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Jerry
Lv 7
Jerry fragte in Politik & VerwaltungWahlen · vor 1 Jahrzehnt

Wie gross wäre die Empörung über "Wählerbetrug" der hessischen SPD ohne Versuch einer Minderheitsreg. gewesen?

Die SPD Hessens mit Frau Ypsilanti an der Spitze hat vor einem Jahr den dummen Fehler gemacht, zwei nichtthematische, gleich fundamental vorgetragene Wahlversprechen abzugeben, die sich potentiell widersprechen:

- Wir arbeiten auf keinen Fall mit der Linken zusammen

- Wenn es das Wahlergebnis irgendwie ermöglicht, lösen wir Roland Koch mitsamt seiner Partei ab

Spätestens nach der definitiven Absage der FDP war klar, dass eins davon nicht gehalten werden konnte. Die Sozialdemokraten standen also vor der Wahl, entweder mit einer in der Mehrheit der Bevölkerung heftig abgelehnten Partei, deren Politikfähigkeit in diesem Bundesland noch fragwürdig ist, zusammenzuarbeiten und es sich mit CDU, FDP und der Hälfte der eigenen Partei zu verscherzen, oder aber einen Ministerpräsidenten, der im Wahlkampf wieder einmal ein inakzeptables Verhalten an den Tag gelegt hat, ob mit oder ohne Koalition, im Amt zu halten, den Grossteil der eigenen Sachziele in den Wind zu schreiben und das Verhältnis zu Linke, Bündnisgrünen und der anderen Hälfte der eigenen Partei zu ruinieren. (Variante drei, die Wählerschaft zu demütigen, indem man sie ohne ernsthafte Koalitionsversuche so lange neu wählen schickt, bis das Ergebnis passt, wurde zum Glück nicht ernsthaft in Betracht gezogen).

Letztlich fiel die Entscheidung, wenn auch erfolglos, für Möglichkeit eins. Der Radau von rechts war und ist unüberhörbar.

Meine Frage: Hätte man sich für die zweite Lösung (schwarz-rot unter Koch oder ähnliches) entschieden, wäre der Lärm in Parteien und Presse darüber leiser oder lauter gewesen?

8 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Der Lärm wäre definitiv leiser gewesen, wenn man überhaupt etwas gehört hätte, denn der Wunsch der diversen Medien wäre ja erfüllt gewesen.

    Der Wunsch der Wähler, Koch endlich abzulösen, der interessiert doch die Medien nicht wirklich. Im Gegenteil. Ich wage zu behaupten, dass der Radau des letzten Jahres gegen die SPD durchaus gewünscht, wenn nicht sogar geplant, war.

    Deshalb finde ich es auch so schade, dass die Medien wieder mal Erfolg hatten. Keiner fragt nach den Zielen der Parteien. Die potentiellen SPD Wähler sind verunsichert und gehen jetzt gar nicht mehr wählen.

    Und - wem hilft's? Richtig. Herrn Koch wieder mal.

    @Kapaun: Der tiefe Graben zur Linken, ist er natürlich viel gefährlicher, als was Koch so alles anstellen wird? Wie z.B.: - Gefängnisse privatisieren, Gelder veruntreuen, Stadtkassen leeren, ach, es lohnt gar nicht, alles aufzuzählen, was uns wieder mal bevor steht. Die paar Linken hätten Hessen nicht so viel schaden können.

    @RHR: Bin in Hessen - es betrifft mich direkt.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Wenn Du eine große Koalition meinst, hätte die SPD nicht soviel Stimmen verloren.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Was solls, Sonntag wird erneut gewählt!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich vermute, eine grosse Koalition hätten die Wähler letztendlich eher verziehen, als die Sache mit der Linken und dann schliesslich noch das unsagbare Verhalten der Frau Metzger gegenüber !

    Aber so kanns ausgehen, wenn Politiker den Raffhals der Macht nicht voll genug kriegen können , und wir werden die Rechnung bezahlen und müssen mit dem Koch weiterleben. Schöne Sch..... e

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  • Kapaun
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Zunächst einmal ist deine Situationsbeschreibung inkorrekt. Die SPD hatte damals das WahlZIEL, Koch abzulösen. Wahlziele kann man erreichen oder auch nicht erreichen, je nach Wahlausgang. Ein VERSPRECHEN kann das schon deshalb nicht gewesen sein, weil man keine Dinge versprechen kann, die man nicht selbst in der Hand hat - und in diesem Fall war es ja der Wähler, der darüber entschied.

    Um möglichst viele Stimmen von gemäßigten Wählern zu bekommen, hat sie zudem das WahlVERSPRECHEN abgegeben: nicht mit der Linkspartei. Ohne diese zusätzlichen Stimmen wäre sie nämlich nie in die Verlegenheit gekommen, rein rechnerisch eine Regierung bilden zu können.

    Eine Verlegenheit war das dann tatsächlich für sie, wie wir alle wissen. Es gibt halt im Westen sehr viele Leute, auch Sozialdemokraten, die mit den SED-Nachfolgern nichts zu tun haben wollen. Dieser Graben ist wesentlich tiefer als der etwa zwischen CDU und SPD oder FDP und SPD. Der Verlauf der Angelegenheit war dann vorauszusehen und ist von vielen Menschen schon zu Jahresbeginn präzise prognostiziert worden. Nun ja, wer nicht hören will, muss halt fühlen...

  • vor 1 Jahrzehnt

    ..das bringt doch nichts mehr --verschüttete Milch ist nun mal verschüttet ....

    am Sonntag haben Hessen wieder den MP, den sie anscheinend

    " verdienen " ...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Was an Hessen vorüber ging, kann man in dem Link nachlesen.

    http://www.bild.de/BILD/news/politik/2009/01/14/li...

  • RHR
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Hallo

    egal wie wir dieses Thema bewerten, am Sonntag werden wir wissen, wie die Hessen darüber denken.

    Es sind ihre Landtagswahlen.

    Gruß

    Ronald

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