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Was ist der Unterschied zwischen "Sein" und "Dasein" ?
14 Antworten
- willouLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Tantôt je pense et tantôt je suis -
(Manchmal denke ich und manchmal bin ich)
Paul Valéry
.. so hat es Paul in eine sinnerfüllte Kurzform gebracht.
... denke ich ist = Sein ....das Seiende
....bin ich ist = Da-Sein
Wobei die Gelegenheit, wieder einmal vergnüglich unser
aller Martin Heidegger zu zitieren nicht verpasst werden
soll:
Dasein ist ein Seiendes (...) das sich dadurch ontisch
auszeichnet, daß es diesem Seienden in seinem Sein
um dieses Sein selbst geht.
Martin Heidegger
(Erklärung: 'ontisch' bedeutet 'das Sein betreffend')
... hat er das nicht schön und gut verständlich gesagt,
unser Martin (.. und das schon 1927)
In "Sein und Zeit" beschäftigt sich Heidegger mit der Frage
nach dem In-der-Welt-Sein, eben dem "Dasein" und viel-
fältig im Zusammenhang mit dem Sein. Dabei geht es um
den immanenten Zusammenhang von Welt und Weltbezug im Handeln und "Verhalten" von Menschen. Die Welt wird ver-
standen als Raum von Möglichkeiten, die im Dasein erfasst und realisiert werden wollen, und als einmal gefasste Vorhaben interpretiert, rechtfertigt oder verurteilt werden. Dies ist die heideggersche Dimension der Freiheit, die sich einerseits von Aristoteles' und andererseits von Kants Freiheitskonzept
abgrenzt: Es geht weder um die praktische Freiheit des unbeeinträchtigten Handelns, noch um die theoretische Freiheit
des Willens, sondern das Freisein ist durch die wesentliche
Offenheit der zu ergreifenden Möglichkeiten quasi gleichbe-
deutend mit dem Dasein selbst. Freiheit spielt sich in der Welt ab, und macht zugleich sich und die eigenen Begrenzungen durch Anstößiges (z. B. unerwartet Unantastbares) sichtbar. Unfreiheit hingegen findet man darin, "dass man die Offenheit der Welt und das Möglichsein des Daseins nicht durchschaut und so in der Unmittelbarkeit vermeintlich sicherer Orientierungen, wie vor
allem die Sprache sie bietet, gefangen bleibt.
P.S.: Das das SEIN ewig sein soll ist die Auffassung von den
Menschen, die das GLAUBEN wollen. Dagegen ist nicht das
geringste einzuwenden. Problem nur, dass die meisten
Menschen, die unbedingt glauben wollen, dass das SEIN
ewig ist, den anderen diesen Glauben aufzwingen wollen
(früher nannte man/frau das mal "missionieren" ... der
Begriff ist etwas aus der Mode gekommen :-)))
Alleine diese Auffassung kann sehr leicht dazu führen,
dass die, an das SEIN als das ewige Sein GLAUBEN
wollen, die melden, also mich, die das nicht tun.
Mal seh'n, was SEIN wird und damit aus meinem DA-SEIN
bei YC wird. :-))))
Das fehlt noch: Denen, die das SEIN als EWIG SEIN glauben
fehlt leider oft auch (fast) jeglicher Humor. :-)))
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das Sein ist die Kurzform von "das Seiende" also steht es für ALLES was IST!.
Das Dasein ist die Existenz einer Person oder Sache für sich allein.
- Peter LeLv 4vor 1 Jahrzehnt
sein ist das Verb, Dasein das Substantiv. Das Sein ist zwar ein Substantiv, entspricht aber dem substantivierten Verb. Nicht verwechseln mit 'für jemanden da sein'.
Dein Dasein fristen.
Du selbst sein.
Theoretisch würde "das Sein" auch als Substantiv reichen, aber lies mal:
Dein Sein fristen.
Du selbst dasein.
@Mutter Schagalla: Also das Dasein meiner Schulklasse sagt mir etwas anderes.
@Unity in Diversity: <Zitat>sein ist nicht objekt bezogen, dasein ist objekt bezogen</Zitat> , mit anderen Worten das Dasein ist auf ein Subjekt bezogen und das Sein (substaniviertes Verb, die Tat als solche) nicht ? ;-)
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- vor 1 Jahrzehnt
Ich bin!!, ... ( kann man oft auch in Frage stellen) , ..
Da, bin ich auch, aber nur zu welcher Zeit , an welchem Ort? ... für mich gibt es da keinen Unterschied; ich bin ja in Beidem involviert!
Schöne Frage, gruß Finn
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
sein ist nicht objekt bezogen, dasein ist objekt bezogen. sein ist das leben selbst, das sein, die lebenskraft, das potential des formlosen sich in form auszudrücken. dasein ist präsenz, gewahrsein, anwesenheit im hier und jetzt.