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Was ist Gerechtigkeit?

Ich meine praktisch und philosophisch.

Jemand verlangt nach gerechtigkeit. Was will Er/Sie eigentlich? Das jemand anderer jetzt sein Vorteil einfach aufgibt??

Z.B. ich habe gegen jemanden gekämpft und verloren, und sage dann es war ungerecht weil er größer oder erfahrener war, oder besseren Trainer hatte.

Oder ich bin befördert worden und mein Kollege meinte zurecht , es ist weil ich mit Abteilungsleiter befreundet war.

Wie will man es denn gerecht machen? Klar sind Vorteile immer da und zu gunsten von jemanden. Die werden geerbt oder erworben. Wer kann aber entscheiden, dass man ein Vorteil nutzen darf, weil es eben gerecht ist, und anderes nicht?

Z.B. wird attraktiver Mensch oft den unattraktivem bevorzugt und ein amerikaner hat öfter mehr Chancen als ein afrikaner und niemand kommt um hier Gerechtigkeit herzustellen.

Und wenn unattraktiverer Mensch dann nur durch gute Beziehung an seinem Boss befördert wird, ist so was als ungerecht angesehen.

- Kann man Absolute Gerechtigkeit mindestens vorstellen?

- Ist es in aktuelle Realität überhaupt möglich?

- Glaubt jemand daran und versucht es auch zu leben, also eigene Vorteile gerne aufgeben auch wenn es andere nicht machen??

danke Voraus

14 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Philosophisch:

    Es gibt zwei klassische Formulierungen von Gerechtigkeit, die allgemein geteilt werden.

    1. Gleiches gleich, ungleiches ungleich behandeln.

    2. Jedem das Seine (Th. v. Aquin).

    Was das genau heißen soll, ist umstritten. Das hängt m. E. im Wesentlichen davon ab, was als gegeben, was als gerecht zu verteilen angesehen wird.

    John Rawls hat eine der bedeutendsten Gerechtigkeitstheorien aufgestellt. Seine 'Theory of Justice' gilt als Meilenstein. Ich werde mal versuchen, die für Deine Frage relevanten Grundgedanken rauszustellen und die Gegenpositionen zu erläutern.

    Rawls geht von von einem sog. demokratischen Egalitarismus aus. Das heißt, dass ein Mensch nichts für seine vorgegebenen Möglichkeiten kann. Mancher ist überdurchschnittlich intelligent, mancher stammt aus wohlhabendem Elternhaus und hat daher bessere Startbedingungen. Beide können nichts für ihre Startvorteile, andere können nichts für ihre schlechteren Ausgangslagen. Rawls ist der Ansicht, dass diese "Lotterie der Natur" (Rawls 1979, 94) ausgeglichen werden müsse. In Deinem Beispiel: Wer sich keinen guten Trainer leisten kann, sollte unterstützt werden. Wer als Afrikaner geboren wird, sollte zumindest annähernd die Möglichkeiten haben wie ein Amerikaner, der für seine Geburtsbedingungen nichts kann, aber davon profitiert.

    Aber es gibt Gegenpositionen: Ein Mensch, der - nach Deinem Beispiel- aufgrund seiner sozialen Kompetenzen besser geeignet ist, eine Führungsposition einzunehmen, sollte das vielleicht tun. Auch wenn der Andere objektiv mehr leisten musste, um in die Verlosung um den Job zu kommen. Effizienzorientiert betrachtet: Was ist gerechter? Den dümmlichen Arbeiter, der sich mehr angestrengt hat, oder den faulen Arbeiter, dessen Arbeit für das Unternehmen wertvoller ist, zu befördern?

    Mal allgemein betrachtet: Es gibt verschiedene Vorstellungen von Gerechtigkeit, die einander teils ausschließen. In Deutschland gibt es die Idee der Leistungsgerechtigkeit, der Chancengerechtigkeit und der Bedürfnisgerechtigkeit. Diese Gerechtigkeitsprinzipien sind teilweise kompatibel, konkurrieren aber auch teilweise: Leistungsgerechtigkeit und Bedürfnisgerechtigkeit sind bspw. unvereinbar.

    Daher gibt es absolute Gerechtigkeitsvorstellungen, die miteinander unvereinbar sind, jeweils aber gut begründet und moralisch legitimiert.

    Gruß

    PS: Was Deine letzte Frage anbetrifft: Ich halte den demokratischen Egalitarismus für schwer widerlegbar. Daher vertrete ich die Ansicht, dass niemand etwas für seine Herkunft oder für seine Geistesgaben kann und daher maximal im Streben nach einem gelungenen Leben unterstützt werden sollte.

    .

  • vor 1 Jahrzehnt

    gerechtigkeit ist nicht dass jeder gleich viel kriegt, sondern dass jeder kriegt, was er verdient.

    wenn du eine schwingung des geizes und des hasses aussendest, wirst du auch geiz und hass ernten. wenn du andere warten lässt, wirst du eines tages auch warten müssen. und rein theorethisch kann man das mit positiven dingen genauso machen, auch wenns keiner glaubt.

    praktisch ist es gerecht, wenn du das tust, was du predigst. wenn du von anderen nicht mehr forderst, als du selbst zu geben bereit bist.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Gerechtigkeit ist geiches gleich behandeln und ungleiches ungleich.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    real ist,das du deutschland und gerechtigkeit nicht zusammenbringen kannst.das gibt es hier nicht.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Real ist, dass der mit dem meisten Geld das erhält, was seiner Meinung nach Gerechtigkeit ist.

    Quelle(n): (Ich selbst versuche, denkendes und handelndes Mitglied dieser Gesellschaft zu sein und verzichte dabei auch ab und zu auf Komfort... Das hat aber nicht unbedingt etwas mit Gerechtigkeit zu tun.)
  • rom
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Wie schon geschrieben wurde, Gerechtigkeit an sich gibt es nicht.

    Was du säest, das wirst du ernten.........ist gerecht.

    Was du denkst, wird dein Schicksal......ist gerecht.

    Wie du mir, so ich dir............................ist gerecht.

  • Finis
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ein Indianer hat mal zu einem Weißen, der sein Land okkupieren wollte, gesagt: "Deine Gerechtigkeit ist nicht meine Gerechtigkeit"

    Gerechtigkeit ist also ein relativer Begriff, aus den Augen des jeweiligen Betrachters.

    Wenn es eine absolute Gerechtigkeit gäbe, würde es auch keine Kriege mehr geben.

    Ich wünsche dir Glück und ein Lächeln im Gesicht

    (желаю тебе счастья и на лице улыбку)

    Der Knappe (горняк)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Absolute Gerechtigkeit wird es wohl in absehbarer Zeit nicht geben. Aber was spricht denn dagegen für Gerechtigkeit in seiner Umgebung zu Kämpfen? Das man da sagt immer gerecht sein zu können ist unmöglich. Das ist mir zu wenig. Wo Leben wir denn wenn wir alles einfach nur geschehen lassen, nur weil wir uns sagen das es immer Ungerechtigkeitenten gibt? Da wo es uns möglich ist für Gerechtigkeiteit zu sorgen, da sollten wir es doch auch machen!

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Gerecht...Ein Zielgruppe von unmenschlichen menschengruppe.

    Miliarder,der seines nicht geben würde für hungende,leidende menschen,

    nein,er fliegt zum himmel mit dem NASA...Er ist geflogen,und vielen am vernsehen sind froe,das der reiche mann hat was für sich getan,

    und nicht für anderen,und gibt das gefühl,wenn mann das geld hátte,

    würde mann den NASA für die reise geben,..aber nicht für ein menschenleben...Dieses ist feiernswert,und macht stolz...HURRA.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Bsp. absolute Gerechtigkeit

    Die Verteilung des Verstandes, denn wirklich keiner würde behaupten zu wenig davon zu besitzen!

    das heißt also jeder stellt seinen eigenen Maßstab des Gerechten auf...

    Gerechtigkeit ist mehr ein Gefühl...

    wenn man das Gefühl hat es ist gerecht dann is es für einen selber nun mal so...

    Wenn man ein Stück Brot hat und zwei Menschen

    Der erste hat zwei Tage nichts zu essen gehabt, der zweite jedoch mehr als genug...

    Nun sollen sie sich dieses Brot gerecht teilen, nunja 50:50 oder nicht?

    jeder kriegt die Hälfte... ist doch das allgemeine Maßstab des gerechten Teilens... nunja macht euch da eure Gedanken drüber,,,

    man kann eben nicht zu allem eine Regel haben... manchmal ist es eben das Gefühl, das wahre Gerechtigkeit spüren lässt....

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