenfalls eine notwendig werdende Neuauszählung der Stimmen ermöglicht werden.

    Hier noch ein lustiges Video über Wahlmaschinen in den USA: http://de.youtube.com/watch?v=1aBaX9GPSaQ

  • Kapaun
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Betrug ist wohl zuviel gesagt - schon deshalb, weil er sich nicht beweisen lässt. Dein Lehrer sollte also besser aufpassen, was er sagt. Zwei Dinge allerdings kann man festhalten:

    1) Eine Wahl durch Gerichte zu entscheiden, statt durch korrektes Auszählen der Stimmen, ist schon eine sehr merkwürdige Idee.

    2) Bedingt durch die Eigenarten des amerikanischen Wahlsystems hatte Bushs Gegenkandidat Gore US-weit einige Hunderttausend Stimmen mehr - und die Wahl trotzdem verloren...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es gab Unstimmigkeiten bei der Auszählung in Florida!

    Allerdings hatte Bush wohl nach wochenlangem Hin-u.Her tatsächsich ein paar Stimmen mehr als der Gegenkandidat!

    Wie man auch immer zu den Vorgängen steht, als Lehrer solche unbewiesenen Behauptungen im Unterricht aufzustellen, halte ich für ein starkes Stück!

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    So direkt stimmt das nicht. Bush hat jedenfalls nicht direkt betrogen, sondern die Wahl war aufgrund des Wahlsystems in den USA so knapp ausgegangen, dass eine Überprüfung des Wahlergebnisses notwendig geworden ist.

    Da in Amerika aber je nach Bundesstaat (oder sogar Wahlbezirk) unterschiedliche und zum Teil recht komplizierte Wahlzettel bestanden, zum Teil auch mit automatischer Auszählung über Wahlautomaten, war es sehr wohl möglich für den Wähler sich eventuell undeutlich auszudrücken (respektive komplett falsch zu wählen).

    Ausserdem waren manche Wahlzählautomaten wissend ungenau, so dass bei knappem Resultat die Fehlerquote durchaus Wahlentscheidend sein kann.

    Fest steht, dass das Wahlergebnis per Gerichtsbeschluss festgesetzt wurde. Dass die Richter dabei mehrheitlich konservative Richter waren, spielt hier wohl eher eine untergeordnete Rolle, da auch konservative Richter sich bei ihrer Rechtsfindung auf Gesetze berufen.

    Eine eventuelle Neuauszählung hätte nicht unbedingt einen anderen Wahlausgang bedeutet und eine weitere Verzögerung wäre ebenso schlecht für die USA gewesen.

    Fakt ist, dass Gore damals die meisten Stimmen erhielt (er also das sogenannte "popular vote" gawann), Bush aber die meisten Wahlmänner zugesprochen bekam (dies ist aufgrund des amerikanischen Wahlsystems möglich, aber äusserst selten).

    Allerdings hätte Gore die Wahl deutlich gewinnen müssen, da er aus der Position des Vize-Amtsinhabers (als Vize von Clinton waren die Erfolge Clintons auch Gores) von der guten Verfassung der USA, die Clinton hinterlassen hatte, profitieren hätte sollen. Dass dies nicht der Fall war, ist schon allein bemerkenswert.

    Al Gore hatte also die Wahl verloren, Bush hatte sie nicht gewonnen! Dass Bush ein schlechter Präsident werden würde, das ahnte ich schon, dass er aber so katastrophal sein werde, das konnte kaum jemand wissen. Allerdings, als der Irakkrieg begann, da stand für mich fest: es gibt wohl kaum einen schlechteren Präsidenten, vielleicht mit Ausnahme von James Buchanan, dem Vorgänger von Abraham Lincoln.

    Der Vorgänger von Buchanan war übrigens Franklin Pierce, der als Urahn von George W. Bush, bereits den Grundstein zum Bürgerkrieg in den USA gelegt hatte. Außerdem war auch er ein Alkoholiker, der Alkoholkonsum liegt also in der Familie. Auch George W. Bush hatte Phasenweise dem Alkohol übermäßig zugesprochen...

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Aber natürlich. Leider ist dein Lehrer dümmer als Bush.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Kapaun hat völlig recht. Dein Lehrer sollte bitte mit so Aussagen besser aufpassen. Sowas erzählt er seinen Schülern, die basteln sich eine Geschichte draus und erzählen die dann weiter und schon hat man den Salat. So wie es mit allen Halbwahrheiten geschieht.

    Betrug kann man es wirklich nicht nennen. Klar ist, dass Al Gore mehr Stimmen bekommen hat als Bush. Bei der Wahl kommt aber das sehr komplizierte amerikanische Wahlrecht zum tragen.

    Man wählt ja nicht direkt, wie in Deutschland den Kanzler, sondern man wählt mit seiner Stimme sogenannte Wahlmänner, die für dich wiederum die Stimme für deinen Wunschkandidaten abgeben bzw. ihn wählen. Jetzt ist es von Bundesstaat zu Bundesstaat verschieden. Bei den einen werden die Wahlmänner nach den Prozenten aufgeteilt und bei anderen Staaten bekommt der Sieger(auch mit minimalem Vorsprung) alle Wahlmänner eines Bundesstaates.

    2000 kam es dazu, dass Al Gore zwar mehr Stimmen der Wähler hatte, aber durch das "Wahlmännerprinzip" trotzdem weniger Wahlmänner. Es kam dazu das ein Gericht in Florida entschied.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ja und Lincoln war von Anfang an dagegen!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Solche Lehrer zeigen, was in Deutschland los ist. Habe ähnliches selbst erlebt. Diese antiamerikanische Propaganda wird sogar in Schulen verbreitet. Es ist eine Schande! Es gibt keine Beweise für seine Behauptung, sie aber als Tatsache hinzustellen, das zeichnet Propaganda aus...kennen die Deutschen das nicht irgendwo her?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Lulu hat es bestens erklaert und ihr gebuehrt die beste Antwort!

    Leider hat Dein Lehrer keinen Durchblick ueber das amerikanische Wahlsystem und plappert nur nach, was er in den anti-amerikanisch verseuchten Medien gehoert und gelesen hat.

    Das ist sehr erchreckend und erklaert, warum hier so viele Jugendliche keinen Clou haben.

    Armes Deutschland!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Im Prinzip ja, aber es war nur eine gefakte Wahlentscheidung des höchsten Gerichts - aber mit Gschmäckle.

    Es ging nur noch um den Sieg in Florida, der auf Messers Schneide stand, denn es waren ca 5000 Stimmen, die entweder Bush oder Al Gore bekommen konnten - und damit war der Sieger der Gesamtsieger.

    Die Stimmen in Florida sind mindestens zweimal nachgezählt worden, weil die so ein technisch veraltetes System haben, mit Holerith-Karten.

    Da die letzte Nachzählung zu lange gedauert hätte, hat das oberste Gericht entschieden, dass die bis dahin unzweifelhaft ausgezählten gelten und die waren hauchdünn für Bush.

    Das Gschmäckle besteht darin, dass der Gerichtsentscheid mit einer Stimme Mehrheit durch den aller obersten Richter entschieden wurde, der ein Republikaner ist.

    mfG gw38

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