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Gibt es Schulen die in Religion mehr als die "eigene" Religion lehren?
In den Schulen ist es Lehrern verboten, Schleichwerbung für irgendwas zu machen, um nicht zu beeinflussen. (OK - das war zumindest in meiner Zeit so. Ist schon ein bisschen her).
Außerdem wurde ich nur mit dem Christentum vertraut gemacht. Um in religiösen Fragen objektiv zu sein, und mich für die richtige Religion entscheiden zu können, müsste ich aber doch auch andere Religionen "beigebracht" bekommen, oder? Einschließlich Atheismus.
13 Antworten
- erhardgrLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
In der 3. und/oder 4. Klasse der Grundschule wird das Judentum und der Islam zum ersten Mal behandelt. Das ist seit 1974 der Fall. Ich bin selber ab 1975 als (evangelischer) Schulreferent für die Fortbildung vor allem der (ehemaligen) Volksschullehrer und der Katecheten in Religion angestellt worden, weil diese die anderen Religionen in ihrer Ausbildung nicht studiert hatten (und ich einer der wenigen Theologen/Religionspädagogen mit religionswissenschaftlichem Studium war).
Im allgemeinen werden die anderen Religionen dann in der 7. und 8. Jahrgangsstufe behandelt, in der Oberstufe dann in Form von mindestens einem Grundkurs (einschließlich verschiedener Richtungen des Atheismus).
An der heute Berufskolleg genannten (früher "Kollegschule") in NRW habe ich dann überhaupt "Religion für alle" erteilt und hatte alle Schüler und Schülerinnen (ohne jede Abmeldung) im Religionsunterricht (einige Klassen mit muslimischer Mehrheit). Ich habe da auch an Entwürfen zu einem Religions-Lehrplan für die Kollegschulen mitgearbeitet.
Es ist traurig, dass sich so etwas noch nicht überall herumgesprochen hat und jemand wie der Fragesteller der heutigen Praxis misstraut.
Ebenso muss natürlich gesagt werden, dass "Reli für alle" zwar kein Unterricht nach Lexikonartikeln ist, sondern Empathie für Religion voraussetzt bzw. zu schaffen versucht. Aber de persönliche Entscheidung ist noch einmal etwas anderes.
- vor 1 Jahrzehnt
Nur damit ihr alle wisst, ich bin stoltz moslem zu sein, ich respektiere auch das Christentum aber die feindelichen äuÃerungen mag ich nicht wie hier von manchen über Islam her ziehen.
Es geht um toleranz, natürlich nachdem unglück vom 11. September schlug das Thema Islam auf der ganzen welt in aller munde.
Seit dem wurden in vielen schulen das Fach Islam etc. gelehrt, weil die leute die keine ahnung haben zwischen religionen zu unterscheiden und zu verstehen.
Wenn die Christen von der Kirche zurück tretten wegen der Kirchensteuer, was haben die Moslems damit zu tun, das sie in Deutschland um ihre gebete zu errichten keine Moscheen bauen dürfen?
Tja da sollten die leute erstmal anfangen, was die religionen verbindet, unterscheidet und mit gegenseitiger verständnis respektiert wird.
Na ja, in vielen schulen wird auch vorallem in der Geschichte auch Mythologie der alten Römer, Griechen, Germanen und Stei´nzeitmenschen gelehrt, da kommt ja auch keiner auf die dumme idee und fragt, was hat das jetzt mit religion zu tun, oder?
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Ja... also ich hatte im Gymnasium im Fach Religion:
- Christentum
- Judentum
- Islam
- Hinduismus
- Buddhismus
- Afrikansische und allgemein alte Stammesreligionen
Sowie die verschiedenen philosophischen Ausrichtungen wie
- Agnostizismus
- Deismus
- Pantheismus
Aber ich bin Schweizer. Ich weiss nicht... wahrscheinlich funktioniert das (mit dem Schulsystem und so) in Deutschland etwas anders.
P.s. Das mit der "Schleichwerbung" ist selbstverständlich immer noch so! :-)
Ach ja, und Atheismus wird und sollte eigentlich im Fach Religion nicht gelehrt werden. Denn schliesslich ist Atheismus keine Religion und hat auch überhaupt nichts mit Religion am Hut. Ein RICHTIGER Atheist glaubt weder an Gott, noch an irgendwelche andere Mystik (egal welcher Art). Es gibt für ihn/sie nur die Naturwissenschaften und das absolut Rationale. Sonst ist man kein richtiger Atheist. Und diese Dinge werden mit Fächern wie Mathematik, Physik, Biologie und Chemie perfekt abgedeckt.
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- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Religionsunterricht ist nicht auf irgendwelche Schriften beschränkt. Der Religionslehrer hat genug Ausbildung und Erfahrung, auch vermeintlich artfremde Werke in die laufenden Erörterungen einzubeziehen.
Wer wirklich "mit dem Christentum vertraut" gemacht wurde, der hat damit auch keinerlei Probleme. Christentum ist nicht Intoleranz. Das ist eher Anliegen von "Christen".
- JeanyLv 7vor 1 Jahrzehnt
Alle weiterführenden Schulen.
Der Religionsunterricht besteht darin, die Schüler auch über andere Religionen zu informieren.
Ich habe es immer so erlebt, mit Ausnahme der Grundschule.
Ein Christ wirst du übrigens erst dann, wenn du dich persönlich auf Jesus, bzw. Gott einlässt und die Beziehung zu Ihm suchst. Nur sachliche Informationen helfen bei der Suche nach Gott nicht wirklich.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
In Reli gibt es Buddhismus, Hinduismus, Islam, von jedem etwas, eigentlich wird das alles so verglichen, auch mit dem Christuentum, eigentlich kann man das Fach nicht mehr "evangelische" Religion nennen, einfach "(Welt-)Religionen" reicht auch. Man merkt manchmal gar nicht, welche Religion nun im Vordergrund steht.
- vor 1 Jahrzehnt
In öffentlichen deutschen Schulen werden den Schülern ausführlich die anderen Religionen nahegebracht. Es ist am sinnvollsten jedoch, dass die Schüler am meisten vom Christentum erfahren, da wir in D. in einem christlichen Land leben. Die Schüler müssen für das Leben wissen, wieso man Weihnachten feiert und nicht was ein Buddist braucht um die Erleuchtung zu bekommen. Im Religiosunterricht der Oberstufe wird auch ausführlich über den Atheismus gelehrt.
- vor 1 Jahrzehnt
Mittlerweile wird dir von jeder Religion was beigebracht bzw. sie wird behandelt. Aber die Hauptrolle spielt immer noch das Christentum.